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USA 2000
Ranchurlaub und Rundreise:
Colorado, Utah, Wyoming, South Dakota, Nebraska
1.-24. September


 
 


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Badlands NP Bighorn Mountains Black Hills 1 + 2 Carhenge Chimney Rock Cody Colorado NM Crazy Horse Memorial Custer State Park Denver Devils Tower Dinosaur NM Flaming Gorge Fort Bridger Georgetown
Glenwood Springs Grand Teton NP Jackson Mount Rushmore Naill Ranch Rapid City Rocky Mountain NP
Salt Lake City Scotts Bluff  Wind Cave NP Yellowstone NP

 
Ankunft (Freitag, 1. Sept. 2000)
Der Abflug mit Continental Airlines nach New York war für 11 Uhr vorgesehen, und eine halbe Stunde später waren wir in der Luft. Unterwegs gab's nicht viel zu sehen, denn der Himmel war bedeckt. Der Service war gut und während des 7,5-Stunden-Fluges wurden 4 Filme gezeigt! Um 13 Uhr kamen wir in Newark an. Da ich im Landeanflug auf der linken Seite saß, konnte ich New York mit Manhattan erkennen: das Empire State Building, das World Trade Center und die Freiheitsstatue! Durch die Immigration und den Zoll war ich schnell durch, dann ging's zum Terminal C zu den Domestic Flights. Schließlich rief ich den Shuttle Service zur Naill Ranch in Denver an, doch sie schienen nichts von meiner Reservierung zu wissen! Außerdem konnte ich aufgrund der Hintergrundgeräusche auf dem Flughafen kaum etwas verstehen. Danach galt es 5 Stunden Wartezeit auf den Anschlußflug nach Denver um 17.55 Uhr zu überbrücken. Dann saßen wir noch mal 1,5 Stunden im Flieger fest, bevor es endlich los ging. Zunächst gab es Probleme mit den Motoren, die nicht richtig aufheizten und dann mussten wir uns noch auf dem Rollfeld in die Schlange einreihen, bis wir dran waren. Der Flug selbst war allerdings kürzer als angegeben: 3 Stunden 48 Minuten, so dass wir mit der Verspätung um 21.20 Uhr statt um 20.55 Uhr ankamen. Diesmal gab es keinen Film, aber ich war sowieso schon zu müde. Nach der Ankunft musste ich den Shuttle Bus zum Comfort Inn Airport in Aurora finden, wo ich um 22.45 Uhr eincheckte. Das war 7.45 Uhr morgens nach deutscher Zeit! Da ich um 8 Uhr am Tag zuvor aufgestanden war, belief sich das auf einen vollen 24-Stunden-Tag! Immerhin lag im Hotel eine Nachricht der Ranch vor und auch mein Gepäck war vollständig angekommen, nicht wie in San Francisco zwei Jahre zuvor!

Naill Ranch, Colorado (Samstag, 2.Sept. - Freitag, 8. Sept. 2000)
Um 6 Uhr wachte ich auf, schlief aber wieder ein bis 9 Uhr. Dann rief ich noch mal den Shuttle Service an und bestätigte meine Reservierung für 12.55 Uhr. Nun hieß es, rechtzeitig den Hotel-Shuttle zurück zum Flughafen zu nehmen. Der Transfer-Bus war pünktlich, aber wir fuhren zunächst nach Norden Richtung Wyoming, anstatt nach Osten, wie ich erwartet hätte, wobei wir noch weitere Reisende aufnahmen. In Cheyenne musste ich dann den Bus wechseln, und nun ging es noch eine Stunde Richtung Osten. In Kimball wurde ich von den Ranchleuten abgeholt (Penny und ihre Tochter Tiffany). Um 17.30 Uhr war ich dann endlich angekommen. Insgesamt war ich 4,5 Stunden unterwegs gewesen. Es gibt wohl auch eine 2,5-Stunden-Tour, aber diese findet anscheinend an anderen Wochentagen statt. Für den Shuttle-Service habe ich hin- und zurück $55 bezahlt. Die Naill Ranch liegt im nordöstlichen Teil Colorados. Die nächste Stadt ist Kimball in Nebraska, 30 Meilen entfernt. Weitere Bewohner der Ranch waren Pennys Mann Gary sowie Theresa, eine junge Schwedin, die hier über den Sommer arbeitete, sowie die Hunde Molly und Poncho. Ein Franzose, der sonst im Sommer mit den Pferden aushalf, war während meines Aufenthalts gerade in Urlaub. Die Naill Ranch verfügt über 5000 Acres, 300 Kühe (davon 50 eigene) plus Kälber, sowie 17 Pferde, als ich dort war, aber das ändert sich ständig, da sie fortwährend kaufen und verkaufen. Maximal nehmen sie 10 Gäste auf. Zur Zeit meines Aufenthalts befanden sich noch eine Familie aus Denver hier, die jedoch am nächsten Tag von einem deutschen und einem österreichisches Pärchen abgelöst wurden, sowie ein ursprünglich aus Thailand stammender junger Mann aus Philadelphia, der bereits zum wiederholten Mal hier war.

