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Namibia 2010
Rundreise mit dem Allradcamper – Wüste und wilde Tiere

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Freitag, 9.4.2010
Abflug nach Windhoek

Um 15.21 Uhr ging unser ICE von Düsseldorf nach Frankfurt. Wir hatten Rail & Fly Tickets, die Sitzplätze waren reserviert. Mit nur ein paar Minuten Verspätung kamen wir gegen 16.30 Uhr am Flughafenbahnhof Frankfurt an. Wir nahmen den Bus zum Terminal 2, und an der Haltestelle trafen wir Dirk aus dem Namibiaforum mit seiner Frau Karin. Da wir den Online-Check-in genutzt hatten, kamen wir sofort dran. Dirk und Karin mussten sich in der Warteschlange einreihen. Wir gingen dann erst mal hoch Richtung Besucherterrasse, wo man bei Kaffee und Kuchen oder einem Menü von McD die Flugzeuge beobachten kann. Da unser Flug erst um 20.10 Uhr starten sollte, hatten wir noch reichlich Zeit. Schließlich machten wir uns dann zum Gate. Die Security dort ging fix. Der Flug dauerte 9,5 Stunden, der Sitzabstand und das Essen waren OK. Der Film startete leider spät und hatte kein Bild.

Samstag, 10.4.2010, Wetter: sonnig, ca. 30 °C
Windhoek – Bagatelle Kalahari Game Ranch

Um 5.15 Uhr kamen wir pünktlich in Windhoek an. Die Einreise war problemlos. Uns wurden noch 10 Tage über das Abflugdatum hinaus in den Pass gestempelt, und nach knapp einer Stunde standen wir in der Ankunftshalle. Als erstes holten wir Bargeld aus dem ATM, dann gesellten wir uns zu den anderen Passagieren, die auf den Autovermieter Asco warteten, u.a. auch Simone mit Mann Manfred aus dem Namibiaforum. Laut unserer Information vom Reisebüro sollten wir spätestens 60 Minuten nach Ankunft vom Autovermieter abgeholt werden, laut der Information, die ein Reisender aus Norwegen erhalten hatte, sollte erst um 7 Uhr jemand von Asco aus losfahren. Wir stellten uns also erst mal auf eine längere Wartezeit ein. Um kurz nach 7 Uhr kam dann doch „schon“ der Asco-Mitarbeiter, und es konnte losgehen. Bis nach Windhoek waren es 45 Kilometer.

Kurz vor 8 Uhr kamen wir bei Asco Car Hire in der Mandume Ndemufayo Avenue an. Insgesamt mussten ca. 6 Parteien abgefertigt und eingewiesen werden, was dauerte. Um 10.30 Uhr kamen wir dann endlich vom Hof. Der Wagen, ein Nissan Patrol Discoverer X, d.h. ein Allradfahrzeug mit Wohnkabine, war ein Jahr alt und hatte 61.724 km auf dem Tacho. Der Wagen hatte eine kleine Sitzecke, eine Spüle, zwei Gaskochplatten, einen Kühlschrank und ein ausziehbares Bett von 1,60m Breite, außerdem zwei separate 90-Liter-Benzintanks, einen 90-Liter-Wassertank (für Spüle und Außendusche), zwei Reservereifen und einen eingebauten Kompressor zur Verminderung bzw. Erhöhung des Reifendrucks für die Fahrt auf Schotter- bzw. Teerstraßen. Ein kleiner Campingtisch und zwei bequeme Campingstühle gehörten auch zur Ausstattung sowie eine Chemietoilette, die bei uns wegen einer kleinen Stufe aber leider nicht ins Fahrzeug passte.

