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Namibia 2010
Rundreise mit dem Allradcamper – Wüste und wilde Tiere

Fazit


 
 

Namibia hat uns sehr gut gefallen. Im Vergleich zu Südafrika war es einsamer und afrikanischer. Die kargen Landschaften im Süden des Landes haben uns gut gefallen. Im Gegensatz zum Krügerpark gibt es im Etosha-Nationalpark leider nicht die Big 5, denn die Büffel fehlen. Auch Nilpferde und Krokodile gibt es dort wegen des fehlenden Wassers nicht. Beeindruckt haben uns aber die riesigen Zebra- und Springbockherden, die wir so im Krüger NP nicht gesehen haben.

In Südafrika hatten wir in netten B&B-Unterkünften übernachtet und sind mittags und abends immer ins Restaurant gegangen, einfach weil es 2002 so günstig für uns war, und lecker natürlich auch. Die Preise in Namibia 2010 waren dagegen oft vergleichbar mit den Preisen in Deutschland oder sogar teurer. Deswegen haben wir auch auf einen Lodge-Urlaub verzichtet und sind stattdessen mit dem Camper unterwegs gewesen, aber auch weil man mit dem Camper nicht schon bis zu ein Jahr im Voraus reservieren muss. Die Wohnkabine des Discoverer X war klein aber vollkommen ausreichend für zwei Personen, zumal man ja die meiste Zeit draußen sitzt (solange es nachts nicht zu kalt wird). Etwas mehr Stauraum für unser Gepäck hätten wir uns aber gewünscht. Die Schränke waren größtenteils voll mit Campingequipment oder den eingekauften Lebensmitteln. Es war unsere erste Reise mit dem Wohnmobil. Das hat uns auch ganz gut gefallen, zumal die Campingplätze häufig traumhaft waren. Ein Nachteil war allerdings, dass man auch diese je nach Jahreszeit sicherheitshalber vorbuchen sollte, denn es gibt meist wenig Ausweichmöglichkeiten, was einem die Flexibilität an dieser Art zu reisen nimmt. Schön fanden wir auch die Grillabende in freier Natur, insbesondere wenn es leckeres Wildfleisch gab. Die Restaurantpreise waren oft etwas günstiger als bei uns, aber für ein Abendessen auf einer Lodge zahlt man locker 15 Euro pro Person plus Getränke und Trinkgeld, wobei Wein und Bier zum Essen sehr günstig sind. In den Restaurants in Südafrika haben wir jedoch meist besser gegessen. Wobei in Namibia natürlich meist alles von weit her herangekarrt werden muss. Für einen Einkauf im Supermarkt zahlten wir ähnlich viel wie bei uns. Tanken war jedoch günstiger. Aber auch die Stellplätze und die Eintritte in die Nationalparks waren nicht günstig. Insgesamt ist Namibia also ein eher teures Reiseland.

Tiere haben wir unterwegs jede Menge gesehen, zum Teil auch außerhalb des Etosha-Nationalparks: Springböcke, Schakale, Erdhörnchen, Erdmännchen, Oryxe, Kudus, Warzenschweine, Zebras, Giraffen, Löwen, Elefanten, Schlangen, Chamäleons, Löffelhunde, Nashörner, Impalas, Kuhantilopen, Dikdiks, Wildpferde, Schildkröten, Geparde (nicht frei), eine Ginsterkatze, Seelöwen, Klippspringer, Klippschliefer, Mangusten, Paviane, Strauße und jede Menge kleinerer Vögel....

Das Wetter im April war prima. Meist bis zu 30 °C und Sonne. Ein paar Regentropfen hatten wir nur einmal im Etosha. Nachts war es meist noch warm genug. Die kälteste Nacht war am Aba Huab mit nur 9 °C. Kühl war es ansonsten am Archer's Rock, in Swakopmund, an der Spitzkoppe, in Lüderitz, bei Bagatelle-Kalahari. Mücken hatten wir abends im Etosha, an der Blutkuppe und Spitzkoppe, auf der Ameib Ranch, im Naukluftpark und auf der Cheetah Farm.