Frühstück gab es in der Regel um 8 Uhr, und an den meisten Tagen ritten wir etwa 5 Stunden. Bis auf ein Mal ritt ich Willie, einen vierjährigen Paint-Wallach. Meistens überprüften wir die Versorgung der Rinder mit Wasser und Salz und den Zustand der Zäune und suchten nach kranken Kühen und Kälbern. Einmal mussten wir die Herde zusammentreiben, damit sie gegen Fliegen eingesprüht werden konnte, ein anderes Mal mussten wir einen Bullen hereinholen. Das hat Spaß gemacht. An einem Nachmittag versorgten wir ein lahmendes Kalb. Für die drei Männer mit Gary war es schon ein hartes Stück Arbeit, das Kalb zu Boden zu werfen, und ihm eine Injektion zu verabreichen. An einem anderen Tag ritten wir zu einer Nachbarsranch hinaus, um deren Herde auf eine andere Weide zu treiben. An einem Vormittag wartete keine bestimmte Aufgabe auf uns, so dass wir die Pferde auf einen Trailer laden und zu den Pawnee Buttes hinausfahren konnten. Dies dauerte etwa eine Stunde über Dirt Roads. Der Pickup-Truck kam mit dem schweren Anhänger den letzten Hügel nicht hinauf, so dass wir die Pferde schon ausladen mussten. Die Pawnee Buttes sind Felsformationen, die an die Monolithen im Monument Valley erinnern. Für die Indianer sind sie heilig. Wir ritten etwa drei Stunden in der Gegend herum, wobei wir die Kletterkünste der Pferde austesten konnten. Gary, Theresa und Harry, der Österreicher, versuchten den East Butte hinaufzuklettern, aber nur Harry war erfolgreich. Da wir an diesem Tag früh auf der Ranch zurück waren, nutzte ich die Gelegenheit zu einem Bad im Swimming-Pool. Poncho und Molly bellten mich vom Beckenrand aus an, dann sprang Molly sogar noch mit in den Pool! Auf unseren Ritten sahen wir Antilopen und Koyoten. Gary versuchte, uns das Lassowerfen beizubringen, und am Ende der Woche, war ich schon recht erfolgreich mit der Rinderattrappe aus Stroh. Wir versuchten uns auch im Hufeisenwerfen, aber dies war weniger mein Ding. An den meisten Tagen lagen die Temperaturen bei etwa 30 °C (86 °F). Abends kühlte es immer ziemlich ab. An einem Abend gab es ein Gewitter, das aber nicht lange andauerte. Ein Tag war bewölkt und windig, mit etwa 25 °C (77 °F), und an einem sonnigen Tag wehte ein starker kühler Wind.

Am letzten Tag ritten wir 3 Stunden über die Weiden und sahen nach den Kühen und Kälbern, und am Nachmittag waren nur noch Gary, Theresa und ich unterwegs. Die anderen Deutschen zogen es vor, am Pool zu relaxen und die Österreicher wollten im See auf dem Ranchgelände fischen. Ein starker warmer Wind wehte, und ein Gewitter drohte aufzuziehen. Es zog über die Ranch hinweg, kurz nachdem wir wieder zurück waren, aber so schnell wie es gekommen war, so schnell war es auch schon wieder vorbei. Als wir auf der Ranch ankamen, erfuhren wir, dass Harry, von einer Klapperschlange gebissen worden war! Da Penny auch nicht auf der Ranch war und es zu lange gedauert hätte, bis der Krankenwagen angekommen wäre, haben sie kurzerhand den Pick-up genommen und ihn selbst ins Krankenhaus nach Kimball gefahren, wo man ihm ein Antiserum gab. Sein Zustand war stabil, aber er sollte über Nacht zur Beobachtung dort bleiben. Die Österreicher hatten auch wirklich Pech auf ihrer Reise. Zunächst war ihr Gepäck erst drei Tage später angekommen, und dann war Sabine vom Pferd gefallen. Zumindest war ihr nichts passiert, und sie war auch in keinen Kaktus gefallen, von denen es in der Prärie jede Menge gibt. Aber dann noch der Schlangenbiss! Gary und Penny meinten, es sei das erste Mal, daß ein Gast von einer Klapperschlange gebissen worden ist. Normalerweise erwischt es nur die Pferde oder neugierige Kälber. Am Abend sollte ein Nachbar zum Gitarrenspielen kommen, doch stattdessen mußten auf einmal fast alle noch mal raus, um ein Präriefeuer zu bekämpfen, das nur 3 Meilen von der Ranch entfernt war! Aber glücklicherweise konnte der Brand schnell eingedämmt werden. Was für ein Tag!