Als erstes fuhren wir zum Super Spar Markt an der Maeruea Mall. Der Einkauf dauerte etwa 75 Minuten. Für ca. 120 Euro waren wir für die nächste Woche eingedeckt. Um 12.30 Uhr kamen wir dann endgültig los. Auf der B1 ging es nach Süden Richtung Rehoboth. Wir waren kaum 60 Kilometer gefahren, da fing es an, nach Gummi zu riechen, und die Kühlwassertemperaturanzeige bewegte sich in Richtung rot. Uns blieb nichts anderes übrig als anzuhalten und nachzuschauen, der nächste Rastplatz war nicht weit. Kaum waren wir darauf abgebogen, zischte Dampf aus der Motorhaube und der Motor ging aus. Leider hatten wir es versäumt, schon in Windhoek eine lokale Handykarte zu kaufen, was wir eigentlich machen wollten. Auf dem Rastplatz stand bereits ein LKW mit mehreren Leuten drumrum. Eigentlich lautet die Empfehlung, an den Überlandstraßen nicht anzuhalten, vor allem nicht, wenn schon jemand dort steht!

Wir holten schnell unser Handy raus. Die deutsche Handykarte hatte Empfang! Wir riefen die 24-Stunden-Notfallnummer von Asco an. Wir bekamen eine Verbindung, wenn auch manchmal aufgrund des Verkehrs schlecht zu verstehen. Sie wollten wissen, was passiert war, wo wir standen und müssten erst mal gucken, wann sie einen Fahrer schicken könnten. Sie würden noch mal anrufen. Schließlich klingelte tatsächlich das Telefon. Asco teilte uns mit, dass sie ein Ersatzfahrzeug schicken können. Es müsste aber erst noch fertig gemacht werden, was etwa 1,5 Stunden dauern würde. Sie würden noch mal anrufen, sobald der Fahrer losfährt. Währenddessen erlebten wir ein Kommen und Gehen auf dem Rastplatz und hofften, dass niemand anhielt, der Böses im Schilde führte...
Nach langem Warten kam der ersehnte Anruf. Dann noch mal eine Stunde, bis das Fahrzeug auftauchte. Schnell alles Umgeladen, und wir konnten nach vier Stunden Wartezeit endlich weiterfahren! Das Ersatzfahrzeug war erst vor einem Monat zugelassen und hatte nur 5555 km auf dem Buckel. Damit sollte es jetzt hoffentlich keine Probleme mehr geben!

Es war 17.30 Uhr. Wir hatten die erste Übernachtung auf der Bagatelle Kalahari Game Ranch vorgebucht. Alternativ hätten wir auch am Lake Oanob übernachten können, ca. 90 km südlich von Windhoek. Aber dort würden wir auch nicht mehr im Hellen ankommen, und der Tag war sowieso gelaufen. Um in unserem Zeitplan zu bleiben hätten wir dann am nächsten Tag ca. 500 km fahren oder Lüderitz ausfallen lassen müssen. Und auf Bagatelle hatten wir einen Übernachtungsplatz sicher. Also beschlossen wir doch noch bis dorthin zu fahren. Um 17.45 Uhr war Sonnenuntergang. Kurz darauf war es stockdunkel. Ca. 40 km hinter Rehoboth bereuten wir es, doch noch weitergefahren zu sein. Von Dämmerungs- und Nachtfahrten wurde sowieso abgeraten, insbesondere aufgrund von Unfällen mit Tieren. Außerdem waren wir nach der Nacht im Flieger inzwischen ziemlich müde. Die Strecke zog sich länger als gedacht. Bei Mariental ging es noch die letzten 28 km über gute Schotterpiste. Schließlich erreichten wir gegen 20 Uhr das Farmtor. Zum Glück war es nicht verschlossen. An der Rezeption war auch noch jemand, der uns zu unserer Campsite Nr. 4 führte. Nach einem Apfel bzw. Brötchen, einer schnellen Aufräumaktion, da alle unsere Einkaufstüten noch lose im Camper lagen und einer kurze Dusche (wir hatten hier immerhin unser eigenes Sanitärhäuschen) fielen wir nur noch ins Bett.

