USA 2008
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Wieder einmal
zog es uns in den amerikanischen Südwesten, diesmal aber verstärkt auf
weniger ausgetreten Pfaden, die zwar kein Geheimnis mehr aber vielfach
noch nicht bekannt und nur über ungeteerte Straßen erreichbar sind. Um 11.30 Uhr waren wir am Düsseldorfer Flughafen.
Um 13.15 Uhr sollte unser Flug mit Northwest Airlines über Detroit nach
Denver starten. Aber wir mussten feststellen, dass der Start wegen
verspäteter Ankunft der Maschine auf 16 Uhr verschoben wurde. D.h. wir
schaffen aller Voraussicht nach unseren Anschlussflug nicht! Der sollte
nämlich drei Stunden nach unserer Ankunft starten. Und das war auch die
letzte Maschine, die an diesem Tag noch von Detroit nach Denver
abfliegen sollte. Na ja, schauen wir mal und hoffen das Beste!
Jedenfalls bekamen wir erst mal jeder einen Essensgutschein über 10 Euro
in die Hand gedrückt. Mittagessengehen wollten wir sowieso noch. Also
nichts wie ab nach Nordsee. Für zweimal Lachsfilet mit Pasta und zwei
Getränke zahlten wir dann nur noch 85 Cent. Anschließend gab’s dann noch
einen Kaffee bei Starbucks, bevor wir uns durch die Sicherheitskontrolle
Richtung Gate aufmachten. Endlich war es dann soweit. Um 16 Uhr saßen
alle im Flieger, aber es gab erst wieder um 16.30 Uhr einen freien Slot
für uns. Unsere letzten Hoffnungen, den Anschlussflug doch noch zu
schaffen, schwanden damit. Der Sitzabstand und das Essen im Flieger war gut:
Chicken mit einer Art Reisauflauf und Erbsenschoten einschließlich
Kartoffelsalat mit Zucchini und Feta als Beilage sowie ein Stück Kuchen
und Wein oder Bier. Eine Handvoll Sitze ganz hinten war noch frei, und
irgendwann verdrückte sich mein Nachbar nach hinten, so dass ich es mir
auf zwei Sitzen bequem machen konnte. Bis er irgendwann zurückkam, weil
sich eine Schwangere hinlegen wollte. Die Flugroute lag diesmal ein
ganzes Stück nördlicher als wir es bisher gewohnt waren. Es ging über
Schottland (man konnte sogar was sehen), Grönland und Kanada. Wir
konnten ein paar Inseln und sogar Eisberge sehen und flogen eine ganze
Weile über die Wildnis von Quebec. Es gab zwei Filme: „Leatherheads“ mit
George Clooney und Renee Zellweger und „What happens in Las Vegas“ mit
Cameron Diaz. Die Flugzeit betrug 9 Stunden. Um 19.43 Uhr Ortszeit sind
wir gelandet, da wir erst so spät losgekommen sind, war das bereits 1.43
Uhr nach deutscher Zeit. Zeitgleich startete sicher gerade unser Flieger
nach Denver… Die Immigration ging jedenfalls sehr schnell, anschließend
mussten wir noch auf unsere Koffer warten. Der Zoll pickte uns dann raus
wegen unserer Kühlbox (es könnten ja Lebensmittel drin sein!) und unser
Gepäck musste noch mal durch einen Agriculture Scan. Danach standen wir
dann ganz hinten in der Schlange von Passagieren, denen Hotelgutscheine
und die Bordkarten für den nächsten Tag ausgeteilt wurden. Für $13 pro
Person bekamen wir auch noch Dinner Voucher. Mit dem Shuttle ging es
dann ins Clarion Hotel Detroit Metro Airport. Um 22 Uhr Ortszeit
checkten wir ein. Das Hotel war schon älter aber ganz OK. Wir bekamen
ein Zimmer mit zwei Betten. Da es für uns schon sehr spät war, und wir
nichts mehr essen wollten, aber Durst hatten, lösten wir einen der
beiden Essensgutscheine gegen zwei Flaschen Bier und zwei Gläser
Orangensaft an der Bar ein, und fielen um 5 Uhr morgens nach deutscher
Zeit schließlich ins Bett. Der andere Voucher reichte noch für das warme
Frühstücksbüffet für zwei Personen am nächsten Tag. Das kalte Büffet war
bei der Übernachtung inklusive. Das
Drury Inn Denver East
($76 plus Tax), das wir für die erste Nacht gebucht hatten,
hatten wir von unserem Zimmer aus noch schnell angerufen. In der
Hoffnung, wider Erwarten vielleicht doch noch unseren Anschlussflug zu
kriegen, hatten wir es noch nicht abgesagt. Da es nun doch recht spät
geworden war, bis wir telefonieren konnten, waren wir eigentlich schon
zwei Stunden zu spät dran (durch die Zeitverschiebung war es in Denver
jetzt 20 Uhr), aber unsere Kreditkarte wurde trotzdem nicht belastet.