Rocky Mountain NP (Samstag, 9. Sept. 2000)
An diesem Morgen habe ich gerade noch so den Shuttle zurück nach Denver erwischt. Sie wollten gerade abfahren, als wir ankamen, da es wohl ein Mißverständnis gegeben hatte, dass ich meine Fahrt abgesagt hätte! Na ja, es war 8.20 Uhr, als wir losfuhren, und um 12 Uhr kam ich am DIA (Denver International Airport) an. Auf jeden Fall war ich froh, dass Volker schon dort war wie geplant. Wir gingen dann zur Autovermietung und nahmen unseren gebuchten Wagen in Empfang. Dann ging es Richtung Estes Park in den Rocky Mountains. Wir erreichten den Ort gegen 15 Uhr. Da es Samstag war und ein irisch-schottisches Festival veranstaltet wurde, war viel los. Damit hatten wir leider nicht gerechnet, so dass wir uns schließlich mit einem Zimmerpreis von $130 mit Tax (Mountain 8 Inn) abfinden mussten. Aber wir waren froh, überhaupt noch etwas bekommen zu haben. Nach dem Check-in fuhren wir den Rocky Mountain National Park gleich um die Ecke und zum idyllischen Bear Lake. Am Parkeingang erstanden wir den National Parks Pass für $50, der für alle National Parks und National Monuments in den USA für ein Jahr gilt. Von der Straße aus konnten wir Wapitihirsche weiden sehen. Zum Schluß liefen wir noch ein wenig durch Estes Park, ein ganz netter Touristenort.
Zurückgelegte Meilen: 110

Rocky Mountain NP, Georgetown, Glenwood Springs (Sonntag, 10. Sept. 2000)
Heute ging es um 8 Uhr los. Wir fuhren durch den Rocky Mountain National Park und wanderten eine Meile am Colorado entlang. Gegen 13 Uhr erreichten wir Georgetown, eine historische Silberminenstadt, wo wir uns die alte Dampflok Georgetown Loop Railroad anschauten. Auf der Interstate 70 ging es durch die Berge und den Glenwood Canyon weiter Richtung Westen. Um 16 Uhr kamen wir in Glenwood Springs an und nahmen uns ein Zimmer im Glenwood Motel ($55). Dann gönnten wir uns noch einen Besuch im Glenwood Hot Springs Pool ($9). Es soll der weltweit größte öffentliche Hot Springs Pool sein, mit 32 °C (90 °F) Wassertemperatur, sowie einem kleineren Pool mit 40 °C (104 °F). Dies war ein entspannender Abschluss des Tages.
Zurückgelegte Meilen: 235

 

Colorado NM, Dinosaur NM (Montag, 11. Sept. 2000)
Diesmal besuchten wir das Colorado National Monument in der Nähe von Grand Junction, wo man auf rote Felsen und Monolithen blickt, und das Dinosaur National Monument bei Vernal, Utah, wo wir uns für die Nacht im Motel 6 ($51) einmieteten. Das Dinosaur NM zeigt eine Sammlung von versteinerten Dinosaurierknochen im Western Quarry Visitor Center. Einige der weltweit vollständigsten Dinosauriersklette kann man hier noch im Felsen eingeschlossen sehen. Wir kamen gerade noch rein, da das Visitor Center um 16.30 Uhr schließt. Der Park selbst ist noch viel größer, aber der Dinosaur Quarry ist die Hauptattraktion. Am Abend gingen wir noch im Indoor Pool und Spa eine Runde baden.
Zurückgelegte Meilen: 260

