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Samstag, 8.9.: Flug Düsseldorf-LA
Wetter: sonnig, ca. 40 Grad
„Gletscher von oben und Felsen im Abendlicht“
Dies ist unsere
6. bzw. 7. Reise in den Südwesten. Diesmal haben wir einen Direktflug mit Air
Berlin gebucht. Jeder von uns hat ein Gepäckstück. Ein drittes Gepäckstück haben
wir separat aufgegeben,
Kostenfaktor 50 Euro. Da wir ein zweites Mal mit Zelt unterwegs sein werden (in
Kombination mit Motelübernachtungen), haben wir lange überlegt,
ob es sinnvoller
ist, unser altes Equipment wieder mitzunehmen oder vor Ort neue Sachen zu kaufen
und anschließend wegzuwerfen.
Der Flieger
startet überpünktlich um 13.25 Uhr. 11 Stunden und 10 Minuten Flugzeit sind es
bis LA. Wir haben Zweiersitze am Fenster. Wir fliegen über das Jisselmeer und
Schottland, bei guter Sicht. Über Grönland können wir die Gletscher und das
Inlandeis sehen. Dann geht es quer über die USA; die Rockies queren wir südlich
von Salt Lake City. Ausläufer der Flaming Gorge, das Strawberry Reservoir, der
Utah Lake bei Provo und das Sevier Bridge Reservoir sind zu sehen, dann die
Interstate entlang des Virgin Rivers zwischen St. George und Mesquite. Im Valley
of Fire kann man den Loop Drive sehen. Wir fliegen direkt über Las Vegas und den
Red Rock Canyon.
Es gibt
In-Seat-Entertainment. Wir schauen Prometheus, Men in Black, Fliegenfischen im
Yemen, Marvels the Avengers, Dark Shadows. Landung ist um 15.45 Uhr Ortszeit.
Eine Stunde brauchen wir, um die Immigration und den Zoll hinter uns zu bringen.
Mit dem Shuttle geht es zu Hertz. Wir tauschen den gebuchten 7-Sitzer Chevy
Traverse gegen einen Jeep Liberty, Laufleistung 4848 km. Dann fahren wir nach
Palmdale. Unterwegs halten wir noch an den Vasquez Rocks. Es ist ganz nett hier.
Wir erwischen noch das letzte Sonnenlicht. Auf der Weiterfahrt drohen dunkle
Wolken mit Gewitter. In der Ferne zucken vereinzelt Blitze. Um 19.20 Uhr
erreichen wir das Best Western Plus Hotel in Palmdale. Unser Zimmer hat ein
King-Bett, Kühlschrank und Mikrowelle. Das Hotel hat auch einen Pool und Spa,
die wir aber nicht genutzt haben. Wir waren zufrieden mit dem Hotel. Im
Albertson‘s holen wir uns eine Kleinigkeit zum Abendessen. Damit geht der erste
Tag zuende.
Gefahrene
Meilen: 75
Übernachtung: Best Western Plus Hotel in Palmdale, $80 + Tax |
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Sonntag, 9.9.: Über die Hunter Mountain Road ins
Death Valley
Wetter: 33 °C, vormittags: sonnig, am späteren Nachmittag bewölkt
„Eine Offroadstrecke ist keine Rennbahn“
Um 6 Uhr sind wir
beim Frühstück. Das Continental Breakfast besteht aus Waffeln, gekochten
Eiern, Cereals, Breakfast Burritos, Muffins, Bagels, Joghurt, Äpfeln.
Wir fahren noch mal zum Albertson's zum Lebensmittel-Einkaufen, sowie
zum Lowe's und Walmart, um Fix-a-Flat und eine Kühlbox zu besorgen.
Campingstühle für je $11 mit schickem USA-Design bekommen wir bei Lowe's.
Um 8 Uhr fahren wir
los. Es geht nach Norden Richtung Bishop. Um 9 Uhr sind wir am Red Rock
Canyon State Park. Der Park ist klein. Das meiste sieht man schon von
der Straße aus. Wir zahlen die Day Use Fee von $6 und fahren einmal die
Loop Road, die jedoch eigentlich nur quer durch den Campingplatz führt.
