Home > Europa
 

 

Irland-Rundreise
15. Sept. - 2. Okt. 2007
- Teil 3 -

 
 

Connemara (ClifdenWestport)
Donnerstag, 27.9., 13 °C, sonnig, 115 km

Um 9 Uhr fuhren wir los Richtung Connemara National Park bei Letterfrack. Auch wenn noch nicht offiziell geöffnet war, konnte man schon rein. Wir hatten uns vorgenommen, auf den Diamond Hill zu steigen, der von weitem mehr wie ein Berg als wie ein Hügel aussah. 440 m ist er hoch, 400 Höhenmeter muss man bezwingen. Es gibt drei Loop Walks im Connemara NP: einen einfachen gelben, einen 3 km langen blauen und den roten d.h. noch mal 3,7 km hoch auf den Diamond Hill. Wir liefen den blauen und den roten, insgesamt ein großer Loop. Bis zum Gipfel brauchten wir 1,5 Stunden. Die Aussicht war grandios, und das Wetter hätte besser nicht sein können, kühl aber Sonne pur. Auf dem Weg zum Gipfel trafen wir nur einen Menschen. Als wir auf dem Rückweg waren, wurde es langsam richtig voll. Nach insgesamt 2 Stunden 40 Minuten waren wir kurz nach 12 Uhr wieder unten und genehmigten uns leckere Sandwiches und einen Tee bzw. Kaffee im Visitor Center. Danach fuhren wir ab Letterfrack noch auf die Rinvyle Peninsula (ein Teil des Connemara Loops). Dann wieder zurück auf die Hauptroute, um Kylemore Abbey nicht zu verpassen. Anscheinend nimmt man jetzt schon Geld für das Fotomotiv, aber wir konnten uns trotzdem noch auf die Brücke schleichen. Bei Leenaun bogen wir ab auf die 335 zu den Aasleagh Falls. Dann ging es an Irlands einzigem Fjord, dem Killary Harbour entlang und über den Doo Lough Pass an einem schönen See vorbei. Nun konnte man bald den Croagh Patrick sehen, Irlands heiligen Berg (762m). Gegen 15.30 Uhr erreichten wir Westport Quay, wir tranken noch einen Kaffee im Zentrum von Westport, einem sehr netten Städtchen und suchten uns dann eine Unterkunft. Beim Hazelbrook B&B (70 Euro) wurden wir gleich fündig. Von hier brauchten wir zu Fuß nur ein paar Minuten bis in den Ort. Den späten Nachmittag genossen wir in der Sonne sitzend vor einem Pub. Mit Cosy Joe’s Bar fanden wir anschließend ein sehr schönes Pub mit leckerem Essen. Als wir wieder in unser B&B zurückkamen war es für den Abend ausgebucht.

 

Westport – Cong
Freitag, 28.9., 13 °C, vormittags sonnig, nachmittags bewölkt, 206 km