 
 Flaming Gorge, Fort Bridger, Park City, Salt Lake City (Dienstag, 12. Sept. 2000)
An diesem Morgen besuchten wir zuerst die Flaming Gorge National Recreation Area. Als der Flaming Gorge Dam gebaut wurde, hat der aufgestaute Green River einen schönen See inmitten von roten Canyons geschaffen. Als nächstes erreichten wir den Fort Bridger State Historic Park ($2 pro Person) in Wyoming. Fort Bridger war ein Handels- und Militärposten am Oregon Trail. Gegen 15 Uhr waren wir in Park City, wo die olympischen Winterspiele von 2002 ausgetragen werden sollten. Wir liefen die Geschäfte auf der Main Street entlang und aßen ein Sandwich. Eine Stunde später kamen wir in Salt Lake City, der Mormonenhauptstadt, an. Hier checkten wir ins Downtown Motel 6 ($51) ein. Wir besuchten den Temple Square und das Joseph Smith Memorial Building.
Zurückgelegte Meilen: 265
 

Antilope Island, Bear Lake, Montpelier (Mittwoch, 13. Sept. 2000)
Heute besuchten wir den Antelope Island State Park ($7) im Großen Salzsee (Great Salt Lake). Wir sahen Bisons und nahmen ein Bad im Salzsee. Das salzige Wasser hatte solchen Auftrieb, dass man darin liegend wie im Toten Meer Zeitung lesen könnte. Allerdings ist der See zu flach, so das man nicht wirklich schwimmen konnte. Außerdem war das Wasser recht kalt. Wir machten noch schnell ein Foto und machten uns dann auf in die Berge Richtung Bear Lake. Für die Nacht stiegen wir im Super 8 ($57) in Montpelier, Idaho, ab, einem gottverlassen Dorf mit einer Handvoll Motels und einem einzigen Restaurant, das natürlich überfüllt war. Die Bank von Montpelier wurde mal von Butch Cassidy und seinen Spießgesellen ausgeraubt.
Zurückgelegte Meilen: 210
 

  

Jackson Hole, Grand Teton NP (Donnerstag, 14. Sept. 2000)
Etwa 100 Meilen waren es noch bis zum Skiresort Jackson Hole, Wyoming, dem größten Ort am Grand Teton National Park. Wir buchten uns für $60 im Antler Motel ein. Dafür dass es direkt im Ort gelegen war, war es ein Schnäppchen. Dann fuhren wir in den Grand Teton NP, wo wir um den Jenny Lake zum Hidden Falls Wasserfall wanderten, wofür wir hin und zurück etwa 2,5 Stunden benötigten. Dann fuhren wir die Teton Park Road entlang und zum Aussichtspunkt auf dem Signal Mountain mit einem schönen Blick auf die spitzen Berge der Teton Range und über das Tal in leuchtenden Herbstfarben. Von weitem konnten wir auch eine Elchkuh erkennen. Mit etwa 30 °C (85 °F) war es schon ungewöhnlich heiß. Am Abend liefen wir durch Jackson Hole. Der berühmte Shootout am Town Square fand um diese Jahreszeit leider nur noch am Wochenende statt. Im Teton Steakhouse genehmigten wir uns ein gutes Steak-Dinner, anschließend waren wir noch in der Snake River Brewery.
Zurückgelegte Meilen: 195

 


Yellowstone NP (Freitag, 15. Sept. 2000)
Noch einmal ging es durch den Grand Teton NP auf unserem Weg zum Yellowstone, dem ersten Nationalpark der USA. Die Geyire und heißen Quellen und die Tierwelt sind fantastisch. Große Teile des Waldes wurden jedoch durch Feuer zerstört. Auch in diesem ungewöhnlich heißen Jahr gab es einige Feuer im Park, aber die schlimmsten Feuer wüteten 1988, und man kann immer noch die verbrannten Bäume sehen. Es wird wahrscheinlich noch mal 10 Jahre dauern, bis alles wieder hergestellt ist. Trotzdem ist die Natur gesund. Neue Bäume wachsen, kleinere Pflanzen profitieren von den besseren Lichtverhältnissen, und die Tiere finden mehr Futter. Das West Thumb Geyser Basin im Süden des Parks ist auf jeden Fall einen Besuch wert. Anschließend fuhren wir zum Old Faithful, um uns die berühmte Eruption anzuschauen, die alle 60 bis 90 Minuten stattfindet. Das Old Faithful Inn konnte vor dem Feuer von 1988 gerettet werden. Es ist ein einzigartiges Gebäude, insbesondere auch von innen. Das Black Sand Basin und das Biscuit Basin sind auch ein hübscher Anblick. Der Fountain Paint Pot ist auf andere Art interessant. Bisons und Wapitihirsche sieht man häufig im Park, aber um einen Elch, Bär oder Wolf zu sehen, muß man schon Glück haben. Auf jeden Fall sollte man den wilden Tieren nicht zu nahe kommen. Die beste Zeit um Wildtiere zu sehen, ist in der Abend- oder Morgendämmerung. Wir checkten für Freitag- und Samstagabend im Gardiner Motel 6 ($69) ein, dass sich bereits in Montana befindet. Da dies das letzte Wochenende der Sommersaison im Yellowstone war, hatte ich zwei Tage vorher telefonisch reserviert. Nun kann jederzeit der erste Schnee fallen.
Zurückgelegte Meilen: 170
 