Sonntag, 7. September, ca. 30 °C, sonnig Nach dem Frühstück nahmen wir um 7 Uhr den Shuttle
zurück zum Flughafen. Anscheinend wurden heute alle Deutschen für ein
Special Screening ausgewählt. Das mussten wir dann auch noch über uns
ergehen lassen. 30 Minuten vor Abflug war dann Boarden. Um 9.09 Uhr
sollte es losgehen. Wir waren froh, den Regen in Detroit hinter uns zu
lassen. Wir flogen über die großen Seen, auf der linken Seite konnte man
Chicago erkennen. Beim Anflug auf Denver hatten wir Blick auf die
Rockies. Um 10.16 Uhr Ortszeit kamen wir an. Wir mussten noch auf die
Koffer warten, dann ging’s mit dem Shuttle zu Alamo. Dort wollte man uns
erst mal eine größere Klasse aufschwatzen, doch wir lehnten ab. Ein Jeep
Liberty wäre für’s Gelände eigentlich ideal, der Rav 4, na ja. Mal
schauen. Wir sollten den Mitarbeiter nach Midsize SUV fragen. Dieser
schickte uns dann in die Choiceline von National: „Take any car you want.“
In der Reihe standen ca. 10 Chevrolet Trailblazer, ein Dodge Nitro, ein
leider abgeschlossener Toyota 4Runner. Ein Trailblazer in dunkelviolett,
Version LT, hatte nur 180 Meilen auf dem Tacho, Bordcomputer,
Ledersitze, 4WD, sogar Kofferraumabdeckung, was will man mehr?! Leider
aber Trittbretter an der Seite. Das nimmt natürlich einiges von der
Bodenfreiheit. Trotzdem, bei dem Auto kann man nicht Nein sagen. Los
geht’s! Um 12 Uhr verließen wir das Flughafengelände.
Auf der I-70 ging es Richtung Westen. In
Idaho Springs waren wir erst mal beim Safeway einkaufen (mit der Safeway
Club Card kann man ein bisschen sparen) und haben uns frische
Roastbeef-Sandwiches machen lassen. Dann machten wir noch mal einen
Abstecher in das historische Minenstädtchen Georgetown, dass wir bereits
im Jahr 2000 besucht hatten. Kurz nach 14 Uhr machten wir uns wieder auf
den Weg. Oben auf den Pässen waren es nur noch 17 °C, und es war
erschreckend zu sehen, wie viele Bäume hier vom Waldsterben bedroht
sind. Kurz vor Glenwood Springs führt die Interstate mitten durch den
Glenwood Canyon. Hier wollten wir eigentlich den
Hanging Lake Trail
laufen (ca. 2 Stunden, 300m Höhenunterschied), aber dadurch dass wir
erst mittags in Denver weggekommen sind, war es schon zu spät dafür. Es
war schon 16 Uhr als wir an Glenwood Springs vorbeifuhren. Dort waren
wir damals abends im Hot Springs Pool, einem großen
Warmwasserschwimmbad.
Der Jetlag ruft. Um 6.30 Uhr fuhren wir nach kurzem Frühstück im Motel los, zunächst
zum Wal-Mart, wo wir uns ein paar Sandwiches zum Mitnehmen besorgten.
Wir fuhren über die westliche Zufahrt ins Colorado National Monument ($7
pro Auto oder Nationalparkpass ($80); letzteren besorgten wir uns
diesmal nicht), das wir vor acht Jahren auch schon einmal besucht haben,
und fuhren ein paar Aussichtspunkte ab. Um 8 Uhr waren wir am
Visitor Center und erkundigten uns nach der Straße zum
Rattlesnake
Canyon. Ob wir 4x4 und High Clearance hätten, es wären sehr hohe
Felsstufen zu überwinden (der Ranger deutete etwa einen Meter Höhe an);
einige Leute hätten sie wohl schon unterschätzt, war die Auskunft. Wir
sagen, wir schauen einfach mal, und um 9.30 Uhr bogen wir auf die
Zufahrt zum Rattlesnake Canyon ab.
