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Freitag, 6.2.09
Parque Nacional Torres del Paine (Wanderung zum Mirador Lago Grey, Fahrt von
West nach Ost durch den Park)
Wetter: vormittags
bedeckt, nachmittags teilweise bewölkt, windig, 15 °C
Leider
fing der Tag wieder mit dunklen Wolken an. Heute verließen wir die Posada Río
Serrano und fuhren zunächst ganz in den Osten des Parks, bis zum Ende der Straße
an der Guardería Lago Grey (16 km). Von dort kann man in 45 Minuten zum Mirador
Lago Grey laufen. Dies ist eine einfache Wanderung am Strand des Sees entlang
mit Blick in der Ferne auf den Grey Gletscher, im Vordergrund ein paar Eisberge,
dann läuft man noch einen Rundweg auf einer kleinen Halbinsel und am Strand
wieder zurück. Insgesamt waren wir hier zwei Stunden unterwegs. Je nach Zeit und
Lust kann man von hier auch noch eine streckenmäßig kurze aber steile Wanderung
zum Mirador Ferrier machen (6 km, 600 Hm) oder zum Pingo Wasserfall (3,5
Stunden, 8 km). Nach weiteren drei Stunden erreicht man von dort den Mirador
Zapata, ich nehme an mit Blick auf den Glaciar Zapata. Ab der Hostería Lago Grey
werden auch Bootsfahrten zum Grey-Gletscher (ca. 3 Stunden) und Ice Trekking
angeboten. Eine weitere Wanderung unweit der Posada Río Serrano führt übrigens
noch durch einen Flechtenwald zur Laguna Verde (4 Stunden, 12 km).
Mittlerweile war es 12 Uhr, und wir machten uns auf den Weg in den Ostteil des Parks.
Bis zum östlichen Parkeingang benötigten wir etwa zwei Stunden, wobei wir
unterwegs nur kurz an der Hostería Pehoé und am Mirador Lago Nordenskjold
hielten, und um die Guanakos zu fotografieren, die sich hier im Ostteil in
großer Zahl aufhalten. Als wir den Abzweig Richtung Refugio und Hostería Las
Torres nahmen, waren wir froh, dass wir nur ein kleines Auto gemietet hatten,
denn die Zufahrt führte über eine alte, etwas baufällige und sehr schmale
Brücke. Größere Wagen mussten ihre Seitenspiegel anklappen, um gerade so
durchzupassen! Nach einer weiteren halben Stunde Fahrt über die Schotterpiste
hatten wir das Refugio Torres erreicht. Hier gibt es zwei Gebäude: das neuere
Torre Central und das ältere Torre Norte. Leider gibt es hier nur Mehrbettzimmer
mit Gemeinschaftsbad, aber altersmäßig waren wir allemal der Durchschnitt. Für
ein Full Bed mit Bettzeug (Handtücher sind separat) inklusive Vollpension
zahlten wir im Torre Central 86 US Dollar pro Person pro Nacht Vorauskasse. Ein
Full Bed ohne Verpflegung hätte 51 Dollar gekostet. Hätten wir jedoch vor Ort in
Pesos gezahlt, hätten wir sicher ein Drittel sparen können, denn der Preis war
viel günstiger. Aber Vorbuchen ist in der Hauptsaison anzuraten, denn die
begrenzten Betten im Park füllen sich schnell! Immerhin war das Hostel sehr
ordentlich und man hatte sogar Blick auf die Torres. Wir waren jedoch froh, dass
wir nicht wie ursprünglich vier sondern nur zwei Nächte hier gebucht hatten und
die anderen zwei Nächte im Westteil des Parks, denn die Entfernungen sind doch
sehr groß! Vom Ost- bis zum Westeingang sind es 36 km, und die ziehen sich ganz
schön. Landschaftlich hat uns der Westteil besser gefallen, denn dort fährt man
direkt an den türkisfarbenen Gletscherseen entlang. Das Refugio Torres ist
übrigens das einzige Hostel im Park, das mit dem Auto angefahren werden kann.
Das Wetter
hatte sich mittlerweile gebessert, und die Sonne kam raus. Und da es erst früher
Nachmittag war, liefen wir noch ein Stück des Wanderwegs Richtung Las Torres bis
zur alten Hängebrücke über den Río Ascencio und anschließend den Interpretive
Trail ab der Hostería Las Torres (1 Stunde, 2,5 km). Hier lief man quasi durch
eine Pferdeweide (das war natürlich was für mich!), wobei das letzte Stück
allerdings sehr matschig war. Auch rund um den Campingplatz und rund ums Hostel
liefen Pferde…
Das
Abendessen im Refugio wurde in zwei Schichten serviert (19.30 Uhr und 20.30
Uhr). Es gab Spargelsuppe, Hähnchenlasagne und Kuchen (Napkin Pie), dazu Wasser
und Brot. Aus Puerto Natales hatten wir uns noch Wein mitgebracht, diesen
genehmigten wir uns anschließend im Aufenthaltsraum.
