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USA 2012
Desert Dreams Tour - Wüste, Wellen, Wasserfälle
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Samstag, 8.9.: Flug Düsseldorf-LA
Wetter: sonnig, ca. 40 Grad
„Gletscher von oben und Felsen im Abendlicht“

Dies ist unsere 6. bzw. 7. Reise in den Südwesten. Diesmal haben wir einen Direktflug mit Air Berlin gebucht. Jeder von uns hat ein Gepäckstück. Ein drittes Gepäckstück haben wir separat aufgegeben, Kostenfaktor 50 Euro. Da wir ein zweites Mal mit Zelt unterwegs sein werden (in Kombination mit Motelübernachtungen), haben wir lange überlegt, ob es sinnvoller ist, unser altes Equipment wieder mitzunehmen oder vor Ort neue Sachen zu kaufen und anschließend wegzuwerfen.

Der Flieger startet überpünktlich um 13.25 Uhr. 11 Stunden und 10 Minuten Flugzeit sind es bis LA. Wir haben Zweiersitze am Fenster. Wir fliegen über das Jisselmeer und Schottland, bei guter Sicht. Über Grönland können wir die Gletscher und das Inlandeis sehen. Dann geht es quer über die USA; die Rockies queren wir südlich von Salt Lake City. Ausläufer der Flaming Gorge, das Strawberry Reservoir, der Utah Lake bei Provo und das Sevier Bridge Reservoir sind zu sehen, dann die Interstate entlang des Virgin Rivers zwischen St. George und Mesquite. Im Valley of Fire kann man den Loop Drive sehen. Wir fliegen direkt über Las Vegas und den Red Rock Canyon.

Es gibt In-Seat-Entertainment. Wir schauen Prometheus, Men in Black, Fliegenfischen im Yemen, Marvels the Avengers, Dark Shadows. Landung ist um 15.45 Uhr Ortszeit. Eine Stunde brauchen wir, um die Immigration und den Zoll hinter uns zu bringen. Mit dem Shuttle geht es zu Hertz. Wir tauschen den gebuchten 7-Sitzer Chevy Traverse gegen einen Jeep Liberty, Laufleistung 4848 km. Dann fahren wir nach Palmdale. Unterwegs halten wir noch an den Vasquez Rocks. Es ist ganz nett hier. Wir erwischen noch das letzte Sonnenlicht. Auf der Weiterfahrt drohen dunkle Wolken mit Gewitter. In der Ferne zucken vereinzelt Blitze. Um 19.20 Uhr erreichen wir das Best Western Plus Hotel in Palmdale. Unser Zimmer hat ein King-Bett, Kühlschrank und Mikrowelle. Das Hotel hat auch einen Pool und Spa, die wir aber nicht genutzt haben. Wir waren zufrieden mit dem Hotel. Im Albertson‘s holen wir uns eine Kleinigkeit zum Abendessen. Damit geht der erste Tag zuende.

Gefahrene Meilen: 75
Übernachtung: Best Western Plus Hotel in Palmdale, $80 + Tax

Sonntag, 9.9.: Über die Hunter Mountain Road ins Death Valley
Wetter: 33 °C, vormittags: sonnig, am späteren Nachmittag bewölkt
„Eine Offroadstrecke ist keine Rennbahn“

Um 6 Uhr sind wir beim Frühstück. Das Continental Breakfast besteht aus Waffeln, gekochten Eiern, Cereals, Breakfast Burritos, Muffins, Bagels, Joghurt, Äpfeln. Wir fahren noch mal zum Albertson's zum Lebensmittel-Einkaufen, sowie zum Lowe's und Walmart, um Fix-a-Flat und eine Kühlbox zu besorgen. Campingstühle für je $11 mit schickem USA-Design bekommen wir bei Lowe's.