Von der Parkstraße ging es an der Abzweigung Richtung Glade Park nach
rechts, dann nach 0,2 Meilen noch mal nach rechts, bis man an den
Abzweig kommt, wo die Upper und Lower Road abzweigen. Für’s
Spätsommer- bzw. Winterhalbjahr galt die Lower Road. (Hier
ist ein Bericht von der
Zufahrt über die Upper Road)
Bevor man zu den
Antennen hochfährt, geht es noch mal links auf eine schmalere Dirt Road,
eine insgesamt aber recht harmlose Lehmpiste, die jedoch bei Nässe nicht
befahrbar ist. Glücklicherweise war für heute Sonne pur vorhergesagt.
Erst die letzte Meile bergab, nachdem die Lower und die Upper Road
wieder zusammenkamen, war etwas heftig.
Wir fuhren mit sich automatisch
zuschaltendem Allrad.
Es gab aber nur eine wirklich schwierige Stufe
(die andere konnte umfahren werden), wo wir uns nicht sicher waren, ob
wir es tatsächlich wagen sollten. Von dort wäre es sicher noch ca. 1 km
zu laufen gewesen, und zur Not könnte man den Wagen hier an der Seite
abstellen. Genau in diesem Augenblick taucht aber hinter uns ein Toyota Landcruiser auf mit mehreren Amerikanern als Insassen. Sie steigen
ebenfalls aus und begutachteten die Stufe an. Wir gewährten ihnen gerne
den Vortritt beim Versuch, dort runterzufahren. Sie legen noch einen
Stein dazu, um eine bessere Aufsetzfläche für die Reifen zu schaffen.
Einer wies den anderen ein, und dann uns. Es klappt! Aber kommen wir
hier nachher auch wieder hoch?!
Nach einer guten Stunde, um 10.40 Uhr, haben wir den Parkplatz am Trailhead erreicht. Zwei
weitere Geländewagen stehen schon hier. Die Wanderschuhe geschnürt, und
eine halbe Stunde später laufen wir los. Es geht erst ein Stück bergab,
bis zum Abzweig zwischen dem Upper und Lower Trail. Wir nehmen den
Lower. Es geht steil über Switchbacks den Canyonabhang nach unten, bis
man auf den Pollock Bench Trail stößt. Das wäre auch eine Möglichkeit,
von Fruita aus in einer Tagestour hier hochzuwandern. Wir nehmen den
Trail für ein kurzes Stück nach rechts, da wir noch von einem weiteren
Arch gelesen hatten. Nach ca. 0,2 Meilen gingen wir auf einem schmalen
Pfad nach rechts und standen bald vor dem Arch unterhalb der Felswand.
Dann ging es wieder zurück. Ab der Junction mit dem Pollock Bench Trail
führt der Lower Trail auf 2,2 ebenen Meilen bis unterhalb des letzten
Steinbogens in der sogenannten "Parade of Arches". Die besten
Lichtverhältnisse hat man hier nachmittags.
Vom Trailende geht es den ganzen Weg wieder zurück oder, es hieß, man
könne durch den letzten Arch hochsteigen. Von unten sah es einigermaßen
OK aus, aber dann waren doch ein paar Abschnitte dabei, die nicht ganz
einfach waren und wo man lieber nicht abrutschen möchte! Von oben nach
unten wären wir mit Sicherheit nicht gestiegen! Nun ging es über den
Upper Trail (mit Aussichtspunkt von oben auf den letzten bzw. ersten
Arch) nach rechts zurück zum Parkplatz. Knapp 3,5 Stunden waren wir
insgesamt unterwegs. Weitere Infos beim
BLM.
