Reiseroute:
31.5.-1.6. – Flug nach
Singapur
2.6. – Stopover in Singapur
3.6. – Flug Darwin-Alice Springs, Camperübernahme
4.6. – West MacDonnell Ranges
5.6. – West MacDonnell Ranges
6.6. – Gosse Bluff Crater (Tnorala) und Kings Canyon
7.6. – Uluru (Ayers Rock)
8.6. – Yulara – Alice Springs – Tropic of Capricorn
9.6. – Stuart Highway (Aileron – Dunmarra) mit Devils Marbles und
The Pebbles
10.6. – Buchanan Highway
11.6. – Kununurra – Keep River National Park
12.6. – Gregory National Park
13.6. – Victoria Highway (Nawulbinbin Walk) –
Katherine Gorge
14.6. – Katherine Gorge
15.6. – Edith Falls (Leliyn)
16.6. – Kakadu National Park (Gunlom Falls)
17.6. – Kakadu National Park (Motor Car Falls, Nourlangie Rock)
18.6. – Kakadu National Park (Jim Jim Falls)
19.6. – Kakadu National Park (Gubara Rock Pools, Ubirr Rock)
20.6. – Kakadu National Park (Cahill Crossing, Bardedjilidji Walk),
Corroboree Billabong Sunset Cruise
21.6. – Litchfield National Park
22.6. – Berry Springs Nature Park,
Darwin
23.6. – Darwin, Rückflug nach Deutschland
Insgesamt zurückgelegte
Kilometer: 5205
Komplette Route
in Google Maps
Im Juni ist die Regenzeit im
Northern Territory vorbei. Der Winter beginnt, die nächtlichen
Temperaturen fallen, die Tage sind sonnig, und die in der Regenzeit
gesperrten Strecken sind wieder befahrbar. Soweit die Theorie. Unsere
Reiseroute sah vor, in Alice Springs den Camper zu übernehmen, dann die
West MacDonnells zu erkunden, den Kings Canyon, den Ayers Rock (Uluru)
und die Olgas (Kata Tjutas). Außerdem wollten wir je eine Nacht im Palm
Valley und im Rainbow Valley verbringen, die über 4WD-Pisten erreicht
werden können, sowie eine Nacht in den East MacDonnells. Danach sollte
es den Stuart Highway hochgehen mit einer Übernachtung an den Devils
Marbles und einer Nacht in Daly Waters mit seinem berühmten Outdoor Pub.
Dann zwei Nächte an der Katherine Gorge, bevor es für ?? Übernachtungen
in den Kakadu Nationalpark gehen sollte. Zum Schluss noch eine Nacht im
Lichtfield NP und eine Nacht in Darwin. Soweit der Plan.
31.5.-1.6.2011
– Flug nach Singapur
Zum ersten Mal fuhren wir direkt nach
Feierabend in den Urlaub. Um 18.21 Uhr ging es mit dem ICE von
Düsseldorf zum Frankfurter Flughafen. Bei bis zu 290 Stundenkilometern
brauchten wir nur 1 Stunde und 15 Minuten.
Wir waren sogar etwas zu früh da für den
Check-in von Qantas, der um 20 Uhr öffnete. Dafür standen wir recht weit
vorne in der Schlange. Eingecheckt hatten wir bereits online, aber das
Gepäck musste noch abgegeben werden. Das ging dann recht flott. Wir
genehmigten uns noch ein Abendessen (Schnitzel) in der Fly Away Bar. Der
Flug sollte um 23.50 Uhr starten. Kurz nach Mitternacht ging es los.
Der Flug war etwas rumpelig, es gab noch ein
Abendessen. Das war eins der schlechteren, die wir auf einem Flug
hatten. Toll war, dass wir die erste der drei Zweier-Reihen ganz hinten
ergattern konnten. Dort hatte man an der Seite viel Platz für die
Ablage. Das In-Seat-Entertainment war prima. Nach zwei Filmen versuchten
wir zu schlafen. Nach insgesamt 11,5 Stunden erreichten wir gegen 18 Uhr
Ortszeit (12 Uhr deutscher Zeit) Singapur.
Für $1,90 pro Person nahmen wir den MRT mit 1x
Umsteigen bis zur City Hall, was ca. 30 Minuten dauerte. Wir kamen
direkt an der Raffles City an. Unsere Unterkunft, das The Residence at
Singapore Recreation Club lag schräg gegenüber. Wir hatten für $205
(Singapur-Dollar) gebucht und bekamen ein Upgrade auf ein größeres
Zimmer. Für den Preis waren wir sehr zufrieden. Zum Abendessen liefen
wir rüber in die Raffles City. Im Untergeschoss gibt es einen Foodcourt.
Wir entschieden uns für den Thai Express. Dann rief auch bald das Bett…
Übernachtung: The Residence at Singapore Recreation Club (SG$205)
2.6.2011 – Stopover in Singapur
Frühstück gab’s von 7.30 bis 10.30 Uhr. Es bestand aus Cereals, Hot
Breakfast, Obst, Joghurt.
Um 10.20 Uhr liefen wir los. An der St. Andrew Cathedral und dem Supreme
Court vorbei ging es zur Cavenagh Bridge über den Singapore River. Wir
statteten dem Merlion, Singapurs Wahrzeichen, einen Besuch ab und dem
Wak Hai Cheng Bio Temple. Dann liefen wir weiter durch China Town, am
indischen Nagore Dargah Shrine und Singapurs ältestem chinesischem
Tempel, dem Thian Hock Teng Temple, vorbei bis zum hinduistischen Sri
Mariamman Temple. Fast daneben steht die Jamae Chulia Moschee. Dann ging
es zurück Richtung Singapore River und zum Hotel. Gegen 13 Uhr waren wir
wieder auf unserem Zimmer. Es war unglaublich schwül gewesen, nun war
erst mal eine Dusche fällig.
Das Hotel hatte uns einen Late-Check-out um 14
Uhr zugesagt. Wir zogen uns frische Sachen an und überlegten, was wir
noch wenig schweißtreibendes bis zur Rückfahrt zum Flughafen machen
könnten. Wir liefen erst mal zur klimatisierten Raffles City und nutzten
das kostenlose W-LAN bei einem Starbucks Kaffee. Dann liefen wir kurz
zum anderen Ende, warfen einen Blick auf das berühmte Raffles Hotel, das
von außen eher unscheinbar aussieht, und fuhren im Swissôtel The
Stamfort in das 70. Stockwerk hoch. Dort befindet sich eine Bar mit
toller Aussicht, man kann sich aber auch einfach mal so ans Fenster
stellen.
Danach nutzten wir die unterirdischen Passagen,
um zur Esplanade zu gelangen. Hier suchten wir uns einen Ausgang nach
draußen und genossen den Blick auf die Skyline von Singapur mit dem
Merlion und dem Marina Bay Sands Hotel.
Schließlich liefen wir zurück zu unserem Hotel und holten unsere
Reisetaschen ab. Wir hätten dort auch noch kostenlos die Duschen im
Basement im Recreation Club nutzen können, aber das war uns zu
umständlich.
Fazit zu Singapur: Die Stadt hat uns gut
gefallen. Sie war sehr aufgeräumt, man wird nicht auf der Straße überall
angesprochen, und das Nebeneinander der vielen asiatischen Kulturen war
sehr interessant. Die Stadt ist modern, hat aber auch noch historische
Ecken. Natürlich haben wir nur einen kleinen Teil davon gesehen. Es war
aber sehr angenehm, den langen Flug zu unterbrechen und eine Nacht zu
schlafen, bevor es auf den nächsten Nachtflug ging. Für einen längeren
Aufenthalt wäre es mir jedoch zu schwül hier.
Gegen 17.30 Uhr fuhren wir mit dem MRT wieder zum Flughafen. Wir
checkten im Terminal 1 bei Jetstar nach Darwin ein. Jetstar ist die
Billig-Airline von Qantas. Nun fuhren wir mit dem Skytrain noch mal
rüber zum Terminal 3 und liefen zum Butterfly Garden. Zurück im Terminal
1 gingen wir bei einem Thailänder essen und besuchten den Cactus Garden
mit seiner Outdoor Bar, in der uns wieder schwülheiße Luft entgegen
schlug.
Um 22.10 Uhr sollte unser Flug starten. Mit 30minütiger Verzögerung war
es dann auch soweit.
Da wir die Flüge als Paket gebucht hatten, bekamen wir auf diesem Flug
das VIP Treatment: ein warmes Essen mit Getränk, Decken, Socken,
Augenschutz. Dies war nur für die Qantas-Passagiere kostenlos.
Übernachtung: Flugzeug
3.6.2011 – Flug Darwin-Alice Springs, Camperübernahme
Nach 4,5 Stunden Flugzeit kamen wir mit nur 1,5 Stunden Zeitverschiebung
um 4.40 Uhr in Darwin auf australischem Boden an. Die Einreise war
unproblematisch. Wir besorgten uns australische Dollar und begaben uns
bald in die Wartehalle für unseren Weiterflug um 7.25 Uhr ins Rote
Zentrum. Bei herrlichstem Sonnenschein flogen wir über das Outback, und
um 9.30 Uhr landeten wir pünktlich in Alice Springs.
Mit dem Taxi ($36,50) fuhren wir zur
Campervermietung Apollo. Wir hatten das neue Modell 4WD Outback Camper
gebucht, dass erst seit zwei Monaten vermietet wurde. Jedoch mussten wir
erfahren, dass das uns zugewiesene Fahrzeug in einen Unfall verwickelt
gewesen war, so dass uns nun zwei Alternativen angeboten wurden: Das
ältere Modell 4WD Adventure Camper war zur Übernahme bereit. Hiermit
könnten wir versuchen, wie geplant ins Rainbow Valley zu fahren. Mit dem
Outback Camper, dessen Radstand relativ lang ist und dessen Wassertank
recht tief liegt, könnte es hierbei jedoch Probleme geben. Im Laufe des
Tages würde noch ein Outback Camper reinkommen, dieser müsste dann aber
noch vorbereitet werden. Oder wir nehmen für eine Nacht den Adventure
Camper, und am nächsten Morgen sollte ein fabrikneuer Outback Camper
reinkommen.
Wir schauten uns den Adventure Camper an. Der
Toyota Hilux hatte bereits 60.000 km runter. Eigentlich hatten wir den
Outback Camper u.a. aus dem Grund gebucht, da wir dann ein recht neues
Fahrzeug bekommen sollten. Wir schauten erst mal den Film über das alte
Modell zur Einweisung. In der Zwischenzeit war der erste Outback Camper
doch schon reingekommen, und wir konnten ihn uns anschauen. Der
Innenraum schien etwas kleiner, denn einiges geht durch die Double Cab
an Fläche verloren. Der Adventure hat nur eine Single Cab, was den
Nachteil hat, dass man keine Rückbank hat, auf der man tagsüber Dinge
verstauen kann. Der Mitsubishi Triton des Outback hatte nur 7000 km
runter. Alles war neu. Außerdem hatten wir einen höheren Preis für das
neuere Modell gezahlt. Die Entscheidung wurde getroffen: Wir wollten
beim Outback bleiben.
