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USA 2006
Red Rocks Tour

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Samstag, 6. Mai – Cathedral Valley – Little White Horse Canyon – Goblin Valley
Wetter: ca. 20 °C, sonnig, mittags leicht bewölkt
Gefahrene Meilen: 185
Übernachtung: Whispering Sands Motel, Hanksville

Am nächsten Morgen sahen wir, dass das Austin’s Chuckwagon Motel auch ausgebucht war. Es gab kostenlosen Kaffee, Hot Chocolate oder Tee im angeschlossenen General Store, in dem eine Bakery auch ein paar leckere Teilchen verkaufte. Gegen 8.30 Uhr kamen wir los. Es war sonnig, bei schätzungsweise nur 5 °C! Wir hielten im Visitor Center des Capitol Reef National Parks und fragten, ob wir heute das Cathedral Valley befahren könnten. Mit einem Jeep sei es kein Problem, hieß es. Wir bekamen noch eine Anfahrtsbeschreibung und kaufen uns für $1 die Broschüre „Self-guided Auto Tour of Cathedral Valley“ und machten uns auf den Weg. Den 2-Meilen-Hiking-Trail hin und zurück zur eindrucksvollen Hickman Bridge hatten wir letztes Mal schon gemacht und diesmal wollten wir keine Zeit mehr verlieren, da für heute noch einiges auf dem Programm stand. Vom Highway 24 geht auch noch ein längerer Hike zum Grand Wash und zum Cassidy Arch ab, was sicher auch noch interessant gewesen wäre.

Um 9.15 Uhr waren wir am River Ford (die beste Überquerungsmöglichkeit des Flusses ist die letzte Furt, wenn man von Westen kommt). Wir fuhren ein kurzes Stück am flachen Rand entlang, dann quer durch – geschafft! Jetzt stand unserer Rundtour auf der Dirt Road nichts mehr im Wege. Zunächst ging es durch bunte Hügel, die Bentonite Hills, dann zum Lower South Desert Overlook. Der Upper South Desert Overlook einige Meilen später war der Höhepunkt. Vom Upper Cathedral Valley Overlook nur etwa eine Meile weiter hat man auch einen sehr schönen Blick auf die Monolithen und Felswände. Um 11.45 Uhr hatten wir die halbe Wegstrecke an der Hartnet Junction erreicht. Es waren mittlerweile ca. 20 °C bei Sonne und kühlem Wind, aber immer mehr große Wolken zogen auf. Ein weiteres Highlight waren Temple of the Sun und Temple of the Moon und der interessante Glass Mountain. Am Schluss ging es noch mal durch bunte Hügel mit schönen Ausblicken auf die umgebenden Tafelberge. Um 14 Uhr bogen wir wieder auf den Highway 24 ein. Für den 58-Meilen-Rundkurs benötigten wir fast 5 Stunden. Unterwegs begegneten uns nur 7 weitere Autos. Es lohnt sich, die gesamte Strecke zu fahren. Wenn man nicht durch den Fluss fahren kann, kann man in Caineville zum Cathedral Valley einbiegen und zumindest bis Temple of the Sun und Temple of the Moon fahren. Bevor es zum Upper Cathedral Valley Overlook und Upper South Desert Overlook geht, müsste man aus dieser Richtung noch einen ziemlich steinigen steilen Straßenabschnitt hochfahren. Aber die beiden Aussichtspunkte lohnen sich! So wie wir gefahren sind, war das Licht auf der ganzen Strecke gut, so dass wir schöne Fotos machen konnten. Die Badlands an der 24 rund um Caineville sind auch noch mal sehr beeindruckend, leider teilweise sehr zerfurcht von den Reifenspuren von ATVs. Die dicken Wolken hatten wir hinter uns gelassen.