Für die Rückfahrt bergauf schalteten wir die Untersetzung ein, und wer
sagt es denn, wir kamen problemlos wieder hoch. Wir fuhren noch einmal
durch den Westteil des Colorado NM, wo sich die schönsten
Aussichtspunkte befinden, und hielten noch mal an den Stellen, wo wir
morgens größtenteils Gegenlicht hatten (Coke Ovens, Grand View,
Independence Monument View). Vormittags lohnen sich insbesondere der
Fruita Canyon View und der Grand View. Insgesamt ist das Colorado NM für
Fotografen eher eine Nachmittagslocation. Aber bis zum Sonnenuntergang
um 19.45 Uhr wollten wir nun auch nicht mehr warten. Um 17 Uhr waren wir wieder im Super 8. Diesmal ging's zum Abendessen
zu Applebee's schräg gegenüber (Spareribs und Steak für $28 plus
Trinkgeld).
Eigentlich wollte ich heute morgen zum Mesa Arch hochfahren, um den
Sonnenaufgang zu fotografieren. Aber leider war es am Vorabend noch
bewölkt. So haben wir es gelassen. Als wir aufwachten, waren immer noch
einige Wolken da, so hätte es sich sicher nicht gelohnt, früh
aufzubrechen. Sonnenaufgang war um 7 Uhr, eine Dreiviertelstunde Fahrt
hätte man noch einplanen müssen.
Um
8.20 Uhr machten wir uns dann erst auf den Weg Richtung Canyonlands.
Hinter dem Mesa Viewpoint bogen wir auf der 313 bei Meile 14 nach rechts
auf eine unbefestigte Straße ab. Nach 1,5 Meilen geht es nach rechts auf
die Dubinky Well Road. Die Straße war etwas sandig, aber gut zu fahren.
Nach weiteren 5 Meilen biegen wir vor dem Windrad nach links ab. Hinter
dem Tombstone Butte queren wir ein Kuhgatter und nehmen die linke Spur.
Irgendwann sehen wir ein Schild: Spring Canyon Point. Wenn ich es
richtig notiert habe, sind es nun noch 0,8 Meilen bis zu einem
querlaufenden Zaun mit Kuhgatter, insgesamt 3,2 Meilen hinter dem
Tombstone. Nach 0,25 Meilen geht links ein leicht zu übersehender
Jeeptrail ab, der zum Secret Spire führt. Wir sind diesem aber nur zu
Fuß gefolgt. Anscheinend sind die meisten den Secret Spire von weiter
oben angefahren, dort kam nämlich auch ein Jeeppfad am Secret Spire
raus. Wir übersahen den Jeeppfad, fanden aber den kleinen Arch auf der
linken Seite kurz hinter dem Kuhgatter und dem Jeeptrailabzweig, aber
wir konnten bei bestem Willen nicht die Zufahrt zum Secret Spire finden,
so dass wir eine Weile rumgekurvt sind. Wir hatten von einem Stück
Slickrock gelesen, wo man den Wagen stehen lassen soll, um die letzten
Meter zu Fuß zu gehen. Sollte man den Spire nicht bereits sehen können?
Er soll doch auf einer kleinen Anhöhe stehen? Die GPS-Daten wiesen nach
links, aber kann das wirklich stimmen? Sollten wir einfach querfeldein
in diese Richtung (Südosten) laufen? Das war es, was wir letztendlich
taten, am Arch vorbei landeten wir auf dem Jeeptrail, und wer sagt es
denn, die Koordinaten waren richtig! Nach 10 Minuten Fußmarsch waren wir
bereits am Ziel. Schon beeindruckend, dieser freistehende, pilzförmige
Hoodoo, den man wirklich erst entdeckt, kurz bevor man davor steht. Um
11.30 Uhr waren wir wieder auf der 313.
Hier ist eine genaue Wegbeschreibung.