Während das Fahrzeug startklar gemacht wurde,
konnten wir mit einem Toyota Camry PKW einkaufen fahren. Zwischen 14 und
15 Uhr sollte dann alles fertig sein. Wir fuhren zu Coles, wo wir
unseren ersten Großeinkauf erledigten, und zum Metzger beim Woolworth
gegenüber, wo wir uns Grillfleisch einschweißen ließen, damit es (bei
Kühlung) lange haltbar bleibt. Der Bottle Shop neben Coles machte erst
um 14 Uhr auf. Wir aßen noch zwei Pies zum Mittagessen in der
Einkaufspassage beim Woolies. Nachdem Bier, Wein und Cider verstaut
waren, fuhren wir zurück zu Apollo. Unser Camper stand bereit. Ein
Mitarbeiter machte mit uns die Einweisung. Die Abwicklung dort war
wirklich sehr nett gewesen. Apollo in Alice Springs können wir
empfehlen.
Wir luden unsere Einkäufe ein, dann fuhren wir
zum Big 4 West MacDonnell Ranges Campground. Da es in der Nacht auf 3 °C
abkühlen sollte, nahmen wir eine Campsite mit Stromanschluss. Apollo
hatte uns einen kleinen Heizlüfter mitgegeben. Damit konnten wir es uns
ein wenig warm machen. Sobald die Sonne weg war, wurde es in der Tat
sehr schnell kühl. Die Stellplätze waren hier zwar dicht an dicht, aber
die Sanitäranlagen und die Grillstelle waren sehr ordentlich.
Tageskilometer (ohne Einkaufen und Taxi): 7 km
Übernachtung: Big 4 West MacDonnell Ranges Campground, Alice Springs
(AU$40,50)
4.6.2011 – West MacDonnell Ranges
Wetter: sonnig, ca. 26 °C
Die Sonne schien, um 8.30 Uhr brachen wir auf. Wir hielten noch kurz am
K-Mart, und um 9 Uhr verließen wir Alice. Es ging in die West
MacDonnells. Bis zur Simpsons Gap war es nicht weit. Wir liefen den
kurzen Weg bis in die Schlucht. Schön hier, so früh am Morgen. Als
nächstes ging es zur Standley Chasm ($10 p.P.). Wir aßen ein zweites
Frühstück, dann liefen wir los. Ca. 15 Minuten waren es bis in die
Schlucht. Wir warteten die Mittagszeit ab, da die Sonne nur dann kurz
die Schlucht erhellt. Die Felsen sollten dann rot leuchten. Wir warteten
auf den Effekt, der aber ausblieb. Die Farben waren mittags eigentlich
viel zu grell für gute Fotos, und die Kontraste zu stark. Der nächste
Halt war am Ellery Creek Big Hole. Hier gibt es einen netten
Bush-Campingplatz. Der Pool des Ellery Creek war zum Baden zur Zeit
allerdings nicht geeignet. Das Wasser war kalt, und es gab viele tote
Fische, offenbar ein natürlicher Prozess im Winter. Danach fuhren wir
zur Serpentine Gorge. 5 km ging es über eine holperige Piste. Dann waren
es noch 1,3 km zu Fuß bis in die Schlucht, zuzüglich eines steilen, aber
lohneswerten Abstechers zu einem Aussichtspunkt mit Blick in die
Schlucht. Nach knapp 1,5 Stunden waren wir zurück am Auto. Sowohl in der
Simpsons Gap als auch in der Serpentine Gorge stand Wasser, so dass man
nicht in die Schlucht hineinlaufen konnte. Optisch sah das jedoch sehr
schön aus.
Der nächste kurze Stop war an den Ocre Pits,
Felsen in verschiedenen Farbtönen an einem ausgetrockneten Flussbett.
Der letzte Abzweig des Tages führte zur Ormiston Gorge. Gegen 16.30 Uhr
waren wir dort. Hier suchten wir uns einen Stellplatz auf dem Campground,
ein paar Plätze waren noch frei. Das Sanitärgebäude war sauber. Es gab
eine heiße Dusche, und der Grillplatz war auch OK. Diese Nacht wurde es
nicht mehr ganz so kalt (zum Glück, denn hier hatten wir keinen Strom
für den Heizlüfter), um die 6 °C. Nachts hörten wir Dingogeheul.
Gespenstisch schön!
Tageskilometer: 187 km
Übernachtung: Ormiston Gorge Campground (AU$13,20)
5.6.2011 – West MacDonnell Ranges
Wetter: leicht bewölkt, 24 °C
Gegen 8.15 Uhr liefen wir los Richtung Ormiston Gorge. Wie wir
feststellen mussten, war der Ormiston Pound Walk (7 km) gesperrt, denn
in der Schlucht stand Wasser. Auch der kürzere Ghost Gum Walk war nicht
als Loop geöffnet. Wir liefen erst ein wenig am Ufer entlang. Dort sahen
wir einen Fischreiher und Dingospuren, und im Wasser gab es schöne
Spiegelungen. Dann stiegen wir hoch zum Ghost Gum, von dem man einen
tollen Blick in die Schlucht hat. In der Sonne war es bereits sehr warm.
Wir liefen nun den Trail noch bis zum oberen Ende, wo er in die Schlucht
mündet. So unmöglich sah der Weg zurück durch die Schlucht gar nicht
aus, ohne nass zu werden, also versuchten wir es. Mit etwas Rock Hopping
und Kraxeln schafften wir es! Das war eine kurze aber sehr schöne
Wanderung (2,5 km). Wir hatten uns viel Zeit gelassen zum Gucken und
Fotografieren. Um 10.30 Uhr machten wir uns auf die Weiterfahrt.
Der nächste Stop war an der Glen Helen Gorge.
Hier besorgten wir uns das Permit für den Mereenie Loop für den nächsten
Tag und fragten nach der Zufahrt zur Redbank Gorge. Diese Allradstrecke
war zur Zeit auch für 2WD geeignet. Für den Mereenie Loop Pass und zwei
Magnum-Eis zahlten wir $12. Wir liefen noch das kurze Stück bis zum
relativ breiten Eingang der Glen Helen Gorge. Auch hier versperrte
Wasser das weitere Fortkommen. Die Felsen leuchteten aber auch in der
Mittagssonne schön rot. Bis zur Redbank Gorge war es nicht mehr weit zu
fahren. Nach einer kurzen Lunchpause auf dem Parkplatz liefen wir die 20
Minuten bis zur Schlucht. Der Weg führte durch das steinige, von
Eukalyptusbäumen gesäumte Flussbett. Im schmalen Flusseingang stand
Wasser. Nur durch das kalte Wasser schwimmend könnte man die Schlucht
weiter erkunden. Die Szenerie sah aber sehr schön aus.
Gegen 14 Uhr machten wir es uns auf dem
Ridgetop Campground oberhalb der Redbank Gorge gemütlich. Hier gibt es
nur ein Plumpsklo. Viele kleine Mäuse tummelten sich im Gebüsch. Wir
blieben die einzigen Gäste. Zum Abendessen grillten wir Steak und
Würstchen, dazu gab es Folienkartoffeln und Zucchini, zum Nachtisch ein
paar Chips aus der Tüte. Es gab einen wunderschönen Sonnenuntergang und
einen phantastischen Sternenhimmel. In dieser Nacht war es nicht mehr so
kalt, ca. 13 °C.
Tageskilometer: 39 km
Übernachtung: Ridgetop Campground, Redbank Gorge (AU$6,60)
6.6.2011 – Gosse Bluff Crater (Tnorala) und Kings Canyon
Wetter: vormittags teilweise bewölkt, nachmittags bedeckt, ca. 22 °C
Heute ging es auf den Mereenie Loop. Eigentlich wollten wir diesen in
zwei Etappen fahren und zwischendurch eine Nacht im Palm Valley bleiben,
das nur über eine Allradstrecke zu erreichen ist, die zum Teil durch das
Flussbett des Finke Rivers führt. Aber laut Information des Visitor
Centers in Alice Springs war die Zufahrt zur Zeit recht anspruchsvoll,
und letztens wäre auch jemand stecken geblieben. Also verzichteten wir
besser darauf. Vom Tyler's Pass Lookout hat man bereits einen guten
Blick auf Tnorala, den Gosse Bluff Crater. Die 6km lange 4WD Road
dorthin war in gutem Zustand. Vom Parkplatz im Krater aus kann man einen
kurzen Rundweg laufen und auf einen Hügel klettern, von dem man einen
guten Blick über den Meteoritenkrater hat. Es ist erstaunlich, wie
riesig er ist.
Bis kurz vorm Abzweig ist der Mereenie Loop
geteert, dann fängt der ungeteerte Teil an. Hier waren gerade Grader
unterwegs und Bauarbeiten im Gange, ansonsten war die Strecke gut zu
fahren. Unterwegs sahen wir einen Dingo und ein paar Esel. Kurz vor dem
Kings Canyon Resort ist die Straße wieder asphaltiert. Wir tankten für
$2,19 pro Liter Diesel.
Der Eintritt in den Watarrka National Park ist
kostenlos. Gegen 14 Uhr starteten wir unsere Wanderung auf dem Kings
Canyon Rim Walk (6 km). Leider gab es kein schönes Nachmittagslicht, auf
das wir gehofft hatten, denn die Sonne war hinter einer geschlossenen
Wolkendecke verschwunden. Trotzdem war die Wanderung sehr schön und
interessant, mit Blicken in den Canyon, bienenkorbartigen Felsstrukturen
und dem Garden of Eden, einer kleinen Oase in einem Canyoneinschnitt. Es
gab noch zwei Abstecher von jeweils 600 Metern hin und zurück zu einem
Lookout mit Blick in den Canyon und zum Garden of Eden Waterhole. Dort
sahen wir eine rote Wasserschlange und viele Spinifex-Tauben. Bei Sonne
und Hitze muss die Wanderung ziemlich anstrengend sein.
Kurz nach 17 Uhr waren wir wieder am Auto. Wir
fuhren noch die 32 km bis zur Kings Creek Station, wo wir uns für einen
Stellplatz ohne Strom anmeldeten. Der Platz war ganz OK, aber etwas
überteuert. Zum Abendessen kochten wir uns Nudeln mit Tomatensauce.
Unsere Campingnachbarn, ein recht junges australisches Rentnerehepaar
auf einer mehrmonatigen Tour, luden uns noch an ihr Lagerfeuer ein. Sie
waren auch der Meinung, die Regenzeit müsste jetzt vorbei sein. In der
Nacht regnete es.
Tageskilometer: 274 km
Übernachtung: Kings Creek Station Campground (AU$36)
7.6.2011 – Uluru (Ayers Rock)
Wetter: Regen, 17 °C
Als wir aufwachten, regnete es noch immer. Wir versuchten, nicht allzu
viel von der nassen roten Erde in den Camper zu tragen und brachen bald
auf. Auf der Strecke Richtung Lasseter Highway sahen wir noch einen
Dingo. Den Tafelberg Mount Connor sahen wir nur als Schattenumriss im
Nebel. Wir hielten kurz am Curtin Springs Roadhouse, ca. 1 Stunde vorm
Ayers Rock. Hier kann man auch kostenlos übernachten, nur die Duschen
kosten ein paar Dollar.
