In drei Wochen konnten wir einiges von Washington und
Oregon sehen, insgesamt haben wir 3798 Meilen zurückgelegt. Von Seattle
oder Portland aus, ist vieles schnell zu erreichen, aber die Strecken
sollte man auch nicht unterschätzen, wenn man abseits der Interstate
fährt. Und es gibt noch manches, was auf unserer Tour auf der Strecke
geblieben ist, sei es aus Zeitgründen oder wetterbedingt. Wegen des
unbeständigen Wetters, ist es gut, wenn man flexibel sein kann.
Washington und Oregon bieten eine große
landschaftliche Vielfalt: schneebedeckte Vulkane, imposante Regenwälder,
unzählige Wasserfälle, Bergseen, wildromantische Küste, aber auch
Sanddünen und Badlands wie man sie eher aus dem Südwesten kennt und den
tiefsten Canyon Nordamerikas. Und wer Stadtluft schnuppern möchte, der
ist mit Seattle und Portland gut bedient. Auch bis Vancouver in Kanada
ist es nur ein Katzensprung. Der Nordwesten bietet jedenfalls unglaubliche Freizeitmöglichkeiten.
Kaum ist man aus den (meist kleinen) Orten heraus, befindet man sich
mitten in der Natur.
Wir hatten einen SUV als Mietwagen, aber fast alle
Strecken unserer Tour hätte man auch mit einem normalen PKW fahren
können.
September gilt als gute Reisezeit. Im Juni
kann es sein, dass einige Straßen noch wegen Schnee gesperrt sind, wie
z.B. am Crater Lake. Trotzdem würde ich die Gegend auch einmal gerne mit
mehr Schnee sehen. Für die Herbstfarben waren wir noch zu
früh, außer in den Höhenlagen. Im Juli und August muss es in den Bergen
wunderbare Blumenwiesen geben. Allerdings muss man dafür offenbar auch
viele Mücken in Kauf nehmen.
Wir sind gut damit gefahren, dass wir unsere
Unterkünfte nicht vorgebucht hatten, so dass wir flexibel auf das Wetter
reagieren und uns einfach treiben lassen konnten. Probleme, kurzfristig
etwas zu finden, hatten wir nicht. Nur für die Wochenenden haben wir
rechtzeitig reserviert. Der Nebel hat an der Küste für einige schöne
Stimmungen gesorgt, aber manchmal ist es einfach frustrierend, wenn man
vor lauter Nebel nichts sieht. Auch dass sich die Berge oft hinter den
Wolken versteckt haben, war schade. Manchmal fährt man tagelang durch
die Gegend, bis man auf einmal feststellt, dass es hier auch einen Berg
gibt! Die Momente, wenn so ein schneebedeckter Vulkangipfel dann auf
einmal vor einem auftaucht, waren aber grandios. Das stabilste Wetter ist sicher
im Hochsommer. Und wenn an der Küste Nebel herrscht, kann es sein, dass
nur wenige Kilometer weiter im Landesinneren die Sonne scheint!
Die Wälder erinnern zwar oft an Europa,
insbesondere Skandinavien, aber es sind meist sehr beeindruckende
Wälder, und die Vielfalt der Landschaftsformen lässt keine Langeweile
aufkommen. Was ich auch noch sehr schön fand war, dass man
öfters durch kleine Ortschaften mit Wildwestfeeling gefahren ist. Auch
diese Coffee Shacks, die es im Südwesten leider nicht gibt, sind eine
tolle Einrichtung!
Außerdem sind wir auf dieser Tour kaum anderen Deutschen oder sonstigen
Ausländern begegnet. Hier oben machen offenbar in erster Linie die
Amerikaner selbst Urlaub.
Ich würde auf jeden Fall noch einmal in den
Nordwesten reisen, um die Dinge zu sehen, die wir diesmal wetterbedingt
oder aus zeitlichen Gründen auslassen mussten. Außerdem wäre es sicher
spannend, einige Landschaften noch einmal zu einer anderen Jahreszeit
oder in einer anderen Lichtstimmung zu sehen.
Etwas frustrierend war, dass das Wetter während
unserer Reisezeit weiter südlich und östlich offenbar durchgehend sonnig
war. Aber man kann auch nicht immer Glück haben, und wenn ich nach
Skandinavien reise, rechne ich auch nicht mit Wetter wie in Spanien!
Wichtig ist es dann einfach, auch die richtige Kleidung dabei zu haben!
Wenn man also auch auf kühleres und regnerisches Wetter eingestellt ist,
dann kann eigentlich nichts schief gehen! Solange dann immer wieder auch
die Sonne scheint, sollte es trotzdem eine tolle Reise werden!
Der Dollarkurs stand bei 1,27 bis 1,33.