Nun fuhren wir in den Canyonlands National Park ein. Gegen 12 Uhr waren
wir am Green River Overlook, wo wir bei unserem letzten (und ersten)
Besuch im Park am späten Nachmittag leider Gegenlicht hatten. Diesmal
hatten wir tolle Sicht. Nun ging es zum Alcove Spring Trailhead an der
Straße zum Upheaval Dome. Wir wollten zur False Kiva, die auf den
Parkunterlagen nicht verzeichnet ist. Es hieß, man läuft ein paar 100
Meter wieder zurück an der Straße entlang, bis man zu einem schon recht
gut ausgetretenen Pfad kommt. Tja, recht bald schien rechts ein
Trampelpfad abzugehen. Diesem folgten wir dann, immer an einem Wash
entlang, hier waren auch viele Fußspuren, die sich jedoch immer wieder
mal verloren. Sind wir hier richtig? Etwa eine halbe Stunde sollte man
laufen. Irgendwann steht man dann am Rim und läuft rechts runter. Ja,
nach 30 Minuten standen wir am Rim und unter uns ging es mehrere 100
Meter senkrecht nach unten! Weder rechts noch links schien ein Pfad
hinab zu führen. Wir dachten dann, wir stehen wahrscheinlich direkt über
der Kiva und sind wohl zu weit nach rechts abgedriftet. Also versuchten
wir vorsichtig querfeldein nach links durchzukommen. Immer wieder sahen
wir Fußspuren. Wir waren anscheinend nicht die ersten, die hier falsch
gelaufen waren. Nach insgesamt ca. einer Stunde stießen wir dann auf den
richtigen Pfad.
Und wir mussten im Nachhinein feststellen, dass er von
der Straße aus tatsächlich nicht zu übersehen gewesen wäre. Ein richtig
breiter Pfad, allerdings ohne Markierung. Wir waren zu früh abgebogen.
Kurz nachdem wir auf dem richtigen Trail angelangt waren, erreichten wir
eine wenige Meter hohe Abbruchkante, die man links umgehen konnte. Hier
standen auch Cairns. Der Trail führte weiter nach unten, zum Teil über
loses Geröll, und schließlich konnte man rechts in der Wand die Alkove
entdecken, in der sich die False Kiva befindet. Der Weg ging noch weiter
abwärts, dann über viel loses Geröll nicht ganz ungefährlich schräg
rechts wieder bergauf. Die False Kiva sieht man erst, wenn man direkt
davor steht! In dieser geschützten Ecke machten wir es uns erst mal ein
Weilchen gemütlich. Wir entdeckten ein Buch mit Einträgen von bisherigen
Besuchern, interessant. Die Aussicht war grandios. In der Ferne zogen
Unwetter auf, so dass sich der Himmel am Horizont verdunkelte, aber die
Kiva lag noch in der Sonne. Für den Rückweg zur Straße, auf dem uns dann
doch noch zwei Wanderer begegneten, brauchten wir insgesamt nur gut 30
Minuten. Hier ist eine
Wegbeschreibung.
Nun machten wir uns noch auf zum Upheaval Dome und liefen dort bis zum
First Overlook. Inzwischen war es 16 Uhr, die Lichtverhältnisse waren gut. 30 Minuten brauchten wir
hin und zurück. Anschließend fuhren wir zum Grand View Point und zum
Buck Canyon Overlook, wo man nachmittags schönes
Licht hat.
Wir verließen den Park, und um 17.45 Uhr bogen wir hinter der Zufahrt
zum Dead Horse Point State Park nach rechts zu den
Gemini Bridges ab.
Der Straßenabschnitt bis zu den Bridges war eine breit gegradete Dirt
Road, für jeden PKW geeignet. Nach 15 Minuten parkten wir dort, wo nur
noch ein Jeeptrail schräg zu den Steinbrücken hinunterführt. Wir folgten
den Jeepspuren und aufgemalten Fußabdrücken bis zu den Zwillingsbrücken,
die zwar imposant, aber von oben nur schlecht zu sehen sind. Nach 15
Minuten waren wir wieder am Auto. Wir wollten der Straße weiter bis
runter zur 191 folgen. Für diesen Teil braucht man unbedingt High
Clearance, und wir fanden ihn zum Teil recht heftig, mit mindestens
einer nicht ganz einfachen Felsstufe im oberen Bereich und einigen
steinigen Absätzen sowie einem 100m recht steil nach unten führenden
Abschnitt sowie stark exponierten Stellen an einer Felswand, wo weit
unter uns die 191 zu sehen ist. Für einen Jeep kein Problem, für unseren
Trailblazer war es gerade so OK. Die Aussichten Richtung Moab und Arches
NP waren am Spätnachmittag jedoch toll. 1,5 Stunden waren wir auf dieser
14 Meilen langen Strecke unterwegs, wir schafften es gerade so vor
Sonnenuntergang.
Um
19.15 Uhr waren wir wieder in Moab. Zum Abendessen gingen wir diesmal
ins mexikanische „Hacienda“, direkt neben dem Inca Inn ($32 plus Tip).
