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USA 2010
Pacific Northwest Tour
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John Day Fossil Beds Sheep Rock Unit
Samstag, 18.9.2010, Wetter: vormittags etwas Sonne, nachmittags bedeckt, 25 °C

Heute brachen wir um 8.25 Uhr auf. Zum Einkaufen in den Outlet Stores von Bend hatten wir keine Lust mehr. Nördlich von Redmond gab es übrigens auch noch einige Motels. Eigentlich hätten wir auch dort oder in Prineville übernachten können. Prineville hat uns auch als Ort recht gut gefallen. Andererseits hätte es dann mit dem Treffen mit Christian und Margit nicht geklappt, außerdem hätte ich gern noch die Tumalo Falls bei Bend besucht oder wäre gern noch den Cascade Lakes Highway gefahren. Und eigentlich war noch eine Tagestour über den McKenzie und den Santiam Pass mit einem Besuch der Proxy Falls geplant, oder aber da spielte das Wetter in den Bergen leider nicht mit. Die Wettervorhersage für die nächsten Tage sah auch nicht gerade rosig aus, aber langsam gingen uns nun die Alternativen aus, wo man noch hinfahren könnte, wo besseres Wetter herrscht. Während unserer Reisezeit war in Utah und Colorado die ganze Zeit bestes Wetter, aber man kann ja das Wetter in Großbritannien auch nicht mit dem in Spanien vergleichen. Und wir mussten zum Schluss ja wieder hoch nach Seattle.

Wir fuhren nun also doch unsere Route wie geplant weiter und hofften einfach mal das Beste. Wir kauften noch kurz was fürs Mittagessen ein, und in Prineville hielten wir an einem Espresso Shack. Da die Sonne sich gerade versteckte, fuhren auch nicht noch einmal zu den Painted Hills, die wieder an der Strecke lagen, sondern steuerten direkt die Sheep Rock Unit des John Day Fossil Beds National Monuments an. Unterwegs kamen wir noch durch das historische Örtchen Mitchell. Hier gibt es ein paar Gebäude im Westernstil und ein altes Hotel. Um 11.30 Uhr erreichten wir unser Ziel. Auch hier war kein Eintritt zu zahlen. Mit unserer Ankunft verabschiedete sich auch die Sonne, die bis hierher noch ein wenig geschienen hatte, für den Rest des Tages. Leider kommen die Farben der Badlands ohne Sonne nicht so schön raus. Im Visitor Center schauten wir uns zunächst die Fossilienausstellung an. Dann fuhren wir zum Blue Basin und liefen den Island in Time Trail von 0,6 Meilen (one-way). Es gibt auch noch einen Blue Basin Overlook Trail von insgesamt 3 Meilen, der sicher einen interessanten Blick von oben geboten hätte, aber den haben wir in Anbetracht der Lichtverhältnisse ausgelassen. Als Nächstes ging es zum Cathedral Rock und kurz dahinter parkten wir an einer Picnic Area mit zwei kurzen Trails zu weiteren schönen Badlandsformationen, die wir noch gelaufen sind: der Story Through Time Trail und der Flood of Fire Trail. Anschließend ging es dieselbe Strecke zurück. Wir besuchten noch die historische Cant Ranch. Wir durften Äpfel pflücken, und der Ranger gab uns noch einen Hinweis, wo wir in der Picture Gorge am Highway 26 indianische Felszeichnungen sehen können. Die Sheep Rock Unit hat uns auch sehr gut gefallen. Hier kann man locker einen ganzen Tag verbringen.

Weiter ging es auf dem Journey Through Time Oregon Scenic Byway Richtung Osten. Wir hielten noch am Mascall’s Formation Overlook kurz hinter der Picture Gorge und im netten Örtchen Dayville. Die heutige Strecke hat uns landschaftlich gut gefallen. Kurz vor 17 Uhr erreichten wir den Ort John Day. Da Samstag war, hatten wir am Morgen noch telefonisch ein Zimmer im Dreamer’s Lodge Motel reserviert. Und das war gut so, denn als wir ankamen, war es bereits ausgebucht. Andere Motels im Ort hatten aber noch Vacancies. Das Dreamer’s Lodge Motel hatte recht gute Kritiken bei Tripadvisor. Es war sauber und lag abseits von der Hauptstraße, aber es war nur ein einfaches, älteres Motel, da hätten wir etwas mehr erwartet. Am Telefon wurden uns noch zwei Queen Betten zugesagt. Vor Ort waren es dann nur noch ein Queen und ein Twin. Gezahlt haben wir $72 plus Tax. Frühstück war nicht dabei, aber vom Motelparkplatz aus konnte man direkt zum The Outpost Restaurant rüberlaufen. Dort haben wir dann zu Abend gegessen: zwei Burger, ein Bier und eine Cola für $23 plus Tip. Wir fanden’s ganz nett dort. Pizza gibt’s übrigens auch.