Zurückgelegte Fahrstrecke: 295 km
Übernachtung: Camping Bagatelle Kalahari Game Ranch: N$250 (ca. 25 Euro)
 

Sonntag, 11.4.2010, Wetter: sonnig, ca. 30 °C
Bagatelle Kalahari Game Ranch – Köcherbaumwald

Mit Sonnenaufgang um 6 Uhr wachten wir auf. Als ich aus dem Fenster schaute, sah ich als erstes eine Springbock-Antilope. Nur eine weitere Campsite war belegt. Wir frühstückten Müsli und Cornflakes mit Kaffee, räumten alles wieder zusammen, und fuhren gegen 7.45 Uhr zurück zur Rezeption. Nun liefen wir noch etwa eine Stunde über das Farmgelände, sahen dabei ein paar Mangusten, und warfen einen Blick auf die Dune Lodges und das Wasserloch, an dem gerade zwei Springböcke tranken. Wir liefen bis hoch zum braunen Wassertank auf den Dünen. Den Rest des 6,5km langen Hiking Trails machten wir dann aber nicht mehr. Es war auch schon ganz schön warm. Wieder an der Rezeption fragten wir, ob wir noch Frühstück bekommen könnten, was uns zuvor schon angeboten worden war. Wir konnten. Es gab Büffet, und wir entschieden uns noch für Rührei mit Speck. Vor dem Frühstücksraum konnte man draußen sitzen. Dort befand sich auch der kleine Pool. Wir zahlten 230 N$ für 2x Frühstück, und kurz vor 9.30 Uhr machten wir uns auf die Weiterfahrt.
Wir fuhren zurück zur B1, und dann weiter Richtung Süden bis nach Keetmanshoop. Diese Strecke war ziemlich eintönig. Etwa 20 km vor Keetmanshoop fuhren wir rechterhand am Garaspark Köcherbaumwald vorbei. In Keetmanshoop tankten wir noch, was entgegen manch anderer Erfahrungsberichte völlig problemlos war, die befürchteten Belästigungen durch Verkäufer etc. blieb aus. Aber vielleicht ist dort sonntags auch weniger los als sonst. Nun ging es auf Pad, d.h. ungeteerte Straße, zu den Köcherbaumwäldern, noch 40 km bis zu unserem Ziel. Kurz vor dem Abzweig auf die C17 tauchte links das Quivertree Forest Camp auf (mit dem offiziellen Nationalmonument). Bald darauf fuhren wir am Giants Playground vorbei (der zum Quivertree Forest Camp gehört). Und kurz vor 14 Uhr erreichten wir das Mesosaurus Fossil Bushcamp, die letzten 3 km auf schlechterer Wegstrecke. Hier soll man meist ganz alleine sein, aber als wir ankamen, stand dort schon ein Discoverer X. Es stellte sich heraus, dass Ulrike und Jürgen ihn auch bei Asco gemietet hatten. Ulrike war die Freundin von Heidi aus dem Namibiaforum, die mir in den letzten Monaten sehr viele Tipps gegeben hatte. Eigentlich hätten wir uns nicht treffen sollen, doch sie hatten ein Problem mit dem Schloss ihrer Campertür, so dass sie einen Tag auf die Ersatzteile warten mussten (denn dummerweise war Sonntag). Später kamen dann noch zwei deutsche Camper (Auswanderer).
Wir unterhielten uns noch ein wenig mit Ulrike und Jürgen, nutzten die Buschdusche und machten uns gegen 15.30 Uhr auf eine kleine Erkundungstour durch den Köcherbaumwald rund ums Camp. Um 17.15 Uhr ging es dann noch mal los, um Bilder vom Sonnenuntergang zu schießen. Eine halbe Stunde später war die Sonne hinter den Hügeln verschwunden. Inzwischen waren die kleinen Webervögel in ihr großes Nest zurückgekehrt, das sich direkt an unserem Stellplatz befand. Nun setzten wir uns mit Ulrike und Jürgen zum Grillen zusammen. Wir hatten eine Boerewors und eingeschweißte, marinierte Steaks, dazu einen gemischten Salat. Ulrike und Jürgen grillten auch noch einen großen Butternut-Kürbis, den wir probierten. Es dauerte eine Weile, bis er durch war. Ich fand, dass er Ähnlichkeit mit Süßkartoffeln hatte. Der nächtliche Sternenhimmel war fantastisch.

