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Buenos Aires und südliches Patagonien
23.01.-13.02.2009

Reisebericht Unterkünfte Fazit


 
 

Reiseplanung

Nachdem ich Mitte August die Bestätigung über die gewonnenen Lufthansa-Flüge bekam, musste innerhalb von zwei Wochen zumindest eine grobe Reiseplanung her. Immerhin gab's Unterstützung von einigen Forenmitgliedern im Internet (Discover America, Ingrids Reisewelt trekkingforum.com). Am 29.8. machten wir dann den Langstreckenflug fest.

Reisebüros, Inlandsflüge, Mietwagen, Unterkünfte
Vor unserem USA-Urlaub im September schickte ich noch eine Anfrage an ein Spezialistenreisebüro weg, doch das Angebot umfasste trotz vorheriger Absprache nur die teuren Unterkünfte und den teuren 4x4-Mietwagen. Das Befahren von Schotterstraßen ohne Allrad soll nicht versichert sein. Aber was macht das für einen Sinn in Argentinien und Chile, wenn selbst die Hauptverbindungen zum Teil ungeteert sind, wie z.B. über große Strecken die Ruta 40? In den Torres del Paine Nationalpark dürfte man dann mit einem normalen Auto überhaupt nicht fahren...
Reisebüros, die uns empfohlen wurden:
http://www.argentum-travel.de/asp/index.asp oder http://www.lateinamerika.de/

Jedenfalls sind wir vor unserem Urlaub nicht mehr dazu gekommen, weitere Reservierungen zu machen. Auch wenn zum Teil gewarnt wurde, dass es für Inlandsflüge oder Unterkünfte in den Nationalparks schon zu spät sein könnte, hat letztendlich trotzdem noch alles geklappt. Am 4. Oktober schickte ich eine Anfrage los bezüglich der Refugios im Torres del Paine. Es kam auch schnell eine Antwort, und wir konnten problemlos per E-Mail und mit Kreditkarte im Torres Central buchen.

Am 7. Oktober waren wir dann soweit, die Inlandsflüge nach El Calafate zu buchen. Bei Aerolineas Argentinas haben wir mit 265 Euro noch einen recht günstigen Preis pro Person bekommen. Leider für jeden mit nur 15kg Freigepäck. Über den Tag verteilt gab es mehrere Direktflüge und Umsteigeverbindungen zur Auswahl zu unterschiedlichen Preisen. Die Buchung über http://www.aerolineas.com war problemlos. Allerdings musste man sich anschließend innerhalb von 24 Stunden bei dem angegebenen deutschen Reisebüro melden, um die Bezahlung per Überweisung zu veranlassen. LAN Chile fliegt auch nach El Calafate, aber nicht an allen Wochentagen. Einen Tag früher hätten wir für 345 Euro pro Person fliegen können, immerhin mit 20kg Freigepäck pro Person. Aber dann hätte unser Abflug in Deutschland bereits einen Tag früher erfolgen müssen, sonst wäre es mit dem Anschlussflug zu riskant. Davon abgesehen wäre der Flug mit LAN schon um 5.30 Uhr morgens gewesen!

Alternative Zielflughäfen wären u.a. Río Gallegos oder Punta Arenas gewesen. Im Refugio Torres trafen wir ein amerikanisches Ehepaar, die von Santiago de Chile aus nach Punta Arenas geflogen waren, und sie erzählten uns, dass sie etwa zu einem ähnlichen Zeitpunkt gebucht hatten wie wir, aber das gewünschte Flugdatum war mit LAN Chile schon nicht mehr verfügbar gewesen.  Eine Rundreise ab Río Gallegos wäre eigentlich ideal gewesen, aber dorthin gab es zwar recht günstige Flüge, aber keine guten Mietwagenoptionen. Ab El Calafate fuhren wir die gleiche Strecke hin und her, aber das war eigentlich auch nicht schlecht, zumal man somit in El Calafate mehrere Chancen auf gutes Wetter am Perito Moreno Gletscher hatte.

Ich hätte mir auch gerne noch die Wasserfälle von Iguazu im Nordosten von Argentinien angesehen. Aber vom sehr unterschiedlichen Klima und den dafür erforderlichen Impfungen (für zwei Tage) abgesehen, wäre es mit den Flügen hin und her von El Calafate nach BA und von BA nach Iguazu ziemlich kompliziert und zeitaufwendig geworden, so dass wir uns doch gegen Iguazu entschieden hatten. Vielleicht kommen wir ja irgendwann doch noch einmal nach Argentinien, dann ließe sich dies mit dem Nordwesten vielleicht besser verbinden...