Nach dem üblichen deftigen Frühstück fuhren wir um 9 Uhr los. Die Spitze des Croagh Patrick war in dicke Wolkenwatte gehüllt, ansonsten war es schön sonnig, allerdings auch sehr frisch, um 4 °C. Wir hielten kurz in Newport mit einem interessanten Aquäduct, dann fuhren wir zum Carrigahowley Castle, einem Tower House der Piratenkönigin Grace O’Malley. Auf dem Weg dorthin stießen wir zufällig auf den Ausgangspunkt des Lettermaghera Loops am Derrada Community Center Richtung Furnace. An der schmalen Straße zu diesem Ort hatte man ein paar schöne Ausblicke auf ein paar Seen. Wir wollten jedoch den Clogher Bog Loop laufen. Hierzu fuhren wir Richtung Castlebar, doch leider sahen wir kein Schild nach Clogher. Wir versuchten es dann von Süden aus, aber es war nur Clogher Trout Fishing ausgeschildert. Irgendwann folgten wir dann diesen Schildern und irrten durch die kleinen Straßen. Nichts deutete auf die Wanderung hin. Nach einer Stunde vergeblichen Herumfahrens gaben wir es dann auf. Nun ging es ab Westport auf der N59 wieder nach Connemara. In Leenaun fuhren wir auf die 336 nach Süden. Dann bogen wir Richtung Finny ab nach Cong. Dies war eine sehr schöne Strecke an ein paar Seen entlang. Wir waren gegen 13.30 Uhr in Cong, liefen durch das Gelände der sehenswerten Klosterruine und suchten uns dann ein B&B. Die Hill View Farm (55 Euro) war etwas außerhalb des kleinen Ortes gelegen. Die Besitzerin war sehr nett und verlangte von uns nur 55 statt 60 Euro, da es wohl in einem französischen B&B-Führer so angegeben war. Anbetrachts der Tatsache, dass wir diesmal keinen Fernseher auf dem Zimmer hatten, fanden wir die 55 Euro jedoch mehr als angemessen. Eigentlich gab es nicht viel zu sehen in und um Cong, so dass wir noch etwas ziellos durch die Gegend fuhren. Eigentlich wollten wir heute ja noch mehr Zeit mit Wandern verbringen. Wir machten noch einen Spaziergang zum Ashford Castle, einem sehr schönen Schloss, dass zu einem Nobelhotel umfunktioniert worden ist. Auch Ronald Reagan war hier schon mal auf Staatsbesuch. Wenn man mit dem Auto auf das Gelände fährt, muss man wohl 5 Euro Gebühr zahlen. Besichtigen kann man es allerdings nicht. Zum Abendessen waren wir im Crow’s Hill Pub.

 

 

Cong – GalwayClonmacnoise – Athlone – Mullingar
Samstag, 29.9., 15 °C, bedeckt, 284 km

Um 9.20 Uhr fuhren wir los. Es ging auf die 345, dann wieder auf die 336 und ab Maam Cross auf die N59 nach Galway. Übermäßig sehenswert war die Landschaft ab hier eigentlich nicht mehr. Hinter Oughterad bogen wir noch zum Aughnanure Castle ab. Nach diesem 30minütigen Abstecher erreichten wir um 12.30 Uhr Galway, wo wir diesmal am Spanish Arch parkten. Wir liefen die Fußgängerzone hinauf und suchten nach dem Lynch Memorial Window in der Market Street. Nach einem kurzen Lunch bei Subway machten wir uns nach einer Stunde wieder auf den Weg. Es ging auf die N6 Richtung Dublin und hinter Loughrea auf die N65, dann bei Killimor auf die 356. Die Straßenschilder waren nicht ganz eindeutig. Wir fuhren Richtung Eyrecourt, dann erreichten wir Clonfert, das eine Kathedrale mit sehenswertem Portal besitzt. Laut Karte sollte es hier über den Fluß gehen, aber die Straße war eine Sackgasse. Wir mussten außenrum über Banagher fahren, dann bis Shannonbridge, um nach Clonmacnoise zu kommen, einer wunderschönen Klosteranlage mit Blick über den Shannon. Um 15.30 Uhr waren wir dort. Leider war heute alles grau in grau. An der Straße Richtung N62 bogen wir noch zum Clonfinlough Stone ab, aber dieser lohnte sich überhaupt nicht, nur ein großer Stein. Eigentlich wollten wir in Athlone übernachten, doch beim Durchfahren hat es uns überhaupt nicht gefallen. Also fuhren wir noch auf der 390 bis Mullingar, wo wir gegen 18 Uhr ankamen, die Straße war zum Glück recht gut ausgebaut. Wir bekamen ein Zimmer im Glenmore House (70 Euro), einem Georgianischen Gebäude mit hohen Stuckdecken auf einem großen Grundstück oberhalb des Zentrums. Zum Abendessen stießen wir auf ein sehr schönes Pub: Ulysses Pub, neben einem Hotel direkt im Ortszentrum.