Gefahrene
Kilometer: 82
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Samstag, 7.2.09
Parque Nacional Torres del Paine (Wanderung zu den Torres)
Wetter: vormittags bewölkt, windstill, mittags Regen, nachmittags
leicht bewölkt, etwas Wind, 15 °C
Auch das
Frühstück gab es in zwei Schichten: 7 Uhr und 8 Uhr, wir hatten das spätere
reserviert. Nach dem schönen Abend vom Vortag hatten wir nun endlich mal wieder
auf besseres Wetter gehofft, aber die Torres hatten sich über Nacht wieder
zugezogen. Sollten wir hier wieder genauso Pech haben wie in El Chaltén mit dem
Fitz Roy? Aber so schlecht sah das Wetter diesmal auch nicht aus, so hofften wir
mal auf das beste für unsere Wanderung zu den Torres, das große Highlight im
Park: 9,5 km, 820 Höhenmeter, 3,5 Stunden (one way). Auch dies ist Teil des Ws.
Da wir uns
etwa einen Kilometer Wegstrecke sparen wollten, nahmen wir das Auto und fuhren
bis zum Parkplatz an der Hostería Las Torres. Um 9 Uhr liefen wir los, zunächst
die gleiche Strecke bis zur Hängebrücke wie am Vortag. Ab dem Abzweig zum
Refugio Los Cuernos ging es nun eine Stunde steil bergauf bis zu einem weiteren
Abzweig Richtung Refugio Los Cuernos. Bis zum Refugio Chileno verliert man
wieder etwas an Höhenmetern, wobei man noch eine Geröllhalde passiert, unter uns
der Río Ascencio.
Nach weiteren 30 Minuten waren wir am Refugio, dem ersten
Etappenziel. Die Torres konnte man von hier nur erahnen. Nach einer kurzen Rast
ging es nun gemächlich bergauf bergab, größtenteils durch Wald, bis wir nach
einer Stunde gegen 12 Uhr das Base Camp Torres erreicht hatten. Aber mit uns war
auch eine Regenwolke hier angekommen! Wir flüchteten ins Camp, aber der
Unterschlupf dort war schon voll. Daraufhin lud uns der Parkranger auf einen
Kaffee oder Tee in seine kleine Hütte ein! Er lebt hier oben sechs Monate im
Jahr und unterhält sich gerne mit den Touristen. Er gab uns nicht viel Hoffnung,
dass sich das Wetter in absehbarer Zeit wieder ändern würde und die Torres zum
Vorschein kämen. Aber nun waren wir schon hier und wollten unser Glück trotzdem
versuchen. In Patagonien macht das Wetter sowieso, was es will, und es soll
nicht ungewöhnlich sein, alle vier Jahreszeiten an einem Tag zu erleben.
Kaum waren
wir wieder losgegangen, hörte der Regen auf. Nun hieß es über ein Geröllfeld
steil nach oben zu kraxeln. Nach 45 Minuten hatten wir es geschafft – wir
erklommen die letzten Felsen vor dem Aussichtspunkt – und erhaschten gerade noch
einen Blick auf die Felstürme, bevor sie in den Wolken verschwanden!
Wir wollten
die Hoffnung aber noch nicht aufgeben, dass die Torres sich noch einmal blicken
lassen würden, und machten es uns erst einmal mit unserem Lunchpaket aus dem Refugio (ein dickes Sandwich mit Hähnchenfleisch, Salat und Käse sowie Erdnüsse,
ein Apfel, ein Müsliriegel, ein Muffin, ein kleines Tetrapak Pfirsichnektar) mit
Blick auf die Laguna gemütlich – so gut es ging. Denn hier oben auf 1000m Höhe
war die Temperatur um einige Grad kälter. Die Felsen waren kalt, wir setzten uns
auf unsere Handschuhe. Auch die Mützen kamen wieder zum Einsatz. Aber unsere
Geduld wurde belohnt! Nach einer Weile kamen die Felsen nach und nach wieder
hinter den Wolken hervor, und kurz bevor wir wieder aufbrechen wollten, zeigten
sie sich dann in aller Pracht! Nach insgesamt 2,5 Stunden hier oben machten wir
uns um 15.50 Uhr auf den Rückweg. Das Abendessen wartet! Wir sind zügig
durchgelaufen, immerhin ging es nun größtenteils bergab, was allerdings ganz
schön auf die Knie ging. Nach nur 2,5 Stunden (für den Aufstieg hatten wir an
reiner Laufzeit 3 Stunden 15 Minuten gebraucht) waren wir um 18.20 Uhr zurück am Auto. Und das hatte auch noch eine
Überraschung für uns parat: Wir hatten hinten links einen Platten! Und das an
dem Tag, an dem wir am wenigsten gefahren sind! Schnell noch den Reifen
gewechselt und ab unter die Dusche. Wir haben es noch rechtzeitig zum Abendessen
um 19.30 Uhr geschafft. Als Vorspeise gab es Ceviche, eine Art kalte
Gemüsesuppe, dann Shepherd’s Pie (Hackfleisch mit Kartoffelpüree) und einen
Yoghurt Tart Kuchen als Nachspeise.