Um 14.15 Uhr erreichten wir dann schon Hanksville. Wir wollten im Wispering Sands Motel übernachten, doch die Rezeption war leider nicht besetzt. Wir fanden ein paar Damen vom Zimmerservice, die jemanden informierten, der dann bald vorbeikam. Wir hatten Glück und bekamen das letzte freie Zimmer! Laut Auskunft der Rezeption machen viele, vor allem deutsche Touristen um diese Jahreszeit Urlaub, da es noch nicht so heiß ist, und die anderen drei Motels im Ort hätten inzwischen dicht gemacht, so dass es sehr eng geworden ist. Eins davon soll jedoch bald wieder öffnen. Wir sahen später noch, dass sich mal wieder eine Gruppe von Motorradfahrern hier eingemietet hatte. Das große Zimmer mit 2 Betten war in Ordnung, allerdings für $77 für ein Kaff in der Einöde nicht gerade preiswert, aber ringsum gibt es ansonsten ja fast nichts, und wir waren froh, dass wir noch ein Zimmer bekommen hatten. (Später hatten wir von dem anderen deutschen Pärchen, das wir getroffen hatten, gehört, dass das Wispering Sands am Sonntag nur $10 gekostet hat, und am Montag $59.)

Wir luden unsere Sachen aus und machten uns gleich wieder auf den Weg zum Little White Horse Canyon an der Straße zum Goblin Valley (Abzweig an der 24 Richtung Green River). Kurz bevor man den State Park erreicht, ist die Straße zum Canyon rechts ausgeschildert. Um 15.40 Uhr waren wir dort und fanden am Trailhead einen fast vollen Parkplatz vor. Unterwegs begegneten uns allerdings erstaunlich wenige Leute, dafür sah es manchmal aus wie bei einem Familienausflug mit Kleinkind und Hund – trotz der ab und an erforderlichen Kletterei. Man kann einen 8 Meilen Rundkurs mit dem Bell Canyon machen, für den man 4-6 Stunden veranschlagen sollte. Soviel Zeit hatten wir nicht, außerdem soll das Zwischenstück über die Ebene ziemlich langweilig sein. Wir folgten ca. 15 Minuten dem Trail bis zum Canyoneingang. Zunächst musste man dann einen Dry Fall von ca. 1,5 Metern überwinden (unserer Ansicht nach geht es am besten, wenn man rechts hochklettert), kurz danach geht es links zum Bell Canyon und rechts zum LWHC. Das schönste verdrechselte Stück meiner Meinung nach kommt kurz nachdem man eine kleine Holzleiter hochgeklettert ist. Schließlich muss man noch mal ein paar Steine hochklettern, dann wird der Canyon wieder breiter. Nach 45 Minuten im Canyon drehten wir um, nach knapp 2 Stunden waren wir wieder am Auto.

Um 17.45 Uhr waren wir dann am Goblin Valley ($6 State Park Gebühr). Wir hatten im Internet gelesen, dass es im zweiten Tal hinter dem kleinen grünen Hügel, den man schräg rechts vom Aussichtspunkt am Parkplatz sieht, noch mehr Goblins stehen sollen. Also liefen wir dort hin, was etwa 15 Minuten beanspruchte. Es war mittlerweile wieder sehr sonnig und das Licht in der Abendsonne war perfekt. Um 18.30 Uhr fuhren wir zurück nach Hanksville, was eine halbe Stunde dauerte. Die Landschaft im Abendlicht war atemberaubend. Aufgrund einer Empfehlung aus dem Internet gingen wir im Red Rock Restaurant essen. Wir entschieden uns für Today’s Special für $8: ein halbes Hähnchen mit Kartoffelpüree und Gemüse und einer Vorsuppe. Es war wirklich überraschend gut.

Sonntag, 7. Mai – Little Egypt – Arsenic Arch – Leprechaun Canyon – Natural Bridges NM – Muley Point – Mokee Dugway - Goosenecks State Park
Wetter: ca. 25 °C, sonnig
Gefahrene Meilen: 247
Übernachtung: Four Corners Inn, Blanding