Das Essen war gut, aber die Klimaanlage lief mal wieder auf Hochtouren.
Für 10 Uhr hatten wir die Ranger-geführte Wanderung durch den Fiery
Furnace im Arches National Park gebucht ($10 pro Person). Da wir noch
etwas Zeit hatten, fuhren wir kurz noch ins Zentrum von Moab rein,
besorgten Sandwiches im City Market und schauten nach Kartenmaterial im
Visitor Center. Mit ca. 45 Minuten Anfahrt zum Fiery Furnace ab
Parkeingang sollten wir rechnen. Der Parkplatz war auch recht schnell
voll. 25 Personen war die maximal angegebene Anmeldezahl. Wir waren 34!
Unser Führer Matt erklärte uns, dass dies passieren kann, wenn sich am
Schluss eine Gruppe anmeldet. Komisch, eine größere Gruppe befand sich
meines Wissens nach nicht unter den Teilnehmern. Well, anyhow… Über 2,2
Meilen sollte es gehen, 3 Stunden waren dafür veranschlagt. Bedingt
durch die Gruppengröße waren wir eine halbe Stunde länger unterwegs,
aber eigentlich kamen alle ganz gut mit. Das Tempo war gemütlich, aber
es gab auch einige nicht ganz einfache Kletterpassagen. Regelmäßig
wurden Pausen eingelegt, an Stellen, wo Matt uns einiges an
Wissenswertem zum Fiery Furnace erzählte: Flora und Fauna, und wie
wichtig es ist, dass die kryptobiotische Kruste erhalten bleibt und
nicht achtlos zertrampelt wird, wenn man abseits der Wege unterwegs ist.
D.h. man sollte sich hier nur in Washes oder auf Felsen fortbewegen.
Insgesamt hat uns die Wanderung gut gefallen, wenn vielleicht auch ein
bisschen langsam für unseren Geschmack…
Nach der Tour fuhren wir zum Parkplatz am Delicate Arch Viewpoint,
machten eine kurze Lunch-Pause und liefen hoch zum oberen
Aussichtspunkt. Leider war inzwischen eine Gewitterwolke aufgezogen, und
der Himmel hinter dem berühmten Arch zeigte sich nur noch grau. Außerdem
wollten wir auf dem Slickrock nicht vom Blitz erschlagen werden. Also
machten wir uns schnell wieder auf den Abstieg. Kurz vor dem Parkplatz
erwischte uns noch ein heftiger Schauer, und wir flüchteten ins Auto.
Aber kaum angefangen, war das Unwetter auch schon wieder vorbei, und
kaum waren wir weitergefahren, schien wieder die Sonne.
Wir fuhren zum Balanced Rock und gegen 14.30 Uhr bogen wir auf der
gegenüberliegenden Seite in die Dirt Road Richtung Klondike Bluffs zum
Eye of the Whale Arch im sogenannten Herdina Park ein. Laut Visitor
Center sollte diese Straße nur von Nord nach Süd befahrbar sein. Aber
die Zufahrt von Norden erschien uns ja schon mehr als heftig. Na ja, wir
schauen einfach mal, wie weit wir von Süden kommen… Und wer sagt es
denn, die Straße war OK. Es gab einige Steinpassagen mit nicht besonders
schwierigen Absätzen und einige recht sandige Passagen. 4WD und High
Clearance muss man schon haben. Für die 1,9 Meilen zum Trailhead
brauchten wir 20 Minuten. Von dort kann man das Walauge schon sehen. Wir
stiegen durch den Arch auf die andere Seite und schauten uns hier noch
ein wenig um. Nach 45 Minuten machten wir uns auf die Rückfahrt.