Ab dem 13.10. machten wir nach und nach unsere Buchungen für die Gästehäuser, zunächst in El Chaltén, dann El Calafate, Puerto Natales, eine weitere Unterkunft im Torres del Paine Nationalpark und am 2.11. in Punta Arenas. Zuletzt (30.11.) buchten wir das Hotel in Buenos Aires.

Details zu den gebuchten Unterkünften gibt es hier.

Am 22.10. gab es bei holidayautos.de ein Angebot von 15% bei Buchung 90 Tage im voraus. Ursprünglich von einem Mietwagenpreis bei billiger-mietwagen.de von über 900 Euro ausgehend, kamen wir bei Buchung über den ADAC letztendlich auf nur noch 563 Euro für 16 Tage ab El Calafate.

Sechs Tage vor Abflug am 23.1. hörten wir, dass das Kabinenpersonal von Lufthansa in unserer Abflugswoche streiken wollte.

Fünf Tage vor Abflug stellten wir fest, dass sich bei unserem Inlandsflug zwischen Buenos Aires und El Calafate die Abflugszeiten verschoben haben. Der Grund dafür war die Zeitverschiebung in den beiden Zeitzonen von Argentinien. Seltsam nur, dass das nicht schon bei Buchung der Flüge feststand, und dass wir nicht über die Änderung informiert wurden.

Die Zeitverschiebung zwischen Deutschland und Buenos Aires beträgt nur 3 Stunden im Winterhalbjahr, nach Patagonien dann noch eine weitere Stunde. Wenn man hier http://www.worldtimezone.com/index24.html unten auf Argentinien klickt, kann man die Zeitzonen sehr schön sehen.

An unserem Abflugstag wurde in Frankfurt gestreikt. Unser Zubringerflug aus Düsseldorf war pünktlich und unser Langstreckenflug wurde letztendlich nur durch einen um 30 Minuten (nichts ungewöhnliches) verspäteten Abflug beeinträchtigt.

Was Eintrittspreise in Argentinien/Chile betrifft, so zahlt man als Ausländer in der Regel mehr, z.B. auch für den Eintritt im Nationalpark Torres del Paine. Häufig ist es vorteilhafter in der Landeswährung zu zahlen als in US Dollar, auch bei Unterkünften. Zum Teil wird bei Barzahlung auch ein Discount gewährt. Manchmal heißt es auch, dass Ausländer keine VAT bezahlen müssen, aber das haben wir nicht nachvollziehen können.

Geld wechseln
Geld am Automaten ziehen war kein Problem. Allerdings ist der Höchstbetrag sowohl in Argentinien (320 bzw. 500 ARS) als auch in Chile (350.000 CLP) begrenzt und damit kommt man zumindest in Argentinien nicht sehr weit. Man kann aber problemlos mehrmals abheben. Dafür bietet es sich natürlich an, dass man keine Karte hat, bei der jedes Mal Gebühren fällig werden.
Euro oder US Dollar kann man auch in Wechselstuben tauschen. Zum Bezahlen haben wir keine US-Dollar gebraucht. Es wurde auch immer die Landeswährung genommen, und damit kam man meist sogar günstiger weg.
In El Calafate, Puerto Natales oder Punta Arenas konnten wir problemlos am Automaten Geld holen. In El Chaltén gibt es neuerdings einen Geldautomaten, aber der soll auch schon mal schnell leer sein. Die Unterkünfte können einem zur Not aber auch Bargeld über die Kreditkarte auszahlen.

Zur Zeit unseres Aufenthalts galten folgende Umrechnungskurse:
1 Euro = 1,30 US Dollar
1 Euro = 4,58 argentinische Pesos (ARS)
1 Euro = 821 chilenische Pesos (CLP)
 bzw.
1 ARS =  0,22 Euro
1000 CLP = 1,22 Euro

Strom
Wir hatten uns vor Abreise extra noch entsprechende Adapter besorgt, doch gebraucht haben wir sie nicht. Denn der deutsche zweipolige Stecker (den man beim Fön, Rasierapparat oder bei Ladegeräten hat), passte sowohl in die argentinische als auch die chilenische Steckdose. Weitere Infos hier und hier.