Um 8 Uhr fahren wir los. Es geht nach Norden Richtung Bishop. Um 9 Uhr sind wir am Red Rock Canyon State Park. Der Park ist klein. Das meiste sieht man schon von der Straße aus. Wir zahlen die Day Use Fee von $6 und fahren einmal die Loop Road, die jedoch eigentlich nur quer durch den Campingplatz führt. Dieser ist wunderschön gelegen, allerdings sehr heiß im Sommer. Wer wie wir keine Wanderung macht, braucht nicht länger als eine halbe Stunde für einen Besuch. Wir biegen auf den Highway 395 ab und fahren noch das kurze Stück zu den Fossil Falls rein. Für die kurze Wanderung zu den Wasserfällen aus Lavasteinen brauchen wir nicht länger als 20 Minuten insgesamt, aber es hat sich gelohnt. Hier befindet sich auch ein schön gelegener Campground. Volker sieht eine braun-orange Schlange, die sich jedoch schnell aus dem Staub macht.

Gegen 11.30 Uhr erreichen wir Lone Pine. Hier essen wir bei McDonalds zu Mittag und tanken noch einmal voll für $4,25 pro Liter. Dann besorgen wir uns im Visitor Center den Nationalparkpass für $80 und erkundigen uns nach der Hunter Mountain Road. Die Auskünfte sind nicht immer kompetent. Schon 2009 wurde uns von der Fahrt zum Racetrack abgeraten, aber wenn wir entsprechend ausgerüstet sind, sollte es gehen. Um 12.30 Uhr sind wir zur Weiterfahrt bereit. Über dem Mount Whitney hängen Regenwolken, aber bei uns scheint noch die Sonne. Es geht Richtung Death Valley.

Gegen 13 Uhr biegen auf die Saline Valley Road ab. Das erste Stück ist noch gut zu fahren. Man kommt an vielen Joshua Trees vorbei. Dann verengt sich die Straße, und es kommt ein steiniger Abschnitt. Dann folgt ein toller Ausblick ins Panamint Valley. Nach ingesamt ca. 15 Meilen kommt der Abzweig auf die Hunter Mountain Road. Dieser ist recht idyllisch durch viel Grün und an interessanten Felsen vorbei. Nun kommen einige lehmige Abschnitte, die nach Regenfällen nicht passierbar sind. Schließlich geht es recht steil bergab ins Hidden Valley. Bis hierher war es eine recht schöne nicht allzu schwierige Fahrt. Nach einem kurzen sandigen Stück kam der schlimmste Abschnitt durch die Lost Burro Gap. Nun hatte sich auch die Sonne verzogen, und es ging durch ein gerölliges Flussbett. Wahrscheinlich war es den starken Regenfällen vor wenigen Wochen zu verdanken, dass dieser Abschnitt in so schlechtem Zustand war. Um die Reifen zu schonen, fuhren wir auf der gesamten Strecke nicht schneller als 20 Meilen pro Stunde. Nach zwei Stunden und 45 Minuten Dirt Road erreichten wir endlich die Teakettle Junction.

Die weitere Strecke Richtung Racetrack war wieder etwas besser zu fahren, auch wenn es noch ein paar leichte Auswaschungen gab. Kurz vor unserer Abreise war dieser Streckenabschnitt wegen Flutungsschäden noch gesperrt. Um 16.30 Uhr erreichten wir Grandstand. Gerade rechtzeitig kam die Sonne noch mal raus. Auch für die Moving Rocks am Racetrack erwischten wir noch das letzte Sonnenlicht. Um 17 Uhr hatten wir den kleinen Campground (offiziell 4 Stellplätze) am Ende der Straße erreicht und bauten unser Zelt auf. Die Sonne war hier schnell weg, es war noch recht warm aber auch windig.

Zum Abendessen gab es Brot mit Käse und Wurst, Tomaten und Schlangengurke. Dazu Bier und Cider. Gegen 19 Uhr kam noch ein zweiter Camper, aber sie verzogen sich ans andere Ende des Platzes, so dass wir unsere Ruhe hatten. In der Dämmerung flatterten kleine Fledermäuse über unseren Köpfen, und eine Maus oder Känguru-Ratte besuchte unseren Platz. In der Nacht hat es ganz schön gestürmt, das machte Schlafen schwierig, denn unser Zelt hob fast ab.