Um 12.15 Uhr erreichten wir das Ayers Rock Resort in Yulara. Im
Besucherzentrum fragten wir nach der Wettervorhersage für den nächsten
Tag. Es soll noch die nächsten drei Tage weiterregnen, das erste Mal
seit Monaten, war die Info. Aber da wir nun schon mal hier waren,
wollten wir von den zwei geplanten Nächten wenigstens eine bleiben, und
uns den Uluru zumindest einmal anschauen. Wir gingen erst mal in Gecko's
Café Mittagessen: ein Burger und Fish & Chips mit zwei Getränken für
$47. Wir sahen uns noch ein wenig im Resort um. Es gab einen gut
sortierten kleinen Supermarkt, eine Post, eine Bank. Dann checkten wir
auf dem Campingplatz ein: eine Unpowered Site für $36. WiFi kostet $1
für 6 Minuten.
Kurz nach 14 Uhr brachen wir auf für die letzten 18 Kilometer zum Uluru.
Am Parkeingang zahlten wir $25 p.P. für 3 Tage (Ayers Rock
einschließlich Olgas). Der Berg war im Nebel zunächst kaum zu erkennen.
Der obere Rand hing in den Wolken. Aber dann sahen wir die Wasserfälle
den Felsen herunterrinnen. Ein phantastischer Anblick! Trotz Regens
liefen wir den Mala Walk. Auf dieser Seite waren die besten Wasserfälle.
Wir fuhren einmal um den Felsen. Auf der anderen Seite liefen wir noch
den ebenfalls kurzen Kuniya Walk zu einem Waterhole, in das sich ein
mächtiger Wasserfall ergoss. Eigentlich wollten wir ja den 10,6 km (3,5
St.) langen Base Walk einmal um den Uluru machen, aber bei Regen machte
es keinen Sinn. Der Felsen sah leider nur grau aus statt rot. Dabei
hätten wir ihn so gerne in leuchtendem Rot vor blauem Himmel gesehen,
wie man es von Bildern kennt und auch den Sonnenauf- und -untergang am
Felsen erlebt. Immerhin waren die Wasserfälle ein Highlight der
besonderen Art. Aber dafür waren wir eigentlich nicht um die halbe Welt
geflogen...
Kurz vor 17 Uhr waren wir zurück am Campground. Auf der uns zugewiesenen
Campsite befand sich eine große Pfütze, und eigentlich hätten wir bei
dem Wetter jetzt doch gerne eine Powered Site. Wir fragten an der
Rezeption nach einer Alternative und bekamen schließlich ein kostenloses
Upgrade auf einen Platz mit Strom. So konnten wir es uns mit unserem
Heizlüfter ein wenig gemütlich machen.
Tageskilometer: 402 km
Übernachtung: Ayers Rock Campground, Yulara (AU$36)
8.6.2011 – Yulara – Alice Springs – Tropic of Capricorn
Wetter: Regen, 17 °C
In der Nacht hatte es aufgehört zu regnen. Wir waren rechtzeitig wach
und fuhren trotz des schlechten Wetters rechtzeitig zum Sonnenaufgang
zur Sunrise Viewing Area. Und wir waren nicht die einzigen. An der
Aussichtsplattform waren schon alle vorderen Plätze belegt. Um 7.26 Uhr
war Sonnenaufgang (ab 6.30 Uhr konnte man in den Park rein), aber bei
der geschlossenen Wolkendecke war keine Chance auf einen schönen Effekt.
Es wurde einfach nur langsam hell. Als wir zur Sunrise und Sunset
Viewing Area der Olgas bzw. Kata Tjutas weiterfuhren, fing es wieder an
zu regnen. Das obere Drittel der Felsen hing ebenfalls in den Wolken.
Wir beschlossen, auf den Valley of the Winds Walk (6 km) und den
kürzeren Walpa Gorge Walk zu verzichten und zurück nach Alice Springs zu
fahren. Bei so einem Wetter würde es keinen Spaß machen und uns eher
frustrieren. Wir tankten in Yulara für $1,80 pro Liter. Kurz nach 9 Uhr
fuhren wir los. 445 Kilometer waren es bis Alice. Eigentlich wollten wir
noch eine zweite Nacht in Yulara und eine Nacht im Rainbow Valley, ca.
80 km südlich von Alice, verbringen sowie noch eine Nacht in den East
MacDonnells, aber für die nächsten Tage bestand keine Aussicht auf
Wetterbesserung. Vielleicht wäre man auf den Dirt Roads auch gar nicht
mehr durchgekommen.
Vom Lasseter Highway ging es auf den Stuart Highway. Um 13.35 Uhr
erreichten wir Alice Springs.
Wir gingen erst mal Mittagessen bei
MacDonalds,
nutzen das freie WiFi dort für eine E-Mail nach Hause,
schauten uns die Wettervorhersage für Katherine an, tankten für $1,75
pro Liter noch einmal voll (pro Tankfüllung gingen hier in Australien
schon mal locker $100 weg), und machten bei Coles unseren zweiten
Großeinkauf. Nachdem wir auch im Bottle Shop und beim Metzger unsere
Vorräte aufgefüllt hatten, waren wir um 16.15 Uhr wieder abfahrtbereit.
Wir wollten noch ein Stück weiter nach Norden kommen, um möglichst
schnell aus dem Regenloch rauszukommen. Wir passierten den Tropic of
Capricorn, sahen unser erstes Känguru in diesem Urlaub und hielten dann
am nächsten Roadhouse in Aileron, 134 km von Alice. Mittlerweile war es
17.45 Uhr. Jetzt wurde es schnell dunkel. Vor dem Roadhouse hielten sich
ein paar betrunkene Aborigines auf. Der Campingplatz war OK. Das kleine
Sanitärhaus hatte nur eine Dusche für Männlein bzw. Weiblein, und das
Wasser war kalt, da es offenbar solarbetrieben war und in den letzten
zwei Tagen keine Sonne schien. Sauber war es wenigstens. Da Aileron ein
Stück abseits des
Stuart Highways liegt, hatten wir eine ruhige Nacht. Viele Camper
standen auch an den kostenlosen Rastplätzen entlang des Stuart Highways,
an denen man nur ein Plumpsklo hat.
Tageskilometer: 623 km
Übernachtung: Aileron Roadhouse Campground (AU$20)
9.6.2011 – Stuart Highway (Aileron – Dunmarra) mit Devils Marbles und
The Pebbles
Wetter: vormittags bedeckt, nachmittags leicht bewölkt, ca. 20 °C
Um 7 Uhr machten wir uns bereits wieder auf den Weg. Wir hielten für
einen Tankstop in Wycliffe Well, das mit seinem UFO-Center Reklame
macht. Hier gibt es auch einen Big 4 Campingplatz. Wir waren beeindruckt
von den Roadtrains auf dem Stuart Highway, zum Teil mit bis zu vier
Anhängern! Gegen 10 Uhr erreichten wir die Devils Marbles bzw. Karlu
Karlu. Eine tolle Gegend mit genialer Campsite direkt an den Felsen.
Hier hätten wir gerne übernachtet, wie ursprünglich geplant. Leider
kamen die roten Farben der Felsen aufgrund des bedeckten Himmels nicht
zur Geltung. Immerhin sahen wir noch einen Dingo auf dem Parkplatz. Nach
gut 30 Minuten Aufenthalt fuhren wir weiter.
Wir hielten noch kurz an einem Bankautomaten in Tennant Creek. Kurz
hinter dem Ort kam dann endlich die Sonne raus! Gegen 12 Uhr machten wir
Mittagsrast an der alten Telegraph Station. Und weil nun die Sonne so
schön schien, fuhren wir noch die 6 km rote Staubpiste zu den Pebbles
bzw. Kunjarra, der kleinen Schwester der Devils Marbels. Hier kann man
nicht frei zwischen den Felsen klettern, aber es gibt einen kurzen
Rundweg. Lichttechnisch war die Mittagszeit nicht optimal, aber wir
waren froh, dass es wieder sonnig war. Wir tankten noch einmal am 3 Ways
Roadhouse für $1,89 pro Liter und machten eine Kaffeepause am Renner
Springs Roadhouse. Die Anlage machte einen einfachen aber sehr netten
Eindruck. Doch wir wollten noch ein bisschen Strecke machen.
Kurz vor 17 Uhr erreichten wir das Dunmarra Wayside Inn. Für $13
checkten wir auf dem Campground ein. Hier gab es gute Duschen. Ein paar
Papageien saßen in den Bäumen. Das Roadhouse lockte mit Homemade Pies
für $5, aber beim heutigen Wetter hatten wir mehr Lust, draußen zu
essen. Auf dem Gasgrill grillten wir uns ein Steak. Auf dem Gasgrill
grillten wir uns ein Steak. Dazu gab's Pellkartoffeln und Salat. Es gab
wieder einen schönen Sonnenuntergang. Sobald es dunkel wurde,
versteckten sich kleine weiße Frösche in den Toiletten. Willkommen in
den Tropen!
Tageskilometer: 755 km
Übernachtung: Dunmarra Wayside Inn Campground (AU$13)
10.6.2011 – Buchanan Highway
Wetter: vormittags bedeckt, nachmittags sonnig, ca. 24 °C
Über Nacht hatte uns wieder die dunkle Wolkendecke eingeholt. Sollte sie
uns tatsächlich weiter verfolgen?!Am Abend hatten wir uns nach dem
Zustand des Buchanan Highways Richtung Westaustralien erkundigt. Nun
fragten wir vorsichtshalber noch mal nach, ob man sie auch bei Regen
befahren könne. Mit einem 4x4 sollte es kein Problem sein, aber Regen
soll es eigentlich keinen geben. Nur kühler soll es in der nächsten Zeit
werden. Wir wollten endlich wieder weg von den geteerten Highways.
Immerhin hatten wir ja einen Allradcamper gemietet! Und da wir nun quasi
vier Nächte „übrig“ hatten, beschlossen wir, noch einen ungeplanten
Abstecher in den Nordwesten des Northern Territorys einzuschieben. Der
Gregory NP und Keep River NP hörten sich gut an laut Reiseführer...
Dafür verzichten wir allerdings auf das Outback Pub Daly Waters und das
Baden in den Hot Springs bei Mataranka.
Um 8 Uhr fuhren wir los. Die Gravel Road ließ sich gut fahren. Kurz nach
10 Uhr erreichten wir das Top Springs Roadhouse. Hier tankten wir für
$2,20 pro Liter und gönnten uns jeder eine Portion der leckeren Fritten,
die uns in der Auslage anlachten. Außerdem fragten wir nach der
östlichen 4WD-Zufahrt in den Gregory NP, dem Humbert Track. Dieser
sollte fahrtechnisch nicht allzu schwierig sein, war aber noch
geschlossen. Wir fuhren also auf dem Buchanan Highway weiter Richtung
Victoria Highway. Wir querten eine Furt, in der noch recht viel Wasser
floss. An einer weiteren Floodway passierte es dann. Vom Asphalt ging es
in einer Stufe wieder runter auf den Schotter. Wir zerschossen uns einen
Hinterradreifen! Und der Wagenheber war zu kurz! Mit einem Stein
darunter ging es dann. Volker schaffte es, den Reifen zu wechseln. Nach
ca. 30 Minuten war alles erledigt.
Nun waren es noch 100 Kilometer
Schotter ohne Reservereifen! Es war 12.45 Uhr.