Um 8 Uhr checkten wir aus. Mit einem Becher Kaffee und eingeschweißten Muffins von der Tankstelle am süd-östlichen Ortsende an der 95 machten wir uns auf den Weg, wobei wir uns diesmal weitgehend an Synnatschkes Bericht „South of Hanksville“ orientierten. Es ging den Scenic Byway 95 hinunter in Richtung Blanding. Zwischen Milemarker 20 und 21 bogen wir nach rechts ab auf den Scenic Backway zum Bull Creek Pass. Nach 1,6 Meilen auf der Dirt Road erreichten wir gegen 8.30 Uhr Little Egypt, wo wir erst mal unser Frühstück zu uns nahmen. Little Egypt erinnert an das Goblin Valley, es ist wesentlich kleiner, aber dafür kostenlos, und die roten Felsformationen werden hier noch von einem weißen Band durchzogen, was sich auf den Fotos auch ganz gut macht. Das Licht am frühen Morgen  war genau richtig. Wir liefen etwa eine halbe Stunde quer durch das Gelände. Außer uns war niemand hier. Dann fuhren wir zurück und überquerten den Highway 95 in östlicher Richtung. Hier wird die Dirt Road etwas beschwerlicher. Wir fuhren 4,4 Meilen, bis wir die Sahara Sands erreichen und von einem Hügel aus, den Arsenic Arch von weitem entdeckten. Man muss aber schon genau hinschauen. Wir fuhren noch ein Stückchen weiter, parkten das Auto und versuchten, zum Arch zu laufen. Ohne Karte oder GPS erwies sich dies allerdings doch als schwieriger als gedacht. Nachdem wir uns erst noch zu weit nach links hielten, sahen wir den Felsbogen schließlich doch von oben vom Rand des Felsplateaus aus. Aber man hätte nun doch noch ein ganzes Stück nach unten klettern müssen. Da wir nicht mehr so viel Zeit hatten, beschlossen wir zurückzugehen. Immerhin stießen wir wieder auf unsere Fußspuren im Sand, so dass wir den Rückweg problemlos finden konnten. Nach einer Stunde waren wir wieder am Auto. Um 10.45 Uhr bogen wir wieder auf den Highway 95 in südlicher Richtung ein.

15 Minuten später erreichten wir die Einfahrt zum Leprechaun Canyon. Am Milemarker 28.2 geht links eine nicht markierte Dirt Road ab. Ein paar Meter weiter kann man das Auto abstellen. Zwei Wagen parkten bereits dort. Der Weg zum Canyon war nicht schwer zu finden. Wir folgten immer dem ausgetretenen Trail am Wash entlang. Nach etwa 15 Minuten geht links ein Canyon ab, doch wir gingen weiter geradeaus und kurz danach läuft man schon direkt in den Leprechaun Canyon. Die Narrows am Anfang waren jedoch zu eng, um uns durchzuquetschen. Stattdessen kann man links oder rechts an der Seite hochklettern. Danach geht es einfacher vorwärts, da der Canyon sich wieder weitet. Die senkrechten ausgewaschenen Felswände sind schon beeindruckend. Nach kurzer Zeit läuft man durch einen engen dunklen Tunnel hindurch. An dessen Ende wird es dann bald so eng, dass man ohne weiteres nicht weiterkommt. Wir gingen zurück und waren um 12 Uhr wieder am Auto.

Je näher man dem Colorado kommt, desto beeindruckender wird die Landschaft, da man durch rote Felsschluchten fährt. Wir halten an einem Aussichtspunkt, von dem man auf den Glen Canyon und die Brücke über den Colorado blicken kann. Hinter Hite wird die Straße allerdings ziemlich langweilig, da man nur noch durch Buschland fährt und keine Berge mehr sehen kann. Gegen 14 Uhr erreichen wir das Natural Bridges National Monument, das wir bereits 1998 besucht haben. Wir fahren den Loop Drive und halten an den 3 Aussichtspunkten zu den Brücken. Wir laufen noch zur Owachomo Bridge hinunter und zurück, was etwa 20 Minuten dauert. Die Wanderungen zu den anderen beiden Brücken sind im Visitor Center mit jeweils einer Stunde angegeben. Die Owachomo Bridge ist aber auch die schönste, da sie die älteste und somit schmalste ist. Insgesamt verbringen wir im National Monument eine Stunde.