Gefahrene Meilen: 243
Übernachtung: Racetrack Campground, Death Valley, $0

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Montag, 10.9.: Vom Racetrack ins Valley of Fire
Wetter: 24 °C beim Aufstehen, 40 °C im Death Valley, 34 °C im VoF, sonnig
„Vom Todestal ins Feuertal“

Um 6 Uhr schälen wir uns aus dem Zelt. Frühstücken, Zelt abbauen, alles einpacken, um 7 Uhr sind wir fertig. Wir besuchen noch einmal die Racetrack Playa, die jetzt von der gerade hinter den Bergen aufgegangenen Sonne beleuchtet wird, wunderschön. Die Moving Rocks lassen sich jetzt gut fotografieren. Anschließend laufen wir einmal rund um den Grandstand. Schon wird es recht warm in der Sonne. Um 8 Uhr verlassen wir die Racetrack Playa. Uns hat es hier sehr gut gefallen. Für die 30 Meilen Schotterpiste Richtung Scotty's Castle benötigen wir zwei Stunden. Die Strecke ist als reifenmordend bekannt, wegen kleiner spitzer Steine, so dass wir sicherheitshalber nicht mehr als 15 Meilen pro Stunde fahren, obwohl die Strecke dazu verführt schneller zu fahren. Wir sind froh, als wir kurz vor dem Ubehebe Crater die Teerstraße erreichen. Oben am Aussichtspunkt stürmt es gewaltig. Der Krater und die Lavalandschaft drumherum sind beeindruckend. Im Talboden des Death Valleys sind es 104 °F, es ist sehr windig und diesig. Das haben wir bei unseren bisherigen drei Besuchen noch nicht erlebt. Wir machen 20 Minuten Lunchpause am Daylight Pass. In Beatty tanken wir für $3,76 pro Liter. Gegen 13.30 Uhr sind wir in Las Vegas und kaufen im Albertson's fürs Abendessen ein. In den Bergen rund um Vegas hängen dunkle Regenwolken. Auf einer Schnellstraße passieren wir Las Vegas im Norden und erreichen die I-15.

Nun ist es nicht mehr weit bis ins Valley of Fire. Um 15.30 Uhr sind wir dort. $10 kostet inzwischen der Eintritt in den State Park. Wir suchen uns einen schönen, schattigen Stellplatz auf dem Arch Rock Campground, es waren noch viele Plätze frei. Die Site Nr. 24 liegt abgeschottet von allen Nachbarn zwischen roten Felsen. Hier gibt es fließend Wasser (war bei uns allerdings defekt) und Plumpsklos. Es gibt überdachte Sitzbänke, Grill- und Feuerstellen. Der Atlatl Campground quasi nebenan hat auch Duschen. Die $10 Campinggebühr zahlen wir per Self-Pay.

Wir bauen schnell unser Zelt auf, diesmal nur das Innenzelt, dann brechen wir auf zur White Domes Scenic Route. Wir halten an der Rainbow Vista, und parken dann im Dip Nr. 5. Durch einen wunderschönen Wash und ein Stück seitlich die Felsen hoch erreicht man nach ca. 600 Metern die Fire Wave, eine klasse Felsformation mit interessanten Farben. Über den offiziell markierten Trail laufen wir anschließend zur Straße zurück. Von dort oben hat man noch schöne Ausblicke über das Tal. Das war ganz schön schweißtreibend. Es sind 94 °F. Zum Schluss laufen wir noch den White Domes Loop Trail (1,2 Meilen), den wir bereits kennen. Gegen 18 Uhr verschwindet die Sonne leider hinter einer Wolke.

Wir fahren zum Atlatl Campground und nutzen die Duschen dort. Dann gibt es Abendessen (gebratenes Hähnchen mit Kartoffelsalat) auf dem Rock Arch Campground. Wir gehen früh schlafen. Der Sternenhimmel ist wieder großartig. Hier haben wir eine ruhige Nacht.

Gefahrene Meilen: 275
Übernachtung: Rock Arch Campground, Valley of Fire, $10

Dienstag, 11.9.: Vom Valley of Fire nach Escalante
Wetter: vormittags Regen bei 13 °C, am späten Nachmittag wieder Sonne
„Ein ertrunkener Tag“

Gegen vier Uhr kam wieder Wind auf. Es hat sich auf 24 °C abgekühlt. Der Himmel hängt voller dunkler Wolken. Wir stehen dann auch früh auf und sind bereits um 6.15 Uhr abfahrbereit. Wir schauen uns noch den Piano Arch an und suchen und finden den Windstone Arch. Leider hängt die aufgehende Sonne hinter Wolken. Auch der Elephant Rock lohnt kein Foto. Gegen 7 Uhr verlassen wir den Valley of Fire State Park.