 

Zurückgelegte Fahrstrecke: 321 km
Übernachtung: Mesosaurus Fossil  Bushcamp 140 N$ (ca. 14 Euro)





Montag, 12.4.2010, Wetter: vormittags sonnig, nachmittags bewölkt, ca. 19 °C, nachts ca. 16 °C
Köcherbaumwald – Wildpferde bei GarubLüderitz

Um 5 Uhr klingelte bereits der Wecker, um Sonnenaufgangsbilder von den Köcherbäumen machen zu können. Bewaffnet mit Stirnlampen und dem Stativ über der Schulter liefen wir noch im Dunkeln los. 5.20 Uhr war die beste Zeit, um Fotos zu machen. Der Horizont leuchtete rötlich und langsam wurde es heller. Um 6 Uhr ging die Sonne auf. Nach dem Frühstück fuhren wir um kurz vor 8 Uhr los. Wir hielten noch an der Rezeption, um zu bezahlen. Giel führte uns dann noch zum zahmen Erdmännchen (Meerkat auf Afrikaans) Kurri. Wir waren begeistert. Die Führung zu den Dinosaurierfossilien sollte leider erst um 9 Uhr beginnen, was uns zeitlich etwas zu eng wurde, so dass wir darauf verzichteten.
Dann machten wir uns auf den Weg nach Lüderitz. Es ging zurück zur B1, dann bei Keetmanshoop auf die B4. Um 11.30 Uhr tankten wir in Aus, wo nicht viel los war. Kurz vor 12 Uhr erreichten wir nach weiteren 20 Kilometern die Beobachtungsstelle am Wasserloch bei den Garub Wild Horses. Es war gerade nur eine Handvoll Pferde dort, aber auch ein paar Oryx-Antilopen. Entlang der Straße sahen wir auch noch Strauße. Wir hielten noch an der alten Bahnstation Garub, fuhren an Kolmanskop vorbei und erreichten gegen 14 Uhr Lüderitz. Zunächst steuerten wir den Campingplatz auf Shark Island an und duschten erst mal. Gegen 15.30 Uhr fuhren wir wieder nach Lüderitz rein, parkten neben dem Spar-Markt, wo wir unser Auto in die Obhut eines Parkwächters gaben, dann wurden wir gleich von einem Nussverkäufer und zwei kleinen Kinder belagert. Es gelang uns schließlich, diese abzuschütteln. In einem MTC-Shop kauften wir nun erstmal eine Handykarte für ca. 5 Euro einschließlich Guthaben (7 N$ für die Karte). In der Post nebenan erstanden wir noch Briefmarken.

Dann liefen wir hoch zur Felsenkirche an ein paar schönen bunten Häusern vorbei, und zum Goerke-Haus, anschließend noch zur alten deutschen Turnhalle. Wir holten Geld an einem ATM der Windhoek-Bank (die Postbanksparcard wollte er nicht, aber die DKB Kreditkarte funktionierte) und kauften noch kurz im Spar ein. Dann beschlossen wir, noch zum Diaz Point zu fahren, 22 Kilometer auf guter ungeteerter Straße durch eine Mondlandschaft. Unterwegs sahen wir ein paar Flamingos. 30 Minuten brauchten wir bis zum Aussichtspunkt mit der vorgelagerten Robbeninsel, es war 17 Uhr. Leider war es gerade bewölkt und kein schönes Licht. Zurück in Lüderitz fuhren wir zur Waterfront, fanden das Restaurant Ritzi's und bekamen kurz vor 18 Uhr noch einen der vier Parkplätze davor. Kurze Zeit später war alles belegt. Wir bestellten beide frischen, gegrillten Kingclip, dazu je ein Glas Weißwein, alles für 170 N$ (ca. 17 Euro) plus Trinkgeld. Während wir im Restaurant saßen leuchtete der Himmel noch einmal feuerrot auf, als die Wolken von der untergehenden Sonne angestrahlt wurden. Wir fuhren zurück nach Shark Island. Hier waren wir ganz alleine. Es war kaum windig und nicht kalt, aber doch etwas kühl, so dass wir den restlichen Abend gemütlich im Camper verbrachten.