Statt wie geplant die direkte Strecke nach Blanding (34 Meilen) zu nehmen, biegen wir nun auf die 261 Richtung Mexican Hat ein. Kurz vor dem Moki Dugway geht rechts eine Dirt Road zum Muley Point ab. Man sollte hier auf jeden Fall soweit fahren, bis die Straße aufhört. Gegen 16 Uhr waren wir dort und genossen einen tollen Blick hinunter aufs Monument Valley.  Vom Licht her war es leider etwas diesig. Dann ging es über 3 Meilen von 6425 Fuß 1100 Fuß d.h. 335 Meter in Kehren den Moki Dugway hinunter. Dieses Teilstück der 261 ist nicht geteert, aber gut zu fahren. Vom Aussichtspunkt aus kann man rechts das Monument Valley sehen und links das Valley of the Gods, durch das wir bereits beim letzten Mal gefahren sind. Um 17 Uhr erreichten wir den Goosenecks State Park (kostenlos), wo man auf drei Schleifen des San Juan River hinabblicken kann, leider am späten Nachmittag im Gegenlicht. Wir beschlossen, nicht mehr wie ursprünglich geplant bis Monticello zu fahren, sondern uns in Blanding ein Motel zu suchen. Für $50 (mit Tax) bekamen wir ein großes Zimmer mit 2 Betten und Continental Breakfast im Four Corners Inn am nördlichen Ortsausgang. Der Teppichboden hätte mal erneuert werden können, aber ansonsten war es in Ordnung. Die Zimmer in den ortsansässigen Ketten wie Super 8, Comfort Inn oder Best Western wären auf jeden Fall teurer gewesen. Während es kein Problem war, am Sonntagabend in Blanding ein Motelzimmer zu finden, erwies es sich als bedeutend schwieriger, etwas auf die Gabel zu kriegen. Der Supermarkt hatte geschlossen und auch eins der beiden Restaurants des Ortes. Das Old Tymer Restaurant war jedoch noch bis 20 Uhr geöffnet und das mexikanische Essen dort war gut ($22 mit Tip).

Montag, 8. Mai – Canyonlands National Park (Needles District)
Wetter: 28 °C, sonnig
Gefahrene Meilen: 162
Übernachtung: La Quinta Inn, Moab

Am Montag morgen kauften wir noch etwas Proviant im Supermarkt, gegen 8.30 Uhr fuhren wir dann los. Heute ging es in den Needles District des Canyonlands National Parks. Von der 191 waren es noch 34 Meilen. Gegen 9.30 Uhr waren wir am Newspaper Rock mit indianischen Felszeichnungen. Eine Stunde später erreichten wir den Trailhead zum Chesler Park am Elephant Hill. Es war sonnig und warm, fast schon wie im Hochsommer hier, wenn es bis zu 32 °C heiß werden kann. Wir liefen die gesamten 18 km (11 Meilen) des Chesler Park Loops und Joint Trails in 6 Stunden. Danach waren wir platt! Die erste Hälfte hat Spaß gemacht, da es durch die beeindruckende Landschaft der Needles ging. Das Highlight auf halber Strecke war dann der Joint Trail, wo man durch eine enge Felsspalte läuft. Danach gingen wir jedoch zunächst geradeaus weiter und kletterten ein sehr steiles Stück den Felsen hinunter, statt in einer Höhle mit vielen Cairns nach rechts abzubiegen. Dies hat uns ca. 20 Minuten unserer Gesamtzeit gekostet. Der Abschnitt, der dann noch folgte und teilweise über eine sandige 4-Wheel-Drive-Route verlief, war wesentlich anstrengender als der erste Teil des eigentlichen Chesler Park Loops, der weitgehend auf ebener Fläche verläuft. Von daher würden wir eher empfehlen, am Abzweig des Loops nach links (wie ausgeschildert) und nur bis zum Joint Trail zu gehen und dann den gleichen Weg zurück zu nehmen. Ob der gesamte Loop leichter zu gehen ist, wenn man ihn in entgegengesetzter Richtung läuft, bin ich nicht sicher. Die ersten 5 km des Chesler Park Trails durch den Elephant Canyon müssen auf jeden Fall wieder retour gelaufen werden. Mit müden Füßen zog sich die Strecke ganz schön. Ich würde aber fast behaupten, dass es der lohnenswerteste Trail im Needles District ist, zumindest für Ersttäter. Wenn man auf das Erlebnis des Joint Trails verzichtet, reicht es auch völlig, nur einen Teil des ersten one-way Stücks zu laufen. Hin- und zurück sollte man dafür nicht viel mehr als 2 Stunden brauchen. Hier läuft man auch schon durch einen engen Felsspalt, und von der Anhöhe danach hat man einen schönen Blick auf die Formation der Needles. Anschließend lohnt es sich dann eigentlich nicht unbedingt, noch weiterzulaufen, da man in den Elephant Canyon absteigt und wieder hinaussteigen muss, bis man zum Chesler Park Viewpoint kommt, der aber nicht mehr ganz so beeindruckend ist.