Auf der Fahrt nach St. George fahren wir in heftigen Regen rein. Die geplante Wanderung zum Kanarra Creek muss leider ausfallen. In Cedar City gegen 10.30 Uhr haben wir nur noch 13 °C. Wir kaufen bei Smith's noch ein paar Vorräte. Dann geht es auf dem Highway 14 Richtung Cedar Breaks in die Berge. Auf dem Summit sind es nur noch 7 °C, immer noch bei Dauerregen. Wir haben einmal Rehe und einmal Kühe auf der Straße. Am Bryce Canyon lohnt es sich auch nicht anzuhalten. So ein schlechtes Wetter haben wir hier im Südwesten noch nie erlebt.

Durch die Grenzüberschreitung von Nevada nach Utah verlieren wir eine Stunde, d.h. es ist schon 14.30 Uhr, als wir in Escalante ankommen. Hier haben wir 14 °C. Wir haben ein Zimmer im Circle D Motel für drei Nächte reserviert. Das Motel ist ausgebucht. Unser Zimmer Nr. 14 hat zwei Double Beds, Kühlschrank, Mikrowelle und Kaffeemaschine. An manchen Stellen hätte mal wieder Staub geputzt werden können, ansonsten war es OK.

Das Wetter klart nun endlich wieder ein wenig auf. Wir verbringen den Nachmittag damit, hier ein wenig in der Gegend herumzufahren z.B. zum Wide Hollow Reservoir und die Hells Backbone Road hoch bis zum Lower Box Trailhead. Wir wollen noch ein Stück den Pine Creek Trail in den Box Canyon hineinlaufen, doch der Bach führt Hochwasser und schon an der zweiten Bachüberquerung scheitert unser Vorhaben. Aber es ist nun sowieso schon recht spät, und wir fahren zurück. Immerhin kommt die Sonne langsam wieder raus.
Zum Abendessen gehen wir ins relativ neue Circle D Restaurant, das 2009 noch nicht eröffnet war, als wir das letzte Mal hier waren. Für zwei Burger, eine Cola und ein Bier zahlen wir $27 plus Tax.

Gefahrene Meilen: 302
Übernachtung: Circle D Motel, Escalante, $67 + Tax (mit DA-Rabatt)

Mittwoch, 12.9.: Phipps Arch, Lower Calf Creek Falls, Hells Backbone Road
Wetter: vormittags bewölkt, nachmittags sonnig, 27 °C
„Ein gescheiterter Versuch, eine beglichene offene Rechnung und eine Straße über das Rückgrat des Teufels“

In der Nacht hat es wieder geregnet. Las Vegas wurde überflutet wie wir in den Nachrichten sahen. Wir frühstücken schnell, und um 8.20 Uhr fahren wir los. Es sind 14 °C. Wir halten kurz am Overlook am Highway 12 und fahren zum Escalante River Trailhead, um zu sehen, wie hoch der Wasserstand des Escalante Rivers ist. Die Fluten sind beträchtlich höher, als das letzte Mal, als wir hier waren und durch den Fluss zur Escalante Natural Bridge gestartet sind.

Wir fahren zurück und parken zwischen dem Abzweig zur Old Sheffield Road (Spencer Flat Road) und dem Kiva Koffeehouse. Um kurz nach 9 Uhr laufen wir los. Es geht in einen Wash auf dem kürzesten Weg zum Phipps Arch. Nach etwa einer halben Stunde Fußmarsch kommen wir an eine Stelle, wo es steil einen schätzungsweise 80 Meter hohen Dryfall hinuntergeht. Wir klettern hinunter; man muss aufpassen, dass man nicht ausrutscht. Unten angekommen stehen wir jedoch vor einem Pool zwischen Felswänden, der sich nicht umgehen lässt. Nach den heftigen Regenfällen vom Vortag steht einfach zu viel Wasser im Pool. Der Phipps Wash muss direkt dahinter sein. Also entscheiden wir, ein Stück zurückzulaufen und uns rechts vom Canyonrand haltend einen anderen Abstieg zu suchen. Nach einer Weile geben wir jedoch auf, denn es erscheint unmöglich. Die Felswände sind zu hoch und steil. Und um in den Phipps Wash von der Old Sheffield Road aus einzusteigen ist es von hier einfach zu weit. Von unserem Umkehrpunkt haben wir jedoch einen tollen Blick auf den Phipps Arch in der gegenüberliegenden Wand und in den Phipps Wash von oben. Nach 2,5 Stunden und 6 Kilometern laut GPS sind wir wieder am Auto.