Übernachtung: Dreamer’s Lodge Motel, John Day
Gefahrene Meilen: 184

Auf den Spuren des Oregon Trails (John Day – Sumpter – Baker City – Enterprise/Wallowa Valley)
Sonntag, 19.9.2010, Wetter: Sonne und dunkle Wolken, später Regen, ca. 20 °C

Da wir in den North Cascades und an der Küste wetterbedingt jeweils einen Tag eingespart hatten, blieb uns nun doch noch Zeit für einen Besuch des Hells Canyons. Der komplette Loop war leider auf Hälfte der Strecke gesperrt, weil durch einen Erdrutsch nach Überschwemmungen im Juni ein Teil der Straße weggebrochen war. Wir mussten uns also für die südliche oder die nördliche Zufahrt entscheiden. Der heutige Tag stand erst mal ganz im Zeichen des Wilden Westens: historische Goldgräberstädtchen, Ghost Towns, Planwagen und ein Eisenbahnüberfall…

Zum Frühstück waren wir wieder im The Outpost. Wir nahmen Eier und Hashbrowns mit Toast für $12. Um 8.45 Uhr waren wir aufbruchsbereit. Wir fuhren ein kurzes Stück die Straße Richtung Süden, um uns das historische Canyon City anzuschauen. Abseits der Hauptstraße sind einige alte Gebäude erhalten geblieben, auf denen schöne Wandgemälde angebracht wurden. Dann fuhren wir zurück nach John Day und weiter auf dem Highway 26 nach Osten. Bald bogen wir auf den Highway 7 ab, immer noch der Journey Through Time Scenic Byway. Kurz hinter dem Abzweig liegen linkerhand ein paar wenige Häuser der Ghost Town Austin, einige Meilen weiter auf dem Highway 7 sieht man schon bald die noch stehenden Gebäude der Ghost Town Whitney in der Ebene liegen. Bald darauf kommt der Abzweig nach Sumpter. Als wir gerade hier abbiegen wollten, sahen wir eine Dampflokomotive kommen! Wir waren natürlich schneller als die Lok und trafen bereits vor ihr in dem netten Wildwestdorf Sumpter ein. Hier stehen einige sehenswerte Gebäude und die Historic Sumpter Valley Gold Dredge. Hinter dem Bahnhof machten sich schon die Cowboys bereit. Wir hielten auf dem großen Parkplatz vor dem Bagger und konnten uns gerade rechtzeitig für den Eisenbahnüberfall um 10.30 Uhr in Position stellen. Das ist der Vorteil, wenn man am Wochenende unterwegs ist. Da finden doch immer wieder mal interessante Vorführungen statt! Wir waren jedenfalls begeistert, zur richtigen Zeit am richtigen Ort zu sein. Abgesehen von den paar Touristen in der Bahn war hier auch gar nicht viel los.

Wir fuhren danach noch ein Stück hinter Sumpter raus auf dem Elkhorn Scenic Byway bis zur ehemaligen Ghost Town Granite. Hier haben sich offenbar viele Leute inzwischen ein Wochenendhäuschen hingestellt, und bis auf die alte Kirche hat es sich für uns eigentlich nicht gelohnt. Kurz nach 11.30 Uhr machten wir uns auf die Weiterfahrt, zurück nach Sumpter und bis ins historische Baker City, das wir gegen 12.20 Uhr erreichten. Bei Safeway besorgten wir uns erst mal ein Sandwich zum Mittagessen, das wir an einem kleinen Park verspeisten. Sonne und Wolken wechselten sich immer wieder ab.  Wir liefen noch kurz durch die Main Street und machten uns gegen 14.20 Uhr auf zum Oregon Trail Interpretive Center einige Meilen abseits der Interstate 84 auf dem Flagstaff Hill. Der Eintritt war mit dem NP Pass abgedeckt. Im Gebäude gab es eine Ausstellung mit vielen Erinnerungsstücken aus der Zeit der Pioniere. Auf dem Außengelände gibt es einen Trail zu alten Wagenspuren, und einige Planwagen sind auf dem Hügel aufgestellt. Hier oben pfiff ein kalter Wind und in der Ferne drohten dunkle Wolken.