Wir verließen den Arches NP und hatten eigentlich noch etwas Zeit bis zu
unserer Verabredung zum Abendessen. In Moab angekommen beschlossen wir
spontan, mal zur Sand Flats Road hochzufahren. Das Kassenhäuschen war
nicht mehr besetzt. Wir meinen, gehört zu haben, dass man nicht zahlen
muss, wenn man nur durchfährt. Eine schöne Strecke, teils Schotter,
recht breit ausgebaut, gut zu fahren. Ich schaue auf die Karte. Die
Straße führt bis auf den La Sal Mountains Loop hoch, den wir vor zwei
Jahren bereits gefahren sind. Das ist aber noch ein ganz schönes Stück
zu fahren! Aber wo wir nun schon mal hier sind… Schaffen wir es aber
noch rechtzeitig zu unserer Verabredung? Nach einer Stunde Fahrt hatten
wir den La Sal Mountains Loop erreicht. Wir entschieden uns für die etwas
längere aber schönere Strecke über Castle Valley. Außerdem sind wir
diese Route letztes Mal in umgekehrter Richtung gefahren. Hier oben
hatte es vor nicht allzu langer Zeit gebrannt. Ganze Bergflanken waren
schwarz! Und wir konnten uns gar nicht daran erinnern, dass wir beim
letzten Mal bemerkt hatten, wie steil es hier zum Teil ohne Leitplanken
den Abhang hinunter ging! Nach einer weiteren Stunde waren wir wieder in
Moab. Es war kurz nach 19 Uhr.
Nun aber schnell Mike aus dem USA-Forum Bescheid gesagt, der auch im
Inca Inn abgestiegen war. Kurz noch unter die Dusche gesprungen und zu
fünft ab in die Moab Brewery, wo wir noch etwas warten mussten, bis wir
einen Tisch bekamen. Das Essen war gut, und es wurde ein netter Abend.
Um
7.50 Uhr verließen wir Moab. Wir fuhren auf der 191 nach Norden. Nach 23
Meilen bogen wir bei Meile 148,7 auf eine Dirt Road nach Osten ab. Ein
Schild, dass zum Sauropod Track Site weist, sieht man erst, nachdem man
vom Highway abgefahren ist. Man überquert die Bahnschienen und folgt der
Straße etwa zwei Meilen bis zu einem beschilderten Parkplatz. Dann läuft
man noch 100 Meter einen Hügel hinauf. Die Dinosaurierabdrücke sind
leicht zu übersehen, waren aber durch Steine markiert. Man kann die
Abdrücke recht gut erkennen, aber sie sind sehr schwer zu fotografieren.
Zum Teil waren sie noch mit Wasser gefüllt.
Um
9 Uhr waren wir in Green River. Wir fuhren am Super 8 vorbei, dass wir
für den Abend vorgebucht hatten, tankten für $3,99 pro Gallone und
kauften bei Subway Sandwiches für unsere Mittagsmahlzeit. Dann ging es
wieder auf die I-70 zur San Rafael Swell. Beim Milemarker 147 verließen
wir die Interstate auf einer Gravel Road. Dazu mussten wir erst einmal
ein Tor öffnen. Dann fährt man ca. eine Meile auf dieser Straße bis zum
Schild Black Dragon Wash. Nun geht es nach links. Am No Camping Schild
fuhren wir nach rechts, was sich als Fehler herausstellte, denn wir
landeten im Wash. Bald wurde es hier zu steinig, und wir merkten, dass
die eigentliche Fahrspur über uns verlief. Also zurückgesetzt, und am No
Camping Schild links hoch. Dieser Spur folgten wir noch ein kurzes Stück
bis es wieder in den Wash hinunterging. Kurz vorher stellten wir dann
das Auto ab und gingen die letzten knapp 10 Minuten durch den Canyon zu
Fuß weiter. In einem Linksknick erreichten wir einen Zaun, hinter dem
sich der Black Dragon Pictograph und noch weitere Felszeichnungen
verbergen.
Dann ging es zurück, und um 10.15 Uhr fuhren wir weiter. Es folgten zwei
Viewpoints entlang der Interstate: Spotted Wolf und Black Dragon Canyon.
Wir fuhren bis zum Exit 131, wo wir die I-70 nach Süden Richtung Head of
Sinbad verließen. Nach einer Weile kam ein Abzweig nach rechts Richtung
Swasey’s Cabin. Die Straße bestand aus Lehm, Gravel, etwas Sand, kein
Problem bei Trockenheit. Zum Head of Sinbad und Dutchman Arch ging es
durch eine 4WD-Unterführung unter der Interstate durch. Wir fuhren
zunächst nach rechts zum sehenswerten Head of Sinbad Pictograph Panel an
einer Felswand, um diese Zeit im besten Licht, dann zurück nach links
zum Dutchman Arch. Allerdings befand sich hier ein großes Schlammloch
vom letzten Regen auf der Straße, und wir wagten nicht durchzufahren.