Wir fuhren nun schön langsam, um die Reifen zu schonen. Die ansonsten
eher uninteressante Strecke führte noch durch die schöne Jasper Gorge.
Angesichts unserer angespannten Nerven konnten wir nun aber kaum die
Sonne genießen, die nun doch wieder herauskam! Um 15.30 Uhr hatten wir
dann endlich den Asphalt erreicht! Hier sahen wir nun die ersten
Boab-Bäume, Verwandte der afrikanischen Baobabs, für die der Gregory NP
bekannt ist. 30 Kilometer waren es noch bis Timber Creek, wo wir für
$1,82 pro Liter auftankten und auf dem Campingplatz eincheckten. Der
Platz war nett, hatte Grasflächen, gute Duschen, und in den Bäumen
hingen Flughunde und viele Kakadus schwirrten über den Platz. Wir waren
begeistert! Nach Sonnenuntergang war es ein Erlebnis, den vielen
Flughunden zuzuschauen, die dann ausschwirrten. In der Nacht war es
immerhin 15 °C warm.
Tageskilometer: 435 km
Übernachtung: Timber Creek Campground (AU$20)
11.6.2011 – Kununurra – Keep River National Park
Wetter: sonnig, 26 °C
Am Vortag hatten wir die kostenlose Hotline von Apollo angerufen, um den
Reifenschaden zu melden. Sie hätten sogar jemanden mit einem neuen
Reifen vorbeigeschickt. Doch wir vereinbarten, dass wir nach Kununarra
fahren würden, und Apollo suchte uns einen Reifenhändler, der einen
passenden Reifen auf Lager hatte. Da heute Samstag war, mussten wir bis
12 Uhr alles erledigt haben. Dass wir über die westaustralische Grenze
mussten, verschaffte uns einen Zeitvorsprung von 1,5 Stunden. Allerdings
durften wir kein Obst und Gemüse mitnehmen.
Wir fuhren zeitig um 7.15 Uhr kurz vor Sonnenaufgang los. Die Landschaft
war bald in ein wunderschönes Licht getaucht. Unterwegs sah man viele
Boab-Bäume. Wir hielten noch kurz an einer Brücke mit Blick auf den
Victoria River. An der Grenze ließen wir eine Tüte mit Lebensmitteln bei
den Quarantine Officers zur Verwahrung bis zu unserer Rückkehr in ein
paar Stunden.
Um 10 Uhr erreichten wir Kununurra und fanden dank Navi auch schnell den
Reifenhändler. Nach einer halben Stunde war alles erledigt. Da wir das
All-Inclusive-Paket von Apollo gebucht hatten, brauchten wir nichts
zahlen. Der Händler würde mit Apollo direkt abrechnen. Zwei
Reifenschäden und eine defekte Windschutzscheibe waren abgedeckt. Das an
der Lilly Creek Lagoon gelegene Kununurra hat uns als Ort gut gefallen.
Wir fuhren die gut 40 km zurück zur Grenze, nahmen unsere Gemüsetüte
wieder in Empfang und bogen in den wenige Kilometer entfernten
Keep
River National Park ein. Der nördliche Teil mit der Keep River Gorge und
einigen Aborigine Art Sites war leider wegen Straßenschäden gesperrt.
Außerdem hätten wir dort gerne den Nigli Gap Walk gemacht, der an den
Purnululu, die berühmten Bungle Bungles, erinnern soll. Gegen 12.30 Uhr
erreichten wir den südlich gelegenen Gurrandalng Campground. Hier gibt
es nur ein paar Plumpsklos, die aber sauber waren, und Feuerstellen an
den Stellplätzen. Wir suchten uns einen Platz aus und machten erst mal
ein bisschen Siesta.
Gegen 15 Uhr liefen wir dann auf dem Gurrandalng Walk los, der direkt am
Campingplatz startet. Für den ca. 2 km langen Rundweg benötigten wir
etwa 45 Minuten. Die kurze Wanderung war sehr schön. Es ging durch
einige rote Felsen auf eine Anhöhe hinauf mit herrlichen Fernblicken auf
eine Felskette, die immerhin auch ähnliche Formationen wie der Purnululu
aufwies.
In der Nacht kühlte es auf ca. 10 °C ab.
Tageskilometer: 301 km
Übernachtung: Gurrandalng Campground, Keep River National Park (AU$6,60)
12.6.2011 – Gregory National Park (Limestone Gorge)
Wetter: sonnig, 23 °C
Am Morgen sind wir vor Sonnenaufgang noch einmal zum Aussichtspunkt
hochgelaufen. Die Felsen erglühten in den ersten Sonnenstrahlen
wunderschön in rotem Licht. Um 8.20 Uhr fuhren wir nach dem Frühstück
los. Kurz vor dem Parkausgang bogen wir noch zur Cockatoo Lagoon an der
Rangerstation ab, wo wir aber nur einen Reiher entdeckten.
Auf dem Victoria Highway ging es wieder nach Osten. Um 11 Uhr fuhren wir
zu einem weit oberhalb von Timber Creek gelegenen Aussichtspunkt hinauf
mit Blick auf den Victoria River. Der Wind wehte hier oben heftig, so
dass wir von einem Lunch im Freien absahen. Wir tankten in Timber Creek,
das wir um 12 Uhr wieder verließen. Nun bogen wir in den Gregory NP
Richtung Bullita ab. Die 46 km Gravel Road zogen sich ganz schön. Es war
eine eintönige rumpelige Piste mit ein paar leichten Furten. Nur direkt
am Anfang standen ein paar schöne Boab-Bäume.
7 km vor dem Bullita Campground bogen wir in eine schmale Dirt Road zur
Limestone Gorge ab. Nach 5,4 km erreichten wir den Tufa Dam. Bis hierher
war nur eine etwas tiefere Senke zu meistern. Aber nun folgten ein Stück
Betonpiste mit größeren Löchern und einer Stufe am Ende. Das Risiko, mit
dem Camper aufzusetzen, war uns hier zu groß, so dass wir nun schon
unsere Wanderstiefel schnürten. Bis zum Parkplatz am Trailhead zum
Calcite Flow waren es nur noch 800 Meter. Um 13.30 Uhr liefen wir los.
Hier waren auch wieder ein paar Boabs zu sehen. Der eigentliche Trail
war nur 300 Meter lang bis zu einem Aussichtspunkt mit Rillenkarren,
einer Art Karstgestein, versteinerten Stromatolithen, was recht
interessant war, und einem Blick von oben über die eher unspektakuläre
Limestone Gorge und auf die White Waterfalls. Wieder am Parkplatz
angekommen (der weitere Weg in die Limestone Gorge hinein schien
langfristig durch große Steinblöcke gesperrt), liefen wir noch teils
etwas unwegsam durch den Bachlauf zu den weißen Wasserfällen, wo sich
Kalzit bzw. Kalkspat abgelagert hat. Dafür hat sich die lange Fahrt dann
doch noch ein wenig gelohnt. Um 14.45 Uhr waren wir wieder zurück am
Camper.
Nun fuhren wir zur historischen Bullita Homestead (wo auch der Humbert
4WD Track rauskommt) und danach zum Campingplatz. Um 15.30 Uhr waren wir
dort. Wir waren die einzigen ausländischen Touristen hier und bekamen
gerade noch den vorletzten Stellplatz. Die restlichen Plätze waren
offenbar von Anglern belegt, und bald füllte sich auch der letzte Platz!
Wir liefen noch das kurze Stück zum East Baines River, wo der
anspruchsvolle 4WD Track Bullita Stock Route startet.
In der Nacht waren es wieder 10 °C. Der Sternenhimmel war großartig.
Wir mussten feststellen, dass unser 72 Liter Wassertank ohne Nachfüllen
nur für 2,5 Tage reicht. Das Wasser haben wir nur zum Kochen und Spülen
benutzt.
Tageskilometer: 284 km
Übernachtung: Bullita Campground, Gregory National Park (AU$6,60)
13.6.2011 – Victoria Highway (Nawulbinbin Walk) – Katherine Gorge
Wetter: sonnig, 23 °C
Heute brachen wir schon um 7.30 Uhr auf. Wieder ging es die 46 km Piste
zurück, um 8.45 Uhr waren wir wieder auf dem Victoria Highway. Nach
einer weiteren Stunde Fahrt erreichten wir die Joe Creek Picnic Area.
Von hier startet der Nawulbinbin Walk, ein 1,7 km langer Rundweg. Zu
sehen gibt es rote Felsen unter denen Palmen wachsen. An den Felswänden
befinden sich einige Aborigine-Zeichnungen. Diese Wanderung hat uns sehr
gut gefallen. Nach einer Stunde waren wir zurück am Camper.
Wir legten noch ein zweites Frühstück ein, dann ging es weiter. Wir
machten einen Abstecher zum Old Victoria River Crossing. Das letzte
Stück über dicke Steine war nur noch mit 4WD oder zumindest größerer
Bodenfreiheit machbar, man kann aber auch ein Stück oberhalb des Flusses
parken und das letzte kurze Stück zu Fuß laufen. Danach fuhren wir noch
zum 2WD Victoria River Access, aber der 4WD Access war interessanter
gewesen. Dafür sahen wir auf der 2WD Zufahrt zum zweiten Mal ein
Känguru.
Ab Victoria River waren es noch 166 langweilige Kilometer nach
Katherine. Gegen 14 Uhr waren wir dort. Wir gingen kurz bei Woolworth
einkaufen, u.a. Kängurufilets (lecker!) und tanken noch für $1,55 pro
Liter. Dann ging es auf die letzten 30 Kilometer zur
Katherine Gorge.
Hiermit waren wir dann auch endlich wieder im Plan mit unserer
ursprünglich geplanten Tour.
Gegen 15.30 Uhr checkten wir auf dem Nitmiluk Campground für zwei Nächte
ein ($34 für eine Unpowered Site pro Nacht). Ein Kanu für den nächsten
Tag ($43) konnten wir uns leider nicht mieten, da noch
Salzwasserkrokodile im Fluss waren. Alternativ hätten wir uns für eine
Bootstour anmelden können. Für $6 kauften wir uns noch 2x 30 Minuten
WiFi im Visitor Center. Im Gegensatz zu den dicht gedrängten Plätzen mit
Strom konnten wir uns unseren Stellplatz in einem Abschnitt frei
aussuchen, so dass wir fast für uns alleine standen.
Hier hüpften sogar einige wenig scheue Kängurus herum! Und die Bäume auf
dem Platz hingen voller Flughunde!
Kurz vor Sonnenuntergang stiegen wir noch hoch zum Barrawei Lookout 70
Meter über der Katherine Gorge. Auf dem Weg dorthin in der Nähe des
Flussufers sahen wir wieder viele Flughunde und einige Kängurus. Zurück
auf dem Campingplatz grillten wir unser Abendessen (das Kängurufilet).
Dabei konnten wir den Ausflug der Flughunde beobachten!
In der Nacht kühlte es auf 8 °C ab. Offenbar die kälteste Nacht seit
1963!