Auf der Weiterfahrt auf der I-84 nach Norden querten wir den 45. Breitengrad (der die halbe Strecke zwischen Nordpol und Äquator bezeichnet), und es regnete heftig. Aber wir saßen ja trocken im Auto und wollten jetzt nur Meilen machen. Einige Meilen nördlich von La Grande hätte mich noch das Oregon Trail Interpretive Center von Blue Mountain Crossing interessiert, wo die Wagenspuren besser erhalten sein sollen, aber wir bogen schon vorher auf den Highway 82, den Hells Canyon Oregon Scenic Byway, Richtung Wallowa Valley ab.

Gegen 16.30 Uhr erreichten wir den Ort Enterprise. Den besten Eindruck machte das Ponderosa Motel neben dem Court House. Dort fragten wir nach einem Zimmer für 1-2 Nächte. Dies war dann sogar eine der besten Unterkünfte unserer Tour: sehr sauber und gepflegt, zwei Queen-Betten, nette Einrichtung, für $71 plus Tax. Nur das WiFi funktionierte trotz Nähe zur Rezeption nur sporadisch. Frühstück war nicht dabei. Fürs Abendessen fuhren wir zur Terminal Gravity Brewery am östlichen Ortsausgang. Für einen leckeren Buffalo Burger und ein etwas seltsames Gyros jeweils mit Tortilla Chips, ein Bier und eine Cola zahlten wir $24. Von der Atmosphäre war es ganz nett, mal was anderes als ein Restaurant.

Übernachtung: Ponderosa Motel, Enterprise
Gefahrene Meilen: 250

Wallowa Valley und Hells Canyon
Montag, 20.9.2010, Wetter: Sonne mit Wolken, 7-17 °C

Das Wetter sah heute wieder wesentlich besser aus als erwartet! Also verlängerten wir unser Zimmer noch um eine Nacht. Zum Frühstück gingen wir in die Cloud 9 Bakery schräg gegenüber. Leider gab’s dort nur eklig süße Teilchen und auch nur einen einfachen Kaffee. Um 8.30 Uhr waren wir startklar. Eine Stunde brauchten wir für die Strecke nach Imnaha, landschaftlich sehr nett, und man kommt an ein paar schönen alten Scheunen vorbei. Von Imnaha aus ging es auf die Gravel Road zum Hat Point, eine Stichstraße von 24 Meilen. Die einspurige Straße war in gutem Zustand. An manchen Stellen, insbesondere auf dem ersten Stück, ging es ohne Abgrenzung steil nach unten. In Serpentinen geht es hoch zum 5-Mile Viewpoint, dann kommt ein Abschnitt durch den Wald, man kann noch mal am Horsepoint Viewpoint halten und am Granny Viewpoint mit Blick auf den Imnaha Canyon.

Um 11 Uhr hatten wir den Parkplatz am Hat Point erreicht. Hier gibt es einen kurzen Looptrail von einer halben Meile zum Fire Lookout auf 7000 Fuß. Von dort oben hat man einen weiten Blick auf die Umgebung.  Der Hat Point ist die einzige Stelle auf der Westseite des Hells Canyons, die ohne längere Wanderungen erreichbar ist und an der man den Snake River sehen kann. Mit bis zu 2436 Metern ist der Hells Canyon die tiefste Schlucht Nordamerikas, und er ist nicht nur tiefer, sondern auch breiter als der Grand Canyon, aber optisch weit weniger eindrucksvoll und fotogen. Leider hingen die Wallowa Mountains und die Seven Devils in den Wolken, aber wir waren schon froh, dass die Wolken so hoch hingen, dass wir überhaupt in den Canyon schauen konnten. Im Hochsommer muss es hier sehr schöne Wildblumenwiesen geben. Jetzt sah man nur noch die Reste davon. Auch Picknicktische gab es, aber leider war es hier oben bei nur 7 °C viel zu kalt, um es sich hier zum Lunch gemütlich zu machen.