Wir fuhren anschließend noch zum Big Spring Canyon Overlook, aber dieser hat sich nicht wirklich gelohnt, da man nur in einen kleinen Canyon hinunterblickt und keine Weitsicht hat. Kurz nach 17 Uhr machten wir uns schließlich auf den Weg nach Moab, wo wir gegen 18.40 Uhr ankamen. Da Moab trotz seiner vielen Motels schnell voll werden kann, hatten wir für 4 Nächte das La Quinta Inn vorgebucht. Wir bekamen ein sehr schönes großes Zimmer mit 2 Betten, Kühlschrank, Kaffeemaschine und W-LAN-Anschluss (Pool und Spa und ein kontinentales Frühstück gibt es auch) für $86 + Tax die ersten drei Nächte und $93 + Tax die letzte Nacht. Leider liegt das Hotel etwas weiter südlich als wir dachten. Eigentlich wollten wir ein Motel mitten im Zentrum, damit man abends einfach mal zu Fuß gehen kann. Zum Abendessen fuhren wir dann doch mit dem Auto zu Eddie McStiff’s Brewery. Hier gibt es auch mal ein paar andere Gerichte als die sonst üblichen (ich hatte z.B. einen Spinach Walnut Salad mit Hühnchenfleisch), und es war auch sehr gut.

Dienstag, 9. Mai – Potash Road, Canyonlands National Park (Island in the Sky)
Wetter: 18-25 °C, vormittags bewölkt, nachmittags sonnig
Gefahrene Meilen: 118
Übernachtung: La Quinta Inn, Moab

Das kontinentale Frühstück im La Quinta war sehr gut. Es gibt Kaffee, Saft, verschiedene Cereals, Toast, gekochte Eier, Kuchen, Quark mit Früchten und Waffeln zum Selberbacken. Allein dadurch hat sich der Mehrpreis schon gelohnt. Für die 4 Nächte wollten wir uns aber auch mal ein etwas besseres Hotel gönnen, und Moab als Outdoor-Mekka ist generell teurer als anderswo. Um 9 Uhr fuhren wir dann los und bogen kurz hinter Moab in die Potash Road ein. Da es heute morgen bedeckt war, wollten wir uns die Island in the Sky im nördlichen Teil der Canyonlands bis zum hoffentlich schöneren Nachmittag aufsparen und beschlossen, mit dem Trail zum Corona Arch und dem Shafer Trail anzufangen.

Schon bald kommt man an ein paar indianischen Felszeichnungen und an Dinosaurierspuren vorbei. Der Parkplatz zum Corona Arch Trailhead ist ausgeschildert, um 9.40 Uhr sind wir dort. Bis hierhin ist die Straße auch geteert. Der 1,5 Meilen Trail (one-way) ist recht einfach zu gehen. Es geht zunächst ein Stück bergauf, dann kann man links in der Felswand schon den Pinto Arch erkennen. Man folgt den Cairns bis man zu einem Stück Drahtseilgeländer kommt. Von hier sieht man bald auch schon den Corona Arch und den Bow Tie Arch, der links daneben liegt. Nachdem man eine Leiter erklommen hat, erreicht man bereits die Basis des Felsbogens. Nach 35 Minuten standen wir unter dem Corona Arch, der auch Little Rainbow Bridge genannt wird. Es ist wirklich ein wunderschöner riesiger Bogen! Leider haben wir keinen blauen Himmel auf den Fotos. Gegen 11 Uhr geht es weiter auf der Potash Road. Wir kommen noch am Jug Handle Arch vorbei und der Potash Fabrik. Die folgende Dirt Road ist ziemlich steinig und recht beschwerlich zu fahren. An einigen Stellen kann man auf den 700 Fuß tiefer gelegenen Colorado hinunterschauen. Wir machen noch einen gut 1-stündigen Abstecher auf dem White Rim Trail zum Gooseneck Overlook (500 m Trail) und zum Musselman Arch (100 m Trail). Letzterer hat sich auch noch gelohnt. Dann geht es die Shafer Trail Road hoch, die wirklich ziemlich abenteuerlich ist. 1400 Fuß geht es auf schlechter schmaler Straße nach oben. Ein paar Autos kamen uns auch noch entgegen. Kurz nach 14 Uhr haben wir es geschafft! Und endlich kam auch die Sonne wieder raus. Mittlerweile waren es ca. 25 °C.

