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Marbach am Neckar, Ludwigsburg, Landsberg am
Lech Freitag 5.9. Wetter: sonnig, 26 °C
Gegen
8 Uhr fahren wir los. 630 Kilometer sind es bis zu unserem Ziel
Wessobrunn in Oberbayern. Wir kommen auf der Autobahn gut durch,
wobei wir insgesamt zwei Mal die geplante Route wechseln, um Stau
und Sperrungen zu vermeiden. Gegen 12 Uhr machen wir einen Abstecher
nach Marbach am Neckar und laufen dort durch den netten Ort und
essen zu Mittag. Das Wetter ist sehr schön. Nach etwa einer Stunde
fahren wir noch nach Ludwigsburg, wo gerade die Veranstaltung
Blühendes Barock stattfindet. Für einen Kurzbesuch lohnt sich der
Eintritt nicht, aber wir sehen uns das Residenzschloss von außen an
und laufen durch die barocke Innenstadt. Nach einer Stunde fahren
wir zurück auf die Autobahn bis Landsberg am Lech, das wir uns auch
noch anschauen. Wir genehmigen uns noch Kaffee und Kuchen, dann geht
es auf Landstraße die letzten 30 Kilometer bis Wessobrunn, wo uns
meine Schwester, ihr Freund und meine Nichte erwarten. Gegen 18 Uhr
sind wir dort. Abends fahren wir alle zusammen in den Nachbarort
Weilheim, wo ein italienisches Fest stattfindet und gehen beim
Italiener essen.
Murnauer Moos, Staffelsee, Kochel am See,
Walchensee, Benediktbeuren Samstag 6.9. Wetter: meist sonnig, 21
°C
Heute fahren Volker und ich nach Seehausen am
Staffelsee. Dort gibt es ein paar interessante, alte Bootshäuser.
Anschließend laufen wir durch die Fußgängerzone in Murnau.
Danach
fahren wir weiter zu einem Parkplatz in Moosrain, wo wir unsere
Wanderung durch das Murnauer Moos starten. Der Weg führt zunächst
durch den Wald, dann läuft man auf einem Holzbohlenpfad. Schließlich
gelangt man auf einen Fuß- und Radweg, der durch das Murnauer Moos
führt. Es geht an einem Bach am Waldrand vorbei. Es ist schwülheiß,
und der Weg zieht sich. Nach zwei Stunden sind wir wieder am Auto.
An einem Biergarten am Staffelsee machen wir Mittag. Dann fahren wir
noch nach Kochel am See und weiter hoch zum Walchensee. Auf der
Rückfahrt halten wir noch am Kloster Benediktbeuren. Die
Klosterkirche ist sehr sehenswert und man kann sie sich kostenlos
anschauen. Gegen 17 Uhr sind wir wieder in Wessobrunn. Zum
Abendessen wird gegrillt.
Wanderung durch die
Partnachklamm auf den Eckbauer Sonntag 7.9. Wetter: meist sonnig,
21 °C
Diesmal fahren wir alle gemeinsam los: Schwester mit
Freund, Nichte, Hund und wir. Wir brauchen eine Weile bis
Garmisch-Partenkirchen. Kurz vor dem Ort stehen wir noch im Stau. Am
Olympia-Skistadion ist am Sonntagmittag bei schönem Wetter kaum ein
Parkplatz zu bekommen. In einer Seitenstraße haben wir dann doch
noch Glück, und um 12 Uhr laufen wir los. Über einen Fahrweg geht es
zur Partnachklamm (3,50 Euro Eintritt). Der Weg durch die schmale
Schlucht entlang der Partnach ist sehr spannend. Danach laufen wir
weiter hoch Richtung Eckbauer. Unterwegs kommen wir an ein paar
Almen vorbei, in denen man einkehren kann. Mit der Graseckbahn
könnte man auch wieder nach unten fahren. Doch für uns geht es
weiter in Serpentinen bergauf. Unterwegs hören wir ein
Donnergrollen, doch dabei bleibt es zum Glück. Nach 2,5 Stunden sind
wir oben. Beim Berggasthof Eckbauer mit Blick auf das
Wettersteingebirge mit Alpspitze und Zugspitze machen wir Rast bei
Gulaschsuppe, Linseneintopf, Wurstsalat und Wiener Schnitzel mit
Kartoffelsalat. Leider gibt es keine klare Sicht auf die Berge. Noch
150 Meter sind es bis zur Eckbauerbahn (9,50 Euro für die Talfahrt),
doch wir nehmen den Abstieg zu Fuß auf uns. Der Weg ist ziemlich
steil, doch nach einer Stunde sind wir unten. Es ist 16.30 Uhr. Auf
dem Rückweg stehen wir wieder im Stau, so dass wir über Oberammergau
statt über die Autobahn zurück nach Wessobrunn fahren. Zum
Abendessen fahren wir nach Dießen am Ammersee, wo wir in einem
Biergarten sehr lecker essen.
Fahrt über das
Timmelsjoch ins Dorf Tirol Montag 8.9. Wetter: erst sonnig,
später Wolken, 24 °C
Um 9.15 Uhr fahren wir los. Es
geht wieder Richtung Garmisch. Der Blick auf die Berge mit der
Zugspitze ist heute grandios. Wir überqueren bei Reutte die Grenze
nach Österreich und sind gegen 11 Uhr am Fernpass. Auf der anderen
Seite fahren wir ins Ötztal. Gegen 12 Uhr halten wir am
Wanderparkplatz zum Stuibenfall. Mit einer Fallhöhe von 159 Metern
ist er Tirols höchster Wasserfall. Für die Wanderung fehlt uns aber
heute die Zeit. Wir fahren weiter zu einem Aussichtspunkt mit
Panoramablick am Ende einer Bergstraße. Von dort kann man den
Wasserfall auch sehr schön sehen. Über Sölden und Obergurgl
erreichen wir die Passstraße über das Timmelsjoch (14 Euro). Um 14
Uhr haben wir die höchste Stelle (2474 m) und damit die Grenze zu
Italien erreicht. Hier oben haben wir nur 14 °C. Die Aussicht auf
die Berge und Gletscher ist phantastisch. Nun geht es hinunter ins
Passeiertal. Wir halten noch auf einen Kaffee am Gasthof Hochfirst
mit Gletscherblick und an der Kirche von Moos. Es gibt einen kurzen
Regenschauer. Kurz nach 16 Uhr erreichen wir das Dorf Tirol
oberhalb von Meran. In der Touri-Info bekommen wir eine Liste mit
freien Unterkünften für zwei Nächte. Wir entscheiden uns für die
Pension Kessler (3 Sterne) für 96 Euro pro Nacht mit Frühstück.