Um 11.30 Uhr machten wir uns auf die Weiterfahrt. Von Imnaha aus waren es noch mal 26 Meilen auf guter Gravel Road, ca. 1 Stunde, immer am Imnaha River entlang Richtung Süden bis zum Highway 39, der aus südlicher Richtung am Hells Canyon entlang führt (und zur Zeit leider gesperrt war). Die 7 Meilen bis zum Hells Canyon Overlook konnten wir aber noch fahren. Gegen 14 Uhr waren wir dort. Von hier erhaschten wir nun auch mal einen Blick auf die Seven Devils in der Ferne. Nach etwa einer weiteren Stunde Fahrt waren wir wieder in Joseph, dem Nachbarort von Enterprise. Joseph ist der nettere aber auch touristischere Ort. Wir tranken hier einen Kaffee und liefen noch die Main Street rauf und runter. Dann fuhren wir noch das kurze Stück zum wunderschön gelegenen Wallowa Lake. Auf dem Rückweg lief mitten im Ort ein Reh vor uns über die Straße. Wir liefen auch noch mal kurz durch die historische Main Street von Enterprise. Kurz vor 17 Uhr waren wir zurück am Motel.

Alternativen zum Abendessen gab es hier nicht allzu viel. Wir entschieden uns diesmal für den Mexikaner El Bajio neben der Chevron Tankstelle. Hier konnten wir zu Fuß hingehen. Der Burrito und die Enchiladas waren gut. Dazu gab’s ein Bier und eine Margarita. Gezahlt haben wir $24 plus Tip.

Übernachtung: Ponderosa Motel, Enterprise
Gefahrene Meilen: 179





Palouse Falls
Dienstag, 21.9.2010, Wetter: erst bedeckt, dann sonnig mit ein paar Wölkchen,
20 °C

An diesem Morgen holten wir uns beim Longhorn Espresso Shack einen Kaffee und Croissants und Brötchen beim Safeway. Heute stand eine längere Autofahrt an. Gegen 8 Uhr machten wir uns auf den Weg. Wir hatten uns spontan entschieden, eine andere Route als die ursprünglich geplante Strecke auf der I-84 nach Hood River (an der Columbia River Gorge) zu fahren, ohne besonderes Tagesprogramm, womit wir den Loop in Oregon geschlossen hätten. Auf dem Highway 3 ging es stattdessen von Enterprise Richtung Norden nach Clarkston/Lewiston. Wir hielten kurz am Joseph Canyon Viewpoint, dann ging es runter zum Grand Ronde River, dabei querten wir wieder die Grenze von Oregon nach Washington.

Ab Clarkston an der Grenze zu Idaho ging es auf den Highway 12 nach Westen. In Pomeroy genehmigten wir uns an einem Espresso Shack zwei große Milkshakes (sehr lecker). Die Landschaft hier besteht aus lieblichen Hügeln und Farmland. Wir passierten den Ort Starbuck (die Kaffeefirma stammt aber aus Seattle), und auf dem Highway 261 querten wir den Snake River. Kurz darauf erreichten wir kurz vor 12 Uhr den Palouse Falls State Park. Der Zutritt zu der sehr gepflegten Parkanlage oberhalb des schönen Wasserfalls war überraschenderweise kostenlos. Nur eine Spendenbox war aufgestellt. Die Tageszeit für Fotos war ungünstig. Die Sonne schien, und der Wasserfall lag noch halb im Schatten der Felswände. Übernachtungsplätze direkt in der Nähe sind aber offenbar rar. An den Picknicktischen auf einer grünen Wiese aßen wir zu Mittag.