Zurückgelegte Fahrstrecke: 426 km
Übernachtung: NWR Campsite Shark Island 180 N$ (ca. 18 Euro)





Dienstag, 13.4.2010, Wetter: sonnig, ca. 30 °C
Lüderitz – Kolmanskop – Wildpferde bei Garub – Klein-Aus Vista

Der Tag begrüßte uns wieder sonnig, und das Meer schimmerte blau. Wir frühstückten gemütlich vor dem Camper. Um 8.20 Uhr brachen wir auf. Nach einem kurzen Einkauf bei OK Groceries (Grillkohle und -holz hatten wir noch vergessen) fuhren wir zur Geisterstadt Kolmanskuppe, die wir eine halbe Stunde vor der ersten Führung (9.30 Uhr) erreichten. Am Eingang bekamen wir die Tickets. Man konnte solange alleine auf dem Gelände rumlaufen, wie man wollte. Die einstündige, optionale Führung war auf Deutsch (alternativ auf Englisch). Am Ende unserer Besichtungstour gönnten wir uns im Café in der alten Messe ein Milchshake. Um 11.30 Uhr fuhren wir weiter, auf der B4 zurück nach Aus. Die Strecke ist zwar wenig abwechslungsreich, aber wir fanden sie trotzdem interessant. Nach einer Stunde Fahrt waren wir wieder bei den Wildpferden, wo wir uns eine knappe Stunde aufhielten. Diesmal waren mehr Pferde dort, und auch ein paar Oryxe und Strauße.

Wir tankten noch einmal in Aus, bevor wir zur Rezeption von Klein-Aus Vista fuhren, um unsere vorreservierte Campsite zu bezahlen. Wir bekamen die Nr. 6 zugewiesen, von insgesamt 10 Stellplätzen, die bis zum Abend alle belegt waren. Der Campingplatz liegt sehr schön zwischen einigen Hügeln. Wir machten uns erst einmal einen Kaffee und aßen ein paar Kekse. Um 15.20 Uhr liefen wir los auf dem Sunset-Trail, der direkt neben dem (sehr sauberen) Sanitärhäuschen startet. 1 Stunde 45 Minuten waren für den Rundweg angegeben (immer den weißen Fußabdrücken mit rotem Pfeil folgen). Nach 35 Minuten sanften Bergauflaufens mit ein bisschen Kraxeln am Schluss erreichten wir einen Aussichtspunkt mit tollem Blick über die Ebene. Hier verweilten wir ein wenig und genossen die Aussicht. Auch ein paar Klippspringer-Antilopen haben wir gesehen. Dann folgten wir dem Rundweg zurück (der hier nicht immer ganz eindeutig war) bis zum Abzweig auf dem Hauptweg. Der restliche Weg dauerte noch mal etwa einen Stunde. Unterwegs kommt man am Abzweig zum Schutztruppentrail vorbei. Nach insgesamt knapp zwei Stunden waren wir wieder am Camp.
Nun noch heiß geduscht, dann wurde es schon dunkel. Wir grillten uns zwei Spieße (die wir uns beim Spar-Markt in Windhoek hatten einschweißen lassen) und zwei Kräuter-Steaks, sowie ein paar Kartoffeln. Dazu gab es Salat und Savannah Dry Cider bzw. Windhoek Lager.

