Home > Europa
 

 

Südholland
Auf dem Rad durch Delft und Den Haag,
zum Strand und den Dünen bei
Scheveningen, plus Rotterdam und Dordrecht

31.8. - 2.9. 2018

Bildergalerie


 
 

Am Freitag, 31.8., fuhren wir um kurz nach 14 Uhr los. Stau war zum Glück hauptsächlich auf der Gegenseite, wobei wir immer wieder weiter Richtung Norden auswichen, so dass wir immerhin nach 3 (statt nach 2,5) Stunden an unserem Hotel bei Delft ankamen. Gebucht hatten wir das Hotel Buitengoed De Uylenburg in Delfgauw für 98 Euro pro Nacht inklusive Frühstück. Die Zimmer sahen im Internet zwar altmodisch aus, aber die Vorteile gegenüber einem Hotel in der Innenstadt waren der kostenlose Parkplatz vor dem Haus, da wir ja auch unsere Fahrräder dabei hatten, und dass das Frühstück inklusive war und nicht noch mal 10-15 Euro pro Person extra kostet. Die Lage war auf jeden Fall sehr idyllisch, und bis ins Zentrum nach Delft sind es von dort nur zwei Kilometer.
Nebenan befindet sich ein beliebtes Restaurant, das Café du Midi, so dass wir bei dem schönen Wetter Glück hatten, draußen essen zu können, denn drinnen hätten wir keine Reservierung für die nächsten Abende mehr bekommen!
Wir nahmen also gleich an einem Tisch in der Sonne Platz und schwangen uns erst nach dem Essen noch mal auf unsere Räder, um zur etwa 6 Kilometer entfernten Windmühle De Valk zu fahren. Das Abendlicht war wunderschön! Nach etwa 45 Minuten waren wir dann wieder zurück am Hotel. Wir machten es uns mit einem Buch im Bett gemütlich, denn ein deutsches Fernsehprogramm gab es nicht.

Das Frühstück gab es ab 8 Uhr und wurde in der großen alten Küche an Gemeinschaftstischen serviert. Kaffee oder Cappuccino wurden frisch aufgebrüht. Es gab leckeres Brot, Croissants, gekochte Eier, Käse, Schinken, Marmelade, Müsli mit Joghurt. Unsere Fahrräder hatten wir über Nacht vor dem Haus abgestellt. Gegen 9.15 Uhr fuhren wir los, zunächst durch einen Park und an einem Kanal entlang bis ins zwei Kilometer entfernte historische Zentrum von Delft. Dort wurde der Marktplatz gerade für ein Boule-Turnier vorbereitet. Entlang der Grachten befanden sich jetzt am Samstag überall Marktstände. Wir kurvten ein wenig durch die schöne Innenstadt und zur Windmühle Molen de Roos, bevor wir uns auf den gut ausgebauten Radwegen ins 30 Minuten entfernte Zentrum der holländischen Hauptstadt Den Haag aufmachten.
In Den Haag liegen die historischen Sehenswürdigkeiten etwas weiter voneinander entfernt. Mit dem Fahrrad ist man aber schnell unterwegs. Wir fuhren zum Binnenhof, dem Sitz des Parlaments, mit dem Ridderzaal und zum Friedenspalast (Vredespaleis), dem Sitz des Internationalen Gerichtshofs. Von dort war es dann auch nicht mehr weit bis zum Kurhaus und Pier in Scheveningen. Die Vergnügungsmeile an der Seepromenade war allerdings nicht so unser Ding. Es gibt jedoch jede Menge Strandrestaurants, und wir kehrten am westlichen Ende schließlich in der fetten Meerjungfrau (Fat Mermaid) ein und genossen den Sonnenschein.