 

Mullingar – Knowth/NewgrangeMonasterboice – Drogheda – Clogherhead
Sonntag, 30.9., 12 °C, vormittags Regen, nachmittags leicht bewölkt, 144 km

Über Navan und Slane erreichten wir kurz vor 11 Uhr das Brúna Bóinne Visitor Centre im Boyne Valley, so dass wir noch den 11.15 Uhr Shuttle-Bus zum Ganggrab Knowth erwischten. Um 12.45 Uhr ging es dann direkt nach Newgrange weiter. Die Gräber sind älter als die Pyramiden von Gizeh, und da sie beide sehr unterschiedlich sind, hat es sich gelohnt, beide Touren zu machen. Der Eintritt war zum Glück in unserer Heritage Card enthalten. Ich fand es auch gut, Knowth zuerst zu besuchen. Während es in Knowth noch geregnet hat, kam über Newgrange die Sonne wieder raus. Über Drogheda fuhren wir nach Monasterboice (donations welcome), was toll war, da außer uns sonst niemand dort war. Es gibt einen Rundturm, über dem die Krähen kreisten, und sehr schöne Hochkreuze. Dann fuhren wir noch zur Old Mellifont Abbey (Heritage Card) und von dort zurück ins Zentrum von Drogheda, wo wir uns auch noch eine gute Stunde aufhielten. Die Stadt kann man sich mal anschauen, wenn’s am Weg liegt, muss man aber ansonsten nicht gesehen haben. Gegen 17 Uhr machten wir uns auf die Suche nach einer Unterkunft. In Drogheda selbst fanden wir leider nichts, was uns zusagte, also beschlossen wir noch an die Küste Richtung Clogherhead rauszufahren. Wir kamen im „The Cross Garden B&B“ (65 Euro) in einem schönen Zimmer mit Meerblick unter. Das Pub in Clogherhead konnte uns die Vermieterin nicht empfehlen, dafür aber das „Little Strand Restaurant“, in dem wir gut aber ein bisschen teurer gegessen haben.

 

 

Clogherhead – Dublin – Swords
Montag, 1.10., 13 °C, sonnig, 55 km

Nun ging es auf direktem Weg über die M1 (1,90 Euro) nach Swords, nördlich vom Dubliner Flughafen, wo wir für die letzte Nacht ein B&B vorgebucht hatten: Rathview House (70 Euro). Es war ein sehr schönes Haus in Fußnähe zum Zentrum von Swords, einem netten Städtchen mit Rundturm und Burgruine. Direkt um die Ecke war die Bushaltestelle der Linie 41, die in einer Stunde bis ins Zentrum von Dublin fuhr. Gegen 11.30 Uhr waren wir an der O’Connell Street. Wir liefen an der Bank of Ireland vorbei zum Trinity College, und an Oscar Wilde’s Geburtshaus vorbei zum Merrion Square mit seinen bunten Türen. Dann legten wir eine Mittagspause im St. Stephen’s Green ein. Über die Grafton Street ging es zum Denkmal von Molly Malone, dann ins Kneipenviertel Temple Bar. Von dort zum Dublin Castle und zur Christ Church. Nun hatten wir eigentlich die Hauptsehenswürdigkeiten gesehen. Wir liefen noch zur Old Jameson Distillery, um auf den Aussichtsturm hochzufahren. Der Himmel bot ein strahlendes Blau, doch leider war der Turm wegen Renovierungsarbeiten geschlossen. Entlang der Liffey ging es dann an der Ha’penny Bridge vorbei zurück zum Ausgangspunkt. Hier liefen wir noch durch die Henry Street, auch eine Fußgängerzone, und über den Gemüsemarkt an der Moore Street. In der Lower Gardiner Street stiegen wir um 17 Uhr wieder in den Bus. In dieser Gegend fiel uns auf, dass hier sehr viele B&Bs und Hostels gibt. Zum Abendessen waren wir bei Wright’s in Swords.

 

Swords – Howth – Malahide – Dublin Airport
Dienstag, 2.10., 16 °C, bedeckt, 56 km

Heute schliefen wir noch mal ein bisschen länger. Um 10 Uhr fuhren wir dann noch nach Howth an der Küste. Hier würde es sich sicher lohnen den Howth Coastal Path an der Steilküste entlangzulaufen. Doch leider war heute unser Abflugstag und das Wetter war auch nicht besonders. In Howth/Malahide könnte man sicher auch ganz nett übernachten, und es gibt sogar eine Bahnverbindung nach Dublin, den sogenannten DART. Malahide hat allerdings ein Parkplatzproblem. Wir besuchten noch das Schloss in Malahide und tranken im Ort gegen 12 Uhr noch einen Kaffee. Um 14 Uhr waren wir am Flughafen. Unser Flug ging erst um 17.20 Uhr. Mit einer Stunde Zeitverschiebung zu unseren Ungunsten landeten wir gegen 20 Uhr wieder in Düsseldorf. Auch diese schöne Reise ging zuende.