Zurückgelegte Fahrstrecke: 135 km
Übernachtung: Campsite Klein-Aus Vista 160 N$ (ca. 16 Euro)

Mittwoch, 14.4.2010, Wetter: teilweise bewölkt, ca. 23 °C
Klein-Aus Vista – TirasbergeFarm Koiimasis

Um 7.30 Uhr brachen wir auf. Für die nächste Zeit sollten wir die Teerstraße so schnell nicht wiedersehen. Hinter Aus ging es auf die C13 Richtung Helmeringhausen, dann auf die D707 durch die Tirasberge. Am Abzweig auf die D707 waren die Entfernungen zu den einzelnen Gästefarmen angegeben. Noch 90 km bis zur Koiimasis Ranch, wo wir für eine Nacht vorgebucht hatten. Die letzten 20 km auf der Farmpad hatten viel Waschbrett und waren teils steinig. Schließlich erreichten wir ein Schild, rechts ging es zur Fest Inn Fels Farm Lodge, geradeaus weiter zur Farm und zum Campingplatz. Um 11 Uhr waren wir dort. Anke wies uns die Campsite Nr. 1 zu, die mir auch am besten gefiel. Sie war genau richtig für zwei Personen, die Nr. 4 schien besser für eine größere Gruppe. Aber alle vier Campsites sind sehr schön und von roten Felsen eingerahmt. Das Sanitärhäuschen zwischen Campsite 1 und 2 war sehr sauber. An der Campsite Nr. 2 sprangen sehr viele Klippschliefer (Rock Dassies) herum und ein paar Klippspringer. Auch eine Manguste haben wir gesehen. Am späteren Nachmittag waren drei der vier Campsites belegt.

Nach einer Siesta einschließlich Mittagessen und Erkunden der Campsite fuhren wir den einen Kilometer zurück zum Farmhaus und starteten von dort auf dem 5 Kilometer langen Sunset Trail, einmal rund um das Farmgelände. Der Weg war sehr einfach zu gehen, meist auf dem Fahrweg. Um 15.20 Uhr liefen wir los. Der Hofhund begleitete uns. Unterwegs sahen wir noch ein paar Klippspringer in den Felsen. Knapp zwei Stunden brauchten wir insgesamt bei gemütlichem Gehen. Kurz vor Ende klettert man noch auf einen Hügel mit Sundowner Bar, aber da es bewölkt war, lohnte es sich nicht, noch auf den Sonnenuntergang zu warten. Von hier brauchten wir noch ca. 20 Minuten zurück zur Farm. Nun noch schnell geduscht, denn wir hatten uns vorab für das Abendessen in der Fest Inn Fels Lodge angemeldet. Dorthin waren es 300 m Fußweg vom Campingplatz. Es gab eine Art Bruschetta mit Tomaten und Schinken als Vorspeise, dann einen eingelegten Salat aus Kraut und Möhren. Als Hauptspeise gab es Oryx-Filet mit Erbsen- und Möhrengemüse und einer Grillkartoffel. Zur Nachspeise eingelegte Birnen und Pfirsiche. Die Portionen hätten etwas größer sein können. Auch qualitativ hätten wir uns mehr versprochen. Gezahlt haben wir zusammen 350 N$ plus Getränke und Trinkgeld.

Zurückgelegte Fahrstrecke: 159 km
Übernachtung: Campsite Ranch Koiimasis 250 N$ (ca. 25 Euro)

Donnerstag, 15.4.2010, Wetter: vormittags bewölkt, nachmittags sonnig, ca. 28 °C
Farm Koiimasis – Sesriem CanyonSossusvlei