In der
zweiten Nacht blieben zwei der sechs Betten in unserem Zimmer leer. Vielleicht
kann man also doch mal Glück haben, dass man hier auch in der Saison kurzfristig
noch ein Bett bekommt… Auch an diesem Abend teilten wir uns das Zimmer mit einem
netten amerikanischen Ehepaar, deren Sohn in Santiago de Chile lebt. Aber leider
mussten wieder die Ohrstöpsel zum Einsatz kommen, denn der Mann schnarcht…
Gefahrene
Kilometer: 2
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Sonntag, 8.2.09
Parque
Nacional Torres del Paine
(Cascada Paine, Laguna Azul) – Puerto Natales
Wetter: leicht bewölkt,
windig, ca. 19 °C
Irgendwie
hatten wir sowie am Fitz Roy als auch hier im Torres del Paine immer an unserem
Ankunfts- und Abreisetag das beste Wetter. Um 9 Uhr brachen wir auf. Wir wollten
noch in den nordöstlichen Teil des Parks fahren, zur Laguna Azul. Ohne
Ersatzreifen ist das auf den Schotterstraßen natürlich ein bisschen riskant.
Aber jetzt hatten die Reifen ja schon fast zwei Wochen durchgehalten, über
etliche Schotterstrecken. Hoffen wir also einfach mal, dass nun nicht gerade auf
den letzten Kilometern noch ein zweiter Reifen fällig wird!
Wieder ging es über die
alte Brücke. Am
östlichen Parkeingang an der Guardería Laguna Amarga verließen wir offiziell den
Park, und bogen kurz darauf nach links ab, Richtung Cascada de Paine. Der Blick
auf den Wasserfall mit den Torres dahinter war sehr schön. Dies wäre sicher ein
optimaler Tag, um dort hochzuwandern. Diese Verbingungsstrecke abseits der
Hauptrouten war sehr einsam und uns war gar nicht wohl bei dem Gedanken an den
fehlenden Reservereifen… Nach kurzer Zeit fuhren wir mitten durch eine riesige
Herde von Guanakos, die hier im Park gar nicht scheu waren, im Gegensatz zu
ihren Artgenossen, die wir vorher an den Durchgangsstraßen gesehen hatten.
Schließlich erreichten wir den Abzweig zur Laguna Azul. Auch hier waren überall
Guanakos zu sehen. Dann tauchte der See auf, der in einem herrlichen Azurblau
leuchtete. Im Hintergrund die Torres! Wir passierten wieder einen Parkeingang,
die Portería Laguna Azul, aber hier war niemand zu sehen. Ob unsere Parktickets
noch gültig waren, keine Ahnung. Wir wollten aber auch nur kurz mal schauen. Am
Seeufer weideten Pferde. Hier werden anscheinend auch Ausritte angeboten. Da
hätte ich hier am See mit der tollen Aussicht auch Lust drauf gehabt. Es gibt
hier einen Campingplatz, aber keine weitere Unterkunft. Gegen 10.45 Uhr fuhren
wir zunächst auf der gleichen Strecke wieder zurück. Diesmal bogen wir aber
nicht wieder Richtung Cascada Paine ab, sondern fuhren geradeaus weiter, bis wir
wieder auf die Hauptroute nach Puerto Natales stießen. Durch unseren Abstecher
hatten wir allerdings die Laguna Amarga verpasst, also fuhren wir noch mal ein
kurzes Stück Richtung Nationalparkeingang. Bis zum See war es nicht weit. Dieser
leuchtete türkisblau und bot ebenfalls einen herrlichen Blick auf die Torres.
Um 11.30
Uhr verließen wir dann endgültig den Torres del Paine. 105 km waren es bis
Puerto Natales. Zur Zeit sind nur die letzten 50 km vor Puerto Natales auf
dieser Strecke geteert. An der Teerstraße zwischen Cerro Castillo und Puerto
Natales wird gerade gebaut. Wir waren froh, als wir die Schotterstraßen endlich
hinter uns hatten. Wenn man den Park aus östlicher Richtung anfährt, sieht man
das Torres del Paine Massiv von weitem aus der Ebene herausragen, die westliche
Zufahrt ist hügeliger. Kurz nach 13.30 Uhr erreichten wir Puerto Natales.
Diesmal hatten wir eine andere Unterkunft gebucht, allerdings nur eine
Parallelstraße weiter Richtung Ortszentrum.
Nach dem
Einchecken ins Hostal Las Carretas (28.000 Pesos/34 Euro für ein Zimmer mit Twin
Beds) liefen wir ein wenig durch den Ort und kehrten bei Café & Books (Blanco
Encalada 226A) auf einen Café ein. Hier war es sehr nett, eine Mischung aus Café
und Buchladen. Anschließend gab’s noch mal ein Eis in der Eisdiele an der
Santander Bank.
Zum
Abendessen gingen wir ins Ultima Esperanza (Eberhard 354): Pollo al coñac mit
Puré de papas und Tomaten-/Avocadosalat sowie Roasted Lamb mit Kartoffeln und
chilenischem Salat plus eine kleine Flasche Rotwein für 14.600 Pesos (18 Euro)
zuzüglich Trinkgeld. Das war gut und günstig.
Gefahrene
Kilometer: 249
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Montag,
9.2.09
Puerto Natales – El Calafate
Wetter: leicht bewölkt, windig, ca. 16 °C
Zum
Frühstück gab es Toast, Marmelade, Cornflakes, Joghurt, Kaffee, Tee. Nach dem
Auschecken suchten wir zunächst eine Wechselstube auf, um unsere überzähligen
chilenischen Pesos loszuwerden. Für den Aufenthalt im Torres del Paine war es
schwierig abzuschätzen, wieviel Bargeld wir mitnehmen müssen und nun hatten wir
noch einiges übrig. Leider hatten sie in der Casa de Cambio nur 200
argentinische Pesos (44 Euro), also nahmen wir den Rest in Euro, Dollar wäre
auch noch möglich gewesen. Wahrscheinlich hätten wir das Geld aber am besten
mitgenommen und in El Calafate in argentinische Währung getauscht. Um 9.15 Uhr
kamen wir los. Eine Wanderung zum Mirador Dorotea hätte man noch machen können
(kostenpflichtiger Zugang ein paar Kilometer vor Puerto Natales), aber darauf
hatten wir keine Lust. Schnell war die Grenze wieder erreicht, inzwischen
kannten wir das Prozedere und es ging diesmal sehr flott. Bei der Ausreise in
Chile mussten wir noch ein paar Gesundheitsfragen beantworten. Bei der Einreise
in Argentinien gab es weder eine Gepäcks- noch eine Lebensmittelkontrolle.
Hinter Rìo
Turbio ging es durch ein Tal, dann wieder hoch auf die Ebene. Einen Moment
flogen Kondore in größter Nähe über unser Auto hinweg.
Da wir ja
keinen Reservereifen mehr hatten, hatten wir uns entschlossen, nicht die Fahrt
über die 70 km Abkürzung auf der Schotterpiste zwischen Tapi Aike und El Cerrito
zu riskieren. Stattdessen nahmen wir die geteerte Route außen rum über
Esperanza, was knapp 80 km Umweg bedeutete. Da man aber statt mit knapp 50 km
mit gut 100 km Geschwindigkeit fahren konnte, kam man doppelt so schnell voran.
Letztendlich machte es von der Fahrtzeit also keinen Unterschied, und auf Teer
sollte eigentlich nicht so schnell was passieren. Die Straßen waren sehr einsam,
es gab kaum Verkehr, kaum Häuser oder Ortschaften, ab und an eine Estancia,
ansonsten Schafe und Nandus. Die Sonne brannte, aber es wehte ein kalter
stürmischer Wind. Am Aussichtspunkt, kurz bevor man nach El Calafate runterfährt,
bekamen wir zum zweiten Mal zu spüren, was in Patagonien Wind bedeutet! Nämlich
Sturm!
Um 13.45
Uhr erreichten wir El Calafate. Diesmal hatten wir eine Unterkunft in der Nähe
des Vogelschutzgebiets Laguna Nimez gebucht, die wir allerdings ein Weilchen
suchen mussten, da es nicht ausgeschildert war. In der Hostería Cauquenes de
Nimez zahlten wir 260 Pesos (57 Euro) für ein Twin Bed Zimmer. Im Gegensatz zu
allen anderen Unterkünften (außer in El Chaltén und im Torres del Paine) gab es
hier keinen Fernseher auf dem Zimmer.
Im Café
elba’r gingen wir einen Kaffee trinken, anschließend wollten wir zur Laguna
Nimez, aber diese war leider geschlossen, da die Wege überflutet waren. Man
konnte allerdings schon viel vom Zaun aus sehen, vor allem Gänse und Flamingos,
aber vor allem letztere waren recht weit weg (leider hatten wir kein Tele (mehr)
dabei), ein paar Hunde, die im Wasser tobten.
Zum
Abendessen gingen wir ins beste Grillrestaurant der Stadt: La Tablita, gleich
vor der Brücke. Um 19 Uhr waren wir hier noch zu früh dran, das Restaurant
öffnete erst um 19.30 Uhr, aber schon hatte sich eine Warteschlange gebildet,
also waren wir gerade noch rechtzeitig, um einen Platz zu bekommen. Am besten
sollte man reservieren. Wir nahmen den Carnes Mix für zwei Personen bestehend
aus Lamb, Sirloin und Tenderloin Steak, dazu ein gemischtes Püree aus Kartoffeln
und Kürbis, eine Ensalada Completa (d.h. ein grüner Salat mit Tomaten, Bohnen,
Ei, roter Beete, Möhren, Zwiebeln), eine kleine Flasche Rotwein und zwei kleine
Flaschen Wasser. Das Fleisch war spitzenmäßig! Allerdings gab es hier keinen
selbstgemachten Dipp zum Brot sondern nur ein Päckchen Frischkäse. Insgesamt
zahlten wir 194 Pesos (42 Euro) plus Trinkgeld.
Gefahrene
Kilometer: 297
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Dienstag, 10.2.09
El Calafate – Buenos Aires
Wetter: sonnig, windig, ca. 18 °C
Heute geht
es leider von Patagonien zurück nach Buenos Aires. Das Frühstück war weitgehend
das übliche: kleine Croissants, geröstete Brotscheiben, Käse, Schinken,
Marmelade, Kaffee, Tee. Um 9.15 Uhr haben wir ausgecheckt. Wir liefen noch die
wenigen Meter bis zum Zaun an der Laguna Nimez (der offizielle Eingang war an
einer Nebenstraße). An diesem Morgen befand sich hier auch eine Pferdeherde ganz
in der Nähe. Wir konnten schon von unserer Unterkunft beim Frühstück sehen, wie
sie durch’s Wasser liefen. Anschließend drehten wir noch eine Runde an der Bahía
Redonda bis zur Punta Soberana mit Blick auf die kleine Isla Solitaria. Die
Straße endete in einer Sackgasse und leider wieder auf Schotter. Da wir heute
abreisen sollten, wurde uns nun doch sehr mulmig, wenn nun noch etwas passieren
sollte, ohne einen Reservereifen dabeizuhaben.
Eigentlich
hätten wir diesen Tag noch als Puffertag für den Perito Moreno Gletscher oder
die Bootstour nutzen können (allerdings war es diesmal nicht so windstill und
dementsprechend Wellengang), denn unser Rückflug ging erst abends. Auch am
Vortag hätten wir nachmittags noch in den Nationalpark fahren können, wenn uns
beim ersten Mal das Wetter einen Strich durch die Rechnung gemacht hätte. Um nun
noch ein zweites Mal zum Gletscher zu fahren, war die Strecke doch ein bisschen
weit, und dann auch noch das Risiko wegen des Reifens (auch wenn’s eine
Teerstrecke ist). Also hatten wir noch Zeit totzuschlagen. Man hätte ansonsten
noch auf den Hausberg von El Calafate wandern können, den Mt. Calafate, oder
auch den Mt. Walichu, aber Duschen war ja nicht mehr drin. Oder eine Jeeptour
dort hoch machen, oder Ice-Trekking, aber das wurde uns jetzt auch zu stressig.
Stattdessen liefen wir einfach noch ein paarmal die Hauptstraße im Ort, die
Avenida Libertador, rauf und runter. Bald kannten wir sie auswendig! Mittags
gingen wir noch einmal ins La Cocina Pasta essen und anschließend auf einen
Kaffee in die Libro-Bar „Borges & Alvarez“, wieder eine Mischung aus Café und
Buchladen. In El Calafate gibt es jede Menge Touristenläden, wo man noch nach
Andenken stöbern kann. Eigentlich ist es schade für die Geschäfte dort, wenn die
Fluggesellschaften das Gepäck so sehr beschränken, dass man keinen Platz mehr
für größere Mitbringsel hat. Wir gönnten uns noch ein Eis bei "Helados & Cremas",
was sehr lecker war (Cielo und Americana!). Dann holten wir fürs Abendessen noch
Empanadas bei einem Bäcker. Diese sind mit 2 Pesos (0,44 Euro) pro Stück
wirklich günstig, und auch sehr lecker.
Unser Flug
war erst für 19.28 Uhr vorgesehen. Wieder hatte Aerolineas Argentinas unseren
Rückflug kurzfristig vom innerstädtischen Flughafen (Jorge Newbery) auf den
internationalen Flughafen (Ezeiza) verlegt. Eine Stunde vorher Einchecken soll
ausreichen. Die Mietwagenrückgabe hatten wir für 18.30 Uhr vereinbart. Trotzdem
machten wir uns schon um 17 Uhr auf den Weg. 20 km waren es bis zum Flughafen. Dort
angekommen mussten wir feststellen, dass der Abflug mit 1,5 Stunden Verspätung
angegeben war, da die Maschine aus Ushuaia erst um 20.18 Uhr ankommen sollte. Na
toll, also noch länger hier rumhängen… Wir checkten trotzdem erst mal ein, um
unser Gepäck loszuwerden. Diesmal waren noch 18 Pesos (4 Euro) Airport Tax pro
Person zu zahlen. Als der Alamo-Mann um 18 Uhr auftauchte, konnten wir auch den
Mietwagen loswerden. Wir gingen raus, um den Wagen zu begutachten. Zu dem
platten Reifen oder dem Staub auf dem Auto sagte er nichts. Insgesamt hatten wir
in 16 Tagen 3204 km zurückgelegt.
Anschließend ließen wir uns im Selbstbedienungsrestaurant nieder. Um 19 Uhr
erfolgte dann doch schon ein Aufruf unserer Maschine. Na nu, geht es nun doch
früher los? Wir gingen durch die Sicherheitskontrolle (Wasser/Flüssigkeiten
mitnehmen war kein Problem), und tatsächlich, um 19.32 Uhr landete die Austral-Maschine aus Ushuaia. Und 30 Minuten
später hoben wir ab, mit nur 30 Minuten Verspätung. Die Flugzeit betrug 2,5
Stunden und wir landeten sogar noch 20 Minuten vor der geplanten Zeit in
Buenos
Aires um 23.30 Uhr. Nach patagonischer Zeit war es noch eine Stunde früher,
also war es noch gar nicht so spät für uns. Während es auf dem Hinflug nur ein
Sandwich gab, erhielten wir diesmal sogar ein kleines Abendessen: Reissalat mit
Hähnchenstücken und dazu kostenlos Wein oder Bier. Während des Fluges konnte man
sogar ins Cockpit sehen.
Wir nahmen
uns wieder eine Remise von Tienda Leon (144 Pesos), und waren eine Stunde nach
Ankunft im Hotel, abermals das Reino del Plata.
Gefahrene
Kilometer: 43
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Mittwoch, 11.2.09
Buenos Aires (Recoleta, Palermo)
Wetter: leicht bewölkt,
28 °C
Wir
schliefen erst mal aus, gegen 11.15 Uhr machten wir uns dann auf den Weg.
Diesmal
nahmen wir die U-Bahn, genannt Subte, um nach Recoleta zu kommen. Trotzdem muss
man von der nächstgelegenen U-Bahn-Station noch ein Stück laufen. Mit der Linie
D gelangt man von der Plaza de Mayo (Station Catedral) ohne Umsteigen in 15
Minuten zur Station Pueyrredon. Die Einzelfahrt kostet 1,10 Pesos pro Person:
0,25 Euro. Nun waren es noch ein paar Blocks entlang der breitspurigen Avenida
Pueyrredon bis zum Cimeterio Recoleta, dem berühmten Friedhof, auf dem sich auch
das Grab von Eva Perón befindet.
Während Evitas Grab in der Gruft der Familie
Duarte eher schlicht gehalten ist, findet man hier viele monumentale Mausoleen,
sehr sehenswert. Am Friedhofseingang an der Plaza Alvear befindet sich eine
Übersicht, auf denen die Gräber bekannter Persönlichkeiten abgebildet sind.
Evitas Grab ist die Nr. 57 – oder war es die 37? Direkt nebenan befindet sich
die Basílica de Nuestra Señora de Pilar, eine sehenswerte Kirche. Und geht man
noch ein kleines Stück weiter, kommt man an das Centro Cultural Recoleta in
einem ehemaligen Kloster und an das Buenos Aires Design, eine moderne
Ladengalerie mit Restaurants. Hier kann man sehr schön auf einer Terrasse mit
Sonnenschirmen sitzen. Das Oasis Café bot mittags ein Promo Almuerzo: Grilled
Chicken mit Papas Españoles sowie einem Soft Drink und einem Espresso für 36
Pesos pro Person (8 Euro).
Wir liefen
ein kurzes Stück durch die Avenida Alvear mit alten herrschaftlichen Häusern,
aber so besonders hat uns dies nicht beeindruckt, und unweit des Museo Nacional
de Bellas Artes erreichten wir die Floralis Genérica, eine riesige Metallblume,
die sich je nach Tageszeit hydraulisch öffnet oder schließt. Vielleicht hätten
wir aber doch noch ein bisschen weiter durch das Viertel Recoleta laufen sollen,
denn dort soll es noch die ein oder andere nette Ecke geben, aber die
touristischen Sehenswürdigkeiten hatten wir gesehen, und anhand des Stadtplans
entschlossen wir uns über die Plaza República del Uruguay und die Plaza
República de Chile sowie den Parque Las Heras (hier lagen viele Sonnenanbeter
neben ein paar Obdachlosen und spielenden Kindern) Richtung botanischem Garten
und Palermo zu laufen.
Der botanische Garten war von sehr vielen Katzen
bevölkert, zum Glück weniger von Obdachlosen. Wir erreichten die verkehrsreiche Plaza Italia und den Zoo, beschlossen aber, dass sich ein Besuch des letzteren
wohl nicht sonderlich lohnen würde. Wir wollten noch ein bisschen den Stadtteil
Palermo erkunden, eines der bevorzugten Wohngebiete der Stadt. Das Viertel teilt
sich auf in Palermo Viejo, Palermo Soho und Palermo Hollywood. Aber wir konnten
nicht viel Interessantes entdecken. Vielleicht sind wir nicht weit genug
gelaufen, aber so langsam hatten wir auch keine Lust mehr. Auf jeden Fall war es
hier etwas ruhiger und schicker als im Microcentro, wo wir wohnten.
Für den
Abend wären wir gerne ins Buenos Aires Design zurückgekehrt, aber leider ist Recoleta mit der U-Bahn schlecht zu erreichen, ohne noch ein ganzes Eck zu
laufen. Für mittwochabends (heute war Mittwoch) um 20 Uhr wurde auf der Terrasse
eine kostenlose Tango Show and Lesson angekündigt. Stattdessen gingen wir unweit
unseres Hotels ins Cabildo de Buenos Aires zum Abendessen: Steak mit
Champignonsauce und Schnitzel mit Madera-Sauce mit Papas Noisette, einem
gemischten Salat und einer Flasche Rotwein für 124 Pesos (28 Euro) plus Tip.
Anschließend liefen wir noch mal ein Stück die Fußgängerzone Calle Florida rauf,
wo jetzt Straßenhändler ihre Ware ausgebreitet hatten, um ein wenig vom
abendlichen Trubel zu erleben.
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Donnerstag,
12.2.09
Buenos Aires (La Boca, Puerto Madero)
Wetter: sonnig, 30 °C
Mit dem
Hotel hatten wir vereinbart, dass wir gegen 53 US Dollar Aufpreis erst um 18 Uhr
auschecken müssen. Nach dem Frühstück bestellten wir uns um 10.30 Uhr an der
Rezeption ein Taxi nach La Boca.
Wir nahmen nur etwas Geld und die Kamera mit.
15 Pesos (3,45 Euro) kostete die Fahrt. Alternativ hätten wir mit dem Bus
fahren können. Aber dafür hatten wir nicht das benötigte Münzgeld. La Boca ist
das alte Hafenviertel, wo vor allem ärmere italienische Einwanderer wohnten.
Hier mündet der Fluss Riachuelo in den Río de la Plata. Die Straße El Caminito
ist eine große touristische Sehenswürdigkeit. Die Häuser wurden aus alten
Blechen gebaut und dann bunt mit Schiffslack bemalt. Das ist sehr schön
anzuschauen, man findet viele tolle Fotomotive. Die Häuser sind heute noch
bewohnt. Kunsthandwerker stellen in den Straßen ihre Werke aus, man sieht
Tangotänzer und kann sich mit einem Maradona-Lookalike fotografieren lassen.
Hier in La Boca wurde angeblich der Tango erfunden. Aber es war ein
Spießrutenlauf. Ständig wurde man recht handfest angesprochen, ob man etwas
kaufen, sich ins nächste Café setzen oder mit einem Tangopaar fotografieren
lassen wolle. Und dann muss man noch aufpassen wie ein Schießhund, dass man
nicht beklaut wird. In den Seitenstraßen soll das Viertel auch keinesfalls
ungefährlich sein.
Wir liefen
kurz durch die Straßen und an der Hafenpromenade entlang zur alten Stahlbrücke,
machten unsere Fotos und stiegen am Taxistand in das nächste bereitstehende
Taxi. Dabei achteten wir darauf, dass es als Radio Taxi ausgewiesen war. Im Taxi
selbst sahen wir jedoch keine Lizenz hängen. Der Fahrer schaltete das Taximeter
ein, dann fuhr er erstmal in irgendwelche dubiosen Seitenstraßen!
Auf meine
Frage hin, ob dies denn die richtige Richtung zu unserem genannten Ziel Puerto
Madero sei, meinte er dann, dass er wegen der Einbahnstraßen nicht die gleiche
Strecke zurücknehmen könne. Schließlich näherten wir uns dann doch Puerto Madero.
Am Ziel angekommen, konnte der Fahrer auf 100 Pesos (23 Euro) kein Wechselgeld
rausgeben. Mist, das hätten wir uns auch denken können bzw. vorher abklären
sollen. Er meinte, es wäre heute seine erste Fahrt, dementsprechend hätte er
noch kein kleineres Geld. Bis auf einen 5 Pesos Schein hatten wir es aber auch
nicht mehr kleiner. Zum Glück war gerade eine Bank in der Nähe. Dort sollten wir
reingehen und das Geld tauschen lassen. Er wartete draußen, bis wir mit den 15
Pesos Fahrtgeld wieder herauskamen.
Wir liefen
über die Puente de la Mujer auf die andere Seite des Hafenbeckens. Dann liefen
wir die Promenade entlang und genossen auf einer Bank in der Sonne sitzend
unseren letzten Urlaubstag. Anschließend suchten wir uns eins der vielen
Restaurants für unser Mittagessen aus. Das La Madeleine ganz am östlichen Ende
hatte ein Mittagsangebot: Schnitzel mit Zwiebelsauce und Bratkartoffeln,
inklusive Softdrink und eingelegten Birnen zum Nachtisch für 28 Pesos (6,50
Euro)
Danach
liefen wir zur Calle Florida, wo wir uns in einer Eisdiele (unweit der Diagonal
Norte/Av. Roque S. Pena) bzw. Bartolomé Mitre) ein sehr leckeres Eis gönnten:
1/4 kg Becher für 12 Pesos (2,75 Euro). Anschließend gab es im berühmten Café
Tortoni in der Avenida de Mayo (gegenüber der U-Bahn-Station Piedras) noch einen
Kaffee. Es ist das älteste Café der Stadt.
Schließlich gingen wir noch einmal zur Plaza de Mayo, wo immer noch jeden
Donnerstag um 15.30 Uhr die Mütter, die Madres de Plaza de Mayo, gegen das
„Verschwinden“ ihrer Kinder und Ehemänner unter der Militärdiktatur
demonstrieren.
Inzwischen
war es an der Zeit, ins Hotel zurückzukehren. Um 18.30 Uhr kam unser Taxi zum
Flughafen Ezeiza (90 Pesos). Als wir um 19 Uhr dort ankamen, wurden die
Lufthansa-Schalter gerade aufgemacht. 30 Minuten später war der Check-in
erledigt, und wir hatten unsere 63 Pesos bzw. 18 US Dollar) pro Person Airport
Tax bezahlt (Kreditkarte wird auch akzeptiert). Unser restliches Bargeld reichte
noch für eine Tafel Schokolade und eine Cola, die wir sogar mit durch die
Sicherheitskontrolle nehmen durften. Hier waren Flüssigkeiten nicht verboten.
Ein riesiger Duty Free Bereich gleich einem Kaufhaus verführt zum Shoppen. Aber
hier finden wir selten etwas Passendes.
Unsere
Maschine startete pünktlich um 22.50 Uhr. 12 Stunden 45 Minuten Flugzeit lagen
vor uns. Diesmal flogen wir etwas weiter nördlich, über die Azoren, und
erreichten bei Nantes die französische Küste. Wir schafften es offenbar sogar
ein wenig zu Schlafen. Den Bordfilm „Vicky Cristina Barcelona“ haben wir
verpasst. Am Morgen lief noch „Eagle Eye“. Um 15 Uhr Ortszeit (12 Uhr nach
argentinischer Zeit) kamen wir am Freitag den 13.2. wieder in Frankfurt an. Da
wir bis ans äußerste Gate im Terminal A mussten, haben die 1,5 Stunden für
unseren Anschlussflug nach Düsseldorf gerade so gereicht. Dieser war vorgesehen
für Abflug 16.30 Uhr, Ankunft 17.20 Uhr. Bevor wir starten
konnten, musste die Maschine erst noch enteist werden. Es waren knapp 5 °C,
alles grau. Wir landeten pünktlich, holten unser Gepäck ab, dann ging’s ab in
die S-Bahn nach Hause…
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