Durch den recht feuchten lehmigen Untergrund hatten sich unsere Reifen
schon recht zugesetzt. Wir ließen den Wagen lieber stehen und liefen die
letzten Meter zu Fuß. Weit konnte es nicht mehr sein. Hinter dem
nächsten Felsen befand sich dann auch tatsächlich der Arch.
Anschließend fuhren wir durch die Unterführung zurück und Richtung
Südwesten, bis zum Abzweig zum Lone Warrior Panel. Dies war bereits
recht blass, aber immer noch lohnenswert. Es war 12 Uhr, wir verdrückten
erst einmal unsere Sandwiches. Dann ging es zurück zum Exit 131. Auf den
uns noch unbekannten Red Canyon Loop mussten wir aus Zeitgründen
verzichten.
Entlang der I-70 hielten wir an weiteren Viewpoints: Ghost Rock, Eagle
Canyon, Salt Wash, dann verließen wir die Interstate am Exit 99 Richtung
Emery durch den Miller Canyon, eine nicht uninteressante Landschaft. In
Emery fuhren wir auf den Highway 10, dann rechts Richtung Moore und
schließlich wieder rechts in eine ungeteerte Stichstraße zum Rochester
Rock Art Site. Kurz vor 14 Uhr hatten wir den Parkplatz erreicht. Nun
folgten wir noch einem Trail von gut 10 Minuten, bis wir die
eindrucksvollen Felszeichnungen erreicht hatten. Leider lagen sie
größtenteils in der Sonne und waren nur sehr schwer zu fotografieren.
Zurück ging es auf die 10, und hinter Castle Dale bogen wir rechts ab
Richtung San Rafael Recreation Site. Von hier waren es noch 20 Minuten
bis zum Wedge Overlook über eine breite glatte Dirt Road, wobei wir noch
einmal rechts abbiegen mussten. Um 15.30 Uhr waren wir dort und fuhren den Canyon Rim ab. Dann ging
es zurück zur I-70 über die Buckhorn Wash Road. Bei Meile 1,6 erklommen
wir auf der östlichen Seite einen Felsvorsprung über einen sichtbaren
aber unbeschilderten Pfad und entdeckten einen wunderbaren Dinosaurier
Track. Bei Meile 2,3 liefen wir links einen Hügel hoch über einen gut
sichtbaren Pfad zu weiteren Petroglyphen. Bei Meile 5,5 erreichten wir
das imposante, nicht zu übersehende Buckhorn Wash Pictograph Panel. Bei
Meile 9,2 querten wir den San Rafael River parallel zur historischen
Swinging Bridge. Es war Samstag, und wir hatten Glück, dass wir nicht
einen Tag später hier unterwegs waren, denn am Sonntag war die Buckhorn
Wash Road gesperrt wegen eines Marathons. Gute Infos zur San Rafael
Swell findet man
hier.
Um
17.45 Uhr bogen wir am Exit 131 wieder auf die I-70 ein. Wir hielten
noch einmal auf der anderen Seite des Spotted Wolf Aussichtspunktes und
verließen die Interstate am Exit 164 bei Green River, wo wir am
Vormittag schon in die andere Richtung abgebogen waren. Diesmal ging es
jedoch nach Süden, dann direkt links, der Crystal Geysir war hier schon
ausgeschildert. Wir folgten einer schlechten Teerstraße. Nach zwei
Meilen ging es rechts auf eine gute Gravel Road. Am zweiten Abzweig, man
ist schon fast unten am Fluss, ging es wieder rechts, und man ist schon
fast da. Auf der Kuppe kann man parken, man läuft ein paar Meter und
steht mitten in den Sinterterrassen. 6,7 Meilen waren es ab der Abfahrt.
Es war 18.30 Uhr. Die Wahrscheinlichkeit ist groß, dass der Geysir
gerade nicht spuckt, wenn man dort ist, und wir hatten auch kein Glück,
aber insbesondere im Abendlicht leuchten die Sinterterrassen wunderschön
in orange-gelb. Das Metallrohr ist allerdings hässlich.
Nun ging es aber ab ins Super 8 ($63 plus Tax
AAA Rate). Wir hatten ein Zimmer mit zwei Betten,
nichts zu beanstanden. Zum Abendessen fuhren wir ins Tamarisk Family
Restaurant ($26 plus Tip) mit Blick auf den Fluss, war ok.
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