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Alps 2020
Austria and Slovenia
Nock mountains, Kranskja Gora, Soca valley, Piran, Ljubljana, Großglockner, Hochkönig

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Samstag, 12.9. Fahrt nach Nördlingen
Wetter: meist sonnig, 27 °C
Um 8.50 Uhr fahren wir nach dem Frühstück los, und um 13.30 Uhr erreichen wir Nördlingen in Bayern. Wir können bereits unser Zimmer im Gästehaus Sina, das zum Gasthof Goldener Schlüssel gehört, beziehen. 74 Euro zahlen wir für das Doppelzimmer mit Frühstück. Das Zimmer ist modern eingerichtet, die Lage ist ruhig.
Bis zum nächsten Stadttor laufen wir vom Gästehaus 5 Minuten. Wir gehen zunächst ein Stück über die Stadtmauer und dann teilweise auf dem historischen Rundweg (ausgeschildert) durch die Stadt. Wir machen Pause in einem Eiscafé, dann stellen wir uns für den Aufstieg um 16 Uhr auf den Daniel, den Turm der St. Georgskirche an. Wegen der aktuellen Coronabeschränkungen sind maximal 25 Personen erlaubt. Das wird knapp! Aber wir dürfen uns Tickets kaufen für 3,50 Euro pro Person. Von oben hat man einen tollen Rundblick über die Stadt.
Um kurz nach 17 Uhr gehen wir zum Abendessen auf die Dachterrasse von „Wengers Brettl“. Wir nehmen Schweinemedaillon mit Spätzle bzw. bayrischen Wurstsalat. Anschließend laufen wir noch den Rundgang über die Stadtmauer zuende.

Sonntag, 13.9. Fahrt über die Nockalmstraße
Wetter: meist sonnig, 24 °C
Das Frühstück im Hotelrestaurant um die Ecke vom Büffet ist OK. Die Auswahl ist begrenzt, aber Rührei wird frisch gemacht. Um 8.40 Uhr kommen wir los. Wir haben ein bisschen Stau bei München, dann geht es problemlos über die österreichische Grenze. Auf der Gegenseite bei der Einreise nach Deutschland ist Stau wegen der Coronakontrollen. Die österreichische Autobahnvignette haben wir bereits vorab online gekauft. Hinter Werfen soll es 30 Minuten Verzögerung durch Stau auf der Autobahn geben. Wir fahren stattdessen parallel auf der Landstraße. Vor dem Katschbergtunnel zahlen wir 12,50 Euro Maut. Schließlich fahren wir ab Richtung Nockalmstraße. Um 13 Uhr sind wir an der Mautstelle. Für die 34 Kilometer lange Passstraße zahlen wir 19,50 Euro Gebühr. Es geht zwei Mal auf 2000 Meter hoch. Oben ist es etwas bewölkt. Um 14 Uhr kehren wir in der Glockenhütte ein. Dort essen wir eine Kaspressknödel- und eine Gulaschsuppe. Uns fällt auf, dass in Österreich fast keiner Masken trägt, auch nicht die Bedienung.

Um 15 Uhr erreichen wir das Hotel Prägant in Bad Kleinkirchheim in Kärnten. Hier haben wir zwei Übernachtungen mit Gutschein über meine Firma einschließlich Halbpension für jeweils 30 Euro pro Person pro Nacht (dafür haben wir 2 x einen 55 Euro Essensgutschein). Für 60 Euro insgesamt haben wir noch ein Upgrade auf ein größeres Zimmer gebucht. Am Nachmittag gibt es kostenlos ein Stück Kuchen. Danach gehen wir noch eine Runde im Hotelpool schwimmen. Am Sonntagabend gibt es um 18.30 Uhr einen Begrüßungstrunk mit 6-gängigem Galadinner. Die einzelnen Portionen sind sehr klein, nichts zum Sattwerden (hausgebeizter Lachs mit Kren-Sauerrahm, dreierlei vom Zuckermais (Suppe, Popcorn, Bier), Kartoffelgnocchi mit roter Zwiebelmarmelade, Zitronensorbet, Rinderrückensteak mit Pastinakencreme und Topinambur, Mousse mit Feigen), aber mal was anderes und passend zu unserem heutigen Hochzeitstag!

Montag, 14.9. Wanderung auf den Predigerstuhl in den Nockbergen
Wetter: sonnig, 24 °C
Im Hotel Prägant gibt es ein gutes Frühstücksbüffet, und man kann sich zusätzlich Rührei oder Omelett bestellen. Um 9.15 Uhr machen wir uns auf den Weg. Die Kaiserburgbahn direkt gegenüber ist für die nächsten Tage geschlossen, sonst wären wir wahrscheinlich von dort gewandert.
Wir fahren stattdessen 10 Minuten bis zur Talstation der Biosphärenparkbahn Brunnach. Die Berg- und Talfahrt kostet im Normaltarif 22,50 Euro. Wir erhalten 15 % Rabatt mit der Kärnten Card. Um 9.50 Uhr sind wir oben und starten unsere Wanderung. Insgesamt laufen wir laut GPS 13 Kilometer und 520 Höhenmeter. Der Abschnitt unterhalb der Zunderwand ab der Erlacher Bockhütte hat zwei kurze etwas abschüssige Abschnitte. Dieser Teil ist schwarz (d.h. schwierig) markiert, die restliche Wanderung rot, also mittlere Schwierigkeitsstufe. Um 12.10 Uhr geht es vom Naßbodensee hoch auf den Predigerstuhl. Um 13 Uhr sind wir am Gipfelkreuz mit tollem Rundumblick über die Nockberge und bis zu den Karawanken. Dies ist auch ein Teilabschnitt des Alpe-Adria-Trails. Von dort geht es auf der anderen Seite wieder runter. Nach 30 Minuten Pause an der Erlacher Bockhütte laufen wir auf dem gleichen Weg zurück zur Bergstation. Nach 5 Stunden und 20 Minuten sind wir um 15.10 Uhr wieder dort. Wir essen noch einen Kaiserschmarrn, bevor wir um 16 Uhr wieder ins Tal schweben.
Gegen 16.30 Uhr sind wir wieder am Hotel und gehen noch mal in den Indoor-Pool (der Outdoor-Pool ist uns zu frisch) und auf die Liegewiese draußen. Zum Abendessen ab 18.30 Uhr gibt es heute ein 5-Gang-Menü (man konnte aus zwei Varianten wählen) mit Salatbüffet, einer Vorspeise aus Hähnchenbrust mit Linsen, einer Suppe, Kalbsrahmgulasch mit Serviettenknödeln als Hauptgericht und Griesflamberi als Nachspeise.


Dienstag, 15.9. Fahrt nach Slowenien mit Besuch von Bled
Wetter: sonnig, 25 °C
Nach dem Frühstück verlassen wir Bad Kleinkirchheim. Bis zu unserem Zwischenziel Bled sind es 1,5 Stunden Fahrt. Wir fahren von Bad Kleinkirchheim direkt nach Süden und kommen ohne Stau durch den Karawankentunnel. Offenbar coronabedingt gibt es hinter dem Tunnel vor der Einreise nach Slowenien eine Polizeikontrolle. Nach 5 Minuten sind wir durch. Gegen 10.30 Uhr parken wir an der Einfallstraße nach Bled auf einem kleinen Parkplatz an der Ribenska Cesta für 1 Euro pro Stunde. Andere Parkplätze sind meist teurer bzw. sollen eher schwer zu bekommen sein, doch wir stehen fast alleine auf dem Parkplatz, und auch sonst scheint hier nicht viel los zu sein, dabei ist der Ort als überlaufen verschrien. Diesmal können wir uns wohl beim Coronavirus bedanken. In 7 Minuten sind wir am Seeufer. Wir laufen den 6 Kilometer langen Rundweg einmal um den See in 1,5 Stunden. Die Ausblicke auf den See mit der Kirche auf der kleinen Insel in der Mitte und die hoch auf dem Felsen auf der gegenüberliegenden Seite thronende Burg sind toll. Anschließend essen wir in einem Restaurant mit Gartenterrasse oberhalb der Promenade jeweils einen Salat. Namentlich registrieren muss man sich hier nicht. Hände desinfizieren und Maske sind in den Innenräumen Pflicht. In den Außenbereichen tragen auch die Bedienungen Maske. Mit Getränken zahlen wir 23 Euro plus Trinkgeld. Beim Bäcker neben unserem Parkplatz kaufen wir noch zwei Stück der berühmten Bleder Cremeschnitte.
Dann sind es noch 35 Minuten Fahrt bis Kranjska Gora ganz in der nordöstlichen Ecke Sloweniens. Um 14.15 Uhr erreichen wir die Apartments Katja. Hier beziehen wir ein Wohn-Esszimmer mit separatem Schlafzimmer und Balkon mit Blick auf den Ort und die Berge. Wir befinden uns mitten im Zentrum, aber sehr ruhig gelegen in einer Seitenstraße mit Parkplätzen vor dem Haus. Wir zahlen 80 Euro pro Nacht + 2 Euro Tourismusabgabe pro Person und Tag.
Wir fahren zum in Fußnähe gelegenen Mercator, um für die nächsten Tagen einzukaufen. Masken sind hier im Supermarkt Pflicht, und auch die Hände muss man sich desinfizieren. Dann kochen wir uns Kaffee und essen unsere Cremeschnitten auf dem Balkon. Anschließend machen wir einen Spaziergang durch den Ort, statten der Touri-Info einen kurzen Besuch ab und laufen dann den 15minütigen Spazierweg zum See von Jasna, der von einem wunderschönen Bergpanorama umgeben ist. Zum Abendessen kochen wir uns Nudeln mit Tomaten und Paprika.