Von unserem Balkon haben wir einen Blick auf Meran. Freies WiFi gibt
es auch. Und ins Dorfzentrum sind es zu Fuß ein paar Minuten. Zum
Abendessen gehen wir in den „Schlecht’n Sepp“, wo man auf der
Terrasse draußen sitzen kann. Für eine Haxe und hausgemachte
Teigtaschen mit Hirschfleisch sowie zwei Getränke zahlen wir 34 Euro
plus Trinkgeld. Das Essen war gut, nur meine Portion ein bisschen
klein.
Wanderung zu den Spronser Seen (Naturpark
Texelgruppe) Dienstag 9.9. Wetter: erst Sonne, dann Wolken, 24 °C
Das Frühstück war sehr gut. Wir laufen durch das Dorf
Tirol zur Hochmuthseilbahn. Die Straße geht ganz schön steil bergan.
Vielleicht hätten wir doch den Bus nehmen sollen.
Leider kommt genau
zeitgleich eine Wandergruppe an der Seilbahnstation an, da müssen
wir noch ein bisschen warten, bis wir fahren können. 8,50 Euro für
die Berg- und Talfahrt ist aber ziemlich günstig (1 Euro pro Person
haben wir noch mit der Gästekarte gespart). Bei der Fahrt hat man
einen tollen Blick auf das Tal von Meran. Die Hochmuthalmen, wo wir
ankommen, liegen in phantastischer Lage auf 1400 Metern Höhe. Um
9.45 Uhr sind wir dort. Die Sonne scheint. Wir wollen zu den
Spronser Seen im Naturpark Texelgruppe laufen. Eine Stunde geht es
zunächst durch den Wald bergauf. Hinter dem Gasthaus Mutkopf hat man
die Baumgrenze fast erreicht, und es geht noch mal steil 30 Minuten
aufwärts. Von hier hat man ein paar tolle Ausblicke auf die Berge
und ins Tal. Wir lassen den Abzweig zur Mutspitze links liegen. Nun
geht es noch eine Weile in leichtem Auf und Ab weiter. Um 12.45 Uhr
haben wir dann den ersten See erreicht. Diesen sieht man erst, wenn
man kurz davor steht. Hier machen wir erst mal eine wohlverdiente
längere Pause.
Vom Pfitscher See auf 2100 Metern Höhe kann man noch
ein kurzes Stück zur Oberkaser Alm weiterlaufen, die offenbar noch
bewirtschaftet ist. Es hat sich hier oben jetzt aber zugezogen und
fängt an zu tröpfeln. Um 13.30 Uhr machen wir uns auf den Rückweg.
Den Regen lassen wir dabei hinter uns. Es geht ein kurzes Stück zurück, dann biegen wir zur Taufenscharte ab. Hier geht es noch mal
eine Stunde bergauf. Zwischendurch erwischt uns ein Regenschauer.
Dann stehen Ziegen auf dem Wanderweg. Und bald scheint die Sonne
wieder. Von der Scharte aus hat man einen tollen Blick Richtung
Vinschgau. Auf einem schmalen, steilen Pfad steigen wir in vielen
Kehren die Scharte hinab. Bald tauchen wir wieder in den Wald ein.
Ca. 800-900 Höhenmeter geht es insgesamt abwärts bis zur Leiter-Alm
auf 1500 Metern, die wir um 15.50 Uhr erreichen. Hier machen wir
noch mal eine halbe Stunde Pause. Leider ist die Sonne gerade wieder
weg. Das letzte Stück verläuft auf einem sehr schmalen Pfad am Hang
entlang. Um 16.50 Uhr sind wir wieder an der Seilbahn. Insgesamt
haben wir 1000 Höhenmeter im Auf- und Abstieg hinter uns gebracht
und sind knapp 13 Kilometer gelaufen. Diesmal kommen wir ohne
Wartezeit mit der nächsten Gondel mit. Wir laufen wieder durchs Dorf
hinunter zu unserer Pension und sind um 17.40 Uhr dort. Nach der
Dusche spazieren wir wieder zum „Schlecht’n Sepp“. Für eine Forelle
und Hirtenmacaroni mit zwei Getränken zahlen wir 30 Euro. Während
wir essen zieht ein Gewitter über uns hinweg. Gut, dass wir auf der
Terrasse unter einer großen Markise sitzen! Nach dem Essen müssen
wir noch eine Weile warten, bis der Regen weniger wird, so dass wir
uns auf den Rückweg in unsere Unterkunft machen können.
Von Meran und Bozen zum Gardasee Mittwoch 10.9. Wetter:
erst sonnig, dann Wolken, abends Regen, 25 °C
Gegen
9 Uhr verlassen wir nach dem Frühstück das Dorf Tirol und fahren 6
Kilometer bis nach Meran. Dort laufen wir eine Stunde durch die
nette Stadt. Dann fahren wir ins 27 Kilometer entfernte Bozen. Dort
laufen wir eine gute Stunde durch das Zentrum, der ebenfalls
sehenswerten Stadt, bis wir uns gegen 13.30 Uhr auf die
Weiterfahrt machen Richtung Gardasee. Nun tritt Plan C in Kraft. Plan A für
diesen Urlaub war der Nationalpark Berchtesgaden, Plan B war
Südtirol, und Plan C bei schlechtem Wetter in den erstgenannten
Gebieten ist der Gardasee. Gestern abend hatten wir über booking.com
noch schnell ein Hotel für vier Nächte reserviert. Wir halten
unterwegs noch kurz im Weindorf Margreid (Magrè) und legen dann das
letzte Stück bis zum Gardasee über Landstraße zurück. Gegen 15
Uhr erreichen wir Torbole del Garda am Nordende des Sees. Das
Hotel
Miorelli liegt sehr zentral in einer ruhigen Seitenstraße. Wir
zahlen 368 Euro für vier Nächte für ein Doppelzimmer mit WiFi,
Kühlschrank und Frühstück d.h. 92 Euro pro Nacht. Geschäfte und
Restaurants befinden sich direkt um die Ecke. Bis zum kleinen
Kiesstrand und zum Bootshafen läuft man 5 Minuten. Wir schauen uns
ein wenig den Ort an, essen ein Eis und trinken Kaffee. Zum
Abendessen gehen wir in eine Pizzeria. Die Pizza ist so groß wie ein
Wagenrad und sehr lecker. Mit einem Spritz und einem Bier zahlen wir
25 Euro ohne Trinkgeld.
Panoramaweg Sentiero Busatte
und Fahrt zum türkisfarbenen Lago di Tenno Donnerstag 11.9.