Wir fuhren zur Farm zum Bezahlen und nahmen uns von Anke noch Wildfleisch zum Grillen mit: Kudu, Oryx und Strauß, insgesamt 5 Portionen (mit jeweils 2 eingelegten, eingeschweißten und eingefrorenen Steaks) für 365 N$ (das wirklich sehr gut war). Um 7.30 Uhr brachen wir dann auf. 45 Minuten brauchten wir über die Farmpad zurück zur D707. Nach knapp zwei Stunden und 76 Kilometern hatten wir den Abzweig auf die C27 erreicht. Zum Schloss Duwisib sind wir nicht mehr abgebogen. Für einen Blick und ein Foto war uns der Umweg von 90 Minuten zu zeitaufwändig. Im weiteren Verlauf der Straße, auf der wir die Namib Rand Nature Reserve streiften, sahen wir Springböcke, Oryxe und Zebras. Um 12 Uhr erreichten wir Sesriem. Wir tankten an der Engen-Tankstelle, kauften noch Wasser nach und gönnten uns ein Softeis. Der Geldautomat war leider gerade außer Betrieb. An der Sesriem-Rezeption checkten wir beim NWR für unsere vorgebuchte Campsite ein. Beim MET-Officer bekamen wir das Sossusvlei-Permit für zwei Tage (N$340 = 4x $80 pro Person plus 2x $10 für das Auto), das auch für den Sesriem Canyon gilt. Unsere zugewiesene Campsite war die Nummmer 18. Unser Camper passte allerdings nicht unter den Baum zwischen den Steinmauern, aber wir konnten uns einfach neben die Umrandung stellen.

Nach der Lunchpause fuhren wir noch an der Sossusvlei Lodge vorbei, um für das Dinner-Büffet am nächsten Abend zu reservieren. Dann fuhren wir die 4 Kilometer zum Sesriem-Canyon. Weit konnten wir nicht in den Canyon gehen, denn direkt unterhalb des Einstiegs stand Wasser, was wohl nicht untypisch für diese Jahreszeit ist. Um 14.40 Uhr passierten wir das Gate Richtung Sosssusvlei. Die Stichstraße dorthin ist geteert, aber man darf wegen der Tiere nicht schneller als 60 km/h fahren. Einen kurzen Stop machten wir an den Feenkreisen. Dann fuhren wir auch endlich in die Sonne hinein, und die Dünen leuchteten rot statt grau. Nach 60 Kilometern Fahrt erreicht man den 2WD-Parkplatz. Danach geht es per Shuttle oder im eigenen 4WD weiter, denn die letzten 5 Kilometer sind sehr tiefsandig. Mit Untersetzung und hochtourig im niedrigen Gang kamen wir gut durch. Gegen 16 Uhr hatten wir den Deadvlei-Parkplatz erreicht. Von hier ging es zu Fuß ins Deadvlei mit den abgestorbenen Bäumen, dahinter die rot leuchtende Big Daddy Düne, was sehr schön war im späten Nachmittagslicht. Leider mussten wir uns schon bald losreißen. Um 17.15 Uhr machten wir uns auf die Rückfahrt. Um 18.25 Uhr passierten wir das Tor, das um 18.45 Uhr geschlossen wurde (eine Stunde nach Sonnenuntergang). Das gilt für Nutzer der NWR-Einrichtungen, alle anderen müssen bereits eine Stunde früher das Gate passieren. Neben Springböcken und Oryxen haben wir unterwegs auch einen Löffelhund (bat- eared fox) gesehen.
Zum Abendessen haben wir Straußensteaks gegrillt, dazu Folienkartoffeln und Zucchini-/Tomatengemüse. Sehr lecker.