Nach 1,5 Stunden brachen wir wieder auf. Die Landschaft wurde immer flacher. Auf dem Highway 26 und 24 ging es nach Yakima. Kurz nach 16 Uhr erreichten wir das Hotel Oxford Inn, wo es uns sehr gut gefallen hat. Für $77 AAA Rate gab es zwei Queen-Betten, die übliche Ausstattung mit Kühlschrank, Mikrowelle und Kaffeemaschine, und einen Balkon mit Blick auf den Yakima River. Das Hotel verfügt auch über einen Outdoor Pool, Spa und Fitnessraum.

Zum Abendessen fuhren wir in den 2nd Street Grill. Für $48 plus Tip genossen wir zwei Steaks mit Mashed Potatoes und Gemüse. Die Beilagen waren frisch zubereitet, das merkte man. Die Bohnen waren knackig, nicht das sonst übliche matschige Zeug. Dazu gab es noch Suppe oder Salat. Das war alles sehr gut. Dazu hatten wir ein Bier und eine Diet Coke.

Übernachtung: Oxford Inn, Yakima
Gefahrene Meilen: 320




Mount St. Helens
Mittwoch, 22.9.2010, Wetter: morgens größtenteils sonnig,
nachmittags zunehmend Wolken, 13 °C

Zum Frühstück gab es Waffeln zum Selberbacken, Toast, Bagel, Cereals, Joghurt, usw. Um 8.15 Uhr fuhren wir los. Auf dem Highway 12 ging es am Tieton River und dem Rimrock Lake entlang, eine sehr schöne Strecke durch die Wälder. Wir hielten an den Clear Creek Falls, die aus zwei Wasserfällen bestehen. Insbesondere der untere ist viel schöner als wir erwartet hätten. Frisch ist es hier. Dann wird es bergiger, und als wir um eine Kurve biegen, liegt er auf einmal vor uns in aller Pracht – der schneebedeckte Mount Rainier! Trotz eines Wolkenbands war er wunderbar zu sehen. Ein toller Anblick. Wir halten noch am Palisades Viewpoint mit Blick auf eine Abbruchkante mit Basaltfelsen. Hier zeigen sich auch ein paar schöne Herbstfarben.

Gegen 10 Uhr erreichen wir das Örtchen Packwood, strategisch günstig zwischen dem Mount Rainier National Park und dem Mount St. Helens National Volcanic Monument. Wir fragen in der Crest Trail Lodge ein Stück außerhalb des Ortes nach einem Zimmer für zwei Nächte. Das Motel ist mit $90 nicht so günstig, da zahlt man die Lage, aber sehr gepflegt. Das Zimmer ist sehr nett, es gibt einen großen Flachbildschirm, Kühlschrank, Mikrowelle und eine Kaffeemaschine. Ein Continental Breakfast ist auch dabei. Das Motel war kaum gebucht, so konnten wir gleich einziehen.

Wir fuhren noch mal nach Packwood rein, um uns in einem Coffee House einen Kaffee zu besorgen. Gegen 11 Uhr brachen wir dann auf zum Mount St. Helens. Wir nahmen den Highway 25 und 99. Es geht zunächst durch den Wald, vom Berg ist noch nichts zu sehen, aber schließlich kommen mehrere Viewpoints mit Blick auf den Vulkan, der durch seinen Ausbruch 1980 Berühmtheit erlangt hat, und den Spirit Lake. Hier gilt auch wieder unser NP Pass, oder man braucht einen National Forest Pass für $5. Einmal sehen wir noch den Mount Rainier in der Ferne halb in den Wolken. Der nahe Mount Adams versteckt sich. Beeindruckend sind die ganzen abgestorbenen und umgefallenen Bäume in der sogenannten Blast Zone. Auch auf dem Spirit Lake treiben noch viele weiße Baumstämme. Wir halten am Miner‘s Car und laufen den kurzen Trail zum Meta Lake. Hier ist eine tolle Vegetation.