Wir beschließen, noch die Lower Calf Creek Falls Wanderung zu machen, einen der bekanntesten Trails in dieser Gegend, den wir noch nicht gemacht haben. Erst nach und nach kommt die Sonne wieder raus, also ist es noch nicht zu heiß. Wir fahren zum Trailhead am Lower Calf Creek Campground. Es ist eine Gebühr von $2 zu entrichten, die entfällt, wenn man den Nationalparkpass hat. Der Trail ist hin und zurück 6 Meilen lang. Der Weg ist sandig, aber der Sand ist meist fest (hier waren die letzten Regenfälle vielleicht von Vorteil), und weitgehend eben, so dass er recht einfach zu gehen ist. Es gibt auch immer wieder ein paar schattige Abschnitte unter Bäumen. Wir brauchen knapp 1,5 Stunden für den Hinweg. Der Weg am Grunde der Schlucht mit den hohen Felswänden zu beiden Seiten ist sehr schön. Unterwegs entdecken wir ein paar Felszeichnungen an der gegenüberliegenden Wand. Am Ende erwarten uns ein toller Wasserfall und ein kühler Ort für eine Lunchpause. Ein paar Wanderer baden im kalten Pool unter dem Wasserfall. Es ist aber nicht mehr voll, denn die meisten Leute befanden sich auf dem Trail um diese Zeit schon wieder auf dem Rückweg. Der Wasserfall liegt zu dieser Tageszeit im Schatten, was aber besser ist, wenn man Fließwasserfotos machen will und seinen Graufilter zu Hause vergessen hat. Auf dem Rückweg ist es schon ziemlich warm, aber wir brauchen nur gut eine Stunde.

Am Escalante River Trailhead schauen wir noch einmal nach dem Wasserstand des Escalante Rivers, der schon bedeutend niedriger ist als heute morgen. Auf dem Parkplatz treffen wir Klaus, den wir über ein USA-Reiseforum kennen, und mit dem wir vor ein paar Jahren gemeinsam zur White Pocket gefahren sind und dort übernachtet haben, damals im Auto.

Es ist erst 16 Uhr. Wir beschließen, noch die Runde über den Highway 12 über den Hogback nach Boulder und die Hells Backbone Road zu fahren, die wir noch nicht kennen. Die Strecke führt größtenteils durch Wald, aber es gibt auch einige interessante Ausblicke, insbesondere rund um die Hells Backbone Bridge. 1,5 Stunden dauert die Fahrt auf dieser ungeteerten Straße. Um 17.45 Uhr sind wir wieder in Escalante und tanken noch einmal voll für $3,99 pro Gallone. Nachdem wir geduscht haben, gehen wir im Escalante Outfitters Pizza essen. Hier kann man draußen auf der Terrasse sitzen. Wir zahlen $29 plus Tipp für zwei Calzones, ein Bier und eine Cola. Klaus gesellt sich nach einer Weile zu uns, und so beschließen wir den Abend.

Gefahrene Meilen: 80
Übernachtung: Circle D Motel, Escalante, $67 + Tax (mit DA-Rabatt)

Donnerstag, 13.9.: Neon Canyon und Golden Cathedral
Wetter: sonnig, ca. 27 °C
„Zum Hochzeitstag in die Kathedrale“

Heute ist unser 10. Hochzeitstag. Die Sonne scheint. Noch ist es kühl bei 10 °C. Wir frühstücken und machen uns Sandwiches als Wegzehrung fertig. Um 7.20 Uhr fahren wir los Richtung Hole-in-the-Rock Road. Nach 16,3 Meilen auf dieser Schotterpiste, die gut zu fahren ist, biegen wir auf die Egypt Road ab. 10 Meilen sind es noch bis zum Trailhead. Die erste Hälfte der Strecke lässt sich noch ganz gut fahren. Dann geht es über steinige und felsige Passagen mit einigen Senken. Um 8.35 Uhr erreichen wir den Trailhead zum Neon Canyon. Zwei Autos stehen schon dort.