Von Scheveningen aus folgten wir einem tollen Radweg quer durch die Dünen. Hier gibt es verschiedene Zugänge zum Strand, und im Westduinpark stießen wir auch auf ein paar freilebende Schottische Hochlandrinder.
Bei 20 °C war es auf dem Rad im Wind recht kühl, so dass man schon mal eine Jacke brauchte, aber in der Sonne war es auch im T-Shirt sehr angenehm. Schließlich erreichten wir den Ort mit dem lustigen Namen Monster und die Windmill De Vier Winden. Gegenüber der Windmühle gibt es ein Eiscafé mit sehr leckerem Eis.
Entlang von Gewächshäusern und diversen Kanälen kamen wir schließlich am bunten Hasen, dem Eetcafe de Bonte Haas, vorbei, wo wir noch für ein Getränk einkehrten und ich die Gelegenheit nutzte, einen verkehrten Kaffee (koffie verkeerd) zu bestellen, wenig Kaffee mit viel Milch. Dann kamen wir wieder durchs Zentrum von Delft, wo wir noch ein Weilchen auf dem Marktplatz in der Sonne saßen und dann im Eetcafe Oranje Boven an der Ecke Fish & Chips bzw. Kibbeling gegessen haben. Wenig später ging’s auf dem gleichen Weg zurück ins Hotel, das wir um 18.45 Uhr erreichten, nach insgesamt 65 Kilometern.
Das war ungefähr unsere Route ohne das letzte Stück vom Zentrum in Delft wieder auf dem gleichen Weg zurück.


Während vor allem am Samstagmittag noch ein paar Wolken zu sehen waren, sollte der Sonntag sonnig bei 22 °C werden. Nach dem Frühstück fuhren wir mit dem Auto zunächst nach Rotterdam. Nur 16 Kilometer waren es bis zur neuen Markthalle, und am Sonntag war nichts los auf den Straßen. 2014 waren wir bereits mit dem Fahrrad in Rotterdam, aber die Markthalle kannten wir damals noch nicht. Sie wurde im Oktober 2014 eröffnet, und wir waren im April dort. Wir konnten in der Tiefgarage direkt unter der Markthalle für 1,50 Euro für eine halbe Stunde parken. Leider öffnet die Halle sonntags erst um 12 Uhr, aber trotzdem konnte man durch die Gitterstäbe am Eingang ein paar Blicke auf die tolle Deckenbemalung erhaschen. In den oberen Etagen liegen auch Wohnungen.
Auch die architektonisch faszinierenden Kubushäuser kannten wir bei unserem ersten Besuch noch nicht. Zufälligerweise liegen sie direkt neben der Markthalle, so dass wir nur hinüberspazieren brauchten. Durch die Häuser gelangt man zum Oudehaven, so dass wir auch von dort aus noch einen Blick auf die Kubushäuser im Hintergrund warfen.
Von Rotterdam aus sind es mit dem Auto noch mal etwa 20 Minuten bis Dordrecht. Wir parkten etwas außerhalb vom Zentrum und fuhren dann mit den Fahrrädern in die Historische Binnenstad. Etwa eine Stunde waren wir in der Stadt unterwegs. Dann genehmigten wir uns noch ein Lunch bei Finn’s Dordrecht auf der Terrasse mit Broten (Tosti met Parmaham en boerenkaas bzw. Tosti met geitenkaas, walnoten, vijgen en honing). Zum besseren Verständnis gab’s die Karte auch auf Englisch.
Nach zwei Stunden Autofahrt waren wir um 15 Uhr wieder zuhause.

Fazit

Da die Anfahrt für uns an die niederländische Grenze nicht weit ist, kann man so einen Kurztrip auch mal spontan planen. Als normaler Arbeitnehmer kann man sonst ja eher selten aufs Wetter reagieren, was die Urlaubsplanung betrifft.
Von früheren Besuchen in den Niederlanden mit meinen Eltern habe ich noch Fahrten mit dem Fahrrad auf den Deichen bei Gegenwind in Erinnerung. Auf dem Hinweg hat man Gegenwind, und auf dem Rückweg hat der Wind dann gedreht! Bei unserer 3-Tages-Tour 2014 waren wir jedenfalls von den holländischen Radwegen sehr begeistert. Man sollte aber wissen, dass man sich als Deutscher outet, wenn man in Holland mit Helm fährt. Genial ist das System der Knotenpunkte, die die einzelnen Radrouten miteinander verbinden.
Wer eine längere Anfahrt hat und gerne auf flachen Wegen Fahrrad fährt, kann auch eine mehrtägige Reise in unser Nachbarland in Erwägung ziehen. Es gibt mit Sicherheit genug zu sehen!

 

Nach oben