Gegen 13 Uhr machen wir Lunch an den Picknicktischen am Smith Creek Viewpoint, kurz vor dem Ende der Straße an der Windy Ridge. Es ist ziemlich kühl hier oben. An der Windy Ridge sehen wir einige Wapitis in der Ferne am Hang, und wir steigen die vielen Treppen zum oberen Aussichtspunkt hoch. Von hier hat man wirklich einen tollen Blick auf den Krater des Mount St. Helens (alternativ kann man den Park auch von der Westseite anfahren, es gibt aber keine direkte Verbindung zur Ostseite, an der wir uns befinden). In einem Loop fahren wir über den Highway 26 zurück Richtung Packwood. Dies ist eine einspurige Straße mit einigen Schlaglöchern. Auf der Hinfahrt war sie nicht ausgeschildert. Um 15 Uhr sind wir wieder auf dem Highway 25. Da es noch früh ist, laufen wir noch den Woods Creek Loop und Old Growth Loop von 2,5 Meilen durch den bemoosten Wald. Wir sehen ein paar kleine Frösche und Banana Slugs, leider keinen Biber, die es auch hier geben soll. Insgesamt brauchen wir eine knappe Stunde. Gegen 16.45 Uhr sind wir wieder am Motel.

Zum Abendessen gibt es in Packwood wenig Alternativen: Cruiser’s Pizza, Peter’s Inn und den Blue Spruce Saloon. Wir entscheiden uns für Cruiser’s. Leider nehmen wir nicht die Pizza, die wohl ganz OK sein soll, sondern Burger und Fish & Chips. Der Laden ist ungemütlich, man muss an der Theke bestellen, und das Essen war nicht so besonders. Mit einem Bier und einer Cola zahlen wir dafür immerhin noch $29. Für das gleiche Geld haben wir schon oft sehr viel besser gegessen. Auf der Rückfahrt ins Motel sehen wir noch ein paar Wapitis durch den Ort laufen.

Übernachtung: Crest Trail Lodge, Packwood
Gefahrene Meilen: 181

Mount Rainier (Paradise Area)
Donnerstag, 23.9.2010, Wetter: Wolken und Regen, 3 °C

Das Frühstücksangebot bestand aus Waffeln zum Selberbacken, Cereals, Muffins, Würstchen, Eiern, Obst… Entsprechend gestärkt fuhren wir vom Hof. Kurz vor Ende unserer Reise wollte uns unser bisher treuer Jeep dann doch noch mit einer Low Tire Pressure Warnung ärgern. An einer Tankstelle in Packwood fand Volker aber eine Luftpumpe, und da wir nicht wussten, welcher Reifen zu wenig Druck haben sollte, hat er an jedem Reifen ein bisschen aufgepumpt. Danach war es zum Glück wieder OK! Gegen 8.30 Uhr konnten wir dann aufbrechen. Leider war für heute schlechtes Wetter angesagt, aber am letzten Tag vor Abreise blieb uns nicht viel übrig, als in den sauren Apfel zu beißen. Ausweichmöglichkeiten gab es nicht mehr, wir hätten den Tag höchstens in der Stadt in Seattle verbringen können… Aber danach stand uns auch nicht der Sinn.

Wir hätten natürlich auch gestern zum Mount Rainier fahren können, aber Wandern kann man dort zur Not sicher auch bei schlechtem Wetter, auch wenn dann die Aussicht fehlt. Aber zum Mount St. Helens hochzufahren und dann nichts zu sehen, dass hätte sicherlich noch weniger Sinn gemacht.

Also fuhren wir wie geplant über den Stevens Canyon Entrance in den Mount Rainier National Park. Hier galt natürlich der Interagency Pass. Ansonsten zahlt man $15 für ein 7-Tages-Permit. Die Strecke nach Paradise war auch wolkenverhangen reizvoll. Wir kamen an den Cougar Falls vorbei und hielten an den Reflection Lakes, aber leider gab es heute keine Spiegelung des Berges. Wir erhaschten noch einen Blick auf den Nisqually Gletscher im Nebel und fuhren dann in den Regen hinein. Um 9.40 Uhr waren wir in Paradise. Bei schönem Wetter ist es sicher paradiesisch hier. Wir wollten im Visitor Center nach Empfehlungen fragen, doch das öffnete erst um 10 Uhr. Also machten wir uns schon mal wanderfertig mit voller Regenausrüstung und stellten uns dann mit den anderen Wartenden vor die Eingangstür. Wir waren dann doch die ersten, die zur Information wollten. Und wider Erwarten wurde uns trotz des Wetters der Skyline Trail vorgeschlagen, den wir uns für heute eigentlich vorgenommen hatten.