Um 8.50 Uhr sind wir abmarschbereit. Es geht steil das Plateau hinunter. Am besten folgt man den Hufspuren, die über in den Fels geschlagene Stufen nach unten führen. Dies ist ein alter Horse Trail. Von oben ist er nicht so leicht zu erkennen. Es geht rechterhand an einem Hügel vorbei, dann erreicht man den Wash unterhalb des Plateaus. Für den Hinweg nehmen wir direkten Kurs auf den Round Dome, linkerhand dessen sich der Eingang zum Neon Canyon befindet. Es geht querfeldein über sandige Hügel und Slickrock. Nach einer Stunde erreichen wir einen tollen Aussichtspunkt. Dann geht es wieder ein Stück abwärts. Im Schatten eines Felsens machen wir ein zweites Frühstück. Nach etwa 10 Minuten Pause geht es weiter.

Schließlich laufen wir eine lange Sanddüne hinunter, dann stehen wir am Ufer des Escalante Rivers. Wir kämpfen uns durch dichtes Gebüsch bis wir vor den tiefen schlammigen Fluten stehen. Das Ufer ist zu beiden Seiten recht steil. Hier scheint eine Flussüberquerung beim aktuellen Wasserstand nicht sehr vielversprechend. Wir laufen ein Stück weiter nach links bis zur Flussbiegung an einer Felswand. Hier ist das Wasser flacher. Es geht uns nur bis zu den Knien (von anderen Wanderern haben wir gehört, dass es auch bis zum Bauchnabel reichen kann), aber die Strömung ist recht stark. Wir tauschen die Wanderschuhe gegen Sandalen und mit Hilfe der Trekkingstöcke kommen wir gut hinüber. Nun noch ein kurzes Stück nach rechts und wir sind am Eingang des Neon Canyons.
Ca. 30 Minuten laufen wir bis zum Ende des Canyons. Es gibt noch einige größere Pools, und man muss über ein paar Felsen klettern. Dann erreichen wir die Golden Cathedral, ein imposanter Anblick! Kurz vor 12 Uhr, nach insgesamt drei Stunden sind wir dort. Da wir über die Abkürzung offenbar alle anderen Wanderer überholt haben, sind wir als erste dort und haben noch 20 Minuten Zeit, um zu fotografieren, bis drei weitere Paare eintreffen. Nach 45 Minuten Mittagspause machen wir uns auf den Rückweg.

Damit wir nicht wieder die Sanddüne hochsteigen müssen, entscheiden wir uns für den Umweg über den Fence Canyon. Zunächst läuft man am Escalante River entlang. Wir entdecken noch ein paar Petroglyphen in der Felswand, bevor wir das erste Mal wieder einmal durch den Fluss müssen. Wir lassen die Sandalen erst mal an. Insgesamt durchwaten wir den Escalante River auf dieser Strecke fünf Mal. Allerdings müssen wir uns nun auch durch das dichte Gebüsch am Flussufer einen Weg bahnen. Man kann aber in der Regel einem sichtbaren Pfad folgen. Schließlich erreichen wir den Eingang des Fence Canyons. Parallel zum Canyon geht es auf einem guten Pfad sanft aber stetig nach oben. Schließlich geht es steil eine Felswand hoch. Oder gibt es einen einfacheren Weg? Hier sollte man auf Cairns achten. Oben geht es auf einem sandigen Pfad weiter. Auf den Slickrockpassagen sieht man wieder die Schleifspuren von Hufeisen. Wir sind also wieder auf dem alten Horse Trail. Dann erreichen wir den Wash des Fence Canyons, in dem wir auch gestartet sind. Nun geht es wieder den steilen Weg auf das Felsplateau nach oben zum Parkplatz. Insgesamt 4 Stunden haben wir für den Rückweg gebraucht, aber auch für den kürzeren Weg über die Sanddüne hätten wir mit Sicherheit länger gebraucht als auf dem Hinweg, schließlich gab es zwei steile Anstiege zu überwinden. Um 16.40 Uhr sind wir wieder am Auto, und um 18 Uhr zurück in Escalante. Ob sich die lange, anstrengende Wanderung lohnt, vor allem wenn es heiß ist, muss jeder für sich entscheiden.