Buffalo Yellowstone
 
Yellowstone NP (Samstag, 16. Sept. 2000)
Heute stand der nördliche Teil des  Yellowstone NP mit Mammoth Hot Springs, dem Norris Geyser Basin, dem Grand Canyon of the Yellowstone, den  Lower und Upper Falls und dem Tower Fall auf dem Programm. Den Echinus Geyser im Norris Geyser Basin, der alle 35 bis 70 Minuten ausbricht, sollte man sich anschauen. Wir liefen den Uncle Tom's Trail zum Fuß der mächtigen Lower Falls. Der Ausblick war fantastisch, aber der Weg zurück über die steilen Treppen ziemlich anstrengend. Die Aussichtspunkte an beiden Wasserfällen sind großartig. Zum Abendessen hatte ich einen Büffelburger und Volker Regenbogenforelle im empfehlenswerten Yellowstone Mine Restaurant in Gardiner, direkt gegenüber vom Motel 6.
Zurückgelegte Meilen: 110
 
Yellowstone NP, Cody (Sonntag, 17. Sept. 2000)
Heute fuhren wir durch den Yellowstone NP in südlicher Richtung, wobei wir uns den Mud Volcano und den Sulfur Caldron anschauten, bevor wir den Park durch den Osteingang verließen. Die Scenic Route führte durch den Shoshone National Forest, das Wapiti Valley und die Rattlesnake Mountains. Wir kamen am Buffalo Bill Dam vorbei, der zur Zeit seiner Fertigstellung 1910 der höchste Damm der Welt war. Am späten Nachmittag kamen wir in Cody an und checkten ins Western Six Gun Motel ($49) ein. Die Stadt hat mich ein wenig enttäuscht, denn abgesehen vom Irma Hotel, das von "Buffalo Bill" William F. Cody gebaut und nach seiner Tochter benannt wurde, und dem Buffalo Bill Historical Center (der Eintritt für 2 Tage für 4 Museen unter einem Dach kostet $10), gibt es nicht viel zu sehen. Jackson Hole hatte dagegen viel mehr Western-Flair. Zwischen Juni und August ist die Stadt für ihre allabendlichen Rodeos bekannt sowie die Cody Stampede im Juli. Im Irma findet jeden Abend ein Shootout statt - außer sonntags - somit haben wir es leider verpasst! Für das Museum waren wir auch zu spät dran.
Zurückgelegte Meilen: 180

Bighorn Mountains, Sheridan, Buffalo, Gillette (Montag, 18. Sept. 2000)
Wir verließen Cody in Richtung der Bighorn Mountains. Auf dem Weg besuchten wir spontan das Museum of Flight and Aerial Fire Fighting bei Greybull. Wir fuhren durch den pittoresken Shell Canyon und erreichten nachmittags Sheridan, wo wir das historische Sheridan Inn und den Trail End Historic Site besuchten, Wohnsitz eines der großen Rinderbarone zur letzten Jahrhundertwende. Wir fuhren noch durch das historische Zentrum von Buffalo und landeten am Ende des Tages im Gillette Motel 6 ($49). Was in den USA als historisch bezeichnet wird, ist mit Europa keinesfalls zu vergleichen. Die historischen Gebäude sind gerade mal ein Jahrhundert alt, und sind zwar meist hübscher anzuschauen als die modernen, aber besonders auffallen tun sie meistens auch nicht.
Zurückgelegte Meilen: 270