Der Skyline Loop mit dem High Skyline Trail ist unter Strenuous Trails aufgeführt: ein Rundweg von 5,5 Meilen mit 518 Metern Höhenunterschied, durchschnittliche Wanderzeit: 4,5 Stunden. Ob sich die Anstrengung überhaupt lohnt bei dem Wetter? Nun ja. Um 10.30 Uhr liefen wir los. Zunächst ging es zu den schönen Myrtle Falls. Bei gutem Wetter kann man hinter dem Wasserfall den Mount Rainier sehen. Der Regen hörte zwischenzeitlich zum Glück wieder auf. Und die Wanderung war wunderschön. Kleine Bäche, Wasserfälle, Blumenwiesen (die im Juli und August herrlich sein müssen). Hier möchte ich noch mal laufen, wenn sich der Mount Rainier zeigt! Nach 1,5 Stunden erreichten wir den Abzweig zum Golden Gate Trail. Hier hätten wir in einem Loop zurück zum Visitor Center abkürzen können. Und wir waren nahe dran. Aber dann kam ein Wanderer von oben, und wir fragten ihn, wie es dort war. Und er sagte, es hätte immer wieder Wolkenlücken gegeben. Da wir gerade eine solche Wolkenlücke erlebt hatten, hatten wir Hoffnung, also weiter! Wir waren schon auf Höhe der ersten Schneefelder. Es ging noch mal ganz schön hoch. Und die Sicht wurde immer schlechter, so dass wir es bald bereuten, weitergelaufen zu sein. Wir erreichten das Geröllfeld. Hier oben fegte der Wind. Wir fühlten uns wie Reinhold Messner bei der Besteigung des Mount Everest. Man sah nur noch wenige Meter weit. Schneeregen peitschte uns ins Gesicht, und es war nicht ganz ungefährlich auf den nassen Steinen.

Nach weiteren 45 Minuten hatten wir den höchsten Punkt erreicht. Dann kam auch bald der Panorama Point auf 6800 Fuß. Und wir konnten uns überlegen, was wäre wenn… Denn bei guter Sicht soll man von hier den Mount St. Helens und den Mount Adams sehen können. Den Abstecher zur Glaciar Vista sparten wir uns. Nachdem es kurz aufgehört hatte, fing es wieder an zu regnen. Nun wollten wir auf dem schnellsten Weg zurück. Eine Stunde brauchten wir für den Weg nach unten. Auf dieser Seite lief man ziemlich steil abwärts. Nach insgesamt 3 Stunden und 15 Minuten waren wir wieder im Visitor Center, wobei wir uns unterwegs kaum aufgehalten hatten (außer notwendigen Verschnaufpausen beim Aufstieg), was bei schönem Wetter auf jeden Fall anders gewesen wäre. Bereut habe ich die Wanderung nicht. Es war trotz allem ein Erlebnis und vor allem der erste Teil war auch bei schlechtem Wetter sehr schön. Für den oberen Teil fehlte leider die Sicht auf den Mount Rainier und den Gletscher. Und falls jemand nicht die große Wanderung machen will, es gibt hier oben auch viele kürzere Trails.

Es war 13.45 Uhr. Immerhin war dies ein Nationalpark, in dem es sogar was zu Essen gab! Das sieht man in den USA ja selten. Wir nutzten also die Cafeteria für ein spätes Lunch mit jeweils einem Streifen Pizza mit Salat, einem Café Latte und einer heißen Schokolade (alles zusammen für $24) und um uns aufzuwärmen. Während wir hier saßen, lief draußen offenbar ein kleiner Bär vorbei. Den haben wir leider verpasst. Da der Tag noch jung war, schauten wir uns noch den Film über den Mount Rainier an, um zu sehen, wie es hier bei schönem Wetter aussieht. Um das zu erleben, muss man aber wohl tatsächlich viel Glück haben, denn der Mount Rainier macht sein eigenes Wetter.

Um 15.15 Uhr verließen wir Paradise. Wir wollten nicht die gleiche Strecke zurückfahren, sondern verließen den Park Richtung Westen über den Nisqually Entrance. Dabei kamen wir noch an den Narada Falls und den Christine Falls vorbei. Es regnete immer noch, und bei letzteren haben wir leider nicht mehr gehalten. Kurz vor dem westlichen Parkeingang entdeckten wir noch ein paar Motels. Hier hätte man vielleicht auch übernachten können, oder direkt in Paradise. Kurz vor Ashford fuhren wir über den Highway 52 zurück nach Packwood, wo wir um 16.45 Uhr ankamen.