Wetter: vormittags sonnig, nachmittags bewölkt, 22 °C
Das Frühstück ist gut mit reichhaltiger Auswahl. Gegen 8.45 Uhr
verlassen wir das Hotel und laufen hinter der Touri-Info von Torbole
die Treppen zum Panoramaweg hinauf. Es geht 40 Minuten bergauf bis
zum Parque Busatte (den Schildern Parque Busatte und Sentiero
Busatte – Tempesta folgen). Der Wanderweg startet auf der anderen
Seite des Parks. Es ist ein gut ausgebauter, einfacher Weg am
Berghang entlang mit tollen Aussichten auf den Gardasee und auf
Torbole. An drei Stellen verläuft der Weg über Eisentreppen. Am Ende
könnte man auf einem Forstweg wieder zurück zum Ausgangspunkt laufen
(so könnte man z.B. auch oben am Park Busatte parken und sich so
einige Höhenmeter sparen), aber wir laufen zum See hinunter nach
Tempesta und dann ein kurzes Stück zurück nach links zur
Bushaltestelle. Wir haben Glück, denn der Bus fährt nur 1x in der
Stunde und soll in ein paar Minuten kommen (11.14 Uhr). Mit ein paar
Minuten Verspätung trifft er dann auch ein. Wir zahlen 2,10 Euro pro
Person für nur eine Station zurück nach Torbole. An der Haltestelle
kurz hinter der Touri-Info steigen wir wieder aus.
Zurück im
Hotel müssen wir einen Moment warten, bis unser Zimmer gemacht ist,
dann können wir duschen. Danach fahren wir zum Lidl am anderen
Ortsende und von dort weiter über Riva del Garda noch etwa 10
Kilometer über eine kurvenreiche Straße bergauf bis zum Lago di
Tenno. Dieser leuchtet bei unserer Ankunft herrlich türkis in der
Sonne. Doch schon bald ziehen Wolken auf und es fängt an zu
tröpfeln. Wir laufen also nicht mehr rund um den See sondern zurück
zum Auto. Auf der Fahrt zurück Richtung Gardasee lassen wir die
Regenwolke hinter uns. An der gleichen Straße liegt der Wasserfall
Cascata del Varone. Dieser ist bereits seit 1874 für Besucher
geöffnet. Der Eintritt kostet 5,50 Euro. Die Parkplätze sind etwas
beengt, aber wir haben Glück. Zunächst laufen wir zur unteren
Grotte, dann durch eine kleine Gartenanlage zur oberen Grotte. Das
ist ganz nett gemacht, und es ist beeindruckend zu sehen, wie der
Wasserfall durch die enge Schlucht stürzt. Kurz vor Riva del
Garda biegen wir noch zum Lago di Ledro ab. Dorthin geht es durch
einen langen Tunnel. Auf der anderen Seite ist es leider bewölkt.
Hier gibt es ein Pfahlbaumuseum, und man könnte auch um den See
wandern. Aber wir fahren wieder zurück und biegen noch nach
Pregasina ab. Kurz vor dem Ort, der hoch über dem Gardasee liegt,
gibt es einen schönen Aussichtspunkt über den See, den Ort Riva del
Garda und auf die alte Straße Via del Ponale aus der Zeit vor dem
Tunnel, die jetzt nur noch ein Rad- und Fußweg ist, auf dem man nach
Pregasina oder zum Lago di Ledro radeln oder laufen kann. Wir
machen uns auf den Rückweg nach Torbole. Zum Abendessen probieren
wir ein anderes Restaurant aus und essen Spaghetti Carbonara bzw.
Spaghetti mit Venusmuscheln (Vongole), was sehr gut war, und zum
Abschluss ein leckeres Tiramisu. Zusammen mit einem halben Liter
Wein zahlen wir 36 Euro plus Trinkgeld.
Fahrradtour
durch das Sarca-Tal bis zum türkisfarbenen Lago di Toblino
Freitag 12.9. Wetter: sonnig, 23 °C, sehr windig
Heute wollen wir uns Fahrräder leihen. Für 15 Euro pro Person
bekommen wir Mountainbikes, da Trekkingbikes bei dem kleinen
Verleiher nicht mehr verfügbar sind. Um 8.45 Uhr fahren wir los.
In
Torbole startet der Radweg durch das Flusstal der Sarca nach Sarché.
Nach 5 Kilometern haben wir den netten Ort Arco erreicht, über dem
hoch oben eine Burg thront. Der Radweg führt an Wein- und
Apfelplantagen vorbei. Bei Ceniga biegen wir ab zur „römischen
Brücke“. Über eine geschotterte Mountainbikeroute fahren wir weiter
nach Dro. Zurück auf dem asphaltierten Radweg zwischen Dro und
Pietramurata wird es sehr hügelig. Da schiebt man dann sogar mal das
Mountainbike, wenn man es nicht gewohnt ist. Gegen 11.30 Uhr
erreichen wir nach insgesamt 25 Kilometern den Ort Sarché, in dem
sich kein Halt lohnt. Der offizielle Radweg endet hier. Doch wir
fahren noch ein Stück weiter den Lago di Toblino entlang bis zum
Castel Toblino. Dort gibt es eine nette Bar mit Blick über den
türkisfarbenen See. Wir bestellen zwei Salate, einen Cappuchino und
ein Bier und genießen die Sonne. Gegen 12.45 Uhr machen wir uns
auf den Rückweg. Hinter Pietramurata biegen wir zum Lago di Cavedine
ab und fahren über eine schmale aber wenig befahrene Straße hoch zum
Biotop Marocche di Dro, einer interessanten Felslandschaft.
Das war
eine landschaftlich wunderschöne Strecke, und die Steigung war
angenehmer als auf dem Radweg auf der Hinfahrt. An der höchsten
Stelle angekommen hat man einen tollen Blick hinunter nach Dro und
Arco. Ab hier geht es nur noch bergab. Wir sausen die Autostraße
hinunter bis nach Dro und gelangen hinter dem Ort wieder auf den
Radweg nach Arco, wo wir noch für ein Eis halten. Es ist 14.30 Uhr.
Wir wollen noch ins etwa 5 Kilometer entfernte Riva del Garda.
Leider gibt es in dieser Richtung keinen ausgebauten Radweg, sondern
wir folgen der normalen Straße. Schließlich erreichen wir den
hübschen Hafen und die Uferpromenade, wo wir noch etwas Pause machen
und die Seele baumeln lassen. Über den Uferradweg geht es zurück
nach Torbole. Um 16.15 Uhr geben wir die Räder ab. Zum Abendessen
gibt es noch einmal Pizza. Das Restaurant „Al Porto“ ist recht
günstig. Da vor dem Eingang schon sehr früh immer lange Schlangen
standen, wollten wir es mal ausprobieren. Mit einem halben Liter
Wein zahlen wir 20 Euro (ohne Trinkgeld). Die Pizzen waren OK, aber
keinesfalls besser als im Restaurant vor zwei Tagen.
Wanderung vom Monte Baldo nach Malcesine Samstag 13.9.
Wetter: sonnig, 25 °C
Perfektes Hochzeitstagwetter!
Wir beeilen uns etwas mit dem Frühstück. Bis 9 Uhr spart man 5 Euro
bei der Gondelfahrt auf den Monte Baldo. Von Torbole bis Malcesine
sind es 12 Kilometer.