Tageskilometer: 370 km
Übernachtung: Nitmiluk Campground, Nitmiluk National Park (AU$34)
14.6.2011 – Katherine Gorge
Wetter: sonnig, 23 °C
Statt der Kanu- oder Bootstour war heute also Wandern angesagt. Um 8 Uhr
liefen wir los. Es wehte ein kühler Wind. Wir nahmen die kürzeste
Strecke Richtung Butterfly Gorge, die wir gegen 10 Uhr erreichten. Die
Wanderung war etwas beschwerlich über geröllige Wege, die zum Teil durch
das ausgetrocknete Bachbett führten. Der letzte Abschnitt ging dann in
die Schlucht hinunter, die tropischen Bewuchs aufwies. Hier sahen wir
viele große Schmetterlinge (Crow Butterflies), kleine Libellen und auch
ein paar Spinnen, die ihr Netz quer über den Bachlauf spannten. Am Ende
der Schlucht stießen wir auf die Katherine Gorge. Auf einem
Felsvorsprung machten wir es uns mit einem zweiten Frühstück mit schöner
Aussicht gemütlich. Dabei konnten wir die Ausflugsboote vorbeifahren
sehen.
Gegen 10.40 Uhr liefen wir zurück. Nun nahmen wir noch den Abzweig zum
Pat’s Lookout. Dies ist der insgesamt kürzere Windolf Walk. 30 Minuten
brauchten wir bis zum Aussichtspunkt mit einem sehr schönen Blick von
oben in die Katherine Gorge. Den steilen Weg nach unten zum Rockhole und
vor allem wieder zurück sparten wir uns, da es dort unten zur Zeit kein
Wasser geben sollte. Vom Aussichtspunkt hätte man auch über einen
schmalen Pfad noch zum Katherine River hinunterlaufen können. Bei
niedrigem Wasserstand zur krokodilfreien Zeit kann man dann durch eine
Furt auf die andere Seite laufen, um sich dort Aborigine-Zeichnungen
anzusehen. Süßwasserkrokodile soll es hier das ganze Jahr über geben,
aber diese sollen harmlos sein, solange man sie in Ruhe lässt…
Nach einer Rast mit Mittagssnack machten wir uns wieder auf den Rückweg.
Mittlerweile hatte es sich ganz schön aufgeheizt. Die längere Runde über
den Barrawei Lookout liefen wir nicht mehr. Gegen 14 Uhr waren wir nach
insgesamt 6 Stunden und 16 Kilometern wieder zurück auf dem
Campingplatz.
Die Wanderung selbst fand ich insgesamt eher langweilig. Die Blicke in
die Katherine Gorge am jeweiligen Ende haben sich aber gelohnt. Wenn man
nicht ganz so weit laufen will, würde ich nur den Windolf Walk
empfehlen. Der hat mir auch von der Wegstrecke her insgesamt besser
gefallen, auch wenn der erste Teil identisch mit dem Butterfly Gorge
Walk ist.
Wir verbrachten den restlichen Tag mit Wäsche waschen und am schönen
Pool. Das Wasser war allerdings sehr erfrischend.
Kurz nach Dämmerung konnten wir wieder den Ausflug der Flughunde
beobachten. Es gab wieder Kängurufilet mit Grillkartoffeln zum
Abendessen.
Tageskilometer: 0 km
Übernachtung: Nitmiluk Campground, Nitmiluk National Park (AU$34)
15.6.2011 – Edith Falls (Leliyn)
Wetter: sonnig, 23 °C
Um 8.30 Uhr verließen wir den Nitmiluk Campground. Zurück in Katherine
kauften wir noch mal kurz bei Woolwoorth ein, dann fuhren wir zu den
Katherine Hot Springs, ca. 3 km an der Straße Richtung Westaustralien,
und nahmen dort ein warmes Bad. Das türkise Wasser war herrlich. Man
parkt oberhalb auf einem Parkplatz und läuft einfach ein paar Stufen
hinunter. Toiletten mit Umkleidemöglichkeit gibt es auch. Krokodile soll
es hier zwar auch geben, aber es badeten auch noch andere Leute. Wir
gingen davon aus, dass Krokodilfallen aufgestellt waren, und wenn öfters
jemand gefressen würde, würden sie hier wohl niemanden mehr baden
lassen. Trotzdem blieb ein komisches Gefühl…
Um 10.45 Uhr machten wir uns auf die Weiterfahrt auf dem Stuart Highway
Richtung Norden. Ca. eine Stunde später erreichten wir über eine
Stichstraße die Edith Falls bzw. Leliyn. Wir checkten auf dem Leliyn
Campground ein ($18), wo wir einen Stellplatz zugewiesen bekamen. Bis
zum Abend sollte sich der Platz komplett füllen. Hier gibt es nur Plätze
ohne Strom, aber heiße Duschen.
Nach dem Mittagessen brachen wir um 14.15 Uhr zum Leliyn Loop Walk (2,6
km) auf. 1,5 Stunden waren wir unterwegs, einschließlich Pause am
wunderschönen, definitiv krokodilfreien Upper Pool. Wenn wir vorher
gewusst hätten, dass das ein so toller Badepool ist, hätten wir
Schwimmsachen mitgenommen… Auch mein Stativ hätte ich mitnehmen sollen,
dann hätte man hier auch schöne Fließwasserbilder von den Wasserfällen
machen können. Unterwegs gibt es zwei Lookouts. Von einem hat man einen
wunderschönen Überblick über die Fälle. Der Leliyn Lookout dagegen lohnt
sich nicht. Wir liefen die Runde entgegen des Uhrzeigersinns, direkt ab
dem Campingplatz, und so würde ich es auch empfehlen, auch wenn es
letztendlich keinen großen Unterschied macht. Den schnellsten Zugang zum
Upper Pool hat man dagegen, wenn man direkt vom Parkplatz im
Uhrzeigersinn läuft. Am Schluss schauten wir noch beim unteren Pool
vorbei, der sich unweit des Campingplatzes befindet, aber dieser hat
sich für uns nicht gelohnt. Der Wasserfall ist nur sehr klein von weitem
zu sehen, und Baden war auf eigenes Risiko, da nicht garantiert
krokodilfrei…
Bis mittags wehte ein kühler Wind, später war es wärmer und fast
windstill.
Tageskilometer: 98 km
Übernachtung: Leliyn Campground, Nitmiluk National Park (AU$18)
16.6.2011 – Kakadu National Park (Gunlom Falls)
Wetter: sonnig, ca. 25 °C
Um 8 Uhr verließen wir als erste den Leliyn Campground. Wir sahen, dass
sich ein paar Camper an die Straße gestellt hatten, weil sie keinen
Platz mehr bekommen hatten oder das Geld sparen wollten. Zurück am
Stuart Highway bogen wir in Pine Creek ab und fuhren eine sehr steile
schmale Straße zum Mine Lookout hoch. Das war ganz interessant, aber
besonders lohnenswert fanden wir es nicht. An der Straße zurück zum
Highway sahen wir ein paar riesige Termitenhügel.
Gegen 10 Uhr erreichten wir das Mary River Roadhouse am Kakadu Highway.
Hier tankten wir für $1,73 pro Liter und zahlten die Eintrittsgebühr von
$25 pro Person (gültig für 14 Tage) für den Kakadu National Park. Wir
hatten auch Permits für die Koolpin Gorge (Jarrangbarnmi), aber leider
wurde uns bestätigt, dass die Zufahrt wegen Flutschäden immer noch
gesperrt war.
6,3 km hinter dem Mary River Roadhouse in einer Senke befindet sich der
Abzweig zum Ikkoymarrwa Rockhole. Die 1 km lange Piste ist nur durch ein
Kreuzungsschild gekennzeichnet (aus der anderen Richtung kommend
befindet sich der Abzweig kurz hinter dem Ikoymarrwa Lookout). Wir
parkten den Camper in einer kleinen Bucht und liefen die letzten
steinigen 200 Meter zum Parkplatz zu Fuß. Von dort führt ein kurzer
schmaler Pfad hinunter zum idyllischen Rockhole mit einem kleinen
Wasserfall.
Wir hielten uns jedoch nicht lange auf, fuhren zurück zum Kakadu Highway
und dann auf die 37 km lange Waschbrettpiste („2WD with care“) zu den
Gunlom Falls. Wir passierten den Abzweig zur Koolpin Gorge und
erreichten gegen 12.15 Uhr den Gunlom Campground. Der Platz ist
eigentlich nicht sehr schön. Es ist ein großes, relativ trostloses und
etwas ungepflegtes Camp. Immerhin hatten wir freie Stellplatzwahl.
Einige schwarze und weiße Kakadus flogen in den Bäumen umher. Es war
heiß und windstill.
Um 14 Uhr liefen wir das kurze Stück zu den 70 m hohen Gunlom Falls
(auch hier wurde vor eventuellen Krokodilen gewarnt) und machten wir uns
an den steilen Aufstieg (400 m) zu den krokodilfreien Upper Pools. Hier
blieben wir etwa eine Stunde zum Baden. Die klaren Pools sind herrlich,
auch wenn das Wasser recht kalt ist, aber die Aussicht ist genial. In
der Ferne konnte man Brände sehen. Diese werden um diese Jahreszeit auch
absichtlich gelegt. Volker entdeckte noch eine winzig kleine, ca. 20
Zentimeter lange braune Schlange mit schwarzem Kopf. Nach gut zwei
Stunden waren wir wieder zurück am Camper.
Im Gebüsch konnten wir viele Rotflügelsittiche beobachten. Am frühen
Abend machte der Camp Manager seine Runde, um die Übernachtungsgebühr
einzusammeln. Da wir vor Erreichen des Campgrounds noch Feuerholz
gesammelt hatten, konnten wir uns ein schönes Lagerfeuer machen. Diesmal
haben wir Rindersteak mit Folienkartoffeln gegrillt. Dazu gab es Salat.
Die Sonne verschwand schon recht früh hinter den Bergen. In der Nacht
waren es 9 °C. Es war Vollmond.
Tageskilometer: 184 km
Übernachtung: Gunlom Campground, Kakadu National Park (AU$20)
17.6.2011 – Kakadu National Park (Motor Car Falls, Nourlangie Rock)
Wetter: sonnig, ca. 25 °C
Um 7.45 Uhr machten wir uns auf den Rückweg Richtung Kakadu Highway.
Zunächst wollten wir aber noch zu den Motor Car Falls wandern. Der
Parkplatz befindet sich direkt an der Straße. Gegen 8.30 Uhr liefen wir
los. Der zunächst schmale Pfad führt über eine Hängebrücke. Danach kamen
wir an ein Schild mit einer etwas verwirrenden Kennzeichung. An diesem
Schild „Boulder Creek“ links halten! Dass wir zunächst in die falsche
Richtung gingen, hat uns 45 Minuten gekostet! Der richtige Pfad führt
bald auf einen alten Fahrweg. Die Wanderung an sich ist dann auch nicht
besonders hervorzuheben. Am Schluss geht ein schmalerer Weg nach rechts
ab, und das letzte Stück muss man über große Felsbrocken klettern. Ohne
unseren Abstecher hatten wir nach 50 Minuten flotten Gehens die Motor
Car Falls erreicht. Das war ein schönes Fleckchen mit einem im
Sonnenlicht grün leuchtenden Pool, in dem man auch krokodilfrei Baden
kann. Der Wasserfall hatte nicht mehr viel Flow, war aber noch schön
anzusehen. Wir blieben hier eine Weile sitzen. Um 11.30 Uhr waren wir
zurück am Parkplatz, wobei wir versucht hatten auf dem Rückweg eine
Abkürzung über die Hauptstraße zu nehmen, das war aber keine gute Idee.