Tanken
Tanken war unproblematisch, es gibt hier noch den guten alten Tankwart. Allerdings sollte man bei den Entfernungen in Patagonien schon mal rechtzeitig tanken. Der Sprit war sehr günstig: 2,15 ARS (0,48 Euro) bzw. 500 CLP(0,60 Euro) pro Liter Super.

Essen/Trinken
Mit dem Essen hatten wir keine Probleme. In Patagonien kann man (bis auf El Calafate?) sogar das Leitungswasser trinken oder direkt aus den Bächen in den Gletschergebieten. Irgendwann haben wir uns nicht mehr ständig Mineralwasser gekauft, sondern einfach unsere Flaschen aus der Leitung aufgefüllt. Auch Eis kann man problemlos essen und ist sehr lecker.
Zum Frühstück gibt es meist nicht viel (Kaffee, Tee, Brot, Marmelade).
Im Supermarkt oder beim Bäcker kauften wir uns gerne kleine Teigtaschen (Empanadas) zum Mitnehmen mit verschiedenen Füllungen.
Steak und Lamm ist gut und günstig, auch der Fisch ist lecker. In manchen Restaurants gab's sogar hausgemachte Pasta. Gemüse als Beilagen war eher unüblich. Dafür nahmen wir meist Salat. Essen gehen ist günstig. Inklusive Wein und Bier zahlten wir zu zweit meist unter 30 Euro.

Internet
Internetcafés gibt es an jeder Ecke, und für wirklich kleines Geld (30 Minuten für 230 CLP (0,28 Euro) in Chile und 5 ARS (1,10 Euro) in Argentinien. Viele Unterkünfte bieten auch kostenloses W-LAN. Allerdings lässt die Onlineverbindung manchmal zu wünschen übrig. In El Calafate gab's noch die gute alte Modemverbindung mit 256kb.

Wetter/Kleidung
Während man in Buenos Aires in unserem Winter (man befindet sich auf der Südhalbkugel) über 30 °C hat, kann man in Patagonien froh sein, wenn das Thermometer im Sommer auf über 15 °C steigt.  Am besten hat sich das Zwiebelprinzip bewährt: T-Shirt, Fleece-Pulli und wind- und wasserdichte Treckingjacke, dazu eine Mütze gegen den Wind und eventuell sogar Schal und Handschuhe. Je nach Temperatur kann man dann alles und und wieder ausziehen. Beim Wandern konnten wir manchmal im T-Shirt laufen, dann wird einem sowieso warm, aber wenn man irgendwo sitzt, kühlt man schnell wieder aus, oder es zieht sich wieder zu. Offenbar sollte man zwischen 0 Grad und 30 Grad mit allem rechnen. Der Wind kann äußerst heftig sein. Bei uns im Januar/Februar war er (wenn vorhanden) meist warm, aber wenn er kalt ist, dann ist es sicher sehr unangenehm. Offenbar hatten wir eine recht windstille Zeit erwischt, dabei hatte ich gelesen, dass es gerade im Sommer heftige Winde geben soll.
Wetterdaten gibt es hier (wobei das Wetter in El Calafate nichts über das Wetter in den Bergen aussagt):
http://www.wetteronline.de/Argentinien/BuenosAires.htm
http://www.wetteronline.de/Argentinien/ElCalafateA.htm

Literatur
Patagonien, Ralf Gantzhorn, Rother Verlag 2007 (Bildband mit Karten und Topos)
Trekking-Guide Patagonien, Ralf Gantzhorn, Bruckmann 2007
Trekking-Guide Argentinien, Andreas Hohl, Tyrolia 2006
Trekking in the Patagonian Andes, Clem Lindenmayer, Lonely Planet 2003
Wir hatten allerdings nur zwei Reiseführer und zwei Straßenkarten:
Argentinien, Günther Wessel, Polyglott 2008/2009
Argentinien, Jürgen Vogt, Reise Know-How 2007
Argentinien, Maßstab 1:2 000 000, Reise Know-How
Patagonia Sur Tierra del Fuego, Maßstab 1:1 000 000 www.patagoniashop.net (diese kauften wir vor Ort, letztendlich war sie aber auch nicht besser als die Karte vom Reise Know-How Verlag)

Empfehlenswerte Webseiten für die Reiseplanung:

Reiseforen


 

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