Mittwoch, 16.9. Wanderung auf die Slemenova Špica vom Vršič-Pass
Wetter: sonnig, 23 °C
Wir machen uns Frühstück in unserer Ferienwohnung. Dann geht es in 25 Minuten Fahrtzeit 12 Kilometer mit vielen Kurven den Vršič-Pass hoch, den höchsten für den allgemeinen Kraftverkehr befahrbaren Gebirgspass Sloweniens. Auf der Passhöhe bei 1611 Metern zahlen wir 5 Euro Tagesgebühr für das Parken. Um kurz vor 10 Uhr starten wir unsere Wanderung. Die ersten 30 Minuten geht es steil bergauf. Auf dem Sattel wird man dann mit einer tollen Aussicht belohnt. Von hier geht es ein Stück leicht bergab und am Ende noch mal steil bergauf bis auf den Aussichtsgipfel Slemenova Špica (1909 m). Von hier blickt man auf den Jalovec (2645 m), der drei Täler überragt: das Planicatal, das Trentatal und das Koritnicatal. Unter dem Gipfel des Jalovec entspringt der Fluss Soča. Statt dem im Rother Wanderführer Julische Alpen bei Tour 28 beschriebenen Rundweg nehmen wir den gleichen Weg zurück, denn aus der Ferne sieht es so aus, als müsse man unterhalb der dort auf allen vieren einen Schotterhang hochkriechen! Vielleicht war der Weg direkt unterhalb der Nordwand der Mala Mojstrovka in der Vergangenheit in besserem Zustand… Nach 6 Kilometern mit 350 Höhenmetern sind wir nach gut drei Stunden wieder am Parkplatz.

Auf dem Rückweg wieder die Passstraße hinunter nach Kranjska Gora halten wir noch an der Russischen Kapelle, die zum Gedenken an die russischen Kriegsgefangenen, die 1915 die Straße bauen mussten, errichtet wurde. Am Nachmittag machen wir es uns in unserer Ferienwohnung gemütlich. Kurz vor 17 Uhr gehen wir zum Abendessen ins Lačni Kekec BBQ direkt um die Ecke. Dort gibt es riesige Fleischteller direkt vom Grill. Die Schweinekeule war sehr lecker. Für die Reste ließen wir uns eine Doggy Bag geben. Mit zwei Getränken zahlen wir 40 Euro plus Trinkgeld. Gegen 17 Uhr war es noch sehr voll, anschließend wurde es leerer. Am späten Abend gibt es noch ein Wetterleuchten mit Gewitter in der Ferne.

Donnerstag, 17.9. Radtour zu den Laghi di Fusine und nach Mojstrana
Wetter: meist bewölkt, 20 °C
Heute leihen wir uns für 16 Euro pro Rad zwei Fahrräder beim Intersport neben dem Mercator-Supermarkt. Um 9.30 Uhr radeln wir los. 12 Kilometer sind es bis zu den Laghi di Fusine bzw. nach dem alten Ortsnamen Weißenfelser Seen in Italien. Der Radweg D2 verläuft fast eben auf einer ehemaligen Bahntrasse. Für die letzten vier Kilometer geht es rüber nach Italien. Auf dem letzten Kilometer zu den Seen geht es dann noch steil bergauf. Mit dem Auto würde man am See 4 Euro Parkgebühr zahlen. Ursprünglich wollten wir die Rother-Tour Nr. 25 rund um die Seen laufen, dann hoch bis zum Rifugio Zacchi und auf einem Rundweg wieder zurück. Das fällt jetzt flach, da wir mit dem Auto coronabedingt offiziell nicht über die Grenze fahren dürfen. Nach einer Stunde auf dem Rad haben wir die Seen erreicht und genießen die tolle Aussicht mit den Bergen im Hintergrund. Hier sind wir auch wieder auf einem Teilabschnitt des Alpe-Adria-Trails.
Nach insgesamt 2,5 Stunden sind wir um 12 Uhr wieder in unserer Unterkunft. Dort essen wir die Reste vom gestrigen Abendessen. Anschließend radeln wir noch mal kurz zum Jasna-See. Um 13 Uhr verlassen wir Kranjska Gora dann in die andere Richtung. Wieder folgen wir dem Radweg auf der alten Bahntrasse, diesmal 13 Kilometer bis nach Mojstrana. Von dort könnte man weiter ins Vrata-Tal radeln, an dessen Ende der Triglav thront, mit 2864 Metern der höchste Gipfel Sloweniens und der Julischen Alpen. Wir machen jedoch kehrt und kehren auf dem Rückweg noch in einem kleinen Café am Wegesrand ein, wo wir Bleder Cremeschnitten bestellen. Um 15.20 Uhr sind wir wieder in Kranjska Gora und geben die Fahrräder ab. Die auch für heute Nachmittag wieder angekündigten Gewitter blieben zum Glück aus. Im Mercator kaufen wir noch fürs Abendessen ein.

 
Freitag, 18.9. Wanderung zu den Martuljek-Wasserfällen und Besuch des Peričnik-Wasserfalls
Wetter: vormittags Nebel, nachmittags sonnig, 18 °C
An diesem Morgen liegt alles im Nebel, der sich den ganzen Vormittag auch nicht verziehen will. Wir machen uns trotzdem gegen 9.45 Uhr auf den Weg und fahren 5 Kilometer bis in den Nachbarort Gozd Martuljek. Am Parkplatz sind wir am Vortag schon mit dem Fahrrad vorbeigekommen. Wir starten auf der Rother-Tour Nr. 35. Die Tour soll 400 Höhenmeter haben. Eine halbe Stunde laufen wir auf einem Klammweg bis zum 30 Meter hohen Unteren Martuljek-Wasserfall. Dann geht es 15 Minuten steil nach oben bis auf einen Fahrweg und zum Abzweig zur Hütte Brunarica pri Ingotu. Nun sind es weitere 30 Minuten bis hoch zum Oberen Martuljek-Wasserfall, der in drei Stufen eine 110 Meter hohe Wand hinunterfällt. Nach zwei Stunden stehen wir oberhalb des finalen Abstiegs zum Wasserfall. Der Weg ist mit Seilen und Eisenstiften gesichert, aber nicht schwierig. Über eine Metallbrücke geht es auf die andere Seite und dort mit Hilfe von weiteren Eisenstiften wieder ein Stück nach oben. Erst von dort kann man den Wasserfall sehen. Klettererfahrene Wanderer können über einen leichten Klettersteig noch bis zum Tobel des Wasserfalls hochklettern, das sparen wir uns jedoch. Der obere Teil des Wasserfalls hängt noch im Nebel, so dass der Blick darauf leider suboptimal ist. Auf dem Rückweg machen wir noch einen kurzen Umweg zu einer Kapelle und zur Hütte, wo wir zwei Suppen und Radler zu uns nehmen. Mit 7,50 Euro sind die Suppenteller vergleichsweise teuer. Während wir hier sitzen, kommt aber endlich die Sonne raus, und dort wo vorher keine Berge waren, sind auf einmal welche! Statt dem steilen Pfad direkt neben dem unteren Wasserfall folgen wir auf dem Rückweg einem ehemaligen Fahrweg. Nach 30 Minuten sind wir gegen 13.45 Uhr wieder am Auto, und müssen leider feststellen, dass uns jemand auf dem engen Parkplatz, der zum Teil von einer Baustelle belegt ist, eine Schramme ins Auto gefahren hat.
Über Mojstrana (dem Endpunkt unserer gestrigen Radtour) fahren wir noch ins benachbarte Vrata-Tal bis zum Peričnik-Wasserfall. Dort zahlen wir 3 Euro für den Parkplatz. Den Wasserfall kann man bereits von unten sehen. Folgt man aber dem Pfad, steht man nach 250 Metern mit 60 Höhenmetern direkt vor dem Wasserfall. Man kann direkt hinter dem Wasserfall vorbei- und auf der anderen Seite wieder hinunterlaufen. Das Licht fällt gerade so auf den Wasserfall, dass der obere Teil in der Sonne leuchtet! Wir fahren noch die Schotterstraße bis zum Ende des Tals. Leider sind die Blicke auf den höchsten Berg Sloweniens, den Triglav, meist durch Bäume versperrt. Der Parkplatz am Ende der Straße ist auch kostenpflichtig. Das lohnt sich nur für eine Wanderung.