Auf dem Weg sahen wir noch eine Schlange. Während am frühen Morgen noch
ein kühler Wind wehte, war es auf dem Rückweg sehr heiß.
Wir fuhren noch den Rest der Strecke zurück auf den Kakadu Highway.
Eigentlich hätte ich mir auch gerne noch die Barramundi Gorge (Maguk)
angesehen, aber dieses Jahr war die Zufahrt dorthin auch noch recht
lange gesperrt. Gegen 14 Uhr erreichten wir Cooinda, wo die bekannten
Yellow Water Cruises starten, quasi in der Mitte des Parks. Wir riefen
bei Apollo an, um uns die Fahrt für die morgige Strecke zu den Jim Jim
Falls genehmigen zu lassen. Der Mensch in der Leitung hatte keine
Ahnung, aber wir wussten, dass die Strecke vor wenigen Tagen geöffnet
wurde, also gab er sein OK. Wir genehmigten uns noch ein Magnum-Eis und
fragten an der Info nach der 4 WD Strecke zu den Gubara Rock Pools. Nach
etwa einer halben Stunde fuhren wir dann weiter. Wir wollten noch zum
Nourlangie Rock. Auf dem Weg dorthin fuhren wir an einem Buschbrand
vorbei. Um 15.30 Uhr waren wir am Parkplatz. In insgesamt 50 Minuten
liefen wir zu einem Ancient Aboriginal Shelter und zur berühmten
Anbangbang Art Gallery, allerdings nicht mehr zum Gunwarddehwarde
Lookout. Zwischendurch lauschten wir den Ausführungen einer Rangerin.
Wir fuhren noch das kurze Stück zum Parkplatz am Nawurlandja Lookout.
Hier begann gerade ein Ranger Talk, aber wir wollten das schöne
Spätnachmittagslicht genießen. Also liefen wir die sanft ansteigenden
250 Meter hoch auf den Felsen, von dem man einen grandiosen Blick auf
den Nourlangie Rock und das umliegende Arnhem Land hat. Anschließend
nahmen wir noch den kurzen Pfad (250 Meter) zum Anbangbang Billabong mit
abermals schönem Blick auf den Nourlangie Rock. Ein paar Vögel waren
auch zu sehen. Der weitere Weg um den Billabong war jedoch gesperrt
wegen Überflutung und Krokodilgefahr.
Das Sandy Billabong Bushcamp war ebenfalls noch gesperrt. Um 17.40 Uhr
erreichten wir den nahe gelegenen Muirella Park Campground. Der Platz
hat gute Sanitäranlagen, aber auch viele Mücken. Wieder hatten wir
Feuerholz gesammelt, so dass wir uns ein Lagerfeuer machen konnten. So
haben wir noch bis 21 Uhr draußen gesessen. Zum Abendessen gab es Steak,
Würstchen, Kartoffeln und Zucchinigemüse. Der nächtliche Sternenhimmel
war grandios. Gegen 20.30 Uhr ging allerdings der Vollmond auf. Mit 10
°C war diese Nacht wieder etwas wärmer.
Tageskilometer: 212 km
Übernachtung: Muirella Park Campground, Kakadu National Park (AU$20)
18.6.2011 – Kakadu National Park (Jim Jim Falls)
Wetter: sonnig, 25 °C
Heute haben wir zum ersten Mal draußen gefrühstückt. In der Sonne war es
jetzt angenehm, sonst war es immer zu kühl gewesen. Wir fuhren noch
einmal nach Cooinda, um sicherheitshalber noch mal vollzutanken
($1,78/Liter). Nach diesem Umweg von ca. 30 Minuten bogen wir gegen 9
Uhr in die Schotterpiste zu den Jim Jim Falls ein. Die Straße war besser
zu fahren, als die Piste zu den Gunlom Falls, so dass wir zügig
vorankamen. Für die 50 km bis zum Campground brauchten wir 45 Minuten.
Hier begann die 8,5 km lange 4WD-Strecke zu den Jim Jim Falls. Wir waren
gespannt, was uns hier erwartete! Wir legten die Untersetzung ein, und
los ging’s. Auf einer einspurigen kurvigen Strecke ging es hügelauf und
hügelab, ab und an kam ein sandiger Abschnitt oder eine
Wasserdurchfahrt. Wir hatten den Eindruck, dass die steilen kleinen
Hügel in regelmäßigen Abständen mit Absicht angelegt wurden, um die
Autofahrer vom zu schnellen Fahren abzuhalten. Zwischendurch
kontrollierten wir, ob unser Camper dabei nicht aufsetzte. Und wir
hofften auf wenig Gegenverkehr! Aber um die frühe Uhrzeit kam uns bis
auf einen Arbeiter niemand entgegen. Für die kurze Strecke brauchten wir
noch einmal 45 Minuten. Für alle, die Spaß am Allradfahren haben, kann
ich die Strecke empfehlen. Aber ich war froh, als wir heil ankamen. Kurz
vor Erreichen des Ziels ging die Piste weiter zu den Twin Falls, auf der
man den tiefen Jim Jim Creek durchqueren muss, aber diese war noch
gesperrt, da noch keine Krokodil-Surveys durchgeführt worden waren. So
kamen wir zumindest gar nicht erst in Versuchung…
Um 10.30 Uhr hatten wir den Parkplatz erreicht, der schon gut gefüllt
war. Wir machten uns ein frühes Mittagessen aus Nudeln und Tomaten. Kurz
nach 12 Uhr liefen wir dann los. Der Wanderweg zu den Wasserfällen war
nur 900 Meter lang, aber man musste viel über große Felsbrocken
klettern. Ca. 30 Minuten brauchten wir bis zum Ende. Am Schluss gabelt
sich der Weg. Rechts geht es zum Badestrand, links geht es zum Pool
unterhalb der Wasserfälle. Auch hier war das Baden auf eigenes Risiko.
Das Problem ist, dass die gefährlichen Salzwasserkrokodile in der
Regenzeit die Flüsse hochschwimmen.
Die beeindruckenden Jim Jim Falls sind 150 Meter hoch. In der
Trockenzeit versiegen sie. In der Regenzeit kann man sie nur mit dem
Flugzeug überfliegen, dann sind sie aber besonders beeindruckend.
Gegen 14 Uhr waren wir zurück am Parkplatz. Ein junger Deutscher, der
sich gerade auf Work & Travel Tour befand, bat uns um eine
Rückfahrgelegenheit. Er hatte seinen kleinen Campingbus am Kakadu
Highway geparkt. Auf dem Rückweg erschien mir die 4WD-Strecke nur halb
so wild, vielleicht weil man nun weiß, was auf einen zukommt. Dafür
hatten wir ein paarmal Gegenverkehr, aber es fand sich immer irgendwie
eine Haltebucht.
Wir setzten unseren Fahrgast am Highway ab. Gegen 16.15 Uhr erreichten
wir das Malabanjbanjdju Tent Camp ($10 self-pay). Hier gab es nur ein
einfaches Plumpsklo. Direkt daneben befindet sich ein Billabong.
Demzufolge hatten wir hier auch wieder Mücken. Aber mit Einsprühen war
es OK. Kurz vor dem Camp hatten wir wieder Feuerholz gesammelt. Das ist
erlaubt, aber es ist gar nicht so einfach, was zu finden. Vieles ist
schon mitgenommen, zu groß oder verkohlt. Leider gab es nirgendwo
Feuerholz zu kaufen. Und mit Grillkohle funktioniert die Feuerstelle
mehr schlecht als recht. Wir grillten Steak und Würstchen und saßen noch
ein Weilchen am Lagerfeuer. Dabei genossen wir den phantastischen
Sternenhimmel. Man konnte die Milchstraße und das Kreuz des Südens
sehen. Jemand spielte Didgeridoo, das passte ausgezeichnet zur Stimmung.
In der Nacht waren es 11 °C, mal wieder ein Grad mehr.
Tageskilometer: 192 km
Übernachtung: Malabanjbanjdju Tent Camp, Kakadu National Park (AU$10)
19.6.2011 – Kakadu National Park (Gubara Rock Pools, Ubirr Rock)
Wetter: sonnig, 28 °C
Wir genossen unser Frühstück im ersten Morgenlicht. Gegen 8 Uhr brachen
wir auf Richtung Nourlangie Rock. Um die frühe Uhrzeit begegneten wir
zwei Wallabies und drei Kängurus an der Straße. Heute wollten wir zu den
Gubara Rock Pools. Trotz Auskunft im Visitor Center in Cooinda, dass
Allrad empfohlen ist wegen Flutschäden, war die Strecke kein Problem für
PKWs, zumindest bis zu Kilometer 8,3. Hier gibt es eine große
Parkfläche. Wir fuhren noch 300 Meter weiter, durch eine steinige, aber
flache Wasserdurchfahrt bis zum hinteren Parkplatz am Trailhead. Um 9
Uhr liefen wir los. Für die 3 Kilometer one-way benötigten wir 45
Minuten. Die Strecke ist teils sandig aber eben, es gibt ein paar schöne
Ausblicke auf Felsen. Am Ende befinden sich ein paar schöne Pools. Wir
sahen einen Wasserwaran, der sich auf einem Baumstamm sonnte, und jede
Menge Fische. Der Waran war das Highlight! In der Trockenzeit soll sich
die Wanderung hierher nicht lohnen, aber wir hatten ja noch viel Wasser.
Um 11.30 Uhr waren wir zurück am Parkplatz. Nun fuhren wir nach Jabiru,
der Minenarbeiterstadt im Kakadu NP. Unweit von hier wird Uran abgebaut.
Kurz vorher hielten wir noch am Bowali Visitor Center, wo wir uns die
Exponate zur heimischen Flora und Fauna anschauten. Dann fuhren wir die
Kakadu Bakery an. Hier gibt es belegte Brötchen, Pies, Pizza und Brot.
Nachdem wir uns gestärt hatten, fuhren wir zum Foodland, aber dort kamen
wir gerade zu Ladenschluss um 13 Uhr an. Es war Sonntag. Also konnten
wir leider keine Vorräte mehr aufstocken. An der Straße außerhalb des
Orts sahen wir noch einen Dingo.
Wir fuhren weiter Richtung Ubirr Rock. Kurz nach 14 Uhr erreichten wir
den Merl Campground, 40 km östlich von Jabiru. Der Platz war schon
ziemlich voll. Zum ersten Mal sicherten wir uns einen Stellplatz mit
unserem Tisch und den Stühlen. Gegen 16 Uhr brachen wir dann noch mal
auf zum Ubirr Rock, der für seine Aborigine Rock Art und spektakulären
Sonnenuntergänge berühmt ist.
Wir trafen die gleiche Rangerin an, wie am
Nourlangie Rock. Sie ging auf einem Rundweg zu den verschiedenen
Highlights und erzählte etwas zu deren Geschichte. Der letzte Ranger
Talk war oben auf dem Ubirr Rock kurz vor Sonnenuntergang um 18.21 Uhr.
Wir genossen das wundervolle Abendlicht, zusammen mit vielen anderen
Touristen, bevor uns die Ranger aus dem Park scheuchten.