 

Reisevorbereitung

Den Mietwagen (Alamo) buchten wir Mitte August über www.billiger-mietwagen.de. Bei der Touri-Info habe ich einen kostenlosen B&B-Führer bestellt, der sich als sehr nützlich erwiesen hat. Einen Monat vorher wollte ich noch ein B&B in Dublin buchen. Doch alles schien ausgebucht. Ich hatte eine Empfehlung für das Abberley House. Auf meine E-Mail-Anfrage bekam ich keine Antwort, und am Telefon teilten sie mir mit, dass sie im September am Wochenende nichts mehr frei  hätten. Auf Nachfrage empfohlen sie mir dann noch das Avoca House - auch nichts frei. Dann schaute ich mal bei http://www.dublin-bnb.com/ und fand das Annagh House in Clontarf direkt am Meer mit guten Reviews - leider auch nichts. Hotels über HRS wären zwar noch zu haben gewesen, meist allerdings recht teurer oder mit schlechter Bus-/Bahnverbindung in die City. Also haben wir umdisponiert und legten Dublin auf das Ende der Reise statt auf den Anfang. Da dies nicht auf ein Wochenende fiel und noch zwei Wochen später war, hoffte ich, dann noch ein Zimmer zu bekommen. Wieder alle drei Unterkünfte angerufen, doch alles war belegt. Noch mal auf der Webseite gesucht und ein B&B in Swords, etwas nördlich vom Flughafen, gefunden (es hieß 30 Min. mit dem Bus in die City, letztendlich war es eine Stunde), aber das hat dann endlich geklappt! Für die ersten beiden Nächte hatte ich dann noch telefonisch ein Zimmer bei Glendalough reserviert. Das hat dann auch sofort geklappt. Kreditkarte brauchten wir hier nicht angeben. Als ich in Swords einen Tag vorher noch für eine Nacht verlängern wollte, war es auch schon ausgebucht. Um eine Unterkunft in Dublin sollte man sich also rechtzeitig kümmern. Unterwegs war es kein Problem vor Ort etwas zu finden. Reviews zu Unterkünften findet man bei Tripadvisor.

Für die B&Bs zahlten wir in der Regel 60 oder 70 Euro für das Zimmer. Es waren eigentlich alle ganz in Ordnung. Man sollte wohl darauf achten, dass sie vom irischen Fremdenverkehrsamt geprüft sind. Diese B&Bs sind mit einem Kleeblatt gekennzeichnet. Es gibt an fast jeder Ecke B&Bs, aber ein B&B-Führer ist hilfreich als Übersicht, auch was die Preise betrifft.
Es war interessant, in den Gästebüchern der B&Bs zu schauen, woher die anderen Gäste kamen. Die meisten waren Amerikaner, aber auch viele Australier, ein paar Kanadier, Deutsche und Franzosen.
Für ein Hauptgericht im Pub muss man mit ca. 12-14 Euro rechnen. Im Lidl deckten wir uns mit ein paar Lebensmitteln für unterwegs ein, u.a. Shortbread für 99 Cent. Bei Tesco konnte man gut Sandwiches kaufen.
Mit der Heritage Card, die ein Jahr gültig ist, kann man einiges an Eintrittsgeldern sparen.
Traditionelle irische Musik hört man in vielen Pubs. Am besten fragt man mal in der Unterkunft. Leider beginnt dies immer erst zu recht später Stunde um 21.30 Uhr oder in Connemara sogar erst um 22 Uhr. Wenn man Glück hat, erlebt man auch mal eine Zusammenkunft von nicht kommerziellen Musikern.
Die Straßen sind häufig so schmal, dass kaum zwei Autos nebeneinander passen. Manchmal muss man auch Ausweichbuchten nutzen.
Erstaunlich fanden wir wie schnell das Wetter manchmal wechselt.
Insgesamt fuhren wir 2825 km.

Online-B&B-Führer:

Online-Reiseführer:

Wandern:

 

 
Teil 2

Nach oben

Teil 3