Wir fahren wieder zurück nach Kranjska Gora und sind 40 Minuten später gegen 16 Uhr wieder in unserer Ferienwohnung. Kurz nach 17 Uhr laufen wir zum Abendessen ins Ortszentrum und essen auf der Terrasse des Hotelrestaurants Kotnik Cevapcici mit Salat bzw. Steinpilzrisotto. Mit Getränken zahlen wir 26 Euro plus Trinkgeld.

Samstag, 19.9. Wanderung zur Soča-Quelle und Besuch des Grand Canyons der Soča
Wetter: erst Nebel, dann sonnig, 23 °C
Wir verlassen Kranjska Gora gegen 10 Uhr im Nebel. Wir fahren noch einmal den Vršič-Pass hoch, und kurz vor der Passhöhe sind wir aus den Wolken raus! Die Passstraße verbindet Kranjska Gora mit dem Soča-Tal und bildet die Wasserscheide für Soča und Save. 50 Kehren sind es insgesamt. Wir parken an deren Ende in einer der wenigen Parkbuchten am Alpengarten Juliana. Dann geht es auf der Rother-Wandertour Nr. 29 zur Soča-Quelle. Bis auf den kurzen Aufstieg zum Kugy-Denkmal (Julius Kugy war ein Erschließer der Julischen Alpen) verläuft der Hinweg fast nur entlang der Straße. Man kann auch mit dem Auto (vom Abzweig an der Kehre 49) bis zur Hütte vor dem letzten 15minütigen Aufstieg fahren. Nach einer Stunde und 10 Minuten haben wir die Quelle erreicht. Das letzte Stück muss man sich an einem mit Seilen gesicherten Steig (nicht schwierig) entlanghangeln bzw. im fast trockenen Flussbett kann man diesen Abschnitt etwas einfacher umgehen. Der Blick in die Quelle ist beeindruckend. Man schaut in eine Höhle mit klarem, blau leuchtendem Wasser! Hier sind wir auch wieder auf dem Alpe-Adria-Trail.
Gegen 12 Uhr machen wir uns wieder an den Abstieg und kehren in der Koca pri izviru Soce Hütte bei einem Grapefruit-Radler und zwei Stücken Apfelstrudel ein. Dann geht es ein Stück die Straße zurück und dann auf einem Wanderweg (Soška Pot = Sočaweg) bergab. Wir kommen an der Brücke unterhalb der Kehre 49 raus. Wenn man auf dem großen Parkplatz kurz dahinter entlang der Hauptstraße parkt und das Kugy-Denkmal weglässt, kann man direkt auf dem Wanderweg zur Soča-Quelle hin- und zurücklaufen statt entlang der Straße. Das scheint mir im Nachhinein als die bessere Option, zumal wir auch den Alpengarten nicht mehr besucht haben. Nach 35 Minuten ab der Hütte waren wir wieder am Auto. Insgesamt waren es laut Navi 6,3 Kilometer und 280 Höhenmeter. Laut Rother waren es 350 Höhenmeter bei 1:45 Stunden Zeitbedarf (ohne Pausen).
In Trenta machen wir noch mal Pause und essen eine Pizza. Als nächstes halten wir noch am Grand Canyon der Soča an der Straße ins Lepena-Tal. Hier tummeln sich am Samstagnachmittag bei dem tollen Wetter viele Badelustige. Das türkisblaue Wasser der Soča leuchtet wunderschön im Sonnenlicht! Der Alpe-Adria-Trail führt auch hier an der Soča entlang.
Dann geht es weiter nach Bovec. Um 16.15 Uhr checken wir in unsere Ferienwohnung ApBovec ein (wir zahlen 86 Euro pro Nacht plus insgesamt 12 Euro Tourismusabgabe für drei Nächte. Wir haben die Wohnung Nr. 13 im Haus Nr. 1. Der Apartmentkomplex wirkt von außen nicht sehr ansprechend, ist innen aber modern eingerichtet mit schönem Blick auf die Berge durch die schrägen Fenster. Wir haben ein Wohnzimmer mit offener Küche und ein separates Schlafzimmer. Parkplätze sind vor dem Haus. Bis ins Ortszentrum läuft man 10 Minuten. Wir fahren noch kurz zum Einkaufen in den Mercator im Zentrum. Zum Abendessen kochen wir uns Nudeln mit Hähnchenfilet und Zucchini.


Sonntag, 20.9. Wanderung Schützengrabensystem-Panoramarunde bis zur Festung Flitscher Klause (Kluže)
Wetter: sonnig, 23 °C
Wir machen uns Frühstück und laufen um 10 Uhr ab unserer Wohnung los. Es geht durch das Zentrum des Outdoor-Mekkas Bovec (hier werden Kayaking, River Rafting, Ziplining, Canyoning, etc angeboten) und dann quer durchs Tal mit einem tollen Panoramablick zum Svinjak bzw. „Flitscher Zuckerhut“, dann weiter über einen Campingplatz zur Soča (bzw. zum Isonzo, wie der Fluss im Italienischen genannt wird) und über eine Hängebrücke. Dieser erste Teil der Wanderung war größtenteils leicht bergab. Bei Kal-Koritnica steigen wir auf dem Friedensweg hoch nach Čelo, einem Schützengrabensystem der ehemaligen Artilleriefestung der Isonzofront des 1. Weltkriegs unterhalb des Svinjaks. Nach knapp einer halben Stunde Aufstieg sind wir gegen 11.40 Uhr oben und haben einen wunderbaren Ausblick auf das Tal von Bovec und die umliegenden Berge. Hier machen wir eine halbe Stunde Pause mit einem Radler und Bananen. Dann geht es auf der anderen Seite wieder hinunter. Unten angekommen geht es an einem Brunnen rechts auf einen Fahrweg Richtung Bovec. Bis hierher sind wir der Wanderung bei komoot „Schützengrabensystem-Panorama Runde von Camp Kovač“ gefolgt.

Wir bleiben nun aber auf dem Fahrweg Richtung Festung Kluže, der uns gemütlich durch den Wald und dann durch ein Tal mit schönem Bergblick bergab führt. Über eine Hängebrücke auch für Autos über die Koritnica gelangen wir auf einen Waldpfad weiter Richtung Kluže. Nach einem kurzen Aufstieg oberhalb einer Fußgänger-Hängebrücke gelangen wir zur Straße. Das letzte Stück bis zur Festung ist etwas heikel, weil es trotz offiziellem Wanderweg keinen Fußweg entlang der engen Straße unterhalb eines Felsens gibt! Gegen 13.40 Uhr stehen wir vor der Festung. Auf der gegenüberliegenden Seite laufen wir noch durch einen Tunnel, hinter dem man zu den Ruinen von Fort Hermann aufsteigen kann. Wir gehen jedoch auf dem Weg zurück, den wir gekommen sind, und oberhalb des Hauses mit der Autohängebrücke weiter auf einem Fahrweg oberhalb der Koritnica. Dann überqueren wir die Straße und laufen auf einem Wald- und Wiesenweg zurück bis nach Bovec. Alternativ hätten wir auch den Rother-Rundweg Nr. 33 nur zum Fort Hermann und zur Flitscher Klause laufen können. Die ehemaligen Schützengräben von Ravelnik auf der ursprünglichen Runde haben wir durch unseren Abstecher allerdings verpasst. Da das Navi im Tunnel ausgesetzt hat, habe ich keine Gesamtzeit für die Wanderung. Insgesamt müssten es ca. 17 Kilometer gewesen sein (die komoot-Runde ohne das Fort Kluže betrug 10 Kilometer).
Gegen 15.15 Uhr kehren wir an der Hauptstraße durch Bovec im Lokal Pivovarna Union bei Forellenfilet und Pulled Pork Burger ein. Mit drei Getränken zahlen wir 21 Euro plus Trinkgeld. Anschließend gönnen wir uns noch ein Eis auf die Hand. Kurz vor 17 Uhr sind wir wieder in unserer Ferienwohnung.