Auf dem kurzen Rückweg zum Campingplatz war es schon dunkel. Flughunde
schwirrten über unseren Köpfen. Der Camp Manager stand am Eingang und
kassierte die Gebühr, wobei er in eine Wolke aus Moskitos gehüllt war.
Wir kochten uns ein paar Nudeln und machten uns noch ein kleines
Lagerfeuer. Von 20 bis 21 Uhr fand auf dem Platz eine Slide Show zum
Thema Salzwasserkrokodile statt, was sehr interessant war, vor allem
passte es auch gut zum kommenden Tag. Die vielen Mücken hier auf dem
Platz wehrten wir mit langer Kleidung und Mückenspray ab. Im Zelt hätte
ich hier nicht übernachten wollen. In der Nacht waren es diesmal
immerhin 15 °C.
Tageskilometer: 113 km
Übernachtung: Merl Campground, Kakadu National Park (AU$20)
20.6.2011 – Kakadu National Park (Cahill Crossing, Bardedjilidji Walk),
Corroboree Billabong Sunset Cruise
Wetter: sonnig, ca. 28 °C
Um 8.20 Uhr machten wir uns auf den Weg zum Cahill Crossing, wo eine
Furt über den East Alligator River ins Arnhem Land führt. Wir liefen
noch den kurzen Mangarre Walk (25 Minuten über die Alternative Route)
durch den Monsoon Rainforest, aber wenn man schon Regenwald und
Flughunde gesehen hat, lohnt er sich unserer Meinung nach nicht. Im oder
am Fluss konnten wir auch keine Krokodile erspähen, immerhin liefen ein
paar Buschhühner (Orange-footed Scrub Fowl) durch das Unterholz. Auf der
weiteren Fahrt zum Trailhead der nächsten Wanderung sahen wir noch ein
Känguru. Der Bardedjilidji Walk ist ein Rundweg von 2,5 Kilometern. Es
war schon recht heiß um 9 Uhr morgens. Diese Wanderung ist sehr schön,
es geht durch einige interessante Felsen und wieder ein Stück am Fluss
entlang. Nach 35 Minuten waren wir zurück am Parkplatz.
Um kurz nach 10 Uhr fuhren wir zurück nach Jabiru. Diesmal konnten wir
unsere Einkäufe im Foodland erledigen. Leider gibt es im ganzen Ort aber
keinen Liquor Store. Wir tankten noch einmal voll ($1,67/Liter) und
hielten noch einmal für ein frühes Mittagessen an der Kakadu Bakery. Um
11.45 Uhr ging es weiter. Auf dem Arnhem Highway machten wir noch einen
kurzen Stopp an der Mamukala Bird Watch Viewing Area, aber um diese
Jahreszeit gibt es dort nicht viel zu sehen. Auf dem Rückweg sah ich
dann aber immerhin zwei Eulen in einem Baum.
Dann ging es Richtung Mary River National Park. Um 14.20 Uhr erreichten
wir das Corroboree Park Inn, wo wir uns für einen Stellplatz auf dem
Campingplatz anmeldeten. Dies ist ein Rasenplatz mit kleinem Pool. Es
gibt ein paar eingepferchte Tiere, u.a. ein Saltie und ein Freshie. Auf
dem Gelände rund um den Campingplatz und das Inn sahen wir mehrere
kleine Kängurus. Wir machten ein bisschen Siesta am Pool, und dann stand
auch bald das Highlight des Tages an:
Wir hatten uns telefonisch für eine Bootsfahrt auf dem Corroboree
Billabong angemeldet, die um 17.10 Uhr startet. Die 20 Kilometer lange,
gut gepflegte, breite Schotterpiste legten wir in 20 Minuten zurück. Am
Ende der Straße angekommen sahen wir viele Kängurus und Wasservögel auf
den Wiesen, allein dafür würde sich schon eine Fahrt hierher lohnen. Mit Wetland Cruises ging es dann in den Sonnenuntergang. Die 1,5stündige
Fahrt kostete $45 pro Person. Das kleine Boot war nur mit wenigen
Fahrgästen besetzt. Wir konnten einen Platz ganz vorne ergattern. Unser
Bootsführer und Guide hieß Tony. Es gab viele Vögel zu sehen und auch
mehrere Salzwasserkrokodile. Die Gegend war in wunderschönes Licht
getaucht. Bald wurde es jedoch zu dunkel zum Fotografieren, und wir
fuhren schon zur Anlegestelle zurück. Die Zeit ging wirklich schnell
vorbei, da hätte die Fahrt ruhig noch eine Stunde länger dauern können.
Auf dem Rückweg zum Campingplatz stand auf einmal ein Wasserbüffel auf
der Straße. Zum Glück haben wir ihn in der Dunkelheit rechtzeitig
gesehen! Zum Abendessen gingen wir in die Corroboree Park Tavern.
Barramundi war leider aus, aber auch das Snapper Dinner war sehr lecker.
Zusammen mit einem Bier und einem Cider zahlten wir $49. In der Nacht
waren es 11 °C.
Tageskilometer: 267 km
Übernachtung: Corroboree Park Inn Campground (AU$15)
21.6.2011 – Litchfield National Park
Wetter: sonnig, ca. 29 °C
Um kurz vor 8 Uhr brachen wir auf. Der Marrakai Track war noch gesperrt
wegen tiefer Furten. Wir fuhren also außen rum, an der Fogg Dam
Conservation Reserve und am Window oft he Wetlands vorbei, wo wir aber
keinen Halt mehr einlegten. Um diese Jahreszeit sieht man wahrscheinlich
nicht so viele Vögel dort. Außerdem wollten wir die Zeit für den
Litchfield National Park nutzen. In der Humpty Doo Shopping Plaza
hielten wir noch mal beim Woolworth. Der Liquor Store machte aber erst
um 10 Uhr auf. Auf dem Stuart Highway ging es nun noch ein kurzes Stück
nach Süden, dann bogen wir nach Batchelor ab, wo wir noch mal zum Tanken
hielten ($1,65/Liter). Es war 9.45 Uhr.
Gegen 10.30 Uhr erreichten wir den Litchfield National Park. Wir hielten
zunächst an den Magnetic Termite Mounds, wie auch viele Busgruppen.
Diese schmalen Termitenhügel sind außergewöhnlich, da sie in
Nord-Süd-Richtung ausgerichtet sind, um möglichst wenig der Sonne
ausgesetzt zu sein. Als nächstes fuhren wir zum Buley Rockhole. Dort
hatten wir noch Glück, einen Parkplatz zu bekommen. In diesen
idyllischen Pools mit dahinplätschernden Wasserfällen kann man
krokodilfrei Baden. Es war kein Wochenende trotzdem war es hier sehr
voll. Wir fuhren ein kurzes Stückchen weiter und liefen vom nächsten
Parkplatz ein kurzes Stück zum Shady Creek hinunter, wo wir gegen 11 Uhr
ein kleines Picknick machten. Dann fuhren wir noch kurz zum
Aussichtspunkt an den Florence Falls. Auch hier war es nicht einfach,
noch einen Parkplatz zu bekommen. Nach dem viel ruhigeren Kakadu
National Park, nervte es ein wenig, dass hier so viele Leute waren.
Die Lost City hätten wir uns noch gerne angeschaut, aber die als 4WD
gekennzeichnete Strecke war gesperrt. Wir fuhren zu den Tolmer Falls und
liefen das kurze Stück zum Aussichtspunkt und dann auf einem Rundweg
zurück, insgesamt 1,5 km (30 Minuten). Das war eine ganz nette Runde. Um
13 Uhr ging es weiter zu den Wangi Falls. Der schöne Pool unterhalb der
Fälle war noch wegen Krokodilgefahr gesperrt. Wir liefen den
Rundwanderweg von 45 Minuten, über Treppen bis auf das Plateau oberhalb
der Fälle und auf der anderen Seite auf einem steilen Pfad wieder
hinunter. An der Treppe sahen wir eine große aber harmlose Seidenspinne
(Golden Orb Spider). Oben auf dem Plateau war es sehr heiß. Unweit der
Wasserfälle liegt das Wangi Safari Camp. Wir fuhren an der südlichen
4WD-Zufahrt in den Litchfield NP Richtung Sandy Creek/Tjaynera Falls
vorbei (die zur Zeit gesperrt war) zum Litchfield Safari Camp. Denn dort
gab es einen Hinweis auf ein Café. Das war auch wirklich ganz nett. Nach
einem Eis und einem Kaffee machten wir uns auf den Rückweg.
Gegen 15.30 Uhr waren wir wieder an den Florence Falls und ergatterten
einen Parkplatz. Dann haben wir uns in die Badeklamotten geworfen und
sind die Stufen zum Fuß der Florence Falls hinuntergestiegen. Im Pool
unterhalb der Fälle nahmen wir dann ein Bad. Das war sehr schön. Das
Wasser war auch nicht zu kalt. Nach etwa einer Stunde fuhren wir zum 4WD
Bushcamp an den Florence Falls (es gibt hier auch ein 2WD Camp). Wir
hatten Glück, dass wir das letzte freie Plätzchen erwischten, denn es
gibt nur sechs offizielle Stellpätze. Eigentlich hätten wir es
geschickter anstellen können, indem wir schon vor dem Baden hierher
gefahren wären, denn es gibt einen kurzen Wanderpfad, der das 4WD Camp
mit der Badestelle an den Florence Falls verbindet (ca. 10 Minuten). Die
Camper die nach uns kamen, schauten in die Röhre, doch wir sahen später,
dass sie sich vor dem Camp auf eine freie Fläche gestellt hatten, auch
wenn es offiziell nicht erlaubt ist. Für den Stellplatz mit Grillplatz
und das (saubere) Plumpsklo zahlten wir $6,60. Zum Abendessen grillten
wir noch einmal Kängurufilet. Dann genossen wir ein letztes Mal
fasziniert den phantastischen Sternenhimmel. Dies war unsere letzte
Nacht im Busch (mit 11 °C).
Tageskilometer: 244 km
Übernachtung: 4WD Bushcamp Florence Falls, Litchfield National Park
(AU$6,60)
22.6.2011 – Berry Springs Nature Park, Darwin
Wetter: sonnig, 29 °C
An diesem Morgen liefen wir zunächst noch den kurzen Fußweg zu den
Florence Falls. Direkt am 4WD-Campground gibt es auch einen kleinen
Pool, in dem man baden kann. Dann mussten wir die steile Auffahrt wieder
hoch. Hier gab es auch ein paar tiefe Spurrillen, aber unser Camper
schaffte es mit Allrad problemlos. Auf dem Weg zurück zur Hauptstraßen
sahen wir noch ein Känguru. Um kurz vor 9 Uhr verließen wir die Florence
Falls. 138 Kilometer waren es noch bis Darwin.
Zunächst machten wir aber noch einen Abstecher zum Berry Springs Nature
Park (11 km vom Stuart Highway), den wir gegen 10.30 Uhr erreichten.
Hier gibt es wunderschöne, klare Quellen. Man kann Baden und Picknicken.
Das Schild, dass hier auch Krokodile vorkommen können, sahen wir erst
nach dem Baden! Wir machten noch ein frühes Lunch, und kurz vor 12 Uhr
ging es auf die letzten Kilometer an die australische Nordküste.