Um 8.30 Uhr parken wir an der Seilbahnstation
Funivia Malcesine. Das Tagesticket für das Parkhaus kostet 4,50
Euro, wenn man es sich am Fahrkartenschalter abstempeln lässt. Wir
zahlen 10 Euro (statt regulär 15) pro Person für eine Bergfahrt und
stehen ganz vorne am Einlass, aber nun müssen wir erst mal eine
ganze Weile warten, bis alle Mountainbiker abgefertigt sind. An der
Mittelstation muss man dann umsteigen. Dort müssen wir auch noch mal
ohne ersichtlichen Grund warten. Nach einer Stunde sind wir dann
endlich oben auf 1760 Metern Höhe. Von hier hat man einen grandiosen
Blick auf den Gardasee und auf die schneebedeckten Alpengipfel der
Ortlergruppe. Wir sind begeistert. Ein paar Gleitschirmflieger sind
auch schon beim Üben. Von der Bergstation laufen wir über den
Höhenrücken bis zur Colma di Malcesine, von wo man eine tolle
Aussicht zum Nordufer des Sees mit Riva del Garda und Torbole und
den Alpengipfeln dahinter hat. Um 10.45 Uhr machen wir uns dann von
der Bergstation aus an den Abstieg Richtung Funavia San Michele (der
Mittelstation auf 600 Metern Höhe) und Malcesine (auf 90 Metern
Höhe). Über einen Steinweg, der bald in einen Geröllweg übergeht,
geht es steil bergab. Immer wieder gibt es Bänke, die mit herrlicher
Aussicht zur Rast einladen. Schließlich kommt man an einer Alm
vorbei. Ab hier läuft man auf einer Betonstraße, die bald in den
Wald hinunterführt. In vielen Kehren geht es weiter steil bergab.
Der Weg hat uns hier nicht mehr gefallen, da er ziemlich anstrengend
zu laufen war und im Wald auch recht uninteressant. Im Nachhinein
haben wir dann festgestellt, dass wir eigentlich den falschen Weg
genommen haben. Um 13 Uhr sind wir an der Mittelstation (der Weg bis
hierher war mit 2:15 Stunden angegeben, und das hat einschließlich
Pausen genau gepasst). Wir hatten keine Lust mehr, weiter auf
Straßen bergab zu laufen, und sind für 6 Euro pro Person das letzte
Stück mit der Bahn zurück nach Malcesine gefahren. Eigentlich
wollten wir diese Route auf dem
Wanderweg des Ventrar laufen. Die gesamte Stecke soll an steil
abfallenden Felswänden entlangführen aber dennoch gefahrlos sein,
Trekking-Erfahrung vorausgesetzt. Dafür hätte man von der
Bergstation Richtung Norden bergab um die Ostwand des Berges
("la
Colma") herumgehen und dann den Schildern zum Sentiero del Ventrar
folgen müssen. Dann soll es am Felshang vorbeigehen, man käme an
einer Alm vorbei (ich glaube, diese haben wir auch von der anderen
Seite ausgeschildert gesehen), und dann bin ich mir nicht sicher, ob
der Rest des Weges, auch auf der Straße verlaufen wäre. Es hört sich
aber nicht so an, da man zu einem Bogengang „Il Signor“ gelangen
soll mit einem aus Felsplatten bestehenden Saumpfad. Bis San Michele
soll man 2,5 Stunden brauchen. Und bis Malcesine soll es dann
mehrere, gut ausgezeichnete Wanderwege geben, wofür man noch mal
eine Stunde brauchen soll. Schade, das haben wir leider verpasst.
Wir sind dann noch eine Weile durch den Ort geschlendert. Malcesine
ist ein sehr hübsches mittelalterliches Städtchen mit einer Burg
direkt am Wasser. Um 15.30 Uhr sind wir wieder zurück in Torbole.
Nach der Dusche sind wir noch an der Uferpromenade entlanggelaufen
und haben die Surfer beobachtet. Zum Abendessen wählen wir ein
Restaurant mit Seeblick. Es gab Fisch mit Kartoffeln und Möhren als
Beilage (für 16 Euro pro Hauptgericht), Tiramisu als Nachtisch und
einen halben Liter Lambrusco. Anschließend gönnen wir uns in einer
Bar an der Hauptstraße zum Abschluss des Tages noch einen Cocktail.
Erdpyramiden von Segonzano und Bletterbachschlucht
Sonntag 14.9. Wetter: sonnig, 18 °C
Bevor wir den
Gardasee verlassen, fahren wir noch mal kurz zum Lidl. Um 9.30 Uhr
starten wir dann wieder Richtung Norden. Zunächst nach Trento
(Trient) auf der Autobahn. Dann geht es wieder in die Berge, ins Val
di Cembra und zu den Erdpyramiden von Segonzano. Um 10.30 Uhr finden
wir dort gerade noch eine Lücke auf dem kleinen Parkplatz. Der
Eintritt kostet 3 Euro pro Person. Dazu bekommen wir eine kleine
Info-Broschüre. Es gibt drei Pyramidengruppen. Da einige Leute
gerade zur ersten Gruppe laufen, nehmen wir zunächst den Weg zur
zweiten und dritten Gruppe. Es geht sehr steil bergauf, der Weg ist
ziemlich steinig. Bald kommen wir an einen Abstecher zu einem
Aussichtspunkt. Dieser hat sich im Nachhinein fast noch am meisten
gelohnt. Dann kommen wir an der zweiten Gruppe vorbei, die gesperrt
ist. Nach insgesamt 45 Minuten erreichen wir die dritte Gruppe. Das
ging noch mal ganz schön steil hoch, und diese Anstrengung hat sich
eigentlich überhaupt nicht gelohnt. Denn oben angekommen, gibt es
nur einen Picknicktisch im Wald. Um eine Aussicht auf die
Erdpyramiden zu haben, die wir zuvor von unten gesehen haben, muss
man über einen Zaun klettern und kommt so recht nah an den Abgrund
heran, was nicht ganz ungefährlich ist. Der weitere Rundweg ab hier
oben ist gesperrt. Auf dem Rückweg klettern wir dann doch noch über
die Absperrung zur zweiten Gruppe. Hier finden gerade Bauarbeiten
für eine Aussichtsplattform statt. Da Sonntag ist, sind aber keine
Arbeiter da. Wir werfen einen kurzen Blick auf die Erdpyramiden von
der Baustelle aus und verschwinden dann schnell wieder. Zurück am
Ausgangspunkt nehmen wir nun den Weg zur ersten Gruppe. Diese lohnt
sich aber nicht bzw. finden wir sie eigentlich überhaupt nicht. Sind
es die paar Pyramiden zwischen den Bäumen? Es geht noch mal steil
bergauf. Schließlich erreichen wir einen Abzweig, der uns zu einem
Picknicktisch mit Blick auf die Pyramiden der zweiten Gruppe führt.
Bis hierher haben wir 20 Minuten gebraucht. Die Aussicht ist nicht
schlecht aber leider im Gegenlicht. Die Pyramiden selbst waren
auf jeden Fall sehenswert, aber die Aussichtspunkte waren eher
enttäuschend und der Weg dorthin überraschend anstrengend. 270
Höhenmeter hatten wir dabei zu überwinden. Um 13 Uhr machen wir
uns auf die Weiterfahrt Richtung Cavalese und dann nach Aldein. Wir
sind wieder in Südtirol. Gegen 14 Uhr erreichen wir den Parkplatz
zur Bletterbachschlucht. Der Eintritt in den Geoparc kostet 5 Euro
pro Person. Helme werden kostenlos verliehen, diese soll man aus
Sicherheitsgründen zum Schutz vor Steinschlag tragen, wenn man in
die Schlucht absteigen will. Die Wanderung durch den Grand Canyon
Südtirols ist ein Rundweg. Um 14.40 Uhr laufen wir los. Bergab, das
letzte Stück über eine Treppe, ist man schnell in der Schlucht.
Hierher kann man auch von Radein aus zusteigen. Dann geht es
zwischen den hohen, rötlichen Felswänden am Bletterbach entlang, den
wir auch das ein oder andere Mal queren, bis zum
Butterlochwasserfall. Hier führte einst eine Treppe aus dem
Talschluss heraus, doch diese wurde inzwischen durch den Jägersteig
ersetzt. Um zu diesem zu gelangen, laufen wir etwa 200 Meter zurück.
Über viele Stufen steigen wir aus der Schlucht heraus. Auf dem Weg
begegnet uns eine kleine schwarze Schlange, offenbar eine Bergviper,
auch Höllenotter genannt, eine schwarze Variante der giftigen
Kreuzotter.
Um 16 Uhr sind wir wieder am Besucherzentrum. Bis
Deutschnofen sind es noch 11 Kilometer. Da Sonntag ist, hat die
Touri-Info leider geschlossen. Also orientieren wir uns an den
Hinweisschildern, wo diverse Unterkünfte angegeben sind. Hier im Ort
gibt es anscheinend mehr Selbstversorgerappartments als Pensionen.
Wir klingeln bei einer Pension, aber niemand macht auf. Dann fahren
wir zu einem Appartmenthaus, das eine Rezeption hat. Nachdem wir
geläutet haben, kommt auch jemand. Die
Residence Wiesenhof bietet uns ein Appartment für 50 Euro die
Nacht plus 29 Euro Endreinigung. Wir wollen zwei Nächte bleiben.
Frühstück könnte man zusätzlich bestellen oder den Brötchenservice
nutzen. Wir haben ein Wohnzimmer mit Küchenecke, ein Schlafzimmer
und eine kleine Terrasse mit Blick auf den Latemar. Der Ort und
unser Appartment haben eine nach Südwesten ausgerichtete Hanglage,
so dass hier noch lange die Sonne scheint. Der Ort liegt nicht an
einer Durchgangsstraße, so dass es schön ruhig ist. Am Sonntag ist
der Supermarkt leider ebenfalls geschlossen. Wir gehen zu Fuß in den
Ort. Eine große Restaurantauswahl gibt es auch nicht. Wir
entscheiden uns für den Gasthof Stern am Kirchplatz. Wir nehmen ein
Kalbsschnitzel (Wiener Art) und Schweinemedaillons mit
Pfifferlingen. Danach machen wir es uns in unserer Wohnung
gemütlich.
Wanderung auf den Latemar zur Pisahütte
Montag 15.9. Wetter: Wolken mit Sonne, 17 °C
Als wir
heute aufstehen, ist es bewölkt. Doch der Hochnebel soll sich bald
auflösen. Um 8 Uhr fahren wir in den coop Supermarkt und kaufen
fürs Frühstück und Abendessen ein. Nach dem Frühstück in unserer Wohnung
fahren wir ins 9 Kilometer entfernte Obereggen. Dort nehmen wir für
den Sessellift (11 Euro pro Person Hin- und Rückfahrt) nach
Oberholz.
Oben angekommen, befinden wir uns leider immer noch in den
Wolken. Aber wir starten trotzdem unsere Wanderung auf den Latemar.
Es ist 10 Uhr. Auf dem Wanderweg Nr. 18 geht es steil bergauf, vom
Berg oder dem Abgrund unter uns sieht man nichts (letzteres ist
vielleicht besser so…). Aber schließlich steigen wir über die
Wolkendecke, was uns ein grandioses Panorama bietet! Über die
Gamsstallscharte geht es weiter nach oben. Manchmal muss man
aufpassen, dass man nicht vom Pfad wegrutscht, denn es geht steil
abwärts. Schließlich verläuft der Weg
durch ein Felsenlabyrinth mit
hohen Felstürmen. Um 12 Uhr haben wir es erst mal geschafft, und
machen an einer Weggabelung eine kurze Pause. Von hier geht es auf
dem Weg 516 weiter zur Pisahütte. Leider ziehen wieder Wolken auf,
und man hat keine schöne Fernsicht. Der Weg führt zunächst ein Stück
bergab, dann kommt noch mal ein steiles Stück (hier muss man auch
noch mal aufpassen) hoch zur Latemarhütte auf 2671 Metern Höhe (auch
Pisahütte - Rifugio Torre di Pisa - genannt wegen des gleichnamigen
Felsturms). Gegen 13 Uhr sind wir dort. Noch scheint wieder die
Sonne mit tollen Ausblicken, aber bald sind wir wieder in der Wolke.
Wir ruhen uns ein wenig aus und essen eine Graupensuppe. Ohne Sonne
ist es leider nicht mehr gemütlich hier. Nach einer halben Stunde
machen wir uns an den Abstieg. Auf einem gerölligen Pfad geht es
zunächst relativ steil bergab. Schließlich stoßen wir auf den
Abzweig zum Wanderweg Nr. 22, der uns ohne größere Höhenunterschiede
zum Lift Oberholz zurückführt. Am Ende reißen die Wolken wieder ein
wenig auf, und wir laufen in der Sonne. Um 15.30 Uhr schweben wir in
10 Minuten zurück nach Obereggen. Die Wanderung wird mit insgesamt
750 Höhenmetern angegeben. Zurück in Deutschnofen holen wir uns
beim Bäcker ein Stück Kuchen und trinken auf unserer Sonnenterrasse
Kaffee. Anschließend drehen wir noch im Hallenschwimmbad unserer
Unterkunft eine Runde. Unser Gastgeber spendet uns noch ein paar
selbstgesammelte frische Pfifferlinge. Damit peppen wir noch unser
Abendessen Nudeln mit Bolognesesauce auf.
Über den
Reschenpass und Arlbergpass ins Montafon Dienstag 16.9. Wetter:
vormittags bewölkt, nachmittags meist sonnig, 20 °C
Heute nutzten wir den Brötchenservice und machen uns noch mal
Frühstück mit unseren Einkäufen von gestern, checken aus, und gegen
8.45 Uhr fahren wir los. Durchs Eggental geht es auf die Autobahn,
an Bozen und Meran vorbei in den Vinschgau bis nach Prad am
Stilfserjoch.
Die Passstraße lohnt sich jedoch heute leider nicht,
denn die Berge hängen in den Wolken. Also fahren wir weiter bis ins
benachbarte mittelalterliche Städtchen Glurns, wo wir gehen 11.15
Uhr ankommen. Das Zentrum der kleinsten Stadt Südtirols haben wir
schnell durchlaufen. Wir genehmigen uns noch einen Imbiss, und um
11.45 Uhr geht es schon weiter. Es ist nicht mehr weit bis zum
Reschenpass. Natürlich halten wir am Kirchturm, der im Wasser steht.
Wir fahren über die italienisch-österreichische Grenze und machen
noch einen Abstecher über den Arlbergpass, bevor wir ins Montafon
abbiegen. Hier soll das Wetter in den nächsten zwei Tagen schön
werden.
Um 14.30 Uhr sind wir in Schruns. Wir halten an der
Touri-info und fragen nach Unterkünften. Die Dame sucht uns ein paar
freie Pensionen raus, und wir sollen uns eine aussuchen. Leider gibt
es keine Bilder von innen. Nach einem kurzen Anruf können wir zur
unverbindlichen Besichtigung vorbeifahren. Das Zimmer im
Haus Piz Buin
unweit vom Stadtzentrum ist OK. Wir zahlen 50 Euro pro Nacht plus
Kurtaxe und einen kleinen Kurzaufenthaltaufschlag bei drei Nächten
(insgesamt 168 Euro). Das Zimmer hat einen Balkon mit tollem Blick
auf die Berge. Internet haben wir leider nicht. Bis ins Ortszentrum
läuft man 15 Minuten über einen Fußweg hinter dem Haus, was wir
gleich ausprobieren. Wir laufen ein wenig durch den Ort und
genehmigen uns ein Eis und einen Kaffee in einem Café, wo wir auch
das WiFi nutzen können. Anschließend essen wir in einer Bar noch
eine Kleinigkeit, was aber nicht so überzeugend war.
Silvretta-Hochalpenstraße und Wanderung
ums Hohe Rad zur Wiesbadener Hütte Mittwoch 17.9. Wetter:
vormittags sonnig, nachmittags zunehmend Wolken, 20 °C
Nach dem Frühstück in unserer Pension mit unter anderem lokalen
Käsesorten und Obstsalat aber relativ wenig Auswahl fahren wir zur
Silvretta-Hochalpenstraße. Die Mautgebühr beträgt 15 Euro. Bis zur
Bielerhöhe am Silvretta-Stausee sind es von Schruns 30 Kilometer.
Die Straße windet sich in vielen Kehren nach oben. Hier finden
gerade Bauarbeiten für ein Pumpspeicherkraftwerk statt. Der
Silvrettasee auf 2030 Metern Höhe leuchtet türkis in der Sonne
inmitten von einer imposanten Bergkulisse. Wir parken am See und
starten gegen 10 Uhr unsere Wanderung rund um das Hohe Rad.
Linkerhand vom See führt ein geschotterter Fahrweg leicht bergauf.
Dieser endet an einem kleinen Wehr. Wir steigen weiter gemütlich
durch das Bieltal bergan mit schneebedeckten Bergen im Blickfeld.
Linkerhand ist weit oben das Gipfelkreuz des Hohen Rads zu erkennen.
Nach einer Wegkreuzung geht es steil bergauf zum Radsattel.
Unterwegs machen wir einen kurzen Abstecher zu einem kleinen
Bergsee. Der weitere Weg führt über ein Geröllfeld bis wir gegen 12
Uhr den Radsattel erreichen. Von hier hat man einen grandiosen
Ausblick auf die Dreitausender der Silvretta mit dem 3312 m hohen
Piz Buin, dessen Gipfel sich allerdings in Wolken hüllt. Nun
führt ein steiler Pfad bergab. An der nächsten Kreuzung auf einer
Hochebene halten wir uns links. Dann geht es ein wenig auf und ab,
bis wir schließlich auf einem steilen leicht gerölligen Pfad zur
Wiesbadener Hütte auf 2443 m Höhe absteigen. Gegen 14 Uhr sind wir
dort. Noch scheint die Sonne, aber über den Berggipfeln ziehen
Wolken auf.
Wir bestellen Kaiserschmarren, Johannisbeerschorle und
ein Bier und genießen den Blick auf den Ochsentaler-Gletscher vor
unserer Nase. Leider zieht sich der Gletscher auch hier immer mehr
zurück. Aber wir lesen später, dass sich die Berge hier erst im 17.
Jahrhundert vergletschert haben. Nach einer Dreiviertelstunde machen
wir uns auf den finalen Abstieg zurück zum Silvrettasee. Ein
geschotterter Fahrweg führt durch das Ochsental.
Es geht nur noch bergab, aber nicht zu steil. Als wir den Stausee erreichen,
entscheiden wir uns für die kürzere Route des Seerundwegs auf der
Ostseite entlang. Nach einer Stunde und 45 Minuten seit der Hütte
sind wir um 16.30 Uhr wieder am Auto. Auf der Rückfahrt nach
Schruns halten wir noch an einem Supermarkt. Zum Abendessen gehen
haben wir heute keinen ausreichenden Hunger und keine rechte Lust.
Mit einem Salat und einem Getränk machen wir es uns auf dem Balkon
unserer Unterkunft gemütlich und lassen den Tag mit einer Sendung
über Reinhold Messner, der heute Geburtstag hat, und seinen
Bergwelten ausklingen.
Wanderung über das Golmer Joch
und den Latschätzkopf zur Lindauer Hütte Donnerstag 18.9. Wetter:
erst sonnig, dann meist bewölkt, 20 °C
Unsere
Gastgeberin hat uns vom Hochjoch abgeraten, da dort zur Zeit
Bauarbeiten für eine neue Bahn stattfinden. Nach dem Frühstück
fahren wir stattdessen in den Nachbarort Tschagguns und hoch nach
Latschau zur Talstation der Golmerbahn auf 1000 Meter Höhe. Die
Fahrt zur Gipfelstation Grüneck (1890 m) kostet 11,60 Euro.
Die
Gondeln fahren ständig, und wir bekommen eine für uns alleine. Die
Ausblicke auf das Tal und die umgebenden Berge sind schon bei der
Auffahrt grandios.
Um 9.45 Uhr starten wir unsere Wanderung auf
dem Golmer Höhenweg. Es geht relativ steil hoch zum Golmer Joch
(2124 m), dann weiter über den Latschätzkopf (2219 m), von dem man
einen phantastischen 360° Blick auf die Zimba, die Drusenfluh, die
Drei Türme und die Sulzfluh, hinunter auf Schruns und die
Alpengipfel ringsrum hat. Hier machen wir um 11 Uhr eine kurze
Brotzeit. Dann geht es am Kreuzjoch vorbei auf einem schmalen Pfad
am Steilhang entlang über das Hätaberger Joch und am Wilden Mann
vorbei. Schließlich stehen wir vor der Geißspitze, doch der finale
Aufstieg auf einem schmalen Kamm, wo es auf beiden Seiten steil
bergab geht, ist uns zu riskant. Außerdem ist es auch noch recht
windig.
Wir entscheiden uns für den Abstieg über den Geißspitzsteig,
einen schmalen, steilen Pfad an der Bergflanke hinunter, der jedoch
nicht so ausgesetzt ist. 600 Höhenmeter geht es hier hinunter bis
zur Lindauer Hütte auf 1744 Metern Höhe, die wir um 13.30 Uhr
erreichen. Von der Hütte hat man auch einen schönen Blick auf die
Drei Türme. Wir machen hier Rast und essen eine Grießnockerlsuppe
und teilen uns einen Kaiserschmarren. Nach einer Dreiviertelstunde
machen wir uns an den weiteren Abstieg ins Tal. Wir folgen den
Schildern Richtung Latschau und Untere Sporaalpe. Über Gauen geht es
dann zurück zum Parkplatz der Golmerbahn, den wir kurz vor 16 Uhr
erreichen. Insgesamt haben wir 13,3 Kilometer zurückgelegt, sind 700
Meter aufgestiegen und 1536 Höhenmeter abgestiegen. Zurück in
Schruns nutzen wir unsere 2x30 Freiminuten mit der Gästekarte, um im
Internet eine Unterkunft für Lindau am Bodensee zu suchen.
Schließlich geht es aufs Wochenende zu, da könnte es voll werden.
Und wie wir feststellen, ist vieles schon ausgebucht. Aber dann
haben wir doch noch Glück. Nach der Dusche in unserer Pension gehen
wir noch mal zu Fuß in den Ort und essen im Kreuzkeller, in dem auch
schon Ernest Hemingway gespeist hat, Rindergulasch mit Spätzle und
ein Hüftsteak mit Salat, dazu ein Bier und roten Sturm für 39 Euro
ohne Trinkgeld.
Bregenz und Lindau am Bodensee
Freitag 19.9. Wetter: vormittags sonnig, nachmittags bewölkt, 23 °C
Nach dem Frühstück reisen wir um 9.30 Uhr aus Schruns
ab. Wir fahren noch hoch nach Bartholomäberg, das oberhalb von
Schruns liegt, um die dortige Barockkirche zu besuchen. Die Kirche
ist nicht übermäßig interessant, aber die Aussicht von dort auf die
Berge inklusive Zimba und der Drei Türme ist grandios. Anschließend
fahren wir nach Bregenz, das wir kurz vor 11 Uhr erreichen. Wir
laufen ein wenig durch die Stadt, hoch zur Pfarrkirche und wieder
runter zur Hafenpromenade, insgesamt nicht übermäßig sehenswert.
Nach einer Stunde fahren wir weiter. Bis Lindau kurz hinter der
deutsch-österreichischen Grenze sind es nur noch neun Kilometer.
Dort haben wir ein Problem, einen Parkplatz zu bekommen. Alle
ausgeschilderten Parkplätze auf und kurz vor der Stadtinsel sind
komplett belegt. Vom Park&Ride-Parkplatz, an dem wir vorher
vorbeigekommen sind, ist es noch recht weit zu laufen. Aber wir
finden dann noch einen sogar kostenlosen Parkplatz auf einer Brücke
entlang der Durchgangsstraße, nicht allzu weit von der Brücke zur
Stadtinsel entfernt. Nun können wir in aller Ruhe durch die Stadt
laufen, die uns sehr gut gefällt. Es gibt viele sehr sehenswerte
Häuser, nette Cafés, und dann natürlich den Hafen mit dem bayrischen
Löwen und dem Leuchtturm.
Nur die Touri-Info war schwer zu finden.
Sie befindet sich gegenüber vom Bahnhof, etwas abseits des Zentrums.
Dort erkundigen wir uns nach Leihfahrrädern. Danach fahren wir ins
Hotel in Schönau, einem kleinen Dorf, drei Kilometer von Lindau
entfernt. Um 15 Uhr sind wir dort. Das
Hotel Schönau wurde erst vor zwei Monaten eröffnet. Es ist sehr
schön und modern. Wir hatten es gestern telefonisch reserviert, und
das letzte freie Zimmer für zwei Nächte bekommen. Dabei handelt es
sich um das rollstuhlgerechte Zimmer, das größer ist als die
normalen Zimmer und deswegen ein wenig mehr kostet. Wir zahlen 95
Euro pro Nacht. Wir haben freies WiFi und auch einen Balkon.
Frühstück ist inklusive. Anschließend fahren wir noch ins wenige
Kilometer entfernte Wasserburg. Dort gibt es kostenlose Parkplätze
unweit des kleinen Ortszentrums auf der Halbinsel, so dass es viel
praktischer ist, hier ein Fahrrad auszuleihen als in Lindau, wo man
wieder das Parkproblem hätte. Beim Fahrradverleiher reservieren wir
schon mal für den nächsten Tag. Dann laufen wir noch ein wenig durch
den geruhsamen Ort. Zum Abendessen gehen wir ins Hotelrestaurant
(nur für Gäste), das eine sehr gute Küche zu zivilen Preisen bietet.
Wir essen sehr lecker Ente und zahlen für ein Hauptgericht, einen
großen Salat, zwei Biere und einen Saft 35 Euro ohne Trinkgeld. Nur
der Service ließ etwas zu wünschen übrig.
Radtour
nach Friedrichshafen Samstag 20.9. Wetter. zunächst bewölkt mit
Regenschauer, dann sonnig, 21 °C
Das Frühstück im
Hotel vom Büffet war ganz gut. Danach fahren wir wieder nach
Wasserburg und starten um 9.30 Uhr mit Leihfahrrädern von der Firma
Unger (8 Euro pro Tag für ein Rad mit 7/8-Gang-Nabenschaltung)
unsere Tour. Der Radweg führt leider meist nicht unmittelbar am
Bodensee entlang. Wir kommen durch Nonnenhorn und Kressbronn. Dort
erwischt uns ein Regenschauer, und wir warten ein Weilchen, bis er
durchgezogen ist. Dann scheint wieder die Sonne. Direkt am See darf
man meist nicht mit dem Rad fahren, sondern muss schieben. Wir
machen ein paar Abstecher. Langenargen und das Schloss Montfort sind
weitere Stationen. Nach etwa zwei Stunden haben wir dann die ca. 20
Kilometer bis nach Friedrichshafen hinter uns gebracht. Dort essen
wir eine Kleinigkeit auf dem Markt und sitzen noch eine Weile im
Eiscafé, während auf der anderen Seeseite ein Gewitter durchzieht.
Danach fahren wir noch zum Schloss, das aber in Privatbesitz und
nicht zugänglich ist. Anschließend fahren wir zum Flughafen und
halten am Dornier Museum. Gegenüber starten und landen Zeppeline.
Wir schauen uns ein wenig um, auf einen Museumsbesuch verzichten
wir, dann fahren wir wieder Richtung Seeufer.
Mehr oder weniger geht es nun auf der gleichen Strecke zurück. Inzwischen ist es
wieder richtig schön sonnig. Kurz vor 17 Uhr sind wir nach 55
Kilometern Fahrt zurück in Wasserburg. Dort holen wir uns ein
Getränk an einem Imbiss und sitzen noch ein wenig auf der Halbinsel
in der Sonne. Schließlich gehen wir in einem Strandrestaurant
(Hegestrand 3) Abendessen. Wir nehmen beide das Felchenfilet
(Bodenseefisch) mit Salzkartoffeln, das sehr gut ist (und mit 16
Euro nahezu preiswert). Mit insgesamt vier Getränken zahlen wir 43
Euro plus Trinkgeld. Das war ein gutes Preis-Leistungsverhältnis.
Wir waren sehr zufrieden, auch mit dem Service. Man sitzt sehr schön
in der Sonne mit Blick auf den See. Sonne am Nachmittag hatten wir
in diesem Urlaub ja leider selten, da es nachmittags meist zuzog.
Und mit dem leckeren Essen war es ein sehr schöner Abschluss an
unserem letzten Abend. Gegen 19.30 Uhr geben wir die Fahrräder ab
und fahren zurück ins Hotel.
Rückfahrt nach
Düsseldorf Sonntag 21.9. Wetter: ein Mix aus Sonne, Wolken und
Starkregen, 21 °C
Abreisetag. Nach dem Frühstück
kommen wir um 9 Uhr los. Noch sieht das Wetter trotz Wolken ganz gut
aus, sogar die Alpen sieht man heute in der Ferne.
Wir machen noch
einen Abstecher nach Wangen im Allgäu. Da das Wetter jetzt grau in
grau ist und wir nicht allzuviel Zeit verlieren wollen, erkunden wir
die ausnehmend hübsche Stadt im Schnelldurchgang. Hierher müssen wir
vielleicht noch einmal mit mehr Zeit und bei besserem Wetter
wiederkommen. Zurück auf der Autobahn stehen wir schon bald im
ersten Stau. Inzwischen kommt auch wieder die Sonne raus. Mittags
machen wir Pause bei MacDonalds. Wir fahren über Würzburg und
vermeiden somit die schlimmsten Staus. Zwischendurch kommt ein
Platzregen runter, da kann man nur langsam fahren. Der viele Verkehr
ist sehr nervig. Um 16 Uhr sind wir froh, dass wir bei Volkers
Schwester bei Frankfurt Zwischenstation machen können. Um 18 Uhr
brechen wir wieder auf und sind um 20.20 Uhr endlich zuhause.
Insgesamt haben wir aufgrund diverser Staus etwa zwei Stunden länger
für die gesamte Strecke gebraucht. Das war ein nicht ganz so schöner
Abschluss dieser insgesamt sehr schönen Reise. Und wir müssen
abschließend sagen, wenn wir nicht flexibel gewesen wären und alles
vorgebucht hätten, hätten wir wettermäßig sicherlich öfters Pech
gehabt, vor allem was die erste Woche in unserem ursprünglichen Ziel
Berchtesgaden betrifft. Insofern waren wir sehr zufrieden mit
unserer Entscheidung, diesmal keine Ferienwohnung zu reservieren
(wie letztes Jahr in der Sächsischen Schweiz, wo wir dann im Regen
saßen).
Fazit:
Nachdem uns unsere letzte Reise in die Alpenregion so gut gefallen hat,
musste bald eine weitere Reise her. Das ursprüngliche Ziel war diesmal
der Nationalpark Berchtesgaden und eventuell der Dachstein in Österreich
oder auch die Gegend rund um Oberstdorf. Doch dort hat es im Sommer 2014
viel geregnet. Und da wir 2013 bereits in der Sächsischen Schweiz eine
Ferienwohnung hatten, die wir nicht mehr stornieren konnten, wollten wir
diesmal nicht wieder fest vorbuchen. Zumal uns ein Freund sagte, dass es
im Juni und/oder September kein Problem wäre, in den Alpen spontan ein
Zimmer zu finden. Kurz vorher juckte es uns dann doch wieder in den
Fingern, im Berchtesgadener Land ein nettes Hotel zu reservieren, aber
kurzfristige Stornomöglichkeiten gab es nicht, so dass wir es dann doch
ließen. Wir sagten uns, besser schönes Wetter, bei dem man viel
unternehmen kann, als eine tolle Unterkunft, in der man dann unnötig
Zeit verbraten muss. Und das war letztendlich eine gute Entscheidung,
denn die Wettervorhersage war bei unserer geplanten Anreise alles andere
als rosig, so dass wir auf Plan B – Südtirol – und letztendlich sogar
auf Plan C – den Gardasee auswichen. Denn das Wetter über der
Alpenregion war Anfang September 2014 keinesfalls beständig. So wie wir
gefahren sind, hatten wir letztendlich jeden Tag gutes Wetter. Nur am
Nachmittag zog es sich meistens etwas zu, so dass es mit nachtäglichem
Sonnenbaden auf unserem Balkon (wenn vorhanden) nichts wurde. Danach
sucht sich unser Freund nämlich immer seine Unterkünfte aus – mit Balkon
in Südwestlage! Mit den Unterkünften hat es aber gut geklappt. Wir
sind entweder die Touristeninformationen angefahren, die uns
weitergeholfen haben, haben einfach freie Unterkünfte vor Ort gesucht,
oder einen Tag vorher übers Internet gesucht. Dabei haben wir uns immer
auf die Wettervorhersage bei wetter-online.de verlassen, die auch prima
gepasst hat. Wenn wir nicht so flexibel gewesen wären, hätten wir wettermäßig
sicherlich öfters Pech auf dieser Tour gehabt. Insofern waren wir sehr
zufrieden mit unserer Entscheidung, und werden es beim nächsten Mal
sicherlich wieder so machen. Was allerdings bei den vorgebuchten Hotels
im vorigen Urlaub schön war, zumindest in Südtirol, war das tolle Menü
zum Abendessen bei Buchung mit Halbpension, denn das war immer super
lecker gewesen und doch was anderes als die übliche Restaurantkost!
Welche Gegend uns nun am besten gefallen hat, ist schwer zu sagen.
Letztendlich war alles toll. Spektakulär war die Wanderung hoch zum
Latemar, und ich mag ja die schroffen Felsen. Spektakulär waren aber
auch die Aussichten auf das Tal von Meran von der Texelgruppe aus, aber
auch vom Monte Baldo über dem Gardasee und vom Golmer Höhenweg im
Montafon oder die Wanderung vom Silvretta-Stausee zum
Ochsentaler-Gletscher.
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