Montag, 21.9. Wanderung zum Šunik-Wasserhain, Besuch der Soča-Tröge, des Boka-Wasserfalls und von Kobarid
Wetter: größtenteils bewölkt, 22 °C
Um 9 Uhr fahren wir los. 11 Kilometer hinter Bovec biegen wir am Grand Canyon der Soča ins Lepena-Tal ab. Nach 25 Minuten haben wir den Parkplatz am Schild zum Šunik-Wasserhain (Šunikov vodni gaj) erreicht. Hier beginnt ein 1,5 Kilometer langer Rundweg am Bach Lepenjica kurz vor dem Zusammenfluss mit dem Bach Šunik, an dem man tiefe, grün leuchtende Tröge, Stromschnellen und kleine Wasserfälle findet. Insgesamt eine Stunde verbringen wir hier mit Fotografieren. Anschließend fahren wir noch bis zum Ende der Straße ins Lepena-Tal, aber dort gibt es nicht viel zu sehen.

Zurück an der Hauptstraße geht es einen Kilometer weiter bis zum Parkplatz am Schild Velika korita Soče (große Soča-Tröge), wo die Soča durch einen tiefen Canyon fließt (oberhalb der Badestelle, an der wir am Vortag waren). Anschließend fahren wir noch ein paar Kilometer weiter bis zum Kamp Koritka zu den kleinen Soča-Trögen (Mala korita Soče), die man auf beiden Seiten der steinernen Brücke sehen kann. Im benachbarten Kamp Jelinc wollen wir einkehren, doch dort gibt es erst ab 13 Uhr warmes Essen. Es ist kurz vor 12 Uhr, und so nehmen wir eine kalte Platte mit Wurst und Käse.
Danach fahren wir 20 Minuten in die andere Richtung an Bovec vorbei bis zum Parkplatz am Boka-Wasserfall, den man bereits von der Straße aus sehen kann. In knapp 10 Minuten erreichen wir den Aussichtspunkt, von dem man den Wasserfall etwas besser aus der Ferne sehen kann. Mit einer Gesamthöhe von 136 Metern ist er der höchste Wasserfall Sloweniens. Jetzt im Spätsommer führt er allerdings nur wenig Wasser.
Danach fahren wir noch eine Viertelstunde weiter nach Süden bis nach Kobarid. Dort essen wir ein Eis in einer Pizzeria mit Eiscafé und laufen zum italienischen Beinhaus die Straße hoch (oben befindet sich auch ein kostenloser großer Parkplatz). Die Überreste von 7014 italienischen Soldaten, die während des Ersten Weltkrieges im Soča-Tal kämpften, wurden hier beerdigt. Anschließend geht es auf einem Fußweg wieder in den Ort hinunter und weiter auf der Straße zur Napoleonbrücke über die Soča. Um von dort noch bis zum Kozjak-Wasserfall weiterzulaufen, ist es mittlerweile schon recht spät, also heben wir das für den nächsten Tag auf.

Gegen 16 Uhr fahren wir zurück, und in gut 20 Minuten sind wir zurück in Bovec. Wir duschen und laufen zum Thirsty River Brewing auf ein Bier bzw. Radler. Zum Abendessen kochen wir in unserer Ferienwohnung Nudeln mit Tomaten in Olivenöl.

Dienstag, 22.9. Wanderung zum Kozjak-Wasserfall, durch die Tolminer Klammen und Besuch von Piran
Wetter: vormittags teils bewölkt, nachmittags zunächst Regen, 20 °C
Ab heute soll das Wetter in den Bergen schlechter werden, also ist es gut, dass wir hier abreisen, aber auch für die Küste ist die Vorhersage nicht mehr so gut wie die letzten Tage dort. Um 9.20 Uhr fahren wir los. Nach 25 Minuten Fahrt erreichen wir kurz hinter der Napoleonbrücke, wo wir gestern waren, den Parkplatz zum Kozjak-Wasserfall bei Kobarid. Wir zahlen 1,50 Euro am Automaten und laufen dann 15 Minuten entlang der Soča und weiter bis zur Bezahlhütte. Für 4 Euro pro Person bekommen wir Zutritt zum Wasserfall. Nach weiteren 5 Minuten über ein paar Stege und Treppen hat man den Kozjak-Wasserfall vor sich, der in eine Halbhöhle stürzt. Auf dem gleichen Weg geht es zurück. Nach insgesamt einer Stunde sind wir wieder am Parkplatz. Laut Rother-Tour 51 hätte man auch von Kobarid aus eine 4,5-stündige Rundwanderung machen können. Wir befinden uns hier auch wieder auf dem Alpe-Adria-Trail.
20 Minuten Fahrt sind es nun bis zum Parkplatz an den Tolminer Klammen (Tolminska Korita). Der Parkplatz P2 ist kostenlos mit Shuttlebus (Trinkgeld erwünscht). Wir nehmen aber den Fußweg und laufen in 15 Minuten mit schöner Aussicht bis zum Parkplatz P1 am Eingang der Schlucht. Dort zahlen wir 6 Euro pro Person Eintritt (zur Hauptsaison sind es 8 Euro). Ein Rundweg führt durch die Schlucht, durch die sich die Soča zwängt, zur Thermalquelle, zum Zusammenfluss von Soča und Tolminka, zum Bärenkopffelsen und hoch zur Dante-Höhle. Die Höhle ist nach Dante Alighieri benannt, der in der Höhle angeblich die Inspiration zu seiner Göttlichen Komödie gefunden haben soll. Über die Teufelsbrücke geht es entlang der Straße wieder zurück. Kurz bevor wir an der Höhle sind, fängt es an zu regnen. Nach insgesamt einer Stunde sind wir um 13 Uhr wieder am Eingang und kehren im Restaurant am P1 zum Mittagessen ein. Dort kann man gut auf der überdachten Terrasse sitzen. Wir nehmen beide das Wienerschnitzel mit frittierten Kartoffelscheiben. Es gibt aber auch Forelle (ob es die marmorierte Soča-Forelle ist?) oder Polenta etc. Anschließend lassen wir uns vom Shuttlebus zum P2 zurückfahren.
Nun sind es noch knapp zwei Stunden Autofahrt zum Teil bei Regen bis nach Piran an der slowenischen Küste. Wir halten noch kurz in Kanal ob Soci für den Blick auf die Stadt und die Brücke und bei Nova Gorica an der Solkan-Eisenbahnbrücke (Solkanski most) von 1906 über die Soča mit dem weltgrößten Brückenbogen aus Stein. Kurz vor unserem Ziel bei Koper geht die Straße Richtung Pula nach Istrien ab. Das wäre ohne Corona für die nächsten 80 Kilometer noch unser ursprüngliches Ziel gewesen. Wir kaufen noch im Hofer bei Izola ein und erreichen gegen 16.45 Uhr unsere Ferienwohnung VIP Residence. Wir werden mit der Frage begrüßt, wo der Sommer hin sei und darauf hingewiesen, dass wir hier keine Masken tragen müssen, denn hier wäre man coronafrei. Wir haben das Zimmer Nr. 3 mit großem Balkon mit Blick auf den Pool und separatem Schlafzimmer. Es gibt eine kleine Küchenzeile mit minimaler Ausstattung. Die Wohnung ist modern eingerichtet. Wir zahlen 548 Euro für 5 Nächte. Bei booking.com gab es noch einen Genius-Rabatt, sonst wäre es 100 Euro teurer gewesen. Von unserem Balkon können wir Richtung Koper und Triest blicken. Piran ist autofrei, aber wir können direkt vor unserer Unterkunft parken. Am frühen Abend laufen wir noch nach Piran hinunter. 10 Minuten geht es bergab. Wir bummeln ein wenig durch das Zentrum, dann geht es wieder hoch zu unserer Wohnung. Zum Abendessen kochen wir auf dem Zimmer Lachs mit Nudeln und Brokkoli. Am späten Abend gewittert es.

