USA 2006
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Neuengland ist eine Reise wert, aber ich würde sagen, es lohnt sich umso mehr im Spätherbst, denn der Indian Summer, wie es bei uns heißt, bzw. die Fall Foliage gibt dem ganzen noch eine ganz besondere Note. Ansonsten ähnelt die Landschaft ja doch sehr Europa. Viele Kirchen sehen aus wie in England und die Holzhäuser erinnern an Skandinavien. Die weißen Kirchen mit ihren spitzen Türmen und die vielen überdachten Holzbrücken sind dagegen typisch für Neuengland. Und an der Küste gibt es auch viele Leuchttürme zu sehen. Was auch noch für den Herbst spricht, ist, dass viele Häuser im September und Oktober hübsch dekoriert sind, mit Strohpuppen und Kürbissen, oder eher makaber und skurril mit Skletten, Hexen und aufgeblasenen Plastikgespenstern im Hinblick auf Halloween. Im Sommer gibt es anscheinend auch viele Mücken, denn wir haben immer wieder Zimmer mit Insektengittern an den Türen gehabt. Zwischen Cape Cod und Bar Harbor werden bis Mitte Oktober auch Whale-Watching-Touren angeboten, leider hatten wir keine Gelegenheit dazu. Am Moosehead Lake und in den White Mountains gibt es auch Moose Safaris. Leider ist uns kein Elch begegnet, aber vielleicht sollte man auch froh sein, dass man nicht mit einem zusammengestoßen ist! Tipps für die Reise holten wir uns aus verschiedenen Internet-Foren: www.usa-reise.de, www.usa-stammtisch.de und www.amerika-forum.de. Für Hotelbewertungen ist die Seite www.tripadvisor.de zu empfehlen. Entgegen unserer Gewohnheit hatten wir diesmal alle Unterkünfte vorgebucht, da man ja immer wieder hört, dass Neuengland zur Zeit des Indian Summers sehr voll sein soll. Im Nachhinein denke ich, es wäre nicht notwendig gewesen. Die Großstädte wie New York und Boston hätten wir sicherlich vorgebucht, denn ich denke, dass es kein Vergnügen ist, in einer Großstadt, in der man sich nicht auskennt, die Unterkünfte abzuklappern, wobei man nicht weiß, wo man mit der Suche anfangen soll und was die Hotels für Preise nehmen. In Manhattan und im Zentrum von Boston sind die Hotels sehr teuer und nehmen zum Teil auch horrende Parkgebühren. Am Wochenende macht es auch Sinn, sich zumindest frühzeitig nach einer passenden Unterkunft umzusehen, denn wenn das Wetter schön ist, machen auch viele Amerikaner kurzfristig Urlaub. Am 2. Montag im Oktober ist auch noch ein Feiertag, Columbus Day, da sollte man wahrscheinlich schon rechtzeitig vorbuchen. Ansonsten haben wir aber überall Vacancies Schilder gesehen, wobei aber in den seltensten Fällen Preise angegeben waren, und viele Motels insbesondere in den Ortszentren, sind sehr teuer. Es macht also zumindest Sinn, sich schon vorher einen Überblick zu verschaffen, was eventuell in Frage kommt, zumal man manche Unterkunft ohne eine Anfahrtsbeschreibung auch schlecht findet. Kettenmotels sind bis auf die größeren Städte wie Portsmouth, Portland oder Bangor eher selten und Werbung an den Straßen ist verpönt. Viele Restaurants waren auch eher teuer, aber wir haben nie in den hochpreisigen Restaurants gegessen, aber auch nicht in Fastfood Restaurants. Pro Hauptgericht zahlten wir in der Regel zwischen 8 und 15 Dollar. Sprit kostete zwischen $2.29 (Bangor, Maine) und $2.47 (Lincoln, White Mountains) pro Gallone. Der Dollar lag bei ca. 0,80 Euro. Kosten für 2 Personen bei 15 Nächten: Für die Motels zahlten wir zwischen $46 und $85 mit Steuern
pro Nacht, im Durchschnitt $59 pro Nacht. Mit AAA-Karte oder durch vorbuchen
übers Internet bei den Kettenmotels kann man sparen. Die Preise sinken nach dem