Devils Tower, Black Hills (Dienstag, 19. Sept. 2000)
Mit bedecktem Himmel machten wir uns heute auf zum Devils Tower. Auf dem Gelände des ersten National Monuments der USA lebt auch eine Präriehundekolonie. Die niedlichen Tiere kann man direkt neben (oder auf!) der Straße sehen. Während wir einmal um den Vulkanschlot herum wanderten, klarte der Himmel auf. Der Devils Tower war der Alien-Landeplatz in Spielbergs "Unheimliche Begegnung der Dritten Art". Anschließend fuhren wir am Vore Buffalo Jump vorbei, der zwischen den Ausfahrten 199 und 205 auf der Interstate 90 bei Beulah gar nicht so einfach zu finden war. Aber außer einem großen Loch im Boden gab es nicht viel zu sehen. Die Stelle wurde beim Bau der Interstate entdeckt und muß noch weiter ausgebaut werden. Die Indianer haben hier früher Büffel gejagt, und man hat viele Knochen gefunden, aber davon wurde natürlich keiner hiergelassen. Weiter ging es zum Spearfish Canyon in den Black Hills, wo die Winter Camp Szene aus "Der mit dem Wolf tanzt" gedreht wurde. Wir machten noch eine Surface Tour in der Homestake Mine in Lead, der größten noch operierenden Goldmine der Vereinigten Staaten, die jedoch 2001 geschlossen werden soll, da sie nicht mehr profitabel ist. Dann liefen wir noch durch die Western Casino Town Deadwood, ebenfalls eine alte Goldgräberstadt, die aber nun ihr Geld mit den Kasinos macht. Sogar Kevin Costner hat eins davon gekauft, das "Midnight Star". Sheriff "Wild Bill" Hickok wurde im "Saloon No. 10" erschossen und liegt nun neben "Calamity Jane" auf Deadwoods Mount Moriah Cemetery mit Blick über die Stadt. Wir verbrachten die Nacht im Motel 6 ($45) in Rapid City, South Dakota. In Rapid City steht auch eine Replik der Stabkirche von Borgund in Norwegen, aber es war schon zu spät, um sie noch zu besuchen.
Zurückgelegte Meilen: 235

 

Badlands NP, Mount Rushmore, Crazy Horse Memorial
(Mittwoch, 20. Sept. 2000)
Nun ging es durch den Badlands National Park, der sehr beeindruckend ist, da die Erosion Felstürme und steile Felsformationen aus dem Stein gemeißelt hat. Gerade als wir das Ende des Parks erreichten, wurden wir vom Regen überrascht. Den ganzen Vormittag über war es schon sehr windig gewesen, und die Temperaturen lagen nur noch bei ca. 14 °C. Wir kamen noch einmal durch Rapid City und fuhren wieder in die
Black Hills. Hier besuchten wir Bear Country USA ($8.50 pro Person), einen Safaripark, durch den man mit dem Auto selbst hindurchfahren konnte. Wir sahen Rehe, Wapitihirsche, Bergziegen, Bighorn-Schafe, Wölfe, Koyoten, Bisons, Pumas, Luchse, wilde Truthähne, eine Grizzly und jede Menge Schwarzbären und sogar Bärenbabys. Wir waren ganz begeistert von den Bären, aber so putzig sie aussehen, man musste die Fenster die ganze Zeit geschlossen halten. Anschließend schauten wir uns die vier Präsidentenköpfe (Washington, Jefferson, Roosevelt und Lincoln) von Mount Rushmore an. Von einem kleinen Parkplatz aus etwas größerer Entfernung konnte man Mount Rushmore kostnlos besuchen. Der große Parkplatz kostet $8 Gebühr. Auf dem Weg zum Crazy Horse Memorial sahen wir sogar noch wilde Bergziegen an der Straße! Wenn Mount Rushmore schon groß ist, ist Crazy Horse riesig. Die Skulptur des berühmten Indianerhäuptlings wurde 1947 begonnen, und bisher ist erst das Gesicht fertiggestellt. Letztendlich sollen sein gesamter Kopf und Oberkörper und der Kopf seines Pferdes im Felsen entstehen! Der Besuch kostet $8 Eintritt pro Person, aber das Geld wird für die Finanzierung des Projekts verwendet. Es gibt auch einen Film zur Historie des Projekts und ein Indianermuseum. Wir übernachteten im Chief Motel ($47.50) in Custer.
Zurückgelegte Meilen: 205

 
Custer State Park, Wind Cave NP, Carhenge, Chimney Rock (Donnerstag, 21. Sept. 2000)
Am vorletzten Tag unserer Reise fuhren wir den Needles Highway zum Custer State Park ($4 p.P.). Wir sahen eine spektakuläre Landschaft mit Granitblöcken und Felsenspitzen wie dem Needle's Eye sowie Rehe, Antilopen, Präriehunde, Büffel, wilde Truthähne und Esel. Wir wanderten um den Sylvan Lake und anschließend im benachbarten Wind Cave National Park hoch zum Fire Lookout Tower. Wind Cave NP besitzt das viertgrößte Höhlensystem der Welt. Es werden mehrere Touren von etwa 1 ¼ Stunden zu $8 pro Person angeboten. Aber da es bereits nach 14 Uhr war und wir noch eine gute Strecke zu fahren hatten, haben wir keine Führung mitgemacht. Wir besuchten noch Carhenge in Nebraska, das aus grau lackierten Autowracks besteht und an Stonehenge im Süden Englands erinnern soll. Es befindet sich 3 ½ Meilen nördlich von Alliance am Highway 87. Auf unserem Weg nach Scottsbluff kamen wir am Chimney Rock vorbei, einem Wahrzeichen der Siedler auf dem Oregon Trail, das den Beginn der schwierigen Passage über die Rocky Mountains ankündigte. Wir verbrachten die Nacht im Microtel Inn & Suites ($54.50) in Gering/Scottsbluff. Das Hotel hatte ein gutes Preisleistungsverhältnis.
Zurückgelegte Meilen: 260