Mittwoch, 23.9. Besuch der Höhlen von Skocjan, der Kirche von Hrastovlje, der Altstadt von Koper
Wetter: Regenschauer mit etwas Sonne, 23 °C
Die Wettervorhersage sagt für heute Regenwetter an. Wir machen uns Frühstück und fahren dann 40 Minuten (zurück auf der Autobahn Richtung Ljubljana) bis zum (kostenlosen) Parkplatz an den Höhlen von Skocjan (Skocjanske jame). Die Führungen durch das UNESCO-Weltkulturerbe beginnen stündlich. Wir müssen noch etwas warten, bis der Ticketverkauf eine Stunde vorher startet. Für 18 Euro pro Person (20 Euro in der Hauptsaison) erstehen wir Tickets für die Führung um 11 Uhr. Dann laufen wir noch 250 Meter bis zu einem Aussichtspunkt, von dem man hinunter auf den Höhleneingang, den Fluss Reka und das Dorf gegenüber blickt. Mit etwa 30 Personen geht es dann los. Coronabedingt laufen wir als große Gruppe bis zum Eingang (sonst gibt es einen Fahrstuhl?), wo uns in Slowenisch und in Englisch der Weg durch die Höhle erklärt wird. Dann wird die Gruppe auf drei Führer verteilt. Masken sind Pflicht. Unterwegs gibt es keine Erklärungen mehr, außer auf Nachfrage. Fotografieren ist in der Höhle nicht erlaubt. Die Dimensionen sind gewaltig. 3,5 Kilometer lang ist der Weg, der sehr gut ausgebaut ist. Bald öffnet sich die Höhle in eine riesige 140 Meter hohe Halle, und unten rauscht der Fluss Reka hindurch. Bei unserem Besuch führt er jedoch sehr wenig Wasser. Es geht über eine Brücke in 50 Meter Höhe und insgesamt 800 Stufen. Die meisten davon erklimmen wir am Ende, als es nach 50 Minuten in der Tiefe durch den natürlichen Höhleneingang wieder hinausgeht. Oben angekommen laufen wir noch den 30minütigen Weg durch die benachbarten Dörfer. Kurz vorm Ende unseres insgesamt zweistündigen Rundwegs fängt es an zu regnen. Auf der überdachten Terrasse des Restaurants am Informationszentrum essen wir Cremeschnitten und trinken eine Tasse Kaffee.
Auf der Rückfahrt machen wir einen Abstecher in das Dorf Hrastovlje, wo sich eine beeindruckende Wehrkirche aus dem 16. Jahrhundert befindet, die im Inneren komplett mit Fresken verziert ist. Die Fresken stellen Bibelszenen dar. Uns wurde eine Erklärung in Deutsch vorgespielt, und die einzelnen Szenen wurden mit einem Stock angezeigt. Besonders eindrücklich ist die Totentanzszene. 3 Euro Eintritt haben wir bezahlt. Fotografieren ist offiziell nicht gestattet (oder nicht mit Blitz?), aber auf Nachfrage durfte ich doch ein paar Bilder machen. Wir laufen noch kurz durch das Dorf, aber dann fängt es wieder an zu regnen.
Als wir nach Koper fahren, hört der Regen auf. Wir parken kostenpflichtig außerhalb der Altstadt, dann machen wir einen kurzen Rundgang durch die Stadt. Gegen 16 Uhr essen wir frischen Fisch in der Gostilna Pri Tinetu. Mit zwei Getränken zahlen wir 22 Euro plus Trinkgeld. Auf der Rückfahrt nach Piran gehen wir noch kurz fürs Abendessen einkaufen. Um kurz nach 17 Uhr sind wir wieder in unserer Ferienwohnung. Am Abend hüpfen wir noch kurz in den beheizten (27 °C) Pool.

Donnerstag, 24.9. Radtour von Piran in das Naturreservat Strunjan und nach Izola
Wetter: meist sonnig, 24 °C
Nach dem Frühstück laufen wir zum Hafen von Piran hinunter und mieten uns dort zwei Trekkingräder (à 15 Euro pro Tag). Um kurz vor 10 Uhr starten wir entlang der Strandpromenade Richtung Portoroz. Von dort geht es auf dem Radweg D-8 auf einer ehemaligen Bahntrasse (Parenzana) und durch einen 550 Meter langen Tunnel bis in das Naturreservat Strunjan. Nach 50 Minuten sind wir dort und fahren bzw. schieben die Räder an der Kirche vorbei bis zum Kreuz auf die Klippen hoch. Entlang eines Wanderpfads darf man die Räder schieben. Von dort hat man einen schönen Blick hinunter in die Mondbucht. Nach den Regenfällen des Vortags ist der Weg leider etwas schlammig. Von hier kann man auch zum schönen Kiesstrand der Bucht hinabsteigen. Auf einer Teerstraße geht es wieder abwärts. Man kann auch unten auf dem großen (kostenpflichtigen) Parkplatz parken und durch den Landschaftspark wandern oder die Salinen besuchen.
Wir fahren auf dem D-8 Radweg weiter auf der ehemaligen Bahntrasse durch die Wein- und Olivenhaine und durch einen weiteren Tunnel bis nach Izola. Das letzte Stück geht über eine üble Schotterpiste. Hier sollte man statt geradeaus links auf die Teerstraße abbiegen, wo man dann auf einem geteerten Radweg Richtung Zentrum fahren kann. Das war so nicht ausgeschildert. Gegen 12.30 Uhr sind wir dort. Wir suchen uns ein nettes Restaurant und werden in der Gostilna Bujol fündig. Dort essen wir Pasta mit Kabeljau bzw. Miesmuscheln. Mit zwei Getränken zahlen wir 30 Euro plus Trinkgeld. Anschließend holen wir uns noch ein Eis auf die Hand.
Um 14.15 Uhr fahren wir zurück und sind nach 35 Minuten wieder in Portoroz. Wir kaufen dort noch kurz im Supermarkt ein und sind um 15.30 Uhr wieder am Fahrradverleih in Piran. Insgesamt sind wir 36 Kilometer geradelt. Auf der Bahnstrecke hat man ein paar Höhenmeter, aber alles ist auch mit normalen Fahrrädern gut machbar. Dann laufen wir 15 Minuten wieder hoch zu unserer Ferienwohnung. Dort springen wir noch in den Pool und lassen den Tag gemütlich ausklingen.

 

Freitag, 25.9. Rundgang durch Piran
Wetter: meist sonnig, 24 °C
In der Nacht hat es geregnet, und als wir aufstehen, ist es noch bewölkt. Wir frühstücken gemütlich und machen uns gegen 10 Uhr auf den Weg, als es beginnt, aufzuklaren. In wenigen Minuten erreichen wir die Stadtmauer. Dort zahlen wir 2 Euro Eintritt pro Person. Von den einzelnen Türmen hat man einen grandiosen Blick hinunter auf Piran. Für schönes Fotowetter müssen wir immer wieder auf Wolkenlücken warten. Danach laufen wir hinunter ins Zentrum und besteigen für 2 Euro pro Person den Glockenturm von St. Georg, eine verkleinerte Kopie des Markusturms in Venedig aus dem 17. Jahrhundert. Von oben hat man einen tollen Blick über die Altstadt. Die Figur des Erzengels Michael auf der Turmspitze dreht sich nach dem Wind und sagt dadurch das Wetter voraus. Wir werfen noch einen Blick in die Kirche, dann geht es zum Minoritenkloster des heiligen Franziskus, und von dort zum wunderschönen Tartini-Platz. Jetzt strahlt auch die Sonne von einem fast wolkenlosen Himmel, allerdings weht ein sehr stürmischer Wind. Durch die engen, verwinkelten Gassen laufen wir zum Kap Madona mit dem Leuchtturm. Im Landesinneren scheint es zu regnen, aber hier auf der Landspitze von Piran bleibt es sonnig. Wir trinken noch einen Kaffee mit Blick auf das stürmische Meer und essen ein Stück Pizza auf die Hand mit Blick auf den Hafen. Anschließend laufen wir den Fußweg auf der Nordseite der Stadt bis zur windgeschützten Badebucht von Fiesa. Dort holen wir uns noch ein Eis. Über einen langen, schattigen Treppenpfad geht es 10 Minuten bergauf in Richtung Portoroz. Wir kommen kurz vor dem Mercator-Supermarkt über der Stadt raus. Von dort sind es noch 5 Minuten bis zu unserem Apartment. Es ist 14.45 Uhr.
Wir machen uns einen Kaffee und packen dann unsere Badesachen. Um 16 Uhr laufen wir noch mal 10 Minuten über den kürzesten Weg an der Parkgarage (da Piran weitgehend autofrei ist, ist die öffentliche Garage eine der wenigen Parkmöglichkeiten für Auswärtige) am Friedhof vorbei zur Straße hinunter nach Fiesa und das letzte Stück über einen Treppenweg nach unten zur Badebucht. Es gibt mehrere Treppen und Geländer, die vom Ufer ins Wasser führen. Das Wasser hat 24 °C, die gleiche Temperatur wie die Luft. Als wir nach einer kurzen Runde wieder rauskommen, verschwindet die Sonne schon bald hinter einer großen Wolke, und es fängt an zu tröpfeln. Dann gibt es einen einzigen heftigen Donnerschlag! In der Bucht von Koper regnet es. Wir sammeln unsere Sachen zusammen und laufen wieder den Berg hoch. Nach insgesamt einer Stunde sind wir wieder in unserer Wohnung. Nun hat es sich wieder komplett zugezogen und wenig später fängt es an zu schütten. Dann erscheint ein vollständiger Regenbogen! Wir kochen uns Nudeln mit Hähnchengeschnetzeltem in Tomaten-Frischkäsesauce. Am späten Abend ziehen Gewitter auf. In den Alpen kommt es zu einem ersten Wintereinbruch im Frühherbst.