Wir fuhren am Island in the Sky Visitor Center vorbei und liefen den 20-minütigen Trail hin und zurück zum Mesa Arch, der auch sehr schön ist. Jetzt am Nachmittag ist er von der Sonne angeleuchtet, und im Hintergrund sind die schneebedeckten La Sal Mountains zu sehen. Dann geht es zum Green River Overlook, und wir fahren auch noch die Straße bis zum Upheaval Dome. Diese lohnt sich allerdings nicht, wenn man nicht noch zum Krater hochlaufen möchte. Da es schon 16 Uhr war, sind wir die 30 Minuten (one-way) zum Overlook nicht mehr gelaufen, obwohl der Krater schon beeindruckend sein soll. Wir  fuhren noch zum Buck Canyon Overlook, von dem die Felsen jetzt im besten Spätnachmittagslicht erstrahlten. Beim Orange Cliffs Overlook hatten wir Gegenlicht. Einen sehr schönen Blick bis zu den Needles hatten wir noch vom Grand View Point Overlook. Dann machten wir uns auf den langen Rückweg nach Moab. In den Dead Horse Point State Park ($7 Gebühr) fuhren wir nicht mehr, da wir die Aussicht in ähnlicher Form eigentlich auch schon von der Potash Road genossen hatten. Um 17.40 Uhr waren wir wieder in Moab. Am Abend waren wir in der Moab Brewery essen, die schräg gegenüber von unserem Hotel liegt. War auch gut. Um einen Tisch zu bekommen, mussten wir kurz warten. Da die Sonne zu dieser Jahreszeit erst gegen 20 Uhr untergeht, hatten wir es bisher leider nicht geschafft, einen Sonnenuntergang in den Canyonlands zu erleben. Schade, aber dafür ist es wenigstens lange hell.

Mittwoch, 10. Mai – Morning Glory Arch – Fisher Towers –
La Sal Mountains Loop
Wetter: 26 °C, sonnig
Gefahrene Meilen: 124
Übernachtung: La Quinta Inn, Moab

Am Mittwoch, den 10. Mai, besorgten wir uns leckere Teilchen für unterwegs von der Bäckerei im City Market Supermarkt, gegen 9 Uhr fuhren wir dann los. Es ging auf die Colorado River Road (128), und nach einer Viertelstunde waren wir bereits am Trailhead zum Morning Glory Arch am Negro Bill Canyon. Für den 2-Meilen-Wanderweg (one-way) brauchten wir jeweils eine Stunde pro Strecke. Der Himmel war ein strahlendes Blau, es sollten 26 °C werden, aber früh am Morgen war es noch kühl und der Weg lag größtenteils im Schatten. Es ging immer an einem Bach entlang, der auch ein paar Mal überquert werden musste. Am Ende gab es noch einen moderaten Aufstieg zum Arch, der aber gut zu bewältigen war. Der Abzweig zum Arch ist ausgeschildert, kann man nicht verfehlen. Der Felsbogen schmiegt sich an eine Felswand und liegt am Nachmittag wahrscheinlich im Schatten. Er ist der sechstlängste in den USA. Er ist auch als Morning Glory Natural Bridge bekannt, doch tatsächlich handelt es sich um einen Alcove Arch.

Um 11.30 Uhr fuhren wir weiter und eine halbe Stunde später waren wir an den Fisher Towers, die wir nur im Gegenlicht sahen. Für ein Foto sollte man hier besser nachmittags hinkommen, doch zum Wandern soll es dann durch die westliche Ausrichtung der Felstürme vor allem im Sommer sehr heiß werden. Auf die anscheinend etwas anstrengendere Wanderung an den Fisher Towers (2,2 Meilen eine Strecke) hatten wir dann doch keine Lust. Stattdessen fuhren wir noch weiter zur Geisterstadt Cisco an der I-70. Unterwegs hielten wir an der historischen Dewey Bridge von 1910, die bis 1986 die Überquerung des Colorado sicherstellte. Es war interessant zu sehen, wie schnell die roten Felslandschaften am Colorado in ockerfarbene Wüstenlandschaft übergingen. Der doch recht weite Abstecher nach Cisco, das wir gegen 13 Uhr erreichten, hat sich aber eigentlich nicht gelohnt, da der Ort nur noch wie ein großer Müllabladeplatz wirkte mit verfallenen Häusern und Schrottautos. Außerdem ist er in Privatbesitz, so dass man nicht ohne Erlaubnis zwischen den Häusern herumlaufen darf. Aber ein paar Blicke aus dem Auto entlang der Straße genügten auch. Auf gleicher Strecke ging es zurück.