Gegen 13 Uhr erreichten wir Darwin. Nachdem wir entlang der Esplanade
einen Parkplatz gefunden hatten, sind wir ein wenig durchs Zentrum
gelaufen. Wir besuchten die Galerie des Outdoor-Fotografen Paul Arnold,
suchten kurz ein Internetcafé auf, liefen durch die Fußgängerzone und am
Parlament entlang. Nach gut zwei Stunden fuhren wir zum Hidden Valley
Tourist Park, ca. 10 Kilometer südlich vom Zentrum. Hier bekamen wir mit
einem Discount für Apollo-Kunden eine Unpowered Site für $34. Die
einzelnen Stellplätze lagen sehr dicht nebeneinander, aber die
Sanitäranlagen waren sehr sauber. Der Campingplatz ist relativ klein und
war fast voll. Am Abend gab es Live-Musik, aber mehr für die ältere
Generation.
Tageskilometer: 184 km
Übernachtung: Hidden Valley Tourist Park, Darwin (AU$34)
23.6.2011 – Darwin, Rückflug nach Deutschland
Wetter: sonnig, 29 °C
Knapp zwei Stunden verbrachten wir an diesem Morgen damit, den Camper
einigermaßen zu säubern und zu packen. Gegen 10 Uhr fuhren wir dann zu Aquascene bei Doctors Gully zum Fish Feeding. Das entpuppte sich jedoch
als überteuert ($11 pro Person) und mehr für Kinder geeignet. Trotzdem
war es interessant, die vielen Fische (u.a. Milkfish, Catfish, usw.) zu
sehen.
Danach fuhren wir zum oberen Ende der Esplanade, fanden einen Parkplatz,
und liefen an der Darwin Waterfront vorbei zur Fish & Chips Meile am
Wharf Precinct. Hier waren wir gegen 11.30 Uhr. Wir bestellten Barra
bzw. Snapper Fillet mit Fritten und Salat sowie zwei Iced Coffees für
$38. Anschließend fuhren wir zur East Point Reserve, wo es tolle
Picknick- und Grillplätze direkt am Meer gibt. Wir liefen noch den
Mangrove Boardwalk von 1,5 km (20 Minuten). Der erste Teil war sehr
trocken, aber das letzte Stück am Meer war recht interessant.
Für $1,55 pro Liter tankten wir noch einmal voll. Um 15.30 Uhr fuhren
wir dann bei Apollo vor. Die Rückgabe verlief völlig problemlos. Unser
Camper hatte jetzt 12.104 Kilometer auf dem Tacho. 5.205 davon gingen
auf unser Konto. Apollo rief uns ein Taxi zum Flughafen ($19). Am
Check-in von Jetstar stand schon eine lange Schlange. Der Grund dafür
wurde schnell klar: die Systeme waren ausgefallen! Check-in ging wenn
überhaupt nur manuell, wir sollten uns auf eine längere Wartezeit
einrichten. Nach einer Weile bekamen sie die Computer dann aber doch
wieder zum Laufen, und der Abflug um 18.20 Uhr war fast pünktlich. Wir
erreichten Singapur mit 1,5 Stunden Zeitverschiebung um 21.20 Uhr
Ortszeit.
Der Weiterflug mit Qantas erfolgte um 23.20 Uhr. Auch dieser war relativ
pünktlich und sehr ruhig. Die Nacht im Flieger zog sich allerdings wie
Kaugummi. Wir vertrieben uns die Zeit ein wenig mit dem
In-Seat-Entertainment. Meine gesehenen Filme: Cedar Rapids, The Mechanic
und Mad Bastards. Letzterer spielt in Australien. Die Filmmusik von
Pigram Brothers hat mir sehr gut gefallen, vor allem dieser Song:
http://www.youtube.com/watch?v=vw3EQ6SAQWQ&feature=related
Es gab ein Nachtessen und ein Frühstück, das war beides OK. Nachdem es
bei Jetstar wieder das volle Programm gab, erhielten wir bei Qantas nur
eine Augenmaske und ein Tübchen Zahnpasta. Am 24.6. landeten wir
pünktlich um 6 Uhr in Frankfurt.
Tageskilometer: 34 km
Übernachtung: Flugzeug
Fazit:
Dies war unsere zweite Australienreise. Beim
ersten Mal im Februar 2004 ging es mit dem Mietwagen von Sydney die
Ostküste runter, dann zwischen Melbourne und Adelaide die Great Ocean
Road entlang mit Abstechern in die Grampians und nach Kangaroo Island.
Danach stand noch eine Woche in Cairns am Great Barrier Reef an. Das war
auch eine schöne Tour. In Erinnerung blieben vor allem die langen weißen
Strände, der Regenwald, interessante Felsformationen und insbesondere
natürlich die Kängurus und Koalas und die Bootstour am Riff.
Dieses Mal wollten wir das Outback erleben. Wir hatten genau 21 Tage vor
Ort. Das war ausreichend, um die Strecke Alice Springs – Darwin
einigermaßen gemütlich zu bereisen. Ein paar Tage mehr sind immer gut.
Wenn man weniger Zeit hat und kein Allradfahrzeug, reichen
wahrscheinlich auch ein paar Tage weniger.
Auch wenn wir von den Wasserfällen am Ayers Rock begeistert waren, war
es doch sehr schade, dass wir den Felsen nicht auch noch mal in
leuchtendem Rot gesehen haben und dass wir nicht mehr Zeit im Roten
Zentrum hatten, da einige Ziele dort buchstäblich ins Wasser gefallen
sind. Dafür haben wir durch den ungeplanten Abstecher zur
westaustralischen Grenze einen ersten Eindruck von den Kimberleys
erhalten können, wobei insbesondere die Boabs hervorzuheben sind.
Die lange Fahrt auf dem Stuart Highway wollten wir einfach mal erlebt
haben. Über viele viele Kilometer hinweg ändert sich die Landschaft
kaum. Da ist dann schon jedes Roadhouse ein Highlight… Im Outback ist
dann immer wieder ein Erlebnis, wenn in der meist eher platten
Landschaft auf einmal ein Berg auftaucht oder sich eine Schlucht öffnet.
Die Devils Marbles hätte ich auch gerne einmal zum Sonnenauf- und
-untergang erlebt.
Da es in der Regenzeit vor unserer Reise viel geregnet hatte, waren
viele Strecken noch gesperrt. Andererseits wurde uns dadurch manche
Entscheidung erleichtert, was wir weglassen sollten. Denn wie immer
passt nicht alles, was man gerne sehen möchte allein schon aus
Zeitgründen in die Reiseroute.
An der Katherine Gorge haben uns vor allem die Flughunde und Kängurus
begeistert. Schade, dass wir die Kanutour nicht machen konnten. Auch die
vielen schönen Wasserfälle, Badepools und heißen Quellen rund um die
Katherine Gorge, im Kakadu und im Litchfield National Park waren
herrlich. Wasserfälle konnte man zu unserer Reisezeit noch gut sehen. Je
weiter man in die Trockenzeit kommt, desto mehr trocknen sie meist aus.
In der Regenzeit können auch noch mehr Strecken unpassierbar sein. Rote
Felsen gab es auch oft zu sehen. Zusammen mit grünen Büschen, Palmen und
vor allem den weißen Stämmen der Ghost Gums im Roten Zentrum sah das
phantastisch aus. Echsen haben wir leider kaum gesehen, immerhin einen
Wasserwaran. Und die Bootstour auf dem Corroborree Billabong mit
unzähligen Vögeln und Salzwasserkrokodilen bleibt noch lange im
Gedächtnis.
Im Vergleich zu Namibia, wo wir ein Jahr zuvor mit einem ähnlichen
Camper unterwegs waren, haben uns die Campingplätze in Australien nicht
so gut gefallen. In Namibia hatte man oft für relativ wenig Geld den
Luxus eines super gepflegten Platzes mit nur ganz wenigen, großräumigen
Stellplätzen und zum Teil sogar privaten Sanitärhäuschen und dazu einer
herrlichen Lage mit tollen Ausblicken. In Australien stand man oft
entweder auf einem Bushcamp nur mit einem Plumpsklo umgeben von Büschen
oder auf großen Campingplätzen sehr dicht in Reih und Glied umgeben von
anderen Campern. Wenn rings herum jedoch Kakadus und Papageien
schwirrten, Flughunde in den Bäumen hingen oder Kängurus über die Wiese
hoppelten, dann war das auch wieder ein besonderes Erlebnis. Und gerade
die Möglichkeit, auf einem Bushcamp mitten in der Natur zu übernachten,
ist schon toll. Das ist dann auch der Vorteil des Reisens mit einem
Allradcamper.
Durch den aktuellen Dollarkurs waren die Übernachtungs- und Spritpreise auch nicht gerade günstig, vom
Essen in Restaurants mal ganz abgesehen. Camper sind zwar teuer, aber
man ist im Outback unabhängiger als wenn man auf Hotels oder Roadhouses
angewiesen ist, und durch die Selbstverpflegung hat man auch wieder
einiges gespart. Außerdem kann man überall in der Wildnis anhalten und
sich ein Mittagessen machen, einen Kaffee oder ein kühles Getränk
trinken…
Durch den Regen im Roten Zentrum und den Abstecher an die
westaustralische Grenze sind wir ca. 700 Kilometer mehr gefahren als
ursprünglich geplant.
Wenn wir einmal wieder vier Wochen Urlaub am Stück bekommen können und
der australische Dollar vielleicht mal wieder etwas günstiger steht,
möchten wir auch einmal nach Westaustralien und die Strecke Darwin –
Perth bereisen. Dann aber nicht mit dem Apollo Outback, sondern einem
Camper, der besser für Allradpisten geeignet ist, auch wenn es dann im
Fahrzeug sicher etwas enger wird.
Ach, ich könnte direkt wieder los…
Reiseplanung & Links:
Flüge und Camper
hatten wir über
Campervan
Rentals gebucht. Von drei
Reisebüros hatten sie uns das günstigste Angebot gemacht. Es war uns
wichtig, bei Problemen mit dem Camper einen deutschen
Ansprechpartner zu haben, außerdem sollte Rail & Fly mitgebucht
werden. Ab 21 Tage war die Einwegmiete inklusive. Wir hatten genau
für 21 Tage gebucht zum All-Inclusive-Preis, in dem auch die
Einweggebühr enthalten ist. Außerdem gab es eine Langzeitermäßigung
ab 21 Tagen von 8% und einen Frühbucherrabatt (mindestens 180 Tage
im Voraus) von 5%. Die All-Inclusive Option beinhaltet außerdem die
1. Gasfüllung sowie Campingtisch und Campingstühle. Vor allem ging
es uns um die Reduzierung des Selbstbehalts auf 0 AU$. Insgesamt
zahlten wir 2951 Euro für den Camper und 2224 Euro für alle Flüge.
Der Adventurer Camper wäre günstiger gewesen, aber mit dem Outback
wussten wir, dass wir auf jeden Fall ein neues Fahrzeug bekommen, da
dieser erst seit April auf dem Mark war.
Dollarkurs zu unserer Reisezeit: 1 EUR = 1,34 AUD bzw. 1 AUD = 0,74 EUR;
1 EUR = 1,77 SG$ bzw. 1 SG$ = 0,56 EUR
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