Scotts Bluff NM, Denver (Freitag, 22. Sept. 2000)
Der letzte Morgen begrüßte uns mit miserablem Wetter: grauer Himmel, Nieselregen und Temperaturen von nur 3 °C. Nichtsdestotrotz besuchten wir das Scotts Bluff National Monument und das Oregon Trail Museum, aber wir fuhren nicht mehr zum Aussichtspunkt, denn dort war bei diesem Wetter sowieso nichts zu sehen. Es ging wieder nach Colorado Richtung Süden und wir kamen sogar an der Straße, die zur Naill Ranch führte, vorbei. Gegen 13.30 Uhr erreichten wir das Microtel Inn & Suites Denver International Airport ($76). Nach dem Einchecken fuhren wir nach Downtown. Das Auto parkten wir für eine Tagesrate von $9 und schauten uns das Civic Center und das State Capitol an. Dann liefen wir die 16th Street Mall entlang und zum historischen Zentrum am Larimer Square. Dort wurde gerade das Oktoberfest mit German Beer, Bratwurst und bayrischer Musik gefeiert! Das war irgendwie witzig. Aber es war unangenehm kalt, und wir hatten keine Lust mehr auf Sightseeing, also fuhren wir zurück ins Hotel. Der Verkehr war heftig, und wir kamen erst um 17.30 Uhr wieder dort an. Ich brauchte ein heißes Bad, um mich aufzuwärmen! Schade, dass wir nicht einen von Denvers 310 Sonnentagen erlebten!
Zurückgelegte Meilen: 220

Abreise (Samstag, 23. Sept. 2000)
An diesem Morgen standen wir um 5.30 Uhr auf. Unser Flug mit Continental sollte um 8.35 Uhr nach Cleveland abheben. Ursprünglich hatten wir einen direkten Flug nach New York gebucht, der um 7 Uhr starten sollte, was einen fünfstündigen Aufenthalt am Newark Airport bedeutet hätte. Doch dieser Flug wurde storniert, so dass wir zunächst nach Cleveland und von dort erst nach New York fliegen sollten mit nur einer Stunde zum Umsteigen an beiden Flughäfen! Nun, wir wussten, dass dies knapp werden würde, doch unser Flugzeug machte sich pünktlich auf den Weg zur Startbahn. Doch dann wurde es wieder langsamer, und der Pilot teilte uns mit, dass es Probleme mit den Triebwerken gäbe, und dass wir zurück zum Gate fahren würden. Na toll. Inzwischen waren wir fast eine Stunde zu spät dran, unsere Umsteigezeit in Cleveland, aber der Abflug sollte in den nächsten 10 Minuten erfolgen. Dann wurden Volker und ich aus dem Flugzeug geholt, da festgestellt worden war, dass wir unseren Anschlussflug verpassen würden - was uns schon längst klar war... Wir wurden dann auf den Direktflug nach New York um 11.05 Uhr gesetzt, der um 16.55 Uhr Ortszeit (Zeitverschiebung war zwei Stunden) ankommen sollte. Unser Flug nach Düsseldorf sollte um 17.25 Uhr abheben und auch noch - wie wir aufgrund unseres Hinfluges annahmen - von einem anderen Terminal, zu dem es momentan nur eine Shuttlebusverbindung gab, da der schnelle Monorail gerade repariert wurde! Na ja, den Versuch war es zumindest wert. Zumindest würden wir am nächsten Tag von New York abfliegen können... Inzwischen war der Flieger nach Cleveland gestartet mit unserem Gepäck an Bord. Das sollte es nun wohl nicht zeitgleich mit uns bis nach Hause schaffen. Aber zuhause ist ein Tag ohne Gepäck ja nicht so problematisch...