An diesem Abend aßen wir im Peter’s Inn Restaurant, wieder Burger und Fish & Chips, nur vertauscht, dazu eine Diet Coke und ein Bier. Wir zahlten $24 plus Tip. Obwohl das Essen auch hier nicht so besonders war, war es besser und günstiger als bei Cruiser’s.

Übernachtung: Crest Trail Lodge, Packwood
Gefahrene Meilen: 85






Mount Rainier (Sunrise Area)
Freitag, 24.9.2010, Wetter: bewölkt, später sonnig, ca. 13 °C

Abreisetag! Das Wetter sah heute schon wieder besser aus. Da stand dann noch die Sunrise Area des Mount Rainiers auf dem Programm. Gegen 9 Uhr fuhren wir los. Auf dem Highway 123 ging es nach Norden und über den White River Entrance wieder in den Nationalpark. In Kehren ging es auf der Nordostseite den Berg hinauf, und auch wenn die Spitze weiterhin in den Wolken lag, so hatte man doch Blick auf die unteren Hänge der Gletscher, und auch den Mount Adams konnte man in der Ferne sehen. Gegen 10 Uhr erreichten wir den Parkplatz am Sunrise Visitor Center. Hier vertraten wir uns noch für etwa eine halbe Stunde die Beine.

Dann traten wir den Rückweg an und machten uns über den Highway 410 auf die Fahrt nach Seattle. An der Nordosteinfahrt gibt es am Crystal Mountain auch noch die ein oder andere Lodge, ansonsten ist wohl Enumclaw der nächste Ort mit Übernachtungsmöglichkeiten. Wir hielten noch mal an einem Mount Rainier Viewpoint, aber hier war nichts von ihm zu sehen. Da wir noch Zeit hatten, schauten wir im Navi, wo an der Strecke ein Applebee’s lag für das Abschlussmahl des Urlaubs. Wir wurden in Auburn fündig. Für $33 plus Tip gab es einen Burger und Ribs, dazu zwei Soft Drinks und noch einen Maple Butter Blondie zum Dessert.

Gegen 14.15 Uhr erreichten wir den Sea Tac Airport von Seattle. Wir gaben das Auto ab, liefen über die Brücke ins Terminal, und nachdem wir heute morgen noch online bei Delta eingecheckt hatten (was gut war, denn der Flug war überbucht), hatten wir innerhalb von 5 Minuten unser Gepäck abgegeben. Auch die Security dauerte nicht länger als 5 Minuten. Mit der Bahn fuhren wir zu den S Gates. Von dort hatte man sogar noch mal einen leicht wolkenverhangenen Blick auf den Mount Rainier.

Um 17.20 Uhr hoben wir leicht verspätet ab. 9,5 Stunden Flugzeit lagen vor uns. Der Mount Rainier machte uns dann noch ein Geschenk zum Abschied. Denn die Wolken hatten sich verzogen, und er zeigte sich noch einmal in all seiner Herrlichkeit! Der Flug war recht unruhig mit vielen Turbulenzen. Leider gab es in der Boeing kein In-Seat Entertainment, aber es war ja auch ein Nachtflug, von daher war es halb so wild. Im Bordprogramm liefen der neue Karate Kid und The Bounty Hunter. Das Essen war nicht so gut wie auf dem Hinflug. Als wir am nächsten Tag Europa erreichten, konnte man von oben kahle Inseln sehen, wahrscheinlich die Orkneys. In Amsterdam hatten wir 45 Minuten Zeit zum Umsteigen. Aufgrund der langen Wege dort muss man sich dann schon beeilen. Mit KLM ging es in 30 Minuten Flugzeit zurück nach Düsseldorf, wo wir laut Flugplan gegen 14 Uhr am 25.9. landeten. Mit der S-Bahn waren wir in 25 Minuten zuhause. Wieder ging eine schöne Reise zu Ende.

Übernachtung: Delta Airlines Seattle - Amsterdam
Gefahrene Meilen: 131