Binz
Kap Arkona
Jagdschloss Granitz
Hiddensee
Jasmund
Nationalpark (Königsstuhl)
Mönchgut
Prora
Putbus |
||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Es gibt zwei Wege nach Rügen: Deutschlands größte Insel kann entweder über den
Rügendamm bei Stralsund oder mit der Glewitzer Fähre von Stahlbrode aus
(5.40 €) erreicht werden. Da wir von Süden kamen, nahmen wir die Fähre.
Auf dem Weg nach Binz hielten wir noch an einem Supermarkt in Putbus, um
vorab ein paar Lebensmittel einzukaufen. Gegen 17 Uhr kamen wir in
unserem Ferienapartment in der
Villa Ahlbeck, Putbusser Straße, gegenüber vom Granitzer Wald, an. Von
hier waren es keine fünf Minuten Fußweg ins Ortszentrum und an die
Strandpromenade, aber leider zehn Minuten Fußmarsch bis zum Parkplatz. Die
Parkplatzgebühr und sechs zum Haus gehörige Fahrräder waren im Mietpreis
enthalten. Im Übrigen war noch eine tägliche Kurtaxe von 2.10 € pro Person
zu zahlen.
Das Ostseebad Binz
liegt am Ostufer von Rügen. Es ist der größte Badeort der Insel und bekannt
für seine einzigartige Bäderarchitektur (viele dieser prunkvollen Häuser der
Jahrhundertwende sind seit DDR-Zeiten, in denen sie arg vernachlässigt
wurden, restauriert worden). Außerdem verfügt Binz über einen langen weißen
Sandstrand.
Nach dem Frühstück auf der Terrasse unserer Ferienwohnung machten wir uns auf
nach Sassnitz. Wir
fuhren bis zum Ortsende, wo sich auch die Altstadt befindet, und stellten
das Auto auf dem Parkplatz Wedding ab (4€ für ein Tagesticket). Hier
begannen wir unsere Wanderung. Es war 10.45 Uhr. Direkt am Parkplatz führen
Stufen hinunter zum Strand, wo wir am Fuße der Kreidefelsen entlang liefen.
An der Piratenschlucht stiegen wir die Treppen hinauf zum Hochuferweg und
wanderten nun durch den Wald mit spektakulären Ausblicken auf die weißen
Klippen und das Meer im Sonnenlicht. Einer der berühmtesten Aussichtspunkte
waren die Wissower Klinken (auf dem Foto in der oberen Reihe rechts), die
Caspar David Friedrich in einem Gemälde verewigt hat, oder zumindest wurde
es lange Zeit für die Vorlage gehalten. Aber das Foto ist nun bereits
Geschichte, da die Felsspitzen bei einem Kreideabbruch im März 2005 ins Meer
gespült wurden! Das ist sehr schade für Rügen, aber wenigstens hatten wir
noch das Glück, sie zu sehen. Am Abstieg Kieler Bach stiegen wir wieder zum
Strand hinunter. Es war nicht immer angenehm, auf dem steinigen Untergrund
zu laufen, aber zur Belohnung sahen wir viele Schwäne und Kormorane in der
Bucht, und die Ausblicke zu den Klippen über uns waren herrlich. Am Aufstieg
Königsstuhl erstiegen wir die 412 Stufen zurück zum Hochuferweg, und nach
einem Blick von der Viktoriasicht auf den berühmten Königsstuhl, liefen wir
hinüber zum
Nationalpark-Zentrum
und zum Königsstuhl selbst, der 117 Meter über dem Meeresspiegel thront. Der
Eintritt betrug 1 € und lohnte sich nicht besonders, da die Aussicht, im
Vergleich zu allem, was wir bisher gesehen hatten, keinesfalls schöner war.
Hier befanden sich die Touristenmassen, die per Bus oder Auto anreisen. Aber
immerhin können wir nun sagen, dass wir einmal dort gewesen sind.
Mittlerweile war es kurz nach 14 Uhr. Wir waren bereits 12 Kilometer gewandert, und nun
folgten wir den Schildern nach Lohme. Wir befanden uns weiterhin auf dem
Hochuferweg, dessen Verlauf ab hier weniger spektakulär war, und liefen
weitere 4 Kilometer durch den Wald. Meine Füße taten mir langsam weh. Als
wir um 15.15 Uhr in Lohme ankamen, mussten wir feststellen, dass der Bus,
den wir um 16.15 Uhr nehmen wollten, nur in den Schulferien verkehrte, was
bedeutete, dass wir auf den nächsten um 17.11 Uhr hätten warten müssen.
Unsere Hoffnung, dass von Lohme aus eventuell Schiffe zurück nach Sassnitz
fuhren, wurde leider auch zerschlagen. Es wäre eine schöne Alternative
gewesen, die Kreidefelsen noch einmal vom Meer aus zu sehen. Solche
Bootstouren werden auf jeden Fall ab Sassnitz angeboten. Statt zwei Stunden
zu warten, entschlossen wir uns, weitere 4 Kilometer die Straße entlang
zurück nach Hagen zu laufen, von wo um 16.35 Uhr noch ein Bus fuhr. Die
letzten Kilometer waren kein Vergnügen mehr, aber wir schafften es gerade
rechtzeitig und hatten sogar noch ein paar Minuten, um schnell ein Eis zu
essen. Hagen besitzt einen großen Parkplatz, von wo die Shuttlebusse zum
Königsstuhl abfahren. Es wäre sicher besser gewesen, wenn wir direkt hierher
gelaufen wären, anstatt der ganzen Strecke bis Lohme. An der Haltestelle
Sassnitz Hauptstraße stiegen wir aus. Von hier war es noch ein ganzes Stück
bis zum Parkplatz. Wir hätten das Auto wahrscheinlich besser auf dem
Parkplatz Kreidefelsen (der vielleicht sogar kostenlos gewesen wäre?)
abstellen und über den Hochuferweg bis zum Kieler Bach laufen sollen,
anstatt runter zum Strand. Es gab nämlich eine Bushaltestelle (Waldhalle)
direkt gegenüber des Parkplatzes. Um 17.30 Uhr waren wir zurück in Binz.
Jagdschloss Granitz - Seebäder Sellin/Baabe/Göhren
Tag 8: Samstag, 11. Sep. 2004 19 °C, vormittags sonnig, ab mittags Regen
Der Wetterbericht für heute hatte Regen angesagt, aber als wir morgens
aufwachten, schien immer noch die Sonne. Demnach entschieden wir uns für
eine Fahrradtour Richtung Halbinsel Mönchgut. Wir nahmen uns zwei der zur
Ferienanlage gehörigen Fahrräder und fuhren größtenteils bergauf durch den
Granitzer Wald zum Jagdschloss Granitz, das sich auf dem 107 Meter hohen
Tempelberg befindet. Um 9.30 Uhr hatten wir das Haus verlassen, und eine
Stunde später waren wir am Ziel. Der Eintritt betrug 3 € plus 1 € für die
Fotoerlaubnis. Das Schloss besitzt einen 38 Meter hohen Aussichtsturm, den
man über eine eiserne Wendeltreppe erreicht. Vom Turm hat man eine herrliche
Rundsicht Richtung Binz und die Kreidefelsen und das Mönchgut. Als wir oben
angekommen ins Freie traten, hatte es plötzlich zugezogen.
Wir ließen uns nicht beirren und radelten weiter nach
Sellin. Der Radweg vom Jagdschloss nach Sellin ging zum Glück
größtenteils bergab. Wir erreichten den Ort gegen 12 Uhr und genehmigten uns
einen Kaffee auf der Seebrücke. Sellins größtes Wahrzeichen, das im Winter
1942 von Eismassen zerstört wurde, ist seit 1992 wiedererrichtet worden. In
Sellin befinden sich, wie auch in Binz, viele schöne Häuser im Stil der
Bäderarchitektur.
Kaum hatten wir das Café verlassen, fing es an zu regnen. Aber
nichtsdestotrotz fuhren wir weiter nach Baabe und Göhren.
Das Ostseebad Göhren ist der letzte Haltepunkt der Dampfeisenbahn
Rasender Roland,
die die Städte Putbus, Binz, Sellin, Baabe und Göhren miteinander verbindet.
Da ein Zug bald ankommen sollte, warteten wir ihn noch ab. Dann radelten wir
weiter zum Bollwerk Baabe. Der Regen wurde stärker. Vom Bollwerk Baabe
bringt eine Ruderfähre Fahrradfahrer (1 € pro Rad) und Fußgänger (0.50 € pro
Person) nach Moritzdorf. Von dort fuhren wir einen Hügel hinauf und an
Blumenwiesen entlang. Es wäre eine wunderschöne Tour gewesen, wenn nur das
Wetter etwas besser gewesen wäre. Als wir durch Seedorf fuhren, hatte es
immerhin aufgehört zu regnen. In der Gegend um Lancken-Granitz gibt es eine
Reihe von Hünen- oder Großsteingräbern, aber da es bereits spät wurde und
wir schon lange unterwegs waren, hielten wir nicht mehr an, um sie uns
anzuschauen. Über den Schmachter See fuhren wir nach Binz zurück und
erledigten noch ein paar Einkäufe bei Lidl. Es war 17 Uhr, als wir wieder in
unserer Ferienwohnung ankamen. Ich schätze, dass wir an diesem Tag ca. 30 km
zurückgelegt haben.
Von Rügens wichtigsten Seebädern hat Binz den Vorteil, dass es sich zum Meer
hin öffnet und über eine lange Strandpromenade verfügt. Allerdings ist es
das größte Touristenzentrum. Sellin hat die schönste Seebrücke, aber nur
sehr wenige Häuser haben einen Seeblick. Baabe machte einen weniger
interessanten Eindruck. Göhren hat ein hübsches Zentrum, aber es ist auf
einem Hügel gelegen, und die Strandpromenade befindet sich in einiger
Entfernung.
Gegen 10 Uhr fuhren wir nach Sassnitz und schauten uns den alten Hafen an. Der
Tag hatte mit einer dichten Wolkendecke begonnen, aber als wir um 11.30 Uhr
das
Kap Arkona, die
nördlichste Spitze von Mecklenburg-Vorpommern und der Insel Rügen,
erreichten, kam die Sonne raus. Vom Parkplatz (3 €) sind es 2 km Fußmarsch
zu den beiden berühmten Leuchttürmen, oder man nimmt die Touribahn (0.50 €).
Zu Fuß benötigten wir 40 Minuten. An den Leuchttürmen angekommen, stiegen
wir die Kaisertreppe zum Strand hinunter. Anschließend ging es 1,3 km oben
an den Klippen entlang zum malerischen Fischerdorf Vitt, das mit seinen
reetgedeckten Häusern aus dem vorigen Jahrhundert zu stammen scheint.
Mittlerweile hatte sich der Himmel wieder zugezogen, und kurz nachdem wir
das Dorf verlassen hatten und uns auf offenem Feld befanden, wurden wir von
einer heftigen Regenfront überrascht. Innerhalb von Sekunden waren wir auf
der linken Seite vollkommen durchnässt! Aber wenigstens zog der Regen genau
so schnell vorbei, wie er gekommen war. Dennoch wäre es ratsamer gewesen,
wir wären auf den Tourizug aufgesprungen, der zeitgleich mit uns das Dorf
verließ. Bis zum Parkplatz zurück waren es noch 1,5 km, und es war 14 Uhr,
als wir wieder ins Auto stiegen. Wir fuhren noch nach Dranske, gegenüber der
Insel Hiddensee. Der Wind wehte heftig, und die Wellen brachen sich am
Strand. Inzwischen waren wir wieder weitgehend trocken, und wir legten in
einer Bäckerei in Wiek eine Kaffeepause ein. Um 16.30 Uhr waren wir zurück
in Binz und liefen noch ein wenig durch den Ort.
|
|