4WD haben wir nur auf der Fahrt ins Sossusvlei gebraucht. Für manche Strecken ist jedoch ein höhergelegtes Fahrzeug sehr sinnvoll, wie z.B. auf der Zufahrt zum Olive Trail und auf der östlichen Zufahrt zur Blutkuppe und zum Archer’s Rock. Die Pisten waren im Allgemeinen in gutem Zustand. Ab und an muss man jedoch mit Schlaglöchern rechnen. Vorteilhaft war, dass unser Fahrzeug einen eingebauten Kompressor hatte, so dass wir für Fahrten auf Teer den Reifendruck auf ca. 2,7 bar vorne und 3,5 bar hinten erhöhen konnten und für Schotterpisten auf etwa 2,3 bar vorne und 2,7 bar hinten ablassen konnten.

Für die Rundreise hatten wir drei Wochen Zeit plus An- und Abreise. Volle vier Wochen wären ideal gewesen, denn dann hätten wir noch 3-4 Tage mehr Zeit gehabt für den Fish River Canyon und die Farm Düsternbrook (Leoparden), und vielleicht noch die Little 5 Tour bei Swakopmund. Beim nächsten Mal würde ich auch nicht mehr am ersten Tag gleich so eine lange Fahrt einplanen. Das ist doch ein Risiko, wenn was schief läuft. Wenn er nicht zur Zeit geschlossen gewesen wäre, wäre der Daan Viljoen Park ca. 30 km westlich von Windhoek sicher ein besserer erster Anlaufpunkt gewesen, oder der Lake Oanob, von dem aber gerade am Wochenende (Freitag/Samstag) abgeraten wurde. Außerdem hatte unser Autoverleiher am Samstag und Sonntag offiziell geschlossen. Trotzdem konnte die Übernahme und Rückgabe vereinbart werden, aber ein Wochentag wäre da vielleicht vorteilhafter.

Was uns nicht gefallen hat, war, dass man doch immer den Gedanken an Überfälle im Hinterkopf hatte. Darüber hört man von Namibia doch mehr als von vielen anderen Ländern. Generell soll es aber laut Statistik sicherer sein als Südafrika. Das Reisen an sich war sehr einfach. Nervig fanden wir die Belästigungen durch Nussverkäufer und bettelnde kleine Kinder, denen man manchmal ausgesetzt war, insbesondere in den Städten. Wir fühlen uns nicht gerne als Weihnachtsgans.

Würden wir noch einmal wiederkommen? Generell würde ich sagen ja. Aber in nächster Zeit wahrscheinlich nicht, denn jetzt stehen erst mal wieder andere Reiseziele an. Der Kgalagadi Transfrontier Park und Botswana würden uns noch sehr reizen, aber insbesondere für letzteres muss man sich bis zu ein Jahr im Voraus die Stellplätze reservieren, die dann auch noch 50 US Dollar pro Person kosten, ohne jeglichen Luxus, das hält uns dann doch erst mal davon ab. Außerdem würde ich den Etosha auch gerne noch mal zur Trockenzeit erleben. Dann soll man dort ja noch mehr Tiere sehen. Aber auch der Krügerpark, insbesondere der nördliche Teil und das östliche Südafrika wären noch mal ein reizvolles Reiseziel. Schauen wir mal…
 


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Das Südwesterlied

Hart wie Kameldornholz ist unser Land
und trocken sind seine Riviere.
Die Klippen, sie sind von der Sonne verbrannt,
und scheu sind im Busche die Tiere.
Und sollte man uns fragen:
Was hält euch denn hier fest?
Wir könnten nur sagen:
Wir lieben Südwest!

Doch uns're Liebe ist teuer bezahlt,
trotz allem, wir lassen dich nicht,
Weil unsere Sorgen überstrahlt
der Sonne hell leuchtendes Licht.
Und sollte man uns fragen:
Was hält euch denn hier fest?
Wir könnten nur sagen:
Wir lieben Südwest!

Und kommst du selber in unser Land
und hast seine Weiten geseh'n,
Und hat uns're Sonne ins Herz dir gebrannt,
dann kannst du nicht wieder gehn.
Und sollte man dich fragen:
Was hält dich denn hier fest?
Du könntest nur sagen:
Ich liebe Südwest!

von Heinz A. Klein-Werner

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