Columbus Day Weekend, aber dann ist meist auch nicht mehr viel von der
Farbenpracht übrig. Außerdem ist verstärkt auch mit schlechterem Wetter zu
rechnen. In der ersten Oktoberwoche sollte man North Conway in den White
Mountains meiden, da in der Nähe auch noch die Fryeburg Fair stattfindet. Die
Unterkünfte in Lincoln sind dann wesentlich preiswerter zu haben. Als Zielflughäfen kamen für uns Boston, New York und Toronto in Frage. Letztendlich bekamen wir das günstigste Angebot mit Continental als Direktflug ab Köln-Bonn nach Newark (New York). Die LTU fliegt auch direkt ab Düsseldorf nach New York (JFK), allerdings war der Flug etwas teurer (446 Euro), und der Mietwagen wäre ab JFK auch teurer gewesen. Lufthansa flog für 554 Euro (www.ticketfox.de) ab Frankfurt nach Boston. Den Flug buchten wir über Opodo Ende Juli (409 Euro). Der Abflug am Donnerstag, 21.9., war noch einer der preiswertesten Termine. Den Mietwagen buchten wir über Holidayautos inklusive aller Versicherungen (470 Euro für 15 Tage Intermediate) ebenfalls Ende Juli, es gab noch ein Special Offer, so dass wir einen Tag weniger bezahlen mussten. Als Reiseführer hatten wir „Neuengland“ von Vista Point, Auflage 2006. War ganz ok, mit Routenvorschlägen. Die Fall Foliage fängt ganz im Norden an, ich würde sagen ab Mitte September. Für Maine, New Hampshire und Vermont sind die letzte Septemberwoche und die ersten beiden Oktoberwochen die beste Reisezeit, um den Peak zu erwischen. Um das Columbus Day Wochenende kann man mit dem Peak in Massachusetts, New York, Connecticut und Rhode Island rechnen. Dennoch kann es von Jahr zu Jahr verschieden sein, je nachdem wie warm der Sommer ist und wann der erste Nachtfrost einsetzt. Die Küste ist auch wesentlich später dran, wohl eher ab Mitte Oktober, als die Höhenlagen um die White Mountains und der Norden von Vermont. Die schönsten Laubverfärbungen sieht man meistens sogar von der Straße oder an Seen. Sobald man in die Wälder hinein läuft, ist vieles noch grün. Das liegt wohl daran, dass die Blätter auch das Licht der Sonne brauchen, um sich zu verfärben. Hier ein paar Links zu den Foliage-Reports: Wenn wir mehr Zeit gehabt hätten, hätte man sicher noch mindestens zwei Tage länger in New York bleiben können, einen Tag länger in Boston, die Städtchen Lexington und Concord anschauen sowie Plymouth mit der Plimoth Plantation und der Mayflower und natürlich Cape Cod. An der Küste wäre noch eine Nacht in Rockport nicht verkehrt gewesen, d.h. besser drei statt zwei Übernachtungen zwischen Boston und dem Acadia NP, dann hat man ausreichend Zeit für ein paar schöne Abstecher in die Küstenorte. Dabei ist es natürlich besser, wenn man nicht vorgebucht hat, denn bei schlechtem Wetter macht das alles natürlich wieder weniger Sinn. Dann hat man aber vielleicht auch Gelegenheit, dem ein oder anderen Outlet Center in der Gegend einen Besuch abzustatten, z.B. Kittery oder Freeport. Wobei sicher auch andere die gleiche Idee haben… In Maine hätte sich sicher noch ein Abstecher bis zur kanadischen Grenze und dem hübsch gestreiften West Quoddy Lighthouse gelohnt, oder zum Moosehead Lake. Hier hat man, wie der Name schon sagt, sicher gute Chancen Elche zu sehen. In Vermont (z.B. Burlington), Massachusetts (Hancock Shaker Village) und Connecticut (Litchfield soll auch ein schönes Örtchen sein) hätte man sicher auch noch mehr Zeit verbringen können. Tja, irgendwie ist die Zeit immer viel zu kurz, aber vielleicht gibt es ja ein nächstes Mal… |
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