Um 14 Uhr bogen wir dann auf den La Sal Mountains Loop ein. Innerhalb kürzester Zeit lässt man hier die roten Felsenschluchten hinter sich und taucht in eine grün-weiße Bergwelt ein. Von oben hat man noch mal einen tollen Blick auf das Castle Valley, und von weitem konnten wir auch den Arches National Park von oben erkennen. Auf der anderen Seite blickt man dann bis in die Canyonlands, die am Nachmittag allerdings nur im Gegenlicht zu sehen waren. Die Colorado River Road in Verbindung mit der La Sal Mountains Loop Road ist meiner Meinung nach auch eine gute Alternative zum Highway 95, da man auch hier durch rote Felsenschluchten fährt. Man blickt zwar nicht auf den Colorado hinab, dafür fährt man direkt neben ihm. Und statt der Kulisse der Henry Mountains hat man die La Sal Mountains, die möglicherweise sogar noch schneebedeckt sind. Eine Rundtour von/bis Moab auf dieser Straße beträgt etwa 60 Meilen. Um 15.15 Uhr waren wir wieder in Moab. Da wir zum ersten Mal frühzeitig im Hotel waren, nutzte ich die Gelegenheit, den Pool und Spa auszuprobieren. Zum Abendessen waren wir im Zax, das eine preiswerte Pizza- und Salatbar anbietet. Aber eigentlich gibt es auch alles andere. Die Portionen waren großzügig.

Donnerstag, 11. Mai – Arches National Park
Wetter: 29 °C, sonnig
Gefahrene Meilen: 57
Übernachtung: La Quinta Inn, Moab

Am Donnerstag sollten es 29 °C werden, aber am Vormittag zeigte sich der Himmel noch leicht bedeckt, und der Wind war noch kühl. Gegen 9.15 Uhr kamen wir los. Heute stand mein Lieblingspark, der Arches NP auf dem Programm. Beim letzten Mal hatten wir nur einen Nachmittag Zeit und sind nicht mehr bis zum Ende gekommen. Diesmal wollten wir nachholen, was wir verpasst hatten. Zunächst fuhren wir noch mal zur Windows Section, wo wir gegen 10 Uhr ankamen. Wir liefen den kurzen Weg zum North und South Window und zum Turret Arch hoch, und dann noch den Weg zum Double Arch. Die Windows lagen im Gegenlicht, aber Turret Arch und Double Arch waren im besten Licht zu sehen. Für die kurzen Wege brauchten wir immerhin 40 Minuten. Dann ging es durch bis zum Parkende am Devils Garden. Diesmal wollten wir uns den Landscape Arch nicht entgehen lassen. Um 11.15 Uhr starteten wir am Trailhead. Es ist fraglich, wie lange der Landscape Arch, der der längste der Welt sein soll, noch der Erosion standhalten wird. Der Wall Arch ist 2008 eingestürzt. Wir liefen auch noch weiter bis zum Double O Arch. Mit allen Abstechern zu am Weg gelegenen Arches brauchten wir hin und zurück insgesamt 3 Stunden. Der Navajo Arch hat sich eigentlich nicht gelohnt. Es ist nur ein großes Loch in einer Felswand. Bis zum Dark Angel soll es sich wohl auch nicht unbedingt lohnen weiterzulaufen. Das haben wir uns dann auch geschenkt. Der Trail war recht moderat zu laufen und bot einige schöne Ausblicke. Ein Stück geht über einen schmalen Felsrücken. Auf dem Rückweg hat man dann die La Sal Mountains im Blick. Man kann auch noch einen etwas weiteren Rundweg über einen Primitive Trail zurücklaufen.