Wir sind mit Klaus zum Essen verabredet, Im Circle D Restaurant nehmen wir die Rainbow Trout und die Rippchen, was alles gut war. Mit zwei Getränken zahlen wir beide $39 plus Tip. Es ist schön, dass man hier auch draußen sitzen kann. Anschließend trinken wir noch gemeinsam Bier und Wein vor unseren Zimmern. Es gesellt sich noch ein junges deutsches Pärchen zu uns, für die vieles hier noch Neuland ist. Heute abend wird es etwas später als sonst.

Gefahrene Meilen: 64
Übernachtung: Circle D Motel, Escalante, $67 + Tax (mit DA-Rabatt)

Freitag, 14.9.: Red Hollow Slot Canyon, Nautilus, Paria River Overlook
Wetter: sonnig, ca. 27 °C
„Eine rote Schlucht, eine weiße Welle und ein einsames Camp mit Aussicht“

Gegen 9 Uhr kommen wir los. Wir besuchen noch eine Felszeichnung, Circle of Friends, und fahren wieder Richtung Bryce Canyon. Die Cottonwood Canyon Road ist leider wegen Flutschäden gesperrt. Schade, denn wir hätten den nördlichen Teil endlich mal bei Sonnenschein befahren können. Stattdessen nehmen wir den langen Umweg außen rum nach Page.

Gegen 12 Uhr sind wir in Orderville. Hier biegen wir auf die 100 East nach Osten ein. An der Gabelung geht es nach links. Die Straße wird zur Dirt Road. An der nächsten Gabelung geht es wieder nach links, immer auf den Slot zu. Unser Ziel ist der Red Hollow Slot Canyon. Vor einem Zaun parken wir und steigen in den Wash ab. Als sich der Wash gabelt, laufen wir nach links. Ca. 15 Minuten braucht man, bis man den Main Slot erreicht. Man kann ein Stück hineingehen, aber schon bald ist für normale Wanderer Schluss, und es geht nur noch mit Klettern weiter. Anschließend laufen wir zur Wash-Gabelung zurück und gehen noch in den South Fork bis zum Ende. Nach insgesamt einer Stunde sind wir wieder am Auto.

In Kanab kaufen wir im Supermarkt ein paar Lebensmittel fürs Mittag- und Abendessen. Wir halten kurz an der Straße zum Johnson Canyon für einen Snack im Auto. Dann parken wir noch mal am Highway 89, um in den Catstair Canyon abzusteigen. Hier liegen alte Autowracks, mit denen die Straße gebaut wurde. Wenn man weiterläuft oder von der anderen Seite kommt, kann man auch ein paar Pictogramme und Petroglyphen sehen.
An der Paria Contact Station biegen wir anschließend auf die ungeteerte White House Road. An deren Ende haben wir vor ein paar Jahren mal gecampt. Diesmal fahren wir nur bis zum 2. Wash und brauchen keine 10 Minuten immer dem Wash nach Osten folgend, bis wir die White Wave und die Nautilus erreichen. Die Landschaft ringsherum ist phantastisch, das hätten wir gar nicht so erwartet. Nach einer halben Stunde fahren wir zurück zum Highway.

Es ist 16 Uhr. Am BLM Information Center in Big Water fahren wir auf eine Dirt Road, die zu einem Aussichtspunkt auf den Paria River führt. Die Straße ist meist sandig mit ein paar felsigen Passagen, insbesondere die letzten 1,5 Meilen sind sehr steinig. Nach 11,5 Meilen haben wir gegen 17.15 Uhr den Overlook erreicht. Wir beschließen, statt an der Wahweap Marina unser Zelt hier aufzubauen. Die Aussicht ist toll. Nur leider gibt es keine schönen Wolken zum Sonnenuntergang. Sobald es dunkel ist, wird es kühl hier oben, und wir verziehen uns wegen der vielen Mücken ins Zelt.

Gefahrene Meilen: 205
Übernachtung: im Zelt am Paria River Overlook, $0