Zurückgelegte Fahrstrecke: 377 km
Übernachtung: Sesriem-Campsite NWR 250 N$ (ca. 25 Euro)

Freitag, 16.4.2010, Wetter: sonnig, ca. 35 °C
Sossusvlei

Als Camper auf der NWR-Site durften wir eine Stunde früher in den Nationalpark rein als der Rest der Welt, d.h. normalerweise eine Stunde vor Sonnenaufgang. Bei uns öffnete das Gate um 5.15 Uhr. 6.06 Uhr war Sonnenaufgang. Wir sind bereits vor dem Wecker aufgewacht und waren um 5.05 Uhr die ersten am Gate. Pünktlich um 5.15 Uhr wurde unser Permit kontrolliert, und wir durften losfahren. Auf der Straße begegneten uns ein paar Oryxe. Bis ins Deadvlei oder sogar noch eine Düne dort hoch, hätten wir vor Sonnenaufgang nicht geschafft. Also fuhren wir zur Düne 45. 10 Minuten vor Sonnenaufgang waren wir dort. Dicht gefolgt von einer Overlander-Gruppe ging es die Düne hinauf. Die Kombination Sand und steil ist absolut nichts für mich, ich musste ganz schön kämpfen, und bis ganz nach oben schafften wir es nicht rechtzeitig, aber schließlich waren wir dann doch oben auf der Düne angekommen und genossen das erste Tageslicht. Zurück nahmen wir die Abkürzung quer die Düne runter. Um 7 Uhr waren wir wieder unten, und gegen 8 Uhr hatten wir den 4WD-Parkplatz am Sossusvlei erreicht, wo wir erst einmal frühstückten, umringt von vielen kleinen Vögeln.

Anschließend liefen wir die Sossusvlei-Düne (Big Mama) hinauf. Dies war bei weitem nicht so anstrengend wie die Düne 45, da nicht ganz so steil. Nach einer guten halben Stunde waren wir oben. Den Abstieg machten wir hintenrum. Um 9.30 Uhr waren wir wieder am Parkplatz. Nun suchten wir uns ein schönes Schattenplätzchen etwas abseits, wo wir die heiße und nicht so fotogene Zeit des Tages verbrachten. Zwischenzeitlich waren wir ganz alleine hier. Wir kochten uns zum Mittagessen ein paar Nudeln, das ist praktisch im Camper. Die Zeit verging mit Vögel beobachten, dösen und lesen. Auch ein Schakal lief vorbei.

Um 15.30 Uhr liefen wir dann noch mal los ins Naravlei. Hier sahen wir Springböcke und Oryxe, die sich unter ein paar schattige Bäume zurückgezogen hatten. Auch der Schakal tauchte wieder auf. Gegen 16.30 Uhr machten wir uns dann auf den Rückweg nach Sesriem. Zum Sonnenuntergang hielten wir noch einmal an einer Düne etwa 20 Kilometer vor Sesriem, in einer Kurve kurz nachdem man den Tsauchab River quert. Einen schönen Dünenblick hatte man hier zwar nicht mehr, aber die Landschaft war in schönes Licht getaucht. Auf dem weiteren Rückweg begegneten uns noch ein paar Oryxe.

Immerhin waren wir so nicht allzu spät im Camp, duschten noch schnell und liefen dann rüber zur Sossusvlei Lodge (etwas illegal über den Zaun) zum Abendessen. Das Büffet war sehr gut. Es gab Suppe und eine Salatbar, Kaffee und verschiedene Nachtische (z.B. Kuchen, Pudding, Obstsalat) und zwei Bars für die Hauptspeisen, entweder ließ man sich Fleisch und Gemüse auf einer heißen Platte braten oder man wählte zwischen 9 Fleischsorten (z.B. Impala, Oryx, Zebra, Hartebeest), die auch frisch gegrillt wurden. Dazu gab es Reis, Nudeln oder Kartoffeln und diverses Gemüse. Ich probierte Impala und Eland, Volker nahm Oryx und Eland. Wir zahlten 220 N$ pro Person plus Getränke und Trinkgeld. Gut, dass wir hier mit Kreditkarte zahlen konnten, denn unser Bargeld, das man für die diversen Permits und fürs Tanken braucht, wurde langsam knapp.

Zurückgelegte Fahrstrecke: 133 km
Übernachtung: Sesriem-Campsite NWR 250 N$ (ca. 25 Euro)





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