Nun war bald Boarding Time für den Flieger nach New York, doch bis kurz vor 11 Uhr war noch kein Flugzeug am Gate! Als es endlich ankam, mussten erst noch alle Passagiere aussteigen und das Gepäck musste auch noch ausgeladen werden und die Putzkolonne musste auch noch durch, etc. Mittlerweile war es 11.20 Uhr, aber bald darauf ging es auf die Startbahn, und der Pilot teilte uns mit, dass wir während des Fluges wieder Zeit aufholen würden, so dass wir mit nur 10 Minuten Verspätung ankommen sollten. Hm, meine Hoffnung war ja noch gewesen, dass wir bei einem pünktlichen Abflug vielleicht noch etwas Umsteigezeit herausschlagen könnten... Immerhin wurde diesmal ein guter Film gezeigt, "Glauben ist alles" mit Edward Norton, die Kopfhörer musste man auf dem Inlandsflug allerdings kaufen. Letztendlich landeten wir pünktlich um 16.55 Uhr. Fünf Minuten später waren wir aus dem Flugzeug, so dass uns noch 25 Minuten zum Umsteigen verblieben. Mit dem Wechsel des Terminals würden wir es sicher nicht mehr schaffen! Wir rannten in Richtung der Schilder mit Aufschrift "Shuttle Bus", und stellten fest, dass dort nichts von Terminal C stand, wo wir hinwollten. Bis uns klar wurde, dass wir uns bereits in Terminal C befanden! Nun hatten wir aber mal Glück! Nach etwas mehr Gerenne erreichten wir schließlich das richtige Gate, kaum 10 Minuten vor Abflug!

Kurz darauf wurden die Türen geschlossen, doch bevor wir uns auf den Weg zum Rollfeld machen konnten, wurden wir informiert, dass wir aufgrund schlechter Sichtverhältnisse erst 25 Minuten verspätet starten könnten. Na ja, immerhin brauchten wir nun keinen Anschlussflug mehr erwischen! Diesmal hatten wir keinen Fensterplatz bekommen, aber da es bedeckt war, gab es sowieso nicht viel zu sehen. Während der gesamten Flugdauer wurde nur ein Film gezeigt, und das war auch noch der gleiche, den wir schon auf dem Hinflug gesehen hatten! Immerhin gab mir dies die Gelegenheit, mein Buch zu Ende zu lesen, Bill Brysons "Notes from a Big Country/Streiflichter aus Amerika", das einen interessanten Einblick in die amerikanische Kultur gewährt. Die 3700 Meilen (6000 km) von New York bis Düsseldorf legten wir diesmal in sechs Stunden zurück. Während des Fluges machten wir noch etwas Zeit gut, so dass wir pünktlich um 6.50 Uhr morgens (in Denver war es erst 22.55 Uhr, was also gar nicht so spät für uns war) am 24. September landeten. Zur Abwechslung wurden wir mal mit 17 °C und Sonne begrüßt. In den meisten Fällen, komischerweise, regnet es ja in Deutschland, wenn man aus dem Urlaub zurückkommt. Nach der Passkontrolle gingen wir sofort zum Gepäckbüro, um unser verspätetes Gepäck zu melden, das ja den Weg über Cleveland gegangen war. Doch wir wurden angewiesen, trotz allem erst mal die Gepäckausgabe abzuwarten, um sicher zu gehen, dass unser Gepäck tatsächlich nicht dabei war. Und wir konnten unseren Augen kaum glauben, dort erschienen doch tatsächlich unsere drei Gepäckstücke auf dem Rollband! Also hatte es unser Gepäck tatsächlich über den Weg nach Cleveland geschafft! Sie können nicht mehr als 10 Minuten gehabt haben, um unser Gepäck umzuladen. Bisher hatte ich die Erfahrung gemacht, dass man davon ausgehen kann, wenn die Umsteigezeit bei verschiedenen Terminals weniger als eine Stunde beträgt, dass das Gepäck nicht im gleichen Flieger mitkommt. Diesbezüglich ist Continental also zu empfehlen!

Insgesamt hatten wir auf dieser Reise 2930 Meilen (4690 km) an Fahrstrecke zurückgelegt. Die Benzinpreise lagen zwischen $1,55 und $1,79 pro Gallone, immer noch sehr günstig im Vergleich zu Europa. Leider war der Dollarkurs zum Zeitpunkt unserer Reise relativ hoch: 2,30 DM. Während unserer Reise 1998 stand der Dollar nur bei 1,85 DM, und davor war es sogar noch weniger!

Reisedauer: 14 Tage/15 Nächte + 1 Woche Ranchurlaub

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