Den Delicate Arch, Utahs Wahrzeichen, wollten wir diesmal auch nicht nur aus der Ferne betrachten. Um 15.10 Uhr waren wir am Trailhead. Für den 146 m Anstieg über 1.5 Meilen brauchten wir 35 Minuten. Mittlerweile war es sehr warm, und es gab keinen Schatten. Der letzte Teil des Weges führt an einer schmalen Felskante entlang, und man sieht den Arch erst, wenn man fast davor steht. Der Delicate Arch zeigt sich von seiner besten Seite am späten Nachmittag oder zum Sonnenuntergang. Es ist wirklich beeindruckend, wenn er auf einmal vor einem auftaucht, mit den La Sal Mountains im Hintergrund. Wir schafften es sogar, ein paar Fotos ohne Leute im Hintergrund zu bekommen! Um 17 Uhr waren wir wieder unten. Dann ging es zurück nach Moab. Zum Abendessen gingen wir noch mal in die Moab Brewery. Die Burger waren auch gut.

Freitag, 12. Mai – Monument Valley, Little Coal Mine Canyon
Wetter: 25-28 °C, sonnig
Gefahrene Meilen: 311
Übernachtung: Cameron Trading Post, Cameron

Diesmal stand uns eine lange Autofahrt bevor. Um 8.45 Uhr fuhren wir aus Moab ab. Wir hatten Bilderbuchwetter. Es ging auf der 191 nach Süden, am Wilson Arch und den Navajo Twins in Bluff vorbei, dann auf die 163 über Mexican Hat zum Monument Valley, wo wir gegen 11.45 Uhr ankamen. Der Monument Valley Tribal Park befindet sich auf Indianerland. Pro Person zahlt man $5. Beim letzten Mal genossen wir nur die Aussicht vom Visitor Center, diesmal fuhren wir auch die 17-Meilen-Dirt-Road durch das Tal. Man kann die Strecke auch mit einem normalen PKW fahren, teilweise erschien sie uns dafür aber doch etwas haarig aufgrund von Steinen und Sand, und am Schluss geht es noch mal steil den Hang rauf. Wir sahen hier sogar ein Auto mit Achsbruch am Wegesrand stehen. Für die Strecke wurden 2 Stunden veranschlagt. Für unseren Jeep war es jedoch kein Problem, und wir brauchten nur 1 ¼ Stunden. Es gab noch ein paar nette Aussichten, aber eigentlich sieht man auch nicht viel mehr als vom Aussichtspunkt. Ab Kayenta ging es dann auf den Highway 160 Richtung Tuba City. Die Landschaft wurde immer trostloser, und die Straße zog sich.

Wir machten noch einen knapp 1-stündigen Abstecher zum Coal Mine Canyon. Hierzu geht es in Tuba City auf die 264 nach Süden/Osten Richtung Keams Canyon. Nach ca. 15 Meilen kurz vor dem Milepost 337 zweigt links eine Dirt Road ab. Man fährt ca. 500 m Richtung Windrad, das man schon von weitem sieht. Kurz hinter dem Windrad steht man dann am Rand des Canyons. Hier befinden sich auch ein paar Picknicktische in praller Sonne. Der Canyon erinnert an den Bryce Canyon, nur ist er viel kleiner, aber dafür bunter: grau, rot, weiß. Wenn man schon mal in der Gegend ist, lohnt auf jeden Fall ein Blick, das Absteigen in den Canyon soll nicht ganz so einfach sein. Der Canyon ist nicht ausgeschildert, aber ich habe festgestellt, dass er sogar in unserem Reiseführer (Dumont) erwähnt ist.

Zurück auf der 160 bogen wir auf die 89 Richtung Cameron ab. Hier kamen wir kurz nach 16 Uhr (15 Uhr Arizona-Zeit, da sie keine Sommerzeit haben) an. Wir bezogen unser vorgebuchtes Zimmer (denn hier gibt es kaum Alternativen) für $84 inklusive Tax in der Cameron Trading Post. Die Zimmer sind sehr nett eingerichtet und groß. Wir hatten 2 Betten, einen Coffee Maker, HBO und Aussicht auf die Little Colorado River Gorge. Der angeschlossene Laden ist sehr touristisch, und auch im Restaurant war viel los, aber das Essen war gut und reichlich. Ich probierte die lokale Spezialität Navajo Taco (frittiertes Brot mit Rindfleisch, Bohnen, Salat, Tomaten, Käse, Chili). Mit Trinkgeld bezahlten wir $26.50. Von unserem Zimmer aus konnten wir den Sonnenuntergang beobachten.


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