Dieser ist wunderschön gelegen, allerdings sehr heiß im Sommer. Wer wie
wir keine Wanderung macht, braucht nicht länger als eine halbe Stunde
für einen Besuch. Wir biegen auf den Highway 395 ab und fahren noch das
kurze Stück zu den Fossil Falls rein. Für die kurze Wanderung zu den
Wasserfällen aus Lavasteinen brauchen wir nicht länger als 20 Minuten
insgesamt, aber es hat sich gelohnt. Hier befindet sich auch ein schön
gelegener Campground. Volker sieht eine braun-orange Schlange, die sich
jedoch schnell aus dem Staub macht.
Gegen 11.30 Uhr
erreichen wir Lone Pine. Hier essen wir bei McDonalds zu Mittag und
tanken noch einmal voll für $4,25 pro Liter. Dann besorgen wir uns im
Visitor Center den Nationalparkpass für $80 und erkundigen uns nach der
Hunter Mountain Road. Die Auskünfte sind nicht immer kompetent. Schon
2009 wurde uns von der Fahrt zum Racetrack abgeraten, aber wenn wir
entsprechend ausgerüstet sind, sollte es gehen. Um 12.30 Uhr sind wir
zur Weiterfahrt bereit. Über dem Mount Whitney hängen Regenwolken, aber
bei uns scheint noch die Sonne. Es geht Richtung Death Valley.
Gegen 13 Uhr biegen
auf die Saline Valley Road ab. Das erste Stück ist noch gut zu fahren.
Man kommt an vielen Joshua Trees vorbei. Dann verengt sich die Straße,
und es kommt ein steiniger Abschnitt. Dann folgt ein toller Ausblick ins
Panamint Valley. Nach ingesamt ca. 15 Meilen kommt der Abzweig auf die
Hunter Mountain Road. Dieser ist recht idyllisch durch viel Grün und an
interessanten Felsen vorbei. Nun kommen einige lehmige Abschnitte, die
nach Regenfällen nicht passierbar sind. Schließlich geht es recht steil
bergab ins Hidden Valley. Bis
hierher war es eine recht schöne nicht allzu schwierige Fahrt. Nach
einem kurzen sandigen
Stück kam der schlimmste Abschnitt durch die Lost Burro Gap. Nun hatte
sich auch die Sonne verzogen, und es ging durch ein gerölliges
Flussbett. Wahrscheinlich war es den starken Regenfällen vor wenigen
Wochen zu verdanken, dass dieser Abschnitt in so schlechtem Zustand war.
Um die Reifen zu schonen, fuhren wir auf der gesamten Strecke nicht
schneller als 20 Meilen pro Stunde. Nach zwei Stunden und 45 Minuten
Dirt Road erreichten wir endlich die Teakettle Junction.
Die weitere Strecke
Richtung Racetrack war wieder etwas besser zu fahren, auch wenn es noch
ein paar leichte Auswaschungen gab. Kurz vor unserer Abreise war dieser
Streckenabschnitt wegen Flutungsschäden noch gesperrt. Um 16.30 Uhr
erreichten wir Grandstand. Gerade rechtzeitig kam die Sonne noch mal
raus. Auch für die Moving Rocks am Racetrack erwischten wir noch das
letzte Sonnenlicht. Um 17 Uhr hatten wir den kleinen Campground
(offiziell 4 Stellplätze) am Ende der Straße erreicht und bauten unser
Zelt auf. Die Sonne war hier schnell weg, es war noch recht warm aber
auch windig.
Zum Abendessen gab
es Brot mit Käse und Wurst, Tomaten und Schlangengurke. Dazu Bier und
Cider. Gegen 19 Uhr kam noch ein zweiter Camper, aber sie verzogen sich
ans andere Ende des Platzes, so dass wir unsere Ruhe hatten. In der
Dämmerung flatterten kleine Fledermäuse über unseren Köpfen, und eine
Maus oder Känguru-Ratte besuchte unseren Platz. In der Nacht hat es ganz
schön gestürmt, das machte Schlafen schwierig, denn unser Zelt hob fast
ab.
Gefahrene Meilen:
243
Übernachtung: Racetrack Campground, Death Valley, $0 |
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Montag, 10.9.: Vom Racetrack ins Valley of Fire
Wetter: 24 °C beim Aufstehen, 40 °C im Death Valley, 34 °C im VoF,
sonnig
„Vom Todestal ins Feuertal“Um 6 Uhr
schälen wir uns aus dem Zelt. Frühstücken, Zelt abbauen, alles
einpacken, um 7 Uhr sind wir fertig. Wir besuchen noch einmal die
Racetrack Playa, die jetzt von der gerade hinter den Bergen
aufgegangenen Sonne beleuchtet wird, wunderschön. Die Moving Rocks
lassen sich jetzt gut fotografieren. Anschließend laufen wir einmal rund
um den Grandstand. Schon wird es recht warm in der Sonne. Um 8 Uhr
verlassen wir die Racetrack Playa. Uns hat es hier sehr gut gefallen.
Für die 30 Meilen Schotterpiste Richtung Scotty's Castle benötigen wir
zwei Stunden. Die Strecke ist als reifenmordend bekannt, wegen kleiner
spitzer Steine, so dass wir sicherheitshalber nicht mehr als 15 Meilen
pro Stunde fahren, obwohl die Strecke dazu verführt schneller zu fahren.
Wir sind froh, als wir kurz vor dem Ubehebe Crater die Teerstraße
erreichen. Oben am Aussichtspunkt stürmt es gewaltig. Der Krater und die
Lavalandschaft drumherum sind beeindruckend. Im Talboden des Death
Valleys sind es 104 °F, es ist sehr windig und diesig. Das haben wir bei
unseren bisherigen drei Besuchen noch nicht erlebt. Wir machen 20
Minuten Lunchpause am Daylight Pass. In Beatty tanken wir für $3,76 pro
Liter. Gegen 13.30 Uhr sind wir in Las Vegas und kaufen im Albertson's
fürs Abendessen ein. In den Bergen rund um Vegas hängen dunkle
Regenwolken. Auf einer Schnellstraße passieren wir Las Vegas im Norden
und erreichen die I-15.
Nun ist es nicht mehr weit bis ins
Valley of Fire. Um 15.30 Uhr sind wir dort. $10 kostet inzwischen der
Eintritt in den State Park. Wir suchen uns einen schönen, schattigen
Stellplatz auf dem Arch Rock Campground, es waren noch viele Plätze
frei. Die Site Nr. 24 liegt abgeschottet von allen Nachbarn zwischen
roten Felsen. Hier gibt es fließend Wasser (war bei uns allerdings
defekt) und Plumpsklos. Es gibt überdachte Sitzbänke, Grill- und
Feuerstellen.
Der
Atlatl Campground quasi nebenan hat auch Duschen. Die $10 Campinggebühr
zahlen wir per Self-Pay.
Wir bauen schnell unser Zelt auf,
diesmal nur das Innenzelt, dann brechen wir auf zur White Domes Scenic
Route. Wir halten an der Rainbow Vista, und parken dann im Dip Nr. 5.
Durch einen wunderschönen Wash und ein Stück seitlich die Felsen hoch
erreicht man nach ca. 600 Metern die Fire Wave, eine klasse
Felsformation mit interessanten Farben. Über den offiziell markierten
Trail laufen wir anschließend zur Straße zurück. Von dort oben hat man
noch schöne Ausblicke über das Tal. Das war ganz schön schweißtreibend.
Es sind 94 °F. Zum Schluss laufen wir noch den White Domes Loop Trail
(1,2 Meilen), den wir bereits kennen. Gegen 18 Uhr verschwindet die
Sonne leider hinter einer Wolke.
Wir fahren zum Atlatl Campground und
nutzen die Duschen dort. Dann gibt es Abendessen (gebratenes Hähnchen
mit Kartoffelsalat) auf dem Rock Arch Campground. Wir gehen früh
schlafen. Der Sternenhimmel ist wieder großartig. Hier haben wir eine
ruhige Nacht.
Gefahrene Meilen: 275
Übernachtung: Rock Arch Campground, Valley of Fire, $10 |
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Dienstag, 11.9.: Vom Valley of Fire nach Escalante
Wetter: vormittags Regen bei 13 °C, am späten Nachmittag wieder Sonne
„Ein ertrunkener Tag“
Gegen vier Uhr kam
wieder Wind auf. Es hat sich auf 24 °C abgekühlt. Der Himmel hängt
voller dunkler Wolken. Wir stehen dann auch früh auf und sind bereits um
6.15 Uhr abfahrbereit. Wir schauen uns noch den Piano Arch an und suchen
und finden den Windstone Arch. Leider hängt die aufgehende Sonne hinter
Wolken. Auch der Elephant Rock lohnt kein Foto. Gegen 7 Uhr verlassen
wir den Valley of Fire State Park.
Auf der Fahrt nach
St. George fahren wir in heftigen Regen rein. Die geplante Wanderung zum
Kanarra Creek muss leider ausfallen. In Cedar City gegen 10.30 Uhr haben
wir nur noch 13 °C. Wir kaufen bei Smith's noch ein paar Vorräte. Dann
geht es auf dem Highway 14 Richtung Cedar Breaks in die Berge. Auf dem
Summit sind es nur noch 7 °C, immer noch bei Dauerregen.
Wir
haben einmal Rehe und einmal Kühe auf der Straße. Am Bryce Canyon lohnt
es sich auch nicht anzuhalten. So ein schlechtes Wetter haben wir hier
im Südwesten noch nie erlebt.
Durch die
Grenzüberschreitung von Nevada nach Utah verlieren wir eine Stunde, d.h.
es ist schon 14.30 Uhr, als wir in Escalante ankommen. Hier haben wir 14
°C. Wir haben ein Zimmer im Circle D Motel für drei Nächte reserviert.
Das Motel ist ausgebucht. Unser Zimmer Nr. 14 hat zwei Double Beds,
Kühlschrank, Mikrowelle und Kaffeemaschine. An manchen Stellen hätte mal
wieder Staub geputzt werden können, ansonsten war es OK.
Das Wetter klart nun
endlich wieder ein wenig auf. Wir verbringen den Nachmittag damit, hier
ein wenig in der Gegend herumzufahren z.B. zum Wide Hollow Reservoir und
die Hells Backbone Road hoch bis zum Lower Box Trailhead. Wir wollen
noch ein Stück den Pine Creek Trail in den Box Canyon hineinlaufen, doch
der Bach führt Hochwasser und schon an der zweiten Bachüberquerung
scheitert unser Vorhaben. Aber es ist nun sowieso schon recht spät, und
wir fahren zurück. Immerhin kommt die Sonne langsam wieder raus.
Zum Abendessen gehen wir ins relativ neue Circle D Restaurant, das 2009
noch nicht eröffnet war, als wir das letzte Mal hier waren. Für zwei
Burger, eine Cola und ein Bier zahlen wir $27 plus Tax.
Gefahrene Meilen:
302
Übernachtung: Circle D Motel, Escalante, $67 + Tax (mit DA-Rabatt)
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Mittwoch, 12.9.: Phipps Arch, Lower Calf Creek
Falls, Hells Backbone Road
Wetter: vormittags bewölkt, nachmittags sonnig, 27 °C
„Ein gescheiterter Versuch, eine beglichene offene Rechnung und eine
Straße über das Rückgrat des Teufels“
In der Nacht hat es
wieder geregnet. Las Vegas wurde überflutet wie wir in den Nachrichten
sahen. Wir frühstücken schnell, und um 8.20 Uhr fahren wir los. Es sind
14 °C. Wir halten kurz am Overlook am Highway 12 und fahren zum
Escalante River Trailhead, um zu sehen, wie hoch der Wasserstand des
Escalante Rivers ist. Die Fluten sind beträchtlich höher, als das letzte
Mal, als wir hier waren und durch den Fluss zur Escalante Natural Bridge
gestartet sind.
Wir fahren zurück
und parken zwischen dem Abzweig zur Old Sheffield Road (Spencer Flat
Road) und dem Kiva Koffeehouse. Um kurz nach 9 Uhr laufen wir los. Es
geht in einen Wash auf dem kürzesten Weg zum Phipps Arch. Nach etwa
einer halben Stunde Fußmarsch kommen wir an eine Stelle, wo es steil
einen schätzungsweise 80 Meter hohen Dryfall hinuntergeht. Wir klettern
hinunter; man muss aufpassen, dass man nicht ausrutscht. Unten
angekommen stehen wir jedoch vor einem Pool zwischen Felswänden, der
sich nicht umgehen lässt. Nach den heftigen Regenfällen vom Vortag steht
einfach zu viel Wasser im Pool. Der Phipps Wash muss direkt dahinter
sein. Also entscheiden wir, ein Stück zurückzulaufen und uns rechts vom
Canyonrand haltend einen anderen Abstieg zu suchen. Nach einer Weile
geben wir jedoch auf, denn es erscheint unmöglich. Die Felswände sind zu
hoch und steil. Und um in den Phipps Wash von der Old Sheffield Road aus
einzusteigen ist es von hier einfach zu weit. Von unserem Umkehrpunkt
haben wir jedoch einen tollen Blick auf den Phipps Arch in der
gegenüberliegenden Wand und in den Phipps Wash von oben. Nach 2,5
Stunden und 6 Kilometern laut GPS sind wir wieder am Auto.
Wir beschließen,
noch die Lower Calf Creek Falls Wanderung zu machen, einen der
bekanntesten Trails in dieser Gegend, den wir noch nicht gemacht haben.
Erst nach und nach kommt die Sonne wieder raus, also ist es noch nicht
zu heiß. Wir fahren zum Trailhead am Lower Calf Creek Campground. Es ist
eine Gebühr von $2 zu entrichten, die entfällt, wenn man den
Nationalparkpass hat. Der Trail ist hin und zurück 6 Meilen lang. Der
Weg ist sandig, aber der Sand ist meist fest (hier waren die letzten
Regenfälle vielleicht von Vorteil), und weitgehend eben, so dass er
recht einfach zu gehen ist. Es gibt auch immer wieder ein paar schattige
Abschnitte unter Bäumen. Wir brauchen knapp 1,5 Stunden für den Hinweg.
Der Weg am Grunde der Schlucht mit den hohen Felswänden zu beiden Seiten
ist sehr schön. Unterwegs entdecken wir ein paar Felszeichnungen an der
gegenüberliegenden Wand. Am Ende erwarten uns ein toller
Wasserfall und ein kühler Ort für eine Lunchpause. Ein paar Wanderer
baden im kalten Pool unter dem Wasserfall. Es ist aber nicht mehr voll,
denn die meisten Leute befanden sich auf dem Trail um diese Zeit schon
wieder auf dem Rückweg. Der Wasserfall liegt zu dieser Tageszeit im
Schatten, was aber besser ist, wenn man Fließwasserfotos machen will und
seinen Graufilter zu Hause vergessen hat. Auf dem Rückweg ist es schon
ziemlich warm, aber wir brauchen nur gut eine Stunde.
Am Escalante River
Trailhead schauen wir noch einmal nach dem Wasserstand des Escalante
Rivers, der schon bedeutend niedriger ist als heute morgen. Auf dem
Parkplatz treffen wir Klaus, den wir über ein USA-Reiseforum kennen, und
mit dem wir vor ein paar Jahren gemeinsam zur White Pocket gefahren sind
und dort übernachtet haben, damals im Auto.
Es ist erst 16 Uhr.
Wir beschließen, noch die Runde über den Highway 12 über den Hogback
nach Boulder und die Hells Backbone Road zu fahren, die wir noch nicht
kennen. Die Strecke führt größtenteils durch Wald, aber es gibt auch
einige interessante Ausblicke, insbesondere rund um die Hells Backbone
Bridge. 1,5 Stunden dauert die Fahrt auf dieser ungeteerten Straße. Um
17.45 Uhr sind wir wieder in Escalante und tanken noch einmal voll für
$3,99 pro Gallone. Nachdem wir geduscht haben, gehen wir im Escalante
Outfitters Pizza essen. Hier kann man draußen auf der Terrasse sitzen.
Wir zahlen $29 plus Tipp für zwei Calzones, ein Bier und eine Cola.
Klaus gesellt sich nach einer Weile zu uns, und so beschließen wir den
Abend.
Gefahrene Meilen: 80
Übernachtung: Circle D Motel, Escalante, $67 + Tax (mit DA-Rabatt) |
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Donnerstag, 13.9.: Neon Canyon und Golden Cathedral
Wetter: sonnig, ca. 27 °C
„Zum Hochzeitstag in die Kathedrale“
Heute ist unser 10. Hochzeitstag. Die Sonne scheint. Noch ist es kühl
bei 10 °C. Wir frühstücken und machen uns Sandwiches als Wegzehrung
fertig. Um 7.20 Uhr fahren wir los Richtung Hole-in-the-Rock Road. Nach
16,3 Meilen auf dieser Schotterpiste, die gut zu fahren ist, biegen wir
auf die Egypt Road ab. 10 Meilen sind es noch bis zum Trailhead. Die
erste Hälfte der Strecke lässt sich noch ganz gut fahren. Dann geht es
über steinige und felsige Passagen mit einigen Senken. Um 8.35 Uhr
erreichen wir den Trailhead zum Neon Canyon. Zwei Autos stehen schon
dort.
Um 8.50 Uhr sind wir abmarschbereit. Es geht steil das Plateau hinunter.
Am besten folgt man den Hufspuren, die über in den Fels geschlagene
Stufen nach unten führen. Dies ist ein alter Horse Trail. Von oben ist
er nicht so leicht zu erkennen. Es geht rechterhand an einem Hügel
vorbei, dann erreicht man den Wash unterhalb des Plateaus. Für den
Hinweg nehmen wir direkten Kurs auf den Round Dome, linkerhand dessen
sich der Eingang zum Neon Canyon befindet. Es geht querfeldein über
sandige Hügel und Slickrock. Nach einer Stunde erreichen wir einen
tollen Aussichtspunkt. Dann geht es wieder ein Stück abwärts. Im
Schatten eines Felsens machen wir ein zweites Frühstück. Nach etwa 10
Minuten Pause geht es weiter.
Schließlich laufen wir eine lange Sanddüne hinunter, dann stehen wir am
Ufer des Escalante Rivers. Wir kämpfen uns durch dichtes Gebüsch bis wir
vor den tiefen schlammigen Fluten stehen. Das Ufer ist zu beiden Seiten
recht steil. Hier scheint eine Flussüberquerung beim aktuellen
Wasserstand nicht sehr vielversprechend. Wir laufen ein Stück weiter
nach links bis zur Flussbiegung an einer Felswand. Hier ist das Wasser
flacher. Es geht uns nur bis zu den Knien (von anderen Wanderern haben
wir gehört, dass es auch bis zum Bauchnabel reichen kann), aber die
Strömung ist recht stark. Wir tauschen die Wanderschuhe gegen Sandalen
und mit Hilfe der Trekkingstöcke kommen wir gut hinüber. Nun noch ein
kurzes Stück nach rechts und wir sind am Eingang des Neon Canyons.
Ca. 30 Minuten laufen wir bis zum Ende des Canyons. Es gibt noch einige
größere Pools, und man muss über ein paar Felsen klettern. Dann
erreichen wir die Golden Cathedral, ein imposanter Anblick! Kurz vor 12
Uhr, nach insgesamt drei Stunden sind wir dort. Da wir über die
Abkürzung offenbar alle anderen Wanderer überholt haben, sind wir als
erste dort und haben noch 20 Minuten Zeit, um zu fotografieren, bis drei
weitere Paare eintreffen. Nach 45 Minuten Mittagspause machen wir uns
auf den Rückweg.
Damit wir nicht wieder die Sanddüne hochsteigen müssen, entscheiden wir
uns für den Umweg über den Fence Canyon. Zunächst läuft man am Escalante
River entlang. Wir entdecken noch ein paar Petroglyphen in der Felswand,
bevor wir das erste Mal wieder einmal durch den Fluss müssen. Wir lassen
die Sandalen erst mal an. Insgesamt durchwaten wir den Escalante River
auf dieser Strecke fünf Mal. Allerdings müssen wir uns nun auch durch
das dichte Gebüsch am Flussufer einen Weg bahnen. Man kann aber in der
Regel einem sichtbaren Pfad folgen. Schließlich erreichen wir den
Eingang des Fence Canyons. Parallel zum Canyon geht es auf einem guten
Pfad sanft aber stetig nach oben. Schließlich geht es steil eine
Felswand hoch. