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Samstag, 12.9. Fahrt nach Nördlingen
Wetter: meist sonnig, 27 °C
Um 8.50 Uhr fahren wir nach
dem Frühstück los, und um 13.30 Uhr erreichen wir Nördlingen in
Bayern. Wir können bereits unser Zimmer im Gästehaus Sina, das zum
Gasthof Goldener Schlüssel gehört, beziehen. 74 Euro zahlen wir für
das Doppelzimmer mit Frühstück. Das Zimmer ist modern eingerichtet,
die Lage ist ruhig. Bis zum nächsten Stadttor laufen wir vom
Gästehaus 5 Minuten. Wir gehen zunächst ein Stück über die
Stadtmauer und dann teilweise auf dem historischen Rundweg
(ausgeschildert) durch die Stadt. Wir machen Pause in einem Eiscafé,
dann stellen wir uns für den Aufstieg um 16 Uhr auf den Daniel, den
Turm der St. Georgskirche an. Wegen der aktuellen
Coronabeschränkungen sind maximal 25 Personen erlaubt. Das wird
knapp! Aber wir dürfen uns Tickets kaufen für 3,50 Euro pro Person.
Von oben hat man einen tollen Rundblick über die Stadt. Um kurz
nach 17 Uhr gehen wir zum Abendessen auf die Dachterrasse von
„Wengers Brettl“. Wir nehmen Schweinemedaillon mit Spätzle bzw.
bayrischen Wurstsalat. Anschließend laufen wir noch den Rundgang
über die Stadtmauer zuende.
Sonntag, 13.9. Fahrt über
die Nockalmstraße Wetter: meist sonnig, 24 °C Das
Frühstück im Hotelrestaurant um die Ecke vom Büffet ist OK. Die
Auswahl ist begrenzt, aber Rührei wird frisch gemacht. Um 8.40 Uhr
kommen wir los. Wir haben ein bisschen Stau bei München, dann geht
es problemlos über die österreichische Grenze. Auf der Gegenseite
bei der Einreise nach Deutschland ist Stau wegen der
Coronakontrollen.
Die österreichische Autobahnvignette haben wir
bereits vorab online gekauft. Hinter Werfen soll es 30 Minuten
Verzögerung durch Stau auf der Autobahn geben. Wir fahren
stattdessen parallel auf der Landstraße. Vor dem Katschbergtunnel
zahlen wir 12,50 Euro Maut. Schließlich fahren wir ab Richtung
Nockalmstraße. Um 13 Uhr sind wir an der Mautstelle. Für die 34
Kilometer lange Passstraße zahlen wir 19,50 Euro Gebühr. Es geht
zwei Mal auf 2000 Meter hoch. Oben ist es etwas bewölkt. Um 14 Uhr
kehren wir in der Glockenhütte ein. Dort essen wir eine
Kaspressknödel- und eine Gulaschsuppe. Uns fällt auf, dass in
Österreich fast keiner Masken trägt, auch nicht die Bedienung.
Um 15
Uhr erreichen wir das Hotel Prägant in Bad Kleinkirchheim in
Kärnten. Hier haben wir zwei Übernachtungen mit Gutschein über meine
Firma einschließlich Halbpension für jeweils 30 Euro pro Person pro
Nacht (dafür haben wir 2 x einen 55 Euro Essensgutschein). Für 60
Euro insgesamt haben wir noch ein Upgrade auf ein größeres Zimmer
gebucht. Am Nachmittag gibt es kostenlos ein Stück Kuchen. Danach
gehen wir noch eine Runde im Hotelpool schwimmen. Am Sonntagabend
gibt es um 18.30 Uhr einen Begrüßungstrunk mit 6-gängigem
Galadinner. Die einzelnen Portionen sind sehr klein, nichts zum
Sattwerden, aber mal was anderes (hausgebeizter Lachs mit
Kren-Sauerrahm, dreierlei vom Zuckermais (Suppe, Popcorn, Bier),
Kartoffelgnocchi mit roter Zwiebelmarmelade, Zitronensorbet,
Rinderrückensteak mit Pastinakencreme und Topinambur, Mousse mit
Feigen), passend zu unserem heutigen
Hochzeitstag!
Montag, 14.9. Wanderung auf den
Predigerstuhl in den Nockbergen Wetter: sonnig, 24 °C
Im Hotel Prägant gibt es ein gutes Frühstücksbüffet, und man kann
sich zusätzlich Rührei oder Omelett bestellen. Um 9.15 Uhr machen
wir uns auf den Weg. Die Kaiserburgbahn direkt gegenüber ist für die
nächsten Tage geschlossen, sonst wären wir wahrscheinlich von dort
gewandert. Wir fahren stattdessen 10 Minuten bis zur Talstation
der Biosphärenparkbahn Brunnach. Die Berg- und Talfahrt kostet im
Normaltarif 22,50 Euro. Wir erhalten 15 % Rabatt mit der Kärnten
Card. Um 9.50 Uhr sind wir oben und starten unsere Wanderung.
Insgesamt laufen wir laut GPS 13 Kilometer und 520 Höhenmeter. Der
Abschnitt unterhalb der Zunderwand ab der Erlacher Bockhütte hat
zwei kurze etwas abschüssige Abschnitte. Dieser Teil ist schwarz
(d.h. schwierig) markiert, die restliche Wanderung rot, also
mittlere Schwierigkeitsstufe. Um 12.10 Uhr geht es vom Naßbodensee
hoch auf den Predigerstuhl. Um 13 Uhr sind wir am Gipfelkreuz mit
tollem Rundumblick über die Nockberge und bis zu den Karawanken.
Dies ist auch ein Teilabschnitt des Alpe-Adria-Trails. Von dort geht
es auf der anderen Seite wieder runter. Nach 30 Minuten Pause an der
Erlacher Bockhütte laufen wir auf dem gleichen Weg zurück zur
Bergstation. Nach 5 Stunden und 20 Minuten sind wir um 15.10 Uhr
wieder dort. Wir essen noch einen Kaiserschmarrn, bevor wir um 16
Uhr wieder ins Tal schweben. Gegen 16.30 Uhr sind wir wieder am
Hotel und gehen noch mal in den Indoor-Pool (der Outdoor-Pool ist
uns zu frisch) und auf die Liegewiese draußen. Zum Abendessen ab
18.30 Uhr gibt es heute ein 5-Gang-Menü (man konnte aus zwei
Varianten wählen) mit Salatbüffet, einer Vorspeise aus Hähnchenbrust
mit Linsen, einer Suppe, Kalbsrahmgulasch mit Serviettenknödeln als
Hauptgericht und Griesflamberi als Nachspeise.
Dienstag, 15.9. Fahrt nach Slowenien mit Besuch von Bled
Wetter: sonnig, 25 °C Nach dem Frühstück verlassen wir Bad
Kleinkirchheim. Bis zu unserem Zwischenziel Bled sind es 1,5 Stunden
Fahrt. Wir fahren von Bad Kleinkirchheim direkt nach Süden und
kommen ohne Stau durch den Karawankentunnel. Offenbar coronabedingt
gibt es hinter dem Tunnel vor der Einreise nach Slowenien eine
Polizeikontrolle.
Nach 5 Minuten sind wir durch. Gegen 10.30 Uhr
parken wir an der Einfallstraße nach Bled auf einem kleinen
Parkplatz an der Ribenska Cesta für 1 Euro pro Stunde. Andere
Parkplätze sind meist teurer bzw. sollen eher schwer zu bekommen
sein, doch wir stehen fast alleine auf dem Parkplatz, und auch sonst
scheint hier nicht viel los zu sein, dabei ist der Ort als
überlaufen verschrien. Diesmal können wir uns wohl beim Coronavirus
bedanken. In 7 Minuten sind wir am Seeufer. Wir laufen den 6
Kilometer langen Rundweg einmal um den See in 1,5 Stunden. Die
Ausblicke auf den See mit der Kirche auf der kleinen Insel in der
Mitte und die hoch auf dem Felsen auf der gegenüberliegenden Seite
thronende Burg sind toll. Anschließend essen wir in einem Restaurant
mit Gartenterrasse oberhalb der Promenade jeweils einen Salat.
Namentlich registrieren muss man sich hier nicht. Hände
desinfizieren und Maske sind in den Innenräumen Pflicht. In den
Außenbereichen tragen auch die Bedienungen Maske. Mit Getränken
zahlen wir 23 Euro plus Trinkgeld. Beim Bäcker neben unserem
Parkplatz kaufen wir noch zwei Stück der berühmten Bleder
Cremeschnitte. Dann sind es noch 35 Minuten Fahrt bis Kranjska
Gora ganz in der nordöstlichen Ecke Sloweniens. Um 14.15 Uhr
erreichen wir die Apartments Katja. Hier beziehen wir ein
Wohn-Esszimmer mit separatem Schlafzimmer und Balkon mit Blick auf
den Ort und die Berge. Wir befinden uns mitten im Zentrum, aber sehr
ruhig gelegen in einer Seitenstraße mit Parkplätzen vor dem Haus.
Wir zahlen 80 Euro pro Nacht + 2 Euro Tourismusabgabe pro Person und
Tag. Wir fahren zum in Fußnähe gelegenen Mercator, um für die
nächsten Tagen einzukaufen. Masken sind hier im Supermarkt Pflicht,
und auch die Hände muss man sich desinfizieren. Dann kochen wir uns
Kaffee und essen unsere Cremeschnitten auf dem Balkon.
Anschließend machen wir einen Spaziergang durch den Ort, statten der
Touri-Info einen kurzen Besuch ab und laufen dann den 15minütigen
Spazierweg zum See von Jasna, der von einem wunderschönen
Bergpanorama umgeben ist. Zum Abendessen kochen wir uns Nudeln
mit Tomaten und Paprika.
Mittwoch, 16.9. Wanderung
auf die Slemenova Špica vom Vršič-Pass Wetter: sonnig,
23 °C Wir machen uns Frühstück in unserer Ferienwohnung. Dann
geht es in 25 Minuten Fahrtzeit 12 Kilometer mit vielen Kurven den
Vršič-Pass hoch, den höchsten für den allgemeinen Kraftverkehr
befahrbaren Gebirgspass Sloweniens. Auf der Passhöhe bei 1611 Metern
zahlen wir 5 Euro Tagesgebühr für das Parken. Um kurz vor 10 Uhr
starten wir unsere Wanderung. Die ersten 30 Minuten geht es steil
bergauf. Auf dem Sattel wird man dann mit einer tollen Aussicht
belohnt. Von hier geht es ein Stück leicht bergab und am Ende noch
mal steil bergauf bis auf den Aussichtsgipfel Slemenova Špica (1909
m). Von hier blickt man auf den Jalovec (2645 m), der drei Täler
überragt: das Planicatal, das Trentatal und das Koritnicatal. Unter
dem Gipfel des Jalovec entspringt der Fluss Soča. Statt dem im
Rother Wanderführer Julische Alpen bei Tour 28 beschriebenen Rundweg
nehmen wir den gleichen Weg zurück, denn aus der Ferne sieht es so
aus, als müsse man unterhalb der dort auf allen vieren einen
Schotterhang hochkriechen! Vielleicht war der Weg direkt unterhalb
der Nordwand der Mala Mojstrovka in der Vergangenheit in besserem
Zustand… Nach 6 Kilometern mit 350 Höhenmetern sind wir nach gut
drei Stunden wieder am Parkplatz.
Auf dem Rückweg wieder die
Passstraße hinunter nach Kranjska Gora halten wir noch an der
Russischen Kapelle, die zum Gedenken an die russischen
Kriegsgefangenen, die 1915 die Straße bauen mussten, errichtet
wurde. Am Nachmittag machen wir es uns in unserer Ferienwohnung
gemütlich. Kurz vor 17 Uhr gehen wir zum Abendessen ins Lačni Kekec
BBQ direkt um die Ecke. Dort gibt es riesige Fleischteller direkt
vom Grill. Die Schweinekeule war sehr lecker. Für die Reste ließen
wir uns eine Doggy Bag geben. Mit zwei Getränken zahlen wir 40 Euro
plus Trinkgeld. Gegen 17 Uhr war es noch sehr voll, anschließend
wurde es leerer. Am späten Abend gibt es noch ein Wetterleuchten mit
Gewitter in der Ferne.
Donnerstag, 17.9. Radtour zu
den Laghi di Fusine und nach Mojstrana Wetter: meist
bewölkt, 20 °C Heute leihen wir uns für 16 Euro pro Rad zwei
Fahrräder beim Intersport neben dem Mercator-Supermarkt. Um 9.30 Uhr
radeln wir los. 12 Kilometer sind es bis zu den Laghi di Fusine bzw.
nach dem alten Ortsnamen Weißenfelser Seen in Italien. Der Radweg D2
verläuft fast eben auf einer ehemaligen Bahntrasse. Für die letzten
vier Kilometer geht es rüber nach Italien. Auf dem letzten Kilometer
zu den Seen geht es dann noch steil bergauf. Mit dem Auto würde man
am See 4 Euro Parkgebühr zahlen. Ursprünglich wollten wir die
Rother-Tour Nr. 25 rund um die Seen laufen, dann hoch bis zum
Rifugio Zacchi und auf einem Rundweg wieder zurück. Das fällt jetzt
flach, da wir mit dem Auto coronabedingt offiziell nicht über die
Grenze fahren dürfen. Nach einer Stunde auf dem Rad haben wir die
Seen erreicht und genießen die tolle Aussicht mit den Bergen im
Hintergrund. Hier sind wir auch wieder auf einem Teilabschnitt des
Alpe-Adria-Trails. Nach insgesamt 2,5 Stunden sind wir um 12 Uhr
wieder in unserer Unterkunft. Dort essen wir die Reste vom gestrigen
Abendessen. Anschließend radeln wir noch mal kurz zum Jasna-See. Um
13 Uhr verlassen wir Kranjska Gora dann in die andere Richtung.
Wieder folgen wir dem Radweg auf der alten Bahntrasse, diesmal 13
Kilometer bis nach Mojstrana. Von dort könnte man weiter ins
Vrata-Tal radeln, an dessen Ende der Triglav thront, mit 2864 Metern
der höchste Gipfel Sloweniens und der Julischen Alpen. Wir machen
jedoch kehrt und kehren auf dem Rückweg noch in einem kleinen Café
am Wegesrand ein, wo wir Bleder Cremeschnitten bestellen. Um 15.20
Uhr sind wir wieder in Kranjska Gora und geben die Fahrräder ab. Die
auch für heute Nachmittag wieder angekündigten Gewitter blieben zum
Glück aus. Im Mercator kaufen wir noch fürs Abendessen ein.
Freitag, 18.9. Wanderung zu den Martuljek-Wasserfällen
und Besuch des Peričnik-Wasserfalls Wetter: vormittags
Nebel, nachmittags sonnig, 18 °C An diesem Morgen liegt alles im
Nebel, der sich den ganzen Vormittag auch nicht verziehen will. Wir
machen uns trotzdem gegen 9.45 Uhr auf den Weg und fahren 5
Kilometer bis in den Nachbarort Gozd Martuljek. Am Parkplatz sind
wir am Vortag schon mit dem Fahrrad vorbeigekommen. Wir starten auf
der Rother-Tour Nr. 35. Die Tour soll 400 Höhenmeter haben. Eine
halbe Stunde laufen wir auf einem
Klammweg bis zum 30 Meter hohen
Unteren Martuljek-Wasserfall. Dann geht es 15 Minuten steil nach
oben bis auf einen Fahrweg und zum Abzweig zur Hütte Brunarica pri
Ingotu. Nun sind es weitere 30 Minuten bis hoch zum Oberen
Martuljek-Wasserfall, der in drei Stufen eine 110 Meter hohe Wand
hinunterfällt. Nach zwei Stunden stehen wir oberhalb des finalen
Abstiegs zum Wasserfall. Der Weg ist mit Seilen und Eisenstiften
gesichert, aber nicht schwierig. Über eine Metallbrücke geht es auf
die andere Seite und dort mit Hilfe von weiteren Eisenstiften wieder
ein Stück nach oben. Erst von dort kann man den Wasserfall sehen.
Klettererfahrene Wanderer können über einen leichten Klettersteig
noch bis zum Tobel des Wasserfalls hochklettern, das sparen wir uns
jedoch. Der obere Teil des Wasserfalls hängt noch im Nebel, so dass
der Blick darauf leider suboptimal ist. Auf dem Rückweg machen
wir noch einen kurzen Umweg zu einer Kapelle und zur Hütte, wo wir
zwei Suppen und Radler zu uns nehmen. Mit 7,50 Euro sind die
Suppenteller vergleichsweise teuer. Während wir hier sitzen, kommt
aber endlich die Sonne raus, und dort wo vorher keine Berge waren,
sind auf einmal welche! Statt dem steilen Pfad direkt neben dem
unteren Wasserfall folgen wir auf dem Rückweg einem ehemaligen
Fahrweg. Nach 30 Minuten sind wir gegen 13.45 Uhr wieder am Auto,
und müssen leider feststellen, dass uns jemand auf dem engen
Parkplatz, der zum Teil von einer Baustelle belegt ist, eine
Schramme ins Auto gefahren hat.
Über Mojstrana (dem Endpunkt
unserer gestrigen Radtour) fahren wir noch ins benachbarte Vrata-Tal
bis zum Peričnik-Wasserfall. Dort zahlen wir 3 Euro für den
Parkplatz. Den Wasserfall kann man bereits von unten sehen. Folgt
man aber dem Pfad, steht man nach 250 Metern mit 60 Höhenmetern
direkt vor dem Wasserfall. Man kann direkt hinter dem Wasserfall
vorbei- und auf der anderen Seite wieder hinunterlaufen. Das Licht
fällt gerade so auf den Wasserfall, dass der obere Teil in der Sonne
leuchtet! Wir fahren noch die Schotterstraße bis zum Ende des
Tals. Leider sind die Blicke auf den höchsten Berg Sloweniens, den
Triglav, meist durch Bäume versperrt. Der Parkplatz am Ende der
Straße ist auch kostenpflichtig. Das lohnt sich nur für eine
Wanderung.
Wir fahren wieder zurück nach Kranjska Gora und sind 40
Minuten später gegen 16 Uhr wieder in unserer Ferienwohnung. Kurz
nach 17 Uhr laufen wir zum Abendessen ins Ortszentrum und essen auf
der Terrasse des Hotelrestaurants Kotnik Cevapcici mit Salat bzw.
Steinpilzrisotto. Mit Getränken zahlen wir 26 Euro plus Trinkgeld.
Samstag, 19.9. Wanderung zur Soča-Quelle und Besuch des
Grand Canyons der Soča Wetter: erst Nebel, dann sonnig,
23 °C Wir verlassen Kranjska Gora gegen 10 Uhr im Nebel. Wir
fahren noch einmal den Vršič-Pass hoch, und kurz vor der Passhöhe
sind wir aus den Wolken raus! Die Passstraße verbindet Kranjska Gora
mit dem Soča-Tal und bildet die Wasserscheide für Soča und Save. 50
Kehren sind es insgesamt. Wir parken an deren Ende in einer der
wenigen Parkbuchten am Alpengarten Juliana. Dann geht es auf der
Rother-Wandertour Nr. 29 zur Soča-Quelle. Bis auf den kurzen
Aufstieg zum Kugy-Denkmal (Julius Kugy war ein Erschließer der
Julischen Alpen) verläuft der Hinweg fast nur entlang der Straße.
Man kann auch mit dem Auto (vom Abzweig an der Kehre 49) bis zur
Hütte vor dem letzten 15minütigen Aufstieg fahren. Nach einer Stunde
und 10 Minuten haben wir die Quelle erreicht. Das letzte Stück muss
man sich an einem mit Seilen gesicherten Steig (nicht schwierig)
entlanghangeln bzw. im fast trockenen Flussbett kann man diesen
Abschnitt etwas einfacher umgehen. Der Blick in die Quelle ist
beeindruckend. Man schaut in eine Höhle mit klarem, blau leuchtendem
Wasser! Hier sind wir auch wieder auf dem Alpe-Adria-Trail. Gegen
12 Uhr machen wir uns wieder an den Abstieg und kehren in der Koca
pri izviru Soce Hütte bei einem Grapefruit-Radler und zwei Stücken
Apfelstrudel ein. Dann geht es ein Stück die Straße zurück und dann
auf einem Wanderweg (Soška Pot = Sočaweg) bergab. Wir kommen an der
Brücke unterhalb der Kehre 49 raus. Wenn man auf dem großen
Parkplatz kurz dahinter entlang der Hauptstraße parkt und das
Kugy-Denkmal weglässt, kann man direkt auf dem Wanderweg zur
Soča-Quelle hin- und zurücklaufen statt entlang der Straße. Das
scheint mir im Nachhinein als die bessere Option, zumal wir auch den
Alpengarten nicht mehr besucht haben. Nach 35 Minuten ab der Hütte
waren wir wieder am Auto. Insgesamt waren es laut Navi 6,3 Kilometer
und 280 Höhenmeter. Laut Rother waren es 350 Höhenmeter bei 1:45
Stunden Zeitbedarf (ohne Pausen). In Trenta machen wir noch mal
Pause und essen eine Pizza. Als nächstes halten wir noch am Grand
Canyon der Soča an der Straße ins Lepena-Tal. Hier tummeln sich am
Samstagnachmittag bei dem tollen Wetter viele Badelustige. Das
türkisblaue Wasser der Soča leuchtet wunderschön im Sonnenlicht! Der
Alpe-Adria-Trail führt auch hier an der Soča entlang. Dann geht
es weiter nach Bovec. Um 16.15 Uhr checken wir in unsere
Ferienwohnung ApBovec ein (wir zahlen 86 Euro pro Nacht plus
insgesamt 12 Euro Tourismusabgabe für drei Nächte. Wir haben die
Wohnung Nr. 13 im Haus Nr. 1. Der Apartmentkomplex wirkt von außen
nicht sehr ansprechend, ist innen aber modern eingerichtet mit
schönem Blick auf die Berge durch die schrägen Fenster. Wir haben
ein Wohnzimmer mit offener Küche und ein separates Schlafzimmer.
Parkplätze sind vor dem Haus. Bis ins Ortszentrum läuft man 10
Minuten. Wir fahren noch kurz zum Einkaufen in den Mercator im
Zentrum. Zum Abendessen kochen wir uns Nudeln mit Hähnchenfilet und
Zucchini.
Sonntag, 20.9. Wanderung
Schützengrabensystem-Panoramarunde bis zur Festung Flitscher Klause
(Kluže) Wetter: sonnig, 23 °C Wir machen uns
Frühstück und laufen um 10 Uhr ab unserer Wohnung los. Es geht durch
das Zentrum des Outdoor-Mekkas Bovec (hier werden Kayaking, River
Rafting, Ziplining, Canyoning, etc angeboten) und dann quer durchs
Tal mit einem tollen Panoramablick zum
Svinjak bzw. „Flitscher
Zuckerhut“, dann weiter über einen Campingplatz zur Soča (bzw. zum
Isonzo, wie der Fluss im Italienischen genannt wird) und über eine
Hängebrücke. Dieser erste Teil der Wanderung war größtenteils leicht
bergab. Bei Kal-Koritnica steigen wir auf dem Friedensweg hoch nach
Čelo, einem Schützengrabensystem der ehemaligen Artilleriefestung
der Isonzofront des 1. Weltkriegs unterhalb des Svinjaks. Nach knapp
einer halben Stunde Aufstieg sind wir gegen 11.40 Uhr oben und haben
einen wunderbaren Ausblick auf das Tal von Bovec und die umliegenden
Berge. Hier machen wir eine halbe Stunde Pause mit einem Radler und
Bananen. Dann geht es auf der anderen Seite wieder hinunter.
Unten angekommen geht es an einem Brunnen rechts auf einen Fahrweg
Richtung Bovec. Bis hierher sind wir der Wanderung bei komoot
„Schützengrabensystem-Panorama Runde von Camp Kovač“ gefolgt.
Wir
bleiben nun aber auf dem Fahrweg Richtung Festung Kluže, der uns
gemütlich durch den Wald und dann durch ein Tal mit schönem
Bergblick bergab führt. Über eine Hängebrücke auch für Autos über
die Koritnica gelangen wir auf einen Waldpfad weiter Richtung Kluže.
Nach einem kurzen Aufstieg oberhalb einer Fußgänger-Hängebrücke
gelangen wir zur Straße. Das letzte Stück bis zur Festung ist etwas
heikel, weil es trotz offiziellem Wanderweg keinen Fußweg entlang
der engen Straße unterhalb eines Felsens gibt! Gegen 13.40 Uhr
stehen wir vor der Festung. Auf der gegenüberliegenden Seite laufen
wir noch durch einen Tunnel, hinter dem man zu den Ruinen von Fort
Hermann aufsteigen kann. Wir gehen jedoch auf dem Weg zurück, den
wir gekommen sind, und oberhalb des Hauses mit der Autohängebrücke
weiter auf einem Fahrweg oberhalb der Koritnica. Dann überqueren wir
die Straße und laufen auf einem Wald- und Wiesenweg zurück bis nach
Bovec. Alternativ hätten wir auch den Rother-Rundweg Nr. 33 nur zum
Fort Hermann und zur Flitscher Klause laufen können. Die ehemaligen
Schützengräben von Ravelnik auf der ursprünglichen Runde haben wir
durch unseren Abstecher allerdings verpasst. Da das Navi im Tunnel
ausgesetzt hat, habe ich keine Gesamtzeit für die Wanderung.
Insgesamt müssten es ca. 17 Kilometer gewesen sein (die
komoot-Runde
ohne das Fort Kluže betrug 10 Kilometer). Gegen 15.15 Uhr kehren
wir an der Hauptstraße durch Bovec im Lokal Pivovarna Union bei
Forellenfilet und Pulled Pork Burger ein. Mit drei Getränken zahlen
wir 21 Euro plus Trinkgeld. Anschließend gönnen wir uns noch ein Eis
auf die Hand. Kurz vor 17 Uhr sind wir wieder in unserer
Ferienwohnung.
Montag, 21.9. Wanderung zum
Šunik-Wasserhain, Besuch der Soča-Tröge, des Boka-Wasserfalls und
von Kobarid Wetter: größtenteils bewölkt, 22 °C Um 9
Uhr fahren wir los. 11 Kilometer hinter Bovec biegen wir am Grand
Canyon der Soča ins Lepena-Tal ab. Nach 25 Minuten haben wir den
Parkplatz am Schild zum Šunik-Wasserhain (Šunikov vodni gaj)
erreicht. Hier beginnt ein 1,5 Kilometer langer Rundweg am Bach
Lepenjica kurz vor dem Zusammenfluss mit dem Bach Šunik, an dem man
tiefe, grün leuchtende Tröge, Stromschnellen und kleine Wasserfälle
findet. Insgesamt eine Stunde verbringen wir hier mit Fotografieren.
Anschließend fahren wir noch bis zum Ende der Straße ins Lepena-Tal,
aber dort gibt es nicht viel zu sehen.
Zurück an der Hauptstraße
geht es einen Kilometer weiter bis zum Parkplatz am Schild Velika
korita Soče (große Soča-Tröge), wo die Soča durch einen tiefen
Canyon fließt (oberhalb der Badestelle, an der wir am Vortag waren).
Anschließend fahren wir noch ein paar Kilometer weiter bis zum Kamp
Koritka zu den kleinen Soča-Trögen (Mala korita Soče), die man auf
beiden Seiten der steinernen Brücke sehen kann. Im benachbarten Kamp
Jelinc wollen wir einkehren, doch dort gibt es erst ab 13 Uhr warmes
Essen. Es ist kurz vor 12 Uhr, und so nehmen wir eine kalte Platte
mit Wurst und Käse. Danach fahren wir 20 Minuten in die andere
Richtung an Bovec vorbei bis zum Parkplatz am Boka-Wasserfall, den
man bereits von der Straße aus sehen kann. In knapp 10 Minuten
erreichen wir den Aussichtspunkt, von dem man den Wasserfall etwas
besser aus der Ferne sehen kann. Mit einer Gesamthöhe von 136 Metern
ist er der höchste Wasserfall Sloweniens. Jetzt im Spätsommer führt
er allerdings nur wenig Wasser. Danach fahren wir noch eine
Viertelstunde weiter nach Süden bis nach Kobarid. Dort essen wir ein
Eis in einer Pizzeria mit Eiscafé und laufen zum italienischen
Beinhaus die Straße hoch (oben befindet sich auch ein kostenloser
großer Parkplatz). Die Überreste von 7014 italienischen Soldaten,
die während des Ersten Weltkrieges im Soča-Tal kämpften, wurden hier
beerdigt. Anschließend geht es auf einem Fußweg wieder in den Ort
hinunter und weiter auf der Straße zur Napoleonbrücke über die Soča.
Um von dort noch bis zum Kozjak-Wasserfall weiterzulaufen, ist es
mittlerweile schon recht spät, also heben wir das für den nächsten
Tag auf.
Gegen 16 Uhr fahren wir zurück, und in gut 20 Minuten sind
wir zurück in Bovec. Wir duschen und laufen zum Thirsty River
Brewing auf ein Bier bzw. Radler. Zum Abendessen kochen wir in
unserer Ferienwohnung Nudeln mit Tomaten in Olivenöl.
Dienstag, 22.9. Wanderung zum Kozjak-Wasserfall, durch die
Tolminer Klammen und Besuch von Piran Wetter: vormittags
teils bewölkt, nachmittags zunächst Regen, 20 °C Ab heute soll
das Wetter in den Bergen schlechter werden, also ist es gut, dass
wir hier abreisen, aber auch für die Küste ist die Vorhersage nicht
mehr so gut wie die letzten Tage dort. Um 9.20 Uhr fahren wir los.
Nach 25 Minuten Fahrt erreichen wir kurz hinter der Napoleonbrücke,
wo wir gestern waren, den Parkplatz zum Kozjak-Wasserfall bei
Kobarid. Wir zahlen 1,50 Euro am Automaten und laufen dann 15
Minuten entlang der Soča und weiter bis zur Bezahlhütte. Für 4 Euro
pro Person bekommen wir Zutritt zum Wasserfall. Nach weiteren 5
Minuten über ein paar Stege und Treppen hat man den
Kozjak-Wasserfall vor sich, der in eine Halbhöhle stürzt. Auf dem
gleichen Weg geht es zurück. Nach insgesamt einer Stunde sind wir
wieder am Parkplatz.
Laut Rother-Tour 51 hätte man auch von Kobarid
aus eine 4,5-stündige Rundwanderung machen können. Wir befinden uns
hier auch wieder auf dem Alpe-Adria-Trail. 20 Minuten Fahrt sind
es nun bis zum Parkplatz an den Tolminer Klammen (Tolminska Korita).
Der Parkplatz P2 ist kostenlos mit Shuttlebus (Trinkgeld erwünscht).
Wir nehmen aber den Fußweg und laufen in 15 Minuten mit schöner
Aussicht bis zum Parkplatz P1 am Eingang der Schlucht. Dort zahlen
wir 6 Euro pro Person Eintritt (zur Hauptsaison sind es 8 Euro). Ein
Rundweg führt durch die Schlucht, durch die sich die Soča zwängt,
zur Thermalquelle, zum Zusammenfluss von Soča und Tolminka, zum
Bärenkopffelsen und hoch zur Dante-Höhle. Die Höhle ist nach Dante
Alighieri benannt, der in der Höhle angeblich die Inspiration zu
seiner Göttlichen Komödie gefunden haben soll. Über die
Teufelsbrücke geht es entlang der Straße wieder zurück. Kurz bevor
wir an der Höhle sind, fängt es an zu regnen. Nach insgesamt einer
Stunde sind wir um 13 Uhr wieder am Eingang und kehren im Restaurant
am P1 zum Mittagessen ein. Dort kann man gut auf der überdachten
Terrasse sitzen. Wir nehmen beide das Wienerschnitzel mit
frittierten Kartoffelscheiben. Es gibt aber auch Forelle (ob es die
marmorierte Soča-Forelle ist?) oder Polenta etc. Anschließend lassen
wir uns vom Shuttlebus zum P2 zurückfahren. Nun sind es noch
knapp zwei Stunden Autofahrt zum Teil bei Regen bis nach Piran an
der slowenischen Küste. Wir halten noch kurz in Kanal ob Soci für
den Blick auf die Stadt und die Brücke und bei Nova Gorica an der
Solkan-Eisenbahnbrücke (Solkanski most) von 1906 über die Soča mit
dem weltgrößten Brückenbogen aus Stein. Kurz vor unserem Ziel bei
Koper geht die Straße Richtung Pula nach Istrien ab.
Das wäre ohne
Corona für die nächsten 80 Kilometer noch unser ursprüngliches Ziel
gewesen. Wir kaufen noch im Hofer bei Izola ein und erreichen
gegen 16.45 Uhr unsere Ferienwohnung VIP Residence. Wir werden mit
der Frage begrüßt, wo der Sommer hin sei und darauf hingewiesen,
dass wir hier keine Masken tragen müssen, denn hier wäre man
coronafrei. Wir haben das Zimmer Nr. 3 mit großem Balkon mit
Blick auf den Pool und separatem Schlafzimmer. Es gibt eine kleine
Küchenzeile mit minimaler Ausstattung. Die Wohnung ist modern
eingerichtet. Wir zahlen 548 Euro für 5 Nächte. Bei booking.com gab
es noch einen Genius-Rabatt, sonst wäre es 100 Euro teurer gewesen.
Von unserem Balkon können wir Richtung Koper und Triest blicken.
Piran ist autofrei, aber wir können direkt vor unserer Unterkunft
parken. Am frühen Abend laufen wir noch nach Piran hinunter. 10
Minuten geht es bergab. Wir bummeln ein wenig durch das Zentrum,
dann geht es wieder hoch zu unserer Wohnung. Zum Abendessen
kochen wir auf dem Zimmer Lachs mit Nudeln und Brokkoli. Am späten
Abend gewittert es.
Mittwoch, 23.9. Besuch der Höhlen
von Skocjan, der Kirche von Hrastovlje, der Altstadt von Koper
Wetter: Regenschauer mit etwas Sonne, 23 °C
Die Wettervorhersage
sagt für heute Regenwetter an.
Wir machen uns Frühstück und fahren
dann 40 Minuten (zurück auf der Autobahn Richtung Ljubljana) bis zum
(kostenlosen) Parkplatz an den Höhlen von Skocjan (Skocjanske jame). Die Führungen durch das UNESCO-Weltkulturerbe beginnen stündlich.
Wir müssen noch etwas warten, bis der Ticketverkauf eine Stunde
vorher startet. Für 18 Euro pro Person (20 Euro in der Hauptsaison)
erstehen wir Tickets für die Führung um 11 Uhr. Dann laufen wir noch
250 Meter bis zu einem Aussichtspunkt, von dem man hinunter auf den
Höhleneingang, den Fluss Reka und das Dorf gegenüber blickt. Mit
etwa 30 Personen geht es dann los. Coronabedingt laufen wir als
große Gruppe bis zum Eingang (sonst gibt es einen Fahrstuhl?), wo
uns in Slowenisch und in Englisch der Weg durch die Höhle erklärt
wird. Dann wird die Gruppe auf drei Führer verteilt. Masken sind
Pflicht. Unterwegs gibt es keine Erklärungen mehr, außer auf
Nachfrage.
Fotografieren ist in der Höhle nicht erlaubt. Die
Dimensionen sind gewaltig. 3,5 Kilometer lang ist der Weg, der sehr
gut ausgebaut ist. Bald öffnet sich die Höhle in eine riesige 140
Meter hohe Halle, und unten rauscht der Fluss Reka hindurch. Bei
unserem Besuch führt er jedoch sehr wenig Wasser. Es geht über eine
Brücke in 50 Meter Höhe und insgesamt 800 Stufen. Die meisten davon
erklimmen wir am Ende, als es nach 50 Minuten in der Tiefe durch den
natürlichen Höhleneingang wieder hinausgeht. Oben angekommen laufen
wir noch den 30minütigen Weg durch die benachbarten Dörfer. Kurz
vorm Ende unseres insgesamt zweistündigen Rundwegs fängt es an zu
regnen. Auf der überdachten Terrasse des Restaurants am
Informationszentrum essen wir Cremeschnitten und trinken eine Tasse
Kaffee. Auf der Rückfahrt machen wir einen Abstecher in das Dorf
Hrastovlje, wo sich eine beeindruckende Wehrkirche aus dem 16.
Jahrhundert befindet, die im Inneren komplett mit Fresken verziert
ist. Die Fresken stellen Bibelszenen dar. Uns wurde eine Erklärung
in Deutsch vorgespielt, und die einzelnen Szenen wurden mit einem
Stock angezeigt. Besonders eindrücklich ist die Totentanzszene. 3
Euro Eintritt haben wir bezahlt. Fotografieren ist offiziell nicht
gestattet (oder nicht mit Blitz?), aber auf Nachfrage durfte ich
doch ein paar Bilder machen. Wir laufen noch kurz durch das Dorf,
aber dann fängt es wieder an zu regnen. Als wir nach Koper
fahren, hört der Regen auf. Wir parken kostenpflichtig außerhalb der
Altstadt, dann machen wir einen kurzen Rundgang durch die Stadt.
Gegen 16 Uhr essen wir frischen Fisch in der Gostilna Pri Tinetu.
Mit zwei Getränken zahlen wir 22 Euro plus Trinkgeld. Auf der
Rückfahrt nach Piran gehen wir noch kurz fürs Abendessen einkaufen.
Um kurz nach 17 Uhr sind wir wieder in unserer Ferienwohnung. Am
Abend hüpfen wir noch kurz in den beheizten (27 °C) Pool.
Donnerstag, 24.9. Radtour von Piran in das Naturreservat
Strunjan und nach Izola Wetter: meist sonnig, 24 °C
Nach dem Frühstück laufen wir zum Hafen von Piran hinunter und
mieten uns dort zwei Trekkingräder (à 15 Euro pro Tag). Um kurz vor
10 Uhr starten wir entlang der Strandpromenade Richtung Portoroz.
Von dort geht es auf dem Radweg D-8 auf einer ehemaligen Bahntrasse
(Parenzana) und durch einen 550 Meter langen Tunnel bis in das
Naturreservat Strunjan.
Nach 50 Minuten sind wir dort und fahren
bzw. schieben die Räder an der Kirche vorbei bis zum Kreuz auf die
Klippen hoch. Entlang eines Wanderpfads darf man die Räder schieben.
Von dort hat man einen schönen Blick hinunter in die Mondbucht. Nach
den Regenfällen des Vortags ist der Weg leider etwas schlammig. Von
hier kann man auch zum schönen Kiesstrand der Bucht hinabsteigen.
Auf einer Teerstraße geht es wieder abwärts. Man kann auch unten auf
dem großen (kostenpflichtigen) Parkplatz parken und durch den
Landschaftspark wandern oder die Salinen besuchen. Wir fahren auf
dem D-8 Radweg weiter auf der ehemaligen Bahntrasse durch die Wein-
und Olivenhaine und durch einen weiteren Tunnel bis nach Izola. Das
letzte Stück geht über eine üble Schotterpiste. Hier sollte man
statt geradeaus links auf die Teerstraße abbiegen, wo man dann auf
einem geteerten Radweg Richtung Zentrum fahren kann. Das war so
nicht ausgeschildert. Gegen 12.30 Uhr sind wir dort. Wir suchen uns
ein nettes Restaurant und werden in der Gostilna Bujol fündig. Dort
essen wir Pasta mit Kabeljau bzw. Miesmuscheln. Mit zwei Getränken
zahlen wir 30 Euro plus Trinkgeld. Anschließend holen wir uns noch
ein Eis auf die Hand. Um 14.15 Uhr fahren wir zurück und sind
nach 35 Minuten wieder in Portoroz. Wir kaufen dort noch kurz im
Supermarkt ein und sind um 15.30 Uhr wieder am Fahrradverleih in
Piran. Insgesamt sind wir 36 Kilometer geradelt. Auf der Bahnstrecke
hat man ein paar Höhenmeter, aber alles ist auch mit normalen
Fahrrädern gut machbar. Dann laufen wir 15 Minuten wieder hoch zu
unserer Ferienwohnung. Dort springen wir noch in den Pool und lassen
den Tag gemütlich ausklingen.
Freitag, 25.9. Rundgang
durch Piran Wetter: meist sonnig, 24 °C In der Nacht
hat es geregnet, und als wir aufstehen, ist es noch bewölkt. Wir
frühstücken gemütlich und machen uns gegen 10 Uhr auf den Weg, als
es beginnt, aufzuklaren. In wenigen Minuten erreichen wir die
Stadtmauer. Dort zahlen wir 2 Euro Eintritt pro Person. Von den
einzelnen Türmen hat man einen grandiosen Blick hinunter auf Piran.
Für schönes Fotowetter müssen wir immer wieder auf Wolkenlücken
warten. Danach laufen wir hinunter ins Zentrum und besteigen für 2
Euro pro Person den Glockenturm von St. Georg, eine verkleinerte
Kopie des Markusturms in Venedig aus dem 17. Jahrhundert. Von oben
hat man einen tollen Blick über die Altstadt. Die Figur des
Erzengels Michael auf der Turmspitze dreht sich nach dem Wind und
sagt dadurch das Wetter voraus. Wir werfen noch einen Blick in die
Kirche, dann geht es zum Minoritenkloster des heiligen Franziskus,
und von dort zum wunderschönen Tartini-Platz. Jetzt strahlt auch die
Sonne von einem fast wolkenlosen Himmel, allerdings weht ein sehr
stürmischer Wind. Durch die engen, verwinkelten Gassen laufen wir
zum Kap Madona mit dem Leuchtturm. Im Landesinneren scheint es zu
regnen, aber hier auf der Landspitze von Piran bleibt es sonnig. Wir
trinken noch einen Kaffee mit Blick auf das stürmische Meer und
essen ein Stück Pizza auf die Hand mit Blick auf den Hafen.
Anschließend laufen wir den Fußweg auf der Nordseite der Stadt bis
zur windgeschützten Badebucht von Fiesa. Dort holen wir uns noch ein
Eis. Über einen langen, schattigen Treppenpfad geht es 10 Minuten
bergauf in Richtung Portoroz. Wir kommen kurz vor dem
Mercator-Supermarkt über der Stadt raus. Von dort sind es noch 5
Minuten bis zu unserem Apartment. Es ist 14.45 Uhr. Wir machen
uns einen Kaffee und packen dann unsere Badesachen. Um 16 Uhr laufen
wir noch mal 10 Minuten über den kürzesten Weg an der Parkgarage (da
Piran weitgehend autofrei ist, ist die öffentliche Garage eine der
wenigen Parkmöglichkeiten für Auswärtige) am Friedhof vorbei zur
Straße hinunter nach Fiesa und das letzte Stück über einen
Treppenweg nach unten zur Badebucht. Es gibt mehrere Treppen und
Geländer, die vom Ufer ins Wasser führen. Das Wasser hat 24 °C, die
gleiche Temperatur wie die Luft. Als wir nach einer kurzen Runde
wieder rauskommen, verschwindet die Sonne schon bald hinter einer
großen Wolke, und es fängt an zu tröpfeln. Dann gibt es einen
einzigen heftigen Donnerschlag! In der Bucht von Koper regnet es.
Wir sammeln unsere Sachen zusammen und laufen wieder den Berg hoch.
Nach insgesamt einer Stunde sind wir wieder in unserer Wohnung. Nun
hat es sich wieder komplett zugezogen und wenig später fängt es an
zu schütten. Dann erscheint ein vollständiger Regenbogen! Wir kochen
uns Nudeln mit Hähnchengeschnetzeltem in Tomaten-Frischkäsesauce. Am
späten Abend ziehen Gewitter auf. In den Alpen kommt es zu einem
ersten Wintereinbruch im Frühherbst.
Samstag, 26.9.
Wanderung auf dem Boškarin-Weg und Besuch der Salinen von Secovlje
Wetter: vormittags bewölkt, nachmittags meist sonnig, 17 °C Der
Regen hat bis zum Morgen aufgehört. Wir machen uns auf zu einer
Wanderung im Hinterland, dem Boškarin-Weg (runterzuladen
hier oder
hier). Direkt vor der Grenze nach Kroatien geht es links ab
Richtung Dragonjatal. Nach 25 Minuten Fahrt parken wir hinter der
eingeschränkten Zufahrt (Local Traffic only) ins Bergdorf Padna in
einer Parkbucht direkt an der Hauptverkehrsstraße an einem Brunnen.
Gegen 10.20 Uhr laufen wir los. Es geht 20 Minuten bergauf bis ins
denkmalgeschützte Padna. Das Dorf mit Glockenturm ist aus unserer
Sicht eigentlich nur aus der Ferne sehenswert, wie es auf dem Hügel
thront. Hinter dem Dorf laufen wir auf gleichbleibender Höhe weiter
durch Wald und an Olivenhainen und Weinbergen vorbei. Dann geht es
noch ein Stück hoch ins Dorf Nova Vas, und bald danach wieder
abwärts. Unten angekommen überqueren wir die Hauptstraße und laufen
dann im Tal zum Auto zurück. Um 13 Uhr sind wir nach gut 2,5
Stunden, 8,9 Kilometern und 240 Höhenmetern wieder am Parkplatz.
Mittlerweile scheint wieder die Sonne. Wir fahren zurück nach Piran
und biegen in die Straße ein, aus der wir zuletzt gekommen sind,
Richtung Bergdorf Korte. Dort kehren wir in der Gostilna Korte ein.
Es gibt Rehgulasch mit Gnocchi und Kaninchen mit istrischer Pasta
(Fuzi), sehr lecker. Weiter geht es über die Bergstraßen, und gegen
14.20 Uhr parken wir am nördlichen Eingang zum „Lera“ genannten
Bereich der Salinen von Secovlje. Hier wird seit 700 Jahren weißes
Salz per Hand geschöpft. Der Eintritt kostet 6 Euro pro Person. Dann
läuft man ein Stück zu Fuß (alternativ kann man mit dem Fahrrad
fahren) durch die Salinenbecken bis zum Besucherzentrum. Wie wir
dort erfahren, wird das Salz zwischen Mitte Juni und Mitte September
abgebaut, die Saison ist also schon vorbei. Ich hätte ja gerne noch
die weißen Salzhügel gesehen. Diese schienen jetzt mit Planen
abgedeckt. Auch hätte man während der Saison wahrscheinlich bei der
Arbeit zuschauen können. Der südliche Teil „Fontanigge“ mit
zerfallenen Salinenhäusern und mehr Natur wäre für uns auch
interessant gewesen, aber um zum dortigen Eingang zu gelangen,
hätten wir über die Grenze nach Kroatien gemusst. Das war uns zu
unsicher, ob wir dann problemlos wegen der Coronasituation wieder
zurückgekommen wären. Auch das Museum dort sollte aktuell
geschlossen sein. Gegen 16 Uhr fahren wir noch nach Forma Viva in
der Nähe. Dort gibt es seit 1961 mittlerweile 130 Steinskulpturen,
die von Künstlern aus 30 Ländern in einem Olivenhain aufgestellt
wurden. Von dort hat man einen schönen Blick hinunter nach Portoroz.
Um 16.40 Uhr sind wir zurück in unserer Ferienwohnung. Wir
wollen noch den letzten Abend in Piran genießen. Deshalb laufen wir
noch mal den Berg hinunter und gehen in einer Bar an der Promenade
einen Cocktail trinken. Dann gibt es noch einen grandiosen
Sonnenuntergang.
Sonntag, 27.9. Besuch von Ljubljana
Wetter: vormittags teils sonnig, nachmittags bewölkt, 15 °C Kurz
vor 9 Uhr fahren wir aus Piran ab. Nach einer Stunde und 15 Minuten
Fahrt erreichen wir Ljubliana. Wir parken unser Auto an unserem
Apartment und sagen im Hotel gegenüber Bescheid. Das Zimmer ist noch
nicht fertig, also schauen wir uns erst mal die Stadt an. Wir
befinden uns direkt im Zentrum an der St.-Jakobs-Kirche. Wir laufen
am Flussufer der Ljubljanica Richtung Norden und trinken noch einen
Kaffee. Dann geht es kreuz und quer zur dreifachen Brücke
Tromostovje, zum Prešerenplatz mit der himbeerfarbenen
Franziskanerkirche, an dem fünf Straßen sternförmig zusammenlaufen,
zur Kathedrale und zur Drachenbrücke. Dann laufen wir den Burgberg
(10 Minuten) hinauf. Von oben hat man einen schönen Blick auf die
Stadt. Den modern restaurierten Burghof kann man kostenlos betreten.
Anschließend laufen wir durch den Burgpark auf der anderen Seite
wieder nach unten und kommen nach insgesamt drei Stunden genau an
unserem Hotel (Adora Apartments and Rooms) heraus. Wir bekommen das
Apartment Nr. 3 direkt über einem Torbogen über der Straße. Es hat
eine separate Küche und einen Schlaf-/Wohnraum. Hier zahlen wir 74
Euro für die Nacht (nach Umbuchung von ursprünglich 90 Euro). Wir
tragen unser Gepäck die Stufen hoch. Nach einer kurzen Pause laufen
wir noch mal los. Im Restaurant „Julija“ essen wir Rindergulasch mit
Polenta, dann geht es an der Kathedrale und der Drachenbrücke vorbei
zum (laut Reiseführer) „Street Art“ Viertel der alternativen Szene.
Dort finden wir allerdings nur Wandschmierereien und meist wenig
ansehnliche Graffiti. Wir laufen wieder zurück und weiter zum
Neboticnik-Hochhaus, wo sich im 12. Stock ein Café mit Außenterrasse
und tollem Rundblick über die Stadt befindet. Dort essen wir einen
traditionellen slowenischen Schichtkuchen (Prekmurska gibanica) zum
Kaffee. Um 17 Uhr waren wir wieder in unserem Apartment. Zum
Abendessen kochen wir uns Nudeln mit Tomaten in Olivenöl.
Montag, 28.9. Besuch der Erlebnis-Therme Amadé in Altenmarkt
im Pongau Wetter: Regen, 8 °C Für heute ist
Regenwetter angesagt. Bei schönem Wetter wäre ich gerne über die
Großglocknerhochalpenstraße gefahren. Auf der Hinfahrt war es
sonnig, aber an einem Sonntag wäre es dort sicherlich sehr voll
gewesen. Gestern wäre es wohl auch schön gewesen, aber die Fahrt
wäre wegen des Wintereinbruchs am Samstag wenn dann nur mit
Schneeketten möglich gewesen. Wir machen uns Frühstück in unserem
Apartment und verlassen um 9.30 Uhr Ljubljana.
Wir nehmen die
direkte Route über die Autobahn. Ohne Halt und Stau geht es durch
den Karawankentunnel und über die Grenze. Auch die Österreicher
winken uns (trotz Risiko durch Reiserückkehrer aus Kroatien) einfach
durch. Für den Karawankentunnel zahlen wir 7,50 Euro und für den
Katschbergtunnel 12,50 Euro. Nach 2,5 Stunden Fahrt essen wir in
einem Bäckerei-Café in Flachau zu Mittag. Dann geht’s in die
Erlebnis-Therme Amadé in Altenmarkt im Pongau. Für 17 Euro pro
Person kaufen wir Tickets für zwei Stunden. Es gibt ein Wellenbad,
drei Rutschen (eine davon wird gerade gewartet), drei Sole-Bäder mit
34-35 °C, eins davon hat ein Außenbecken mit Strömungskanal und
Massagedüsen. Den Sauna- und Gastronomiebereich haben wir nicht
genutzt. Nach 1,5 Stunden Plantschen und Relaxen, machen wir uns auf
die letzte halbe Stunde Fahrt.
In Bischofshofen gehen wir noch im
Merkur-Markt einkaufen. Von dort ist es nicht mehr weit bis zu
unserer Ferienwohnung Unterleegut bei Mühlbach am Hochkönig. Wir
hatten die untere gebucht, aber wir bekommen die etwas größere,
obere Wohnung mit großem Wohn- und Küchenbereich, separatem
Schlafzimmer und Balkon. Über eine Treppe gelangt man zu einem
weiteren, zum Wohnbereich offenen Schlafzimmer. Der Blick vom Balkon
auf der Südseite geht auf die umliegenden Berge. Die Hochkönig Card
einschließlich aller Bergbahnen zwischen Maria Alm, Dienten und
Mühlbach ist inklusive. Wir zahlen 65 Euro pro Nacht zuzüglich 45
Euro Reinigungsgebühr. Um 15.40 Uhr sind wir dort, machen uns Kaffee
und zum Abendessen Nudeln mit Hackfleisch und
Tomaten-Frischkäse-Sauce.
Dienstag, 29.9. Besuch der
Liechtensteinklamm, von St. Johann im Pongau und Dienten und Fahrt
mit der 6er Sesselbahn Bürgelalm Wetter: meist bewölkt,
12 °C Wir starten nach dem Frühstück bei 5 °C. Eine halbe Stunde
Fahrt ist es über Bischhofshofen zur Liechtensteinklamm. Der
Eintritt kostet 10 Euro (kostenlos mit der SalzburgerLand Card, 9
Euro mit der Hochkönig Card).
Wegen Corona herrscht Maskenpflicht,
wenn der Mindestabstand von einem Meter nicht eingehalten werden
kann. Als wir um 9.30 Uhr loslaufen, sind noch nicht viele Leute
unterwegs, die meisten sind Deutsche (anhand der Kennzeichen auf dem
Parkplatz). Spannend wird es ab der neuen 30 Meter hohen
spiralförmigen Treppe „Helix“ und als es durch die enge Klamm direkt
über den Gebirgsbach Großarler Ache geht. Als sich die Schlucht
wieder öffnet, sieht man einen 50 Meter hohen Wasserfall. Auf dem
Rückweg kommen uns mehr Leute entgegen. Viele Jüngere aber auch
Ältere halten sich nicht an die Maskenpflicht, wenn sie an uns
vorbeigehen. Nach gut einer Stunde sind wir wieder draußen. Nach
einem Felssturz im Mai 2017 wurde die Klamm geschlossen, es wurden
neue Tunnel und Stege gebaut. Erst im Juni 2020 konnte die Klamm
wiedereröffnet werden. Sie wurde 1876 erschlossen und nach dem
Geldgeber Fürst Johann II. von Liechtenstein benannt. Sie ist das
beliebteste Urlauberziel im Pongau. Wir fahren ins benachbarte
St. Johann im Pongau. Dort schauen wir uns den Dom an und essen in
einem Bäckereicafé zu Mittag. Über die südliche Route sind es nun
30 Minuten Fahrt bis Dienten am Hochkönig. Um 13 Uhr sitzen wir in
der 6er Sesselbahn Bürgelalm (kostenlos mit der Hochkönig Card,
ansonsten 19,60 Euro für die Berg- und Talfahrt). Ab der halben
Strecke auf den Berg liegt Schnee. An der Bergstation auf 1655
Metern Höhe stehen wir in der Wolke, und der Panoramablick auf den
Hochkönig ist versperrt. In der Nachsaison fährt die Bahn nur
dienstags und donnerstags, also wollten wir das heute noch nutzen.
Wir gondeln wieder nach unten und laufen noch kurz im Nieselregen
durch das Dorf Dienten mit seinen hübschen alten Häusern. Auf dem
Rückweg halten noch im Zentrum von Mühlbach am Hochkönig. Dort
scheint die Sonne. Um 14.30 Uhr sind wir wieder in unserer
Ferienwohnung oben am Hang mit Südlage. Im weiteren Verlauf des
Nachmittags haben einen Mix aus Sonne, Wolken und Nieselregen.
Zum Abendessen gibt es Nudeln mit Hähnchengeschnetzeltem in
Tomaten-Frischkäse-Sauce.
Mittwoch, 30.9. Fahrt über
die Großglockner-Hochalpenstraße und Besuch von Zell am See
Wetter: sonnig, 2°C auf der Kaiser-Franz-Josef-Höhe, 18 °C in Zell
am Zee An diesem Morgen ist das Wetter besser als erwartet. Die
Wolken hängen zwar noch tief, aber es zeigen sich erste blaue
Lücken. Und die Webcam der Großglockner-Hochalpenstraße verheißt
freie Fahrt mit Sicht auf verschneite Berge! Gegen 9.20 Uhr machen
wir uns also auf den Weg! 45 Minuten Fahrt sind es über St. Johann
bis nach Bruck an der Großglocknerstraße. An der Mautstelle zahlen
wir 33 Euro mit der Hochkönig Card (statt regulär 37 Euro pro Auto).
Die zwischen 1930 und 1935 erbaute Straße ist 48 Kilometer lang und
führt über die beiden Gebirgspässe Fuscher Törl (2428 m) und Hochtor
(2576 m) bis Heiligenblut in Kärnten. Nach dem Wintereinbruch vor
ein paar Tagen war die Fahrt nur mit Schneeketten und/oder
Winterreifen erlaubt. Heute geht es aber auch wieder mit
Sommerreifen. Wir haben Allwetterreifen mit Winterzulassung, sind
also gut gerüstet. Die Straße ist aber gut geräumt und nur noch
nass, so dass es überhaupt kein Problem ist. Schon bald erreichen
wir die Schneegrenze und fahren kurz vor dem Fuscher Törl die
einspurige Stichstraße zur Edelweißspitze hoch. Dort befinden wir
uns auf 2571 Metern. Der Panoramablick auf 30 Dreitausender ist zwar
durch ein paar Wolken über den Gipfeln etwas getrübt, aber trotzdem
haben wir eine grandiose Aussicht. An der Fuscher Lacke (2262 m)
mache ich ein paar Fotos vom Mankeiwirt mit seinem Murmeltier, das
er gerade ein paar Busreisenden vorführt. Dann geht’s über das
Hochtor durch einen Tunnel mit Eiszapfen an den Wänden runter zum
Abzweig der 8 Kilometer langen Stichstraße, die zur
Kaiser-Franz-Josefs-Höhe (2369 m) führt.
Auf dieser Seite liegt
weitaus weniger Schnee. Um 12 Uhr sind wir am Ziel mit Blick auf den
schwindenden Gletscher Pasterze, den darunter liegenden Gletschersee
und den darüber thronenden Großglockner (3798 m), den höchsten Berg
Österreichs. Wir sehen ein Murmeltier und sogar Steinböcke! Wir
schauen uns noch die Automobilausstellung an und laufen den
Panoramaweg bis zur Wilhelm-Swarovski-Beobachtungswarte. Der weitere
Weg ist gesperrt. Gegen 13.30 Uhr fahren wir weiter. Zurück an
der letzten Kreuzung sind es 8 Kilometer an der südlichen Mautstelle
vorbei bis nach Heiligenblut. Da wir dort kein geeignetes Restaurant
zur Einkehr finden, fahren wir zurück nach Schöneck (1953 m) und
essen dort eine Kaspressknödelsuppe. Um 15 Uhr machen wir uns auf
die Rückfahrt und halten noch am Fuscher Törl für die tolle Aussicht
unterhalb der Edelweißspitze. Wieder in Bruck an der
Großglocknerstraße ist es nicht weit bis Zell am See. Kurz nach 16
Uhr sind wir dort. Wir genehmigen uns am See einen Kaffee mit einem
Stück Kuchen und laufen noch durchs Ortszentrum. Die Urlaubshochburg
der Araber ist in Coronazeiten weitgehend Urlaubern aus Österreich,
Deutschland und den Niederlanden vorbehalten. 45 Minuten sind es
über Saalfelden am Steinernen Meer und Maria Alm zurück nach
Mühlhausen. Um 18 Uhr sind wir wieder in unserer Ferienwohnung.
Heute haben wir um die 200 Kilometer zurückgelegt. Zum Abendessen
gibt es die Reste vom Vortag.
Donnerstag, 1.10.
Vier-Hütten-Wanderung am Hochkönig und Fahrt auf den Gabühel
Wetter: sonnig, 16 °C Als wir aufstehen, liegt unser Haus im
Nebel. Aber auf der Webcam sehen wir, dass der Blick auf den
Hochkönig vom Arthurhaus frei ist. Wir packen also nach dem
Frühstück unsere Wandersachen und fahren ein paar Kilometer die
Mandlwandstraße oberhalb von Mühlbach hinauf. Das Auto stellen wir
auf der großen Freifläche gegenüber von den Sonneck-Appartments ab.
Um 10 Uhr starten wir unsere Rundwanderung. Zunächst laufen wir ein
kurzes Stück an der Straße entlang. An der Bushaltestelle hinter der
Mandlwand Lodge startet der Wanderweg. Es geht über eine Almwiese
bergan, weit unter uns hängen die Wolken im Tal, dann erreichen wir
schon die Windraucheggalm. Wir laufen den Vier-Hütten-Wanderweg, der
ausgeschildert ist. Es ist ein Panoramaweg mit grandiosem Blick auf
das Hochkönigmassiv. Mit 2941 Metern ist der Hochkönig der höchste
Gipfel der Berchtesgadener Alpen. An der Brandstatthütte geht es auf
einem breiten Fahrweg wieder bergab. Das letzte Stück geht noch mal
kurz bergan durch die Barbaraschlucht. Dann kommen wir an der
Mandlwand Lodge an der Straße wieder raus, und nach ein paar
weiteren Minuten sind wir wieder am Auto. Dass waren 8,7 Kilometer
und 400 Höhenmeter in zwei Stunden und 45 Minuten. Nun fahren wir
noch knapp zwei Kilometer bis zum Arthurhaus auf 1500 Metern Höhe.
Auf der Sonnenterrasse mit Blick auf den Hochkönig essen wir
Forellen aus dem hauseigenen Teich. Mit zwei Radlern zahlen wir 42
Euro plus Trinkgeld. Nun wollen wir noch mal die Hochkönig Card
nutzen und mit der Seilbahn fahren. Die Karbachalmbahn ab Mühlbach
fährt aktuell nicht am Donnerstag. Wir könnten ein zweites Mal mit
der Sesselbahn ab Dienten fahren, wo jetzt kein Schnee mehr liegt
und freie Sicht herrscht. Aber wir entscheiden uns, noch ein paar
Kilometer weiterzufahren bis nach Hinterthal. Dort nehmen wir die
6er Sesselbahn Hochmais auf den Gabühel (1630 m). Die Kabinenbahn ab
Dienten auf den Gabühel fährt nur freitags. Der normale Fahrpreis
wäre 19,60 Euro pro Person. Mit der Hochkönig Card ist es kostenlos.
Gegen 14.30 Uhr schweben wir nach oben. Vom Gipfel hat man einen
tollen Rundblick auf die umliegenden Bergketten und den Hochkönig.
Auf der Sonnenterrasse der Steinbockalm trinken wir einen Aperol
Spritz und ein alkoholfreies Bier. Gegen 15.30 Uhr geht’s wieder
nach unten. 20 Minuten Fahrt sind es zurück zu unserer
Ferienwohnung. In Mühlbach halten wir kurz am Bäcker. Auf unserer
Terrasse können wir dann noch in der Sonne Kaffee trinken. Zum
Abendessen gibt es Brötchen mit Käse bzw. Frischkäse.
Freitag, 2.10. Fahrt auf den Hohen Peißenberg und Besuch von
STOA169 Wetter: bewölkt, 18 °C Um 9 Uhr fahren wir
los. Bei Bischofshofen geht's auf die Autobahn Richtung Salzburg.
Dann geht es über die deutsche Grenze. Coronabedingt gibt es
Kontrollen, aber bei uns wird nur eine Gesichtskontrolle auf
deutscher Seite gemacht. Gegen 12 Uhr machen wir in Bad Tölz noch
einen Zwischentop im „Café Love“ am Ufer des Inns. Kurz nach 13 Uhr
kommen wir bei meiner Schwester in der Region Pfaffenwinkel an. Wir
essen gemeinsam zu Mittag, dann machen wir noch einen Ausflug zum
Hohen Peißenberg (988 Meter), von wo man einen tollen Ausblick auf
die Alpenkette hat, und zum Projekt STOA169, wo Künstler eine
Vielzahl von Säulen unterschiedlich gestaltet haben. Zum
Abendessen gehen wir beim Griechen essen.
Samstag,
3.10. Rückfahrt nach Düsseldorf Wetter: zunächst leicht
bewölkt, dann Starkregen, 15 °C Kurz nach 9 Uhr fahren wir los.
Mit einem Stopp in einer Osteria beim Wertheim Village und einem
kurzen Stau aufgrund eines Unfalls kommen wir nach 7 Stunden wieder
zuhause an.
Fazit: Es sollte unser erster
dreiwöchiger Urlaub seit 2017 werden. Eigentlich sollte es dann auch
eine Fernreise werden, aber als das neue Coronavirus für eine
weltweite Pandamie sorgte, wollten wir erst einmal die weitere
Entwicklung abwarten und lieber mit dem Auto in Europa unterwegs
sein. Als sich die Situation im Frühsommer besserte, beschlossen wir,
die Unterkünfte zu buchen. Zum Ende des Sommers wurde Kroatien dann
zum Risikogebiet, und vor unserer Abreise Mitte September stiegen
die Infektionszahlen allgemein schon wieder an, und als wir Anfang
Oktober zurückkehrten, standen wir schon bald kurz vor dem nächsten
Lockdown auch in Deutschland! Letztendlich waren wir froh, dass
wir uns für den Frühherbst als Urlaubszeitraum entschieden hatten.
Vorher konnte ich beruflich nicht länger weg, und wenn wir wegen
einer Fernreise später im Jahr geplant hätten, wären wir
wahrscheinlich gar nicht mehr weggekommen! Auch mit dem Wetter
hatten wir viel Glück. Die Hälfte der Zeit hatten wir Sonnentage,
und es war auch noch schön warm. Die zweite Hälfte war zwar
insgesamt wechselhafter, aber durch den Ortswechsel an die Küste
blieben wir von der Regenfront in den Bergen größtenteils verschont.
Letztendlich hatten wir nur einen kompletten Regentag und haben
alles machen können, was wir uns vorgenommen hatten. Der frühe
Wintereinbruch in den Bergen führte dann noch dazu, dass mein Traum,
die Großglocknerhochalpenstraße mal mit Schneepanorama zu erleben,
Wirklichkeit wurde! Der Urlaub war insgesamt sehr
abwechslungsreich mit Wanderungen, Radtouren und
Städtebesichtigungen. Und wir haben eine Gegend in Europa erlebt,
die wir noch nicht kannten. Zwar war ich mit meinen Eltern vor 40
Jahren schon einmal dort, aber daran habe ich kaum noch echte
Erinnerungen. Da es uns gut gefallen hat, könnten wir uns
vorstellen, dass es uns in den nächsten Jahren wieder einmal in die
Gegend zieht. Da wir drei Wochen Zeit hatten, konnten wir die lange
Fahrt auch mit mehreren Zwischenstops gut auflockern. Und da sind
wir besonders froh, dass auch mit wechselneden Unterkünften während
dieses Coronajahrs alles problemlos geklappt hat. Es war auch
interessant zu sehen, wie andere europäische Länder die
Coronamaßnahmen umgesetzt haben. In Österreich mussten die Gäste im
Hotel keine Masken tragen, und das Personal trug in Gaststätten
häufig auch keine Masken. In Österreich und in Bayern wurde zum Teil
mit Plastikmasken gearbeitet. In Slowenien musste man in
geschlossenen Räumen Masken tragen. In Kontaktlisten mussten wir uns
in Österreich und in Slowenien in der Gastronomie nicht eintragen.
In Slowenien ist der Tourismus dieses Jahr bis zum Sommer aufgrund
der wegen der Coronakrise ausbleibenden ausländischen Gäste um 70
Prozent eingebrochen. Einheimische haben von der Regierung deshalb
Gutscheine über 200 Euro pro Person für Übernachtungen bekommen, um
die Tourismusbranche zu unterstützen. Interessant fand ich auch,
dass die Gegend rund um Piran aufgrund der Historie zweisprachig
slowenisch/italienisch ist. Dort lebt noch eine italienische
Minderheit. Als wir auf dem Rückweg noch mal ein paar Tage in
Österreich waren, wurde die Maskenpflicht offenbar verschärft, und
man hat die Kellner nun fast immer mit Maske gesehen. Von den Gästen
wurde es in Innenräumen meistens ebenfalls erwartet, zumindest bis
zum Tisch. Auch beim Seilbahnfahren oder in anderen öffentlichen
Verkehrsmitteln war es Pflicht. Als wir im Hotel in Österreich am
Anfang der Reise mit ca. 60 Gästen zum Abendessen längere Zeit in
einem Raum saßen, war uns jedenfalls nicht ganz wohl dabei. Als
wir über die Grenzen fuhren, waren die Kontrollen minimal. Auch als
wir von Slowenien aus wieder nach Österreich bzw. Deutschland
eingereist sind, wurde nicht danach gefragt, ob wir aus einem
Risikogebiet kommen. Dabei wird sich von den Regierungen also
offenbar weitgehend auf die Eigenverantwortung der Leute verlassen.
Von Kroatien aus wäre durch Slowenien und Österreich offiziell nur
noch die Durchreise möglichst ohne Stopp erlaubt gewesen. Von
deutscher Seite aus war Istrien zu der Zeit noch kein Risikogebiet,
also hätten wir dorthin theoretisch noch fahren können, aber dann
hätten wir von dort aus direkt zurück nach Deutschland gemusst, und
wir hatten ja noch Ljubljana und Hochkönig gebucht, so dass wir auf
den Istrienaufenthalt verzichtet haben, außerdem konnten sich sich solche Vorgaben
jederzeit schnell wieder ändern. Ich hatte auch
gehört, dass die Coronamaßnahmen in Kroatien öfters nicht so genau
genommen wurden, deshalb war es vielleicht auch besser so. Unser
Gastgeber in Slowenien hat uns zum Abschied aber auch noch die Hand
geschüttelt. Aber wir hatten Desinfektionsmittel im Auto – für alle
Fälle. Also insgesamt war der Urlaub sehr gelungen, und es ist
alles gut gegangen. Hoffentlich sind solche Reisen auch in
Zukunft bald wieder möglich!
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