Samstag, 26.9. Wanderung auf dem Boškarin-Weg und Besuch der Salinen von Secovlje
Wetter: vormittags bewölkt, nachmittags meist sonnig, 17 °C
Der Regen hat bis zum Morgen aufgehört. Wir machen uns auf zu einer Wanderung im Hinterland, dem Boškarin-Weg (runterzuladen hier oder hier). Direkt vor der Grenze nach Kroatien geht es links ab Richtung Dragonjatal. Nach 25 Minuten Fahrt parken wir hinter der eingeschränkten Zufahrt (Local Traffic only) ins Bergdorf Padna in einer Parkbucht direkt an der Hauptverkehrsstraße an einem Brunnen. Gegen 10.20 Uhr laufen wir los. Es geht 20 Minuten bergauf bis ins denkmalgeschützte Padna. Das Dorf mit Glockenturm ist aus unserer Sicht eigentlich nur aus der Ferne sehenswert, wie es auf dem Hügel thront. Hinter dem Dorf laufen wir auf gleichbleibender Höhe weiter durch Wald und an Olivenhainen und Weinbergen vorbei. Dann geht es noch ein Stück hoch ins Dorf Nova Vas, und bald danach wieder abwärts. Unten angekommen überqueren wir die Hauptstraße und laufen dann im Tal zum Auto zurück. Um 13 Uhr sind wir nach gut 2,5 Stunden, 8,9 Kilometern und 240 Höhenmetern wieder am Parkplatz.
Mittlerweile scheint wieder die Sonne. Wir fahren zurück nach Piran und biegen in die Straße ein, aus der wir zuletzt gekommen sind, Richtung Bergdorf Korte. Dort kehren wir in der Gostilna Korte ein. Es gibt Rehgulasch mit Gnocchi und Kaninchen mit istrischer Pasta (Fuzi), sehr lecker. Weiter geht es über die Bergstraßen, und gegen 14.20 Uhr parken wir am nördlichen Eingang zum „Lera“ genannten Bereich der Salinen von Secovlje. Hier wird seit 700 Jahren weißes Salz per Hand geschöpft. Der Eintritt kostet 6 Euro pro Person. Dann läuft man ein Stück zu Fuß (alternativ kann man mit dem Fahrrad fahren) durch die Salinenbecken bis zum Besucherzentrum. Wie wir dort erfahren, wird das Salz zwischen Mitte Juni und Mitte September abgebaut, die Saison ist also schon vorbei. Ich hätte ja gerne noch die weißen Salzhügel gesehen. Diese schienen jetzt mit Planen abgedeckt. Auch hätte man während der Saison wahrscheinlich bei der Arbeit zuschauen können. Der südliche Teil „Fontanigge“ mit zerfallenen Salinenhäusern und mehr Natur wäre für uns auch interessant gewesen, aber um zum dortigen Eingang zu gelangen, hätten wir über die Grenze nach Kroatien gemusst. Das war uns zu unsicher, ob wir dann problemlos wegen der Coronasituation wieder zurückgekommen wären. Auch das Museum dort sollte aktuell geschlossen sein.
Gegen 16 Uhr fahren wir noch nach Forma Viva in der Nähe. Dort gibt es seit 1961 mittlerweile 130 Steinskulpturen, die von Künstlern aus 30 Ländern in einem Olivenhain aufgestellt wurden. Von dort hat man einen schönen Blick hinunter nach Portoroz.
Um 16.40 Uhr sind wir zurück in unserer Ferienwohnung. Wir wollen noch den letzten Abend in Piran genießen. Deshalb laufen wir noch mal den Berg hinunter und gehen in einer Bar an der Promenade einen Cocktail trinken. Dann gibt es noch einen grandiosen Sonnenuntergang.


Sonntag, 27.9. Besuch von Ljubljana
Wetter: vormittags teils sonnig, nachmittags bewölkt, 15 °C
Kurz vor 9 Uhr fahren wir aus Piran ab. Nach einer Stunde und 15 Minuten Fahrt erreichen wir Ljubliana. Wir parken unser Auto an unserem Apartment und sagen im Hotel gegenüber Bescheid. Das Zimmer ist noch nicht fertig, also schauen wir uns erst mal die Stadt an. Wir befinden uns direkt im Zentrum an der St.-Jakobs-Kirche. Wir laufen am Flussufer der Ljubljanica Richtung Norden und trinken noch einen Kaffee. Dann geht es kreuz und quer zur dreifachen Brücke Tromostovje, zum Prešerenplatz mit der himbeerfarbenen Franziskanerkirche, an dem fünf Straßen sternförmig zusammenlaufen, zur Kathedrale und zur Drachenbrücke. Dann laufen wir den Burgberg (10 Minuten) hinauf. Von oben hat man einen schönen Blick auf die Stadt. Den modern restaurierten Burghof kann man kostenlos betreten. Anschließend laufen wir durch den Burgpark auf der anderen Seite wieder nach unten und kommen nach insgesamt drei Stunden genau an unserem Hotel (Adora Apartments and Rooms) heraus. Wir bekommen das Apartment Nr. 3 direkt über einem Torbogen über der Straße. Es hat eine separate Küche und einen Schlaf-/Wohnraum. Hier zahlen wir 74 Euro für die Nacht (nach Umbuchung von ursprünglich 90 Euro). Wir tragen unser Gepäck die Stufen hoch. Nach einer kurzen Pause laufen wir noch mal los. Im Restaurant „Julija“ essen wir Rindergulasch mit Polenta, dann geht es an der Kathedrale und der Drachenbrücke vorbei zum (laut Reiseführer) „Street Art“ Viertel der alternativen Szene. Dort finden wir allerdings nur Wandschmierereien und meist wenig ansehnliche Graffiti. Wir laufen wieder zurück und weiter zum Neboticnik-Hochhaus, wo sich im 12. Stock ein Café mit Außenterrasse und tollem Rundblick über die Stadt befindet. Dort essen wir einen traditionellen slowenischen Schichtkuchen (Prekmurska gibanica) zum Kaffee. Um 17 Uhr waren wir wieder in unserem Apartment. Zum Abendessen kochen wir uns Nudeln mit Tomaten in Olivenöl.


Montag, 28.9. Besuch der Erlebnis-Therme Amadé in Altenmarkt im Pongau
Wetter: Regen, 8 °C
Für heute ist Regenwetter angesagt. Bei schönem Wetter wäre ich gerne über die Großglocknerhochalpenstraße gefahren. Auf der Hinfahrt war es sonnig, aber an einem Sonntag wäre es dort sicherlich sehr voll gewesen. Gestern wäre es wohl auch schön gewesen, aber die Fahrt wäre wegen des Wintereinbruchs am Samstag wenn dann nur mit Schneeketten möglich gewesen. Wir machen uns Frühstück in unserem Apartment und verlassen um 9.30 Uhr Ljubljana. Wir nehmen die direkte Route über die Autobahn. Ohne Halt und Stau geht es durch den Karawankentunnel und über die Grenze. Auch die Österreicher winken uns (trotz Risiko durch Reiserückkehrer aus Kroatien) einfach durch. Für den Karawankentunnel zahlen wir 7,50 Euro und für den Katschbergtunnel 12,50 Euro. Nach 2,5 Stunden Fahrt essen wir in einem Bäckerei-Café in Flachau zu Mittag. Dann geht’s in die Erlebnis-Therme Amadé in Altenmarkt im Pongau. Für 17 Euro pro Person kaufen wir Tickets für zwei Stunden. Es gibt ein Wellenbad, drei Rutschen (eine davon wird gerade gewartet), drei Sole-Bäder mit 34-35 °C, eins davon hat ein Außenbecken mit Strömungskanal und Massagedüsen. Den Sauna- und Gastronomiebereich haben wir nicht genutzt. Nach 1,5 Stunden Plantschen und Relaxen, machen wir uns auf die letzte halbe Stunde Fahrt.

In Bischofshofen gehen wir noch im Merkur-Markt einkaufen. Von dort ist es nicht mehr weit bis zu unserer Ferienwohnung Unterleegut bei Mühlbach am Hochkönig. Wir hatten die untere gebucht, aber wir bekommen die etwas größere, obere Wohnung mit großem Wohn- und Küchenbereich, separatem Schlafzimmer und Balkon. Über eine Treppe gelangt man zu einem weiteren, zum Wohnbereich offenen Schlafzimmer. Der Blick vom Balkon auf der Südseite geht auf die umliegenden Berge. Die Hochkönig Card einschließlich aller Bergbahnen zwischen Maria Alm, Dienten und Mühlbach ist inklusive. Wir zahlen 65 Euro pro Nacht zuzüglich 45 Euro Reinigungsgebühr. Um 15.40 Uhr sind wir dort, machen uns Kaffee und zum Abendessen Nudeln mit Hackfleisch und Tomaten-Frischkäse-Sauce.


Dienstag, 29.9. Besuch der Liechtensteinklamm, von St. Johann im Pongau und Dienten und Fahrt mit der 6er Sesselbahn Bürgelalm
Wetter: meist bewölkt, 12 °C
Wir starten nach dem Frühstück bei 5 °C. Eine halbe Stunde Fahrt ist es über Bischhofshofen zur Liechtensteinklamm. Der Eintritt kostet 10 Euro (kostenlos mit der SalzburgerLand Card, 9 Euro mit der Hochkönig Card). Wegen Corona herrscht Maskenpflicht, wenn der Mindestabstand von einem Meter nicht eingehalten werden kann. Als wir um 9.30 Uhr loslaufen, sind noch nicht viele Leute unterwegs, die meisten sind Deutsche (anhand der Kennzeichen auf dem Parkplatz). Spannend wird es ab der neuen 30 Meter hohen spiralförmigen Treppe „Helix“ und als es durch die enge Klamm direkt über den Gebirgsbach Großarler Ache geht. Als sich die Schlucht wieder öffnet, sieht man einen 50 Meter hohen Wasserfall. Auf dem Rückweg kommen uns mehr Leute entgegen. Viele Jüngere aber auch Ältere halten sich nicht an die Maskenpflicht, wenn sie an uns vorbeigehen. Nach gut einer Stunde sind wir wieder draußen. Nach einem Felssturz im Mai 2017 wurde die Klamm geschlossen, es wurden neue Tunnel und Stege gebaut. Erst im Juni 2020 konnte die Klamm wiedereröffnet werden. Sie wurde 1876 erschlossen und nach dem Geldgeber Fürst Johann II. von Liechtenstein benannt. Sie ist das beliebteste Urlauberziel im Pongau.
Wir fahren ins benachbarte St. Johann im Pongau. Dort schauen wir uns den Dom an und essen in einem Bäckereicafé zu Mittag.
Über die südliche Route sind es nun 30 Minuten Fahrt bis Dienten am Hochkönig. Um 13 Uhr sitzen wir in der 6er Sesselbahn Bürgelalm (kostenlos mit der Hochkönig Card, ansonsten 19,60 Euro für die Berg- und Talfahrt). Ab der halben Strecke auf den Berg liegt Schnee. An der Bergstation auf 1655 Metern Höhe stehen wir in der Wolke, und der Panoramablick auf den Hochkönig ist versperrt. In der Nachsaison fährt die Bahn nur dienstags und donnerstags, also wollten wir das heute noch nutzen. Wir gondeln wieder nach unten und laufen noch kurz im Nieselregen durch das Dorf Dienten mit seinen hübschen alten Häusern.
Auf dem Rückweg halten noch im Zentrum von Mühlbach am Hochkönig. Dort scheint die Sonne. Um 14.30 Uhr sind wir wieder in unserer Ferienwohnung oben am Hang mit Südlage. Im weiteren Verlauf des Nachmittags haben einen Mix aus Sonne, Wolken und Nieselregen.
Zum Abendessen gibt es Nudeln mit Hähnchengeschnetzeltem in Tomaten-Frischkäse-Sauce.


Mittwoch, 30.9. Fahrt über die Großglockner-Hochalpenstraße und Besuch von Zell am See
Wetter: sonnig, 2°C auf der Kaiser-Franz-Josef-Höhe, 18 °C in Zell am Zee
An diesem Morgen ist das Wetter besser als erwartet. Die Wolken hängen zwar noch tief, aber es zeigen sich erste blaue Lücken. Und die Webcam der Großglockner-Hochalpenstraße verheißt freie Fahrt mit Sicht auf verschneite Berge! Gegen 9.20 Uhr machen wir uns also auf den Weg! 45 Minuten Fahrt sind es über St. Johann bis nach Bruck an der Großglocknerstraße. An der Mautstelle zahlen wir 33 Euro mit der Hochkönig Card (statt regulär 37 Euro pro Auto). Die zwischen 1930 und 1935 erbaute Straße ist 48 Kilometer lang und führt über die beiden Gebirgspässe Fuscher Törl (2428 m) und Hochtor (2576 m) bis Heiligenblut in Kärnten. Nach dem Wintereinbruch vor ein paar Tagen war die Fahrt nur mit Schneeketten und/oder Winterreifen erlaubt. Heute geht es aber auch wieder mit Sommerreifen. Wir haben Allwetterreifen mit Winterzulassung, sind also gut gerüstet. Die Straße ist aber gut geräumt und nur noch nass, so dass es überhaupt kein Problem ist. Schon bald erreichen wir die Schneegrenze und fahren kurz vor dem Fuscher Törl die einspurige Stichstraße zur Edelweißspitze hoch. Dort befinden wir uns auf 2571 Metern. Der Panoramablick auf 30 Dreitausender ist zwar durch ein paar Wolken über den Gipfeln etwas getrübt, aber trotzdem haben wir eine grandiose Aussicht.
An der Fuscher Lacke (2262 m) mache ich ein paar Fotos vom Mankeiwirt mit seinem Murmeltier, das er gerade ein paar Busreisenden vorführt. Dann geht’s über das Hochtor durch einen Tunnel mit Eiszapfen an den Wänden runter zum Abzweig der 8 Kilometer langen Stichstraße, die zur Kaiser-Franz-Josefs-Höhe (2369 m) führt. Auf dieser Seite liegt weitaus weniger Schnee. Um 12 Uhr sind wir am Ziel mit Blick auf den schwindenden Gletscher Pasterze, den darunter liegenden Gletschersee und den darüber thronenden Großglockner (3798 m), den höchsten Berg Österreichs. Wir sehen ein Murmeltier und sogar Steinböcke! Wir schauen uns noch die Automobilausstellung an und laufen den Panoramaweg bis zur Wilhelm-Swarovski-Beobachtungswarte. Der weitere Weg ist gesperrt. Gegen 13.30 Uhr fahren wir weiter.
Zurück an der letzten Kreuzung sind es 8 Kilometer an der südlichen Mautstelle vorbei bis nach Heiligenblut. Da wir dort kein geeignetes Restaurant zur Einkehr finden, fahren wir zurück nach Schöneck (1953 m) und essen dort eine Kaspressknödelsuppe. Um 15 Uhr machen wir uns auf die Rückfahrt und halten noch am Fuscher Törl für die tolle Aussicht unterhalb der Edelweißspitze.
Wieder in Bruck an der Großglocknerstraße ist es nicht weit bis Zell am See. Kurz nach 16 Uhr sind wir dort. Wir genehmigen uns am See einen Kaffee mit einem Stück Kuchen und laufen noch durchs Ortszentrum. Die Urlaubshochburg der Araber ist in Coronazeiten weitgehend Urlaubern aus Österreich, Deutschland und den Niederlanden vorbehalten.
45 Minuten sind es über Saalfelden am Steinernen Meer und Maria Alm zurück nach Mühlhausen.
Um 18 Uhr sind wir wieder in unserer Ferienwohnung. Heute haben wir um die 200 Kilometer zurückgelegt. Zum Abendessen gibt es die Reste vom Vortag.

Donnerstag, 1.10. Vier-Hütten-Wanderung am Hochkönig und Fahrt auf den Gabühel
Wetter: sonnig, 16 °C
Als wir aufstehen, liegt unser Haus im Nebel. Aber auf der Webcam sehen wir, dass der Blick auf den Hochkönig vom Arthurhaus frei ist. Wir packen also nach dem Frühstück unsere Wandersachen und fahren ein paar Kilometer die Mandlwandstraße oberhalb von Mühlbach hinauf. Das Auto stellen wir auf der großen Freifläche gegenüber von den Sonneck-Appartments ab. Um 10 Uhr starten wir unsere Rundwanderung. Zunächst laufen wir ein kurzes Stück an der Straße entlang. An der Bushaltestelle hinter der Mandlwand Lodge startet der Wanderweg. Es geht über eine Almwiese bergan, weit unter uns hängen die Wolken im Tal, dann erreichen wir schon die Windraucheggalm. Wir laufen den Vier-Hütten-Wanderweg, der ausgeschildert ist. Es ist ein Panoramaweg mit grandiosem Blick auf das Hochkönigmassiv. Mit 2941 Metern ist der Hochkönig der höchste Gipfel der Berchtesgadener Alpen. An der Brandstatthütte geht es auf einem breiten Fahrweg wieder bergab. Das letzte Stück geht noch mal kurz bergan durch die Barbaraschlucht. Dann kommen wir an der Mandlwand Lodge an der Straße wieder raus, und nach ein paar weiteren Minuten sind wir wieder am Auto. Dass waren 8,7 Kilometer und 400 Höhenmeter in zwei Stunden und 45 Minuten. Nun fahren wir noch knapp zwei Kilometer bis zum Arthurhaus auf 1500 Metern Höhe. Auf der Sonnenterrasse mit Blick auf den Hochkönig essen wir Forellen aus dem hauseigenen Teich. Mit zwei Radlern zahlen wir 42 Euro plus Trinkgeld.
Nun wollen wir noch mal die Hochkönig Card nutzen und mit der Seilbahn fahren. Die Karbachalmbahn ab Mühlbach fährt aktuell nicht am Donnerstag. Wir könnten ein zweites Mal mit der Sesselbahn ab Dienten fahren, wo jetzt kein Schnee mehr liegt und freie Sicht herrscht. Aber wir entscheiden uns, noch ein paar Kilometer weiterzufahren bis nach Hinterthal. Dort nehmen wir die 6er Sesselbahn Hochmais auf den Gabühel (1630 m). Die Kabinenbahn ab Dienten auf den Gabühel fährt nur freitags. Der normale Fahrpreis wäre 19,60 Euro pro Person. Mit der Hochkönig Card ist es kostenlos. Gegen 14.30 Uhr schweben wir nach oben. Vom Gipfel hat man einen tollen Rundblick auf die umliegenden Bergketten und den Hochkönig. Auf der Sonnenterrasse der Steinbockalm trinken wir einen Aperol Spritz und ein alkoholfreies Bier. Gegen 15.30 Uhr geht’s wieder nach unten. 20 Minuten Fahrt sind es zurück zu unserer Ferienwohnung. In Mühlbach halten wir kurz am Bäcker. Auf unserer Terrasse können wir dann noch in der Sonne Kaffee trinken. Zum Abendessen gibt es Brötchen mit Käse bzw. Frischkäse.


Freitag, 2.10. Fahrt auf den Hohen Peißenberg und Besuch von STOA169
Wetter: bewölkt, 18 °C
Um 9 Uhr fahren wir los. Bei Bischofshofen geht's auf die Autobahn Richtung Salzburg.
Dann geht es über die deutsche Grenze. Coronabedingt gibt es Kontrollen, aber bei uns wird nur eine Gesichtskontrolle auf deutscher Seite gemacht.
Gegen 12 Uhr machen wir in Bad Tölz noch einen Zwischentop im „Café Love“ am Ufer des Inns. Kurz nach 13 Uhr kommen wir bei meiner Schwester in der Region Pfaffenwinkel an. Wir essen gemeinsam zu Mittag, dann machen wir noch einen Ausflug zum Hohen Peißenberg (988 Meter), von wo man einen tollen Ausblick auf die Alpenkette hat, und zum Projekt STOA169, wo Künstler eine Vielzahl von Säulen unterschiedlich gestaltet haben.
Zum Abendessen gehen wir beim Griechen essen.

Samstag, 3.10. Rückfahrt nach Düsseldorf
Wetter: zunächst leicht bewölkt, dann Starkregen, 15 °C
Kurz nach 9 Uhr fahren wir los. Mit einem Stopp in einer Osteria beim Wertheim Village und einem kurzen Stau aufgrund eines Unfalls kommen wir nach 7 Stunden wieder zuhause an.

Fazit:
Es sollte unser erster dreiwöchiger Urlaub seit 2017 werden. Eigentlich sollte es dann auch eine Fernreise werden, aber als das neue Coronavirus für eine weltweite Pandamie sorgte, wollten wir erst einmal die weitere Entwicklung abwarten und lieber mit dem Auto in Europa unterwegs sein. Als sich die Situation im Frühsommer besserte, beschlossen wir, die Unterkünfte zu buchen. Zum Ende des Sommers wurde Kroatien dann zum Risikogebiet, und vor unserer Abreise Mitte September stiegen die Infektionszahlen allgemein schon wieder an, und als wir Anfang Oktober zurückkehrten, standen wir schon bald kurz vor dem nächsten Lockdown auch in Deutschland!
Letztendlich waren wir froh, dass wir uns für den Frühherbst als Urlaubszeitraum entschieden hatten. Vorher konnte ich beruflich nicht länger weg, und wenn wir wegen einer Fernreise später im Jahr geplant hätten, wären wir wahrscheinlich gar nicht mehr weggekommen!
Auch mit dem Wetter hatten wir viel Glück. Die Hälfte der Zeit hatten wir Sonnentage, und es war auch noch schön warm. Die zweite Hälfte war zwar insgesamt wechselhafter, aber durch den Ortswechsel an die Küste blieben wir von der Regenfront in den Bergen größtenteils verschont. Letztendlich hatten wir nur einen kompletten Regentag und haben alles machen können, was wir uns vorgenommen hatten. Der frühe Wintereinbruch in den Bergen führte dann noch dazu, dass mein Traum, die Großglocknerhochalpenstraße mal mit Schneepanorama zu erleben, Wirklichkeit wurde!
Der Urlaub war insgesamt sehr abwechslungsreich mit Wanderungen, Radtouren und Städtebesichtigungen. Und wir haben eine Gegend in Europa erlebt, die wir noch nicht kannten. Zwar war ich mit meinen Eltern vor 40 Jahren schon einmal dort, aber daran habe ich kaum noch echte Erinnerungen. Da es uns gut gefallen hat, könnten wir uns vorstellen, dass es uns in den nächsten Jahren wieder einmal in die Gegend zieht. Da wir drei Wochen Zeit hatten, konnten wir die lange Fahrt auch mit mehreren Zwischenstops gut auflockern. Und da sind wir besonders froh, dass auch mit wechselneden Unterkünften während dieses Coronajahrs alles problemlos geklappt hat.
Es war auch interessant zu sehen, wie andere europäische Länder die Coronamaßnahmen umgesetzt haben. In Österreich mussten die Gäste im Hotel keine Masken tragen, und das Personal trug in Gaststätten häufig auch keine Masken. In Österreich und in Bayern wurde zum Teil mit Plastikmasken gearbeitet. In Slowenien musste man in geschlossenen Räumen Masken tragen. In Kontaktlisten mussten wir uns in Österreich und in Slowenien in der Gastronomie nicht eintragen.
In Slowenien ist der Tourismus dieses Jahr bis zum Sommer aufgrund der wegen der Coronakrise ausbleibenden ausländischen Gäste um 70 Prozent eingebrochen. Einheimische haben von der Regierung deshalb Gutscheine über 200 Euro pro Person für Übernachtungen bekommen, um die Tourismusbranche zu unterstützen.
Interessant fand ich auch, dass die Gegend rund um Piran aufgrund der Historie zweisprachig slowenisch/italienisch ist. Dort lebt noch eine italienische Minderheit.
Als wir auf dem Rückweg noch mal ein paar Tage in Österreich waren, wurde die Maskenpflicht offenbar verschärft, und man hat die Kellner nun fast immer mit Maske gesehen. Von den Gästen wurde es in Innenräumen meistens ebenfalls erwartet, zumindest bis zum Tisch. Auch beim Seilbahnfahren oder in anderen öffentlichen Verkehrsmitteln war es Pflicht. Als wir im Hotel in Österreich am Anfang der Reise mit ca. 60 Gästen zum Abendessen längere Zeit in einem Raum saßen, war uns jedenfalls nicht ganz wohl dabei.
Als wir über die Grenzen fuhren, waren die Kontrollen minimal. Auch als wir von Slowenien aus wieder nach Österreich bzw. Deutschland eingereist sind, wurde nicht danach gefragt, ob wir aus einem Risikogebiet kommen. Dabei wird sich von den Regierungen also offenbar weitgehend auf die Eigenverantwortung der Leute verlassen. Von Kroatien aus wäre durch Slowenien und Österreich offiziell nur noch die Durchreise möglichst ohne Stopp erlaubt gewesen. Von deutscher Seite aus war Istrien zu der Zeit noch kein Risikogebiet, also hätten wir dorthin theoretisch noch fahren können, aber dann hätten wir von dort aus direkt zurück nach Deutschland gemusst, und wir hatten ja noch Ljubljana und Hochkönig gebucht, so dass wir auf den Istrienaufenthalt verzichtet haben, außerdem konnten sich sich solche Vorgaben jederzeit schnell wieder ändern. Ich hatte auch gehört, dass die Coronamaßnahmen in Kroatien öfters nicht so genau genommen wurden, deshalb war es vielleicht auch besser so. Unser Gastgeber in Slowenien hat uns zum Abschied aber auch noch die Hand geschüttelt. Aber wir hatten Desinfektionsmittel im Auto – für alle Fälle.
Also insgesamt war der Urlaub sehr gelungen, und es ist alles gut gegangen.
Hoffentlich sind solche Reisen auch in Zukunft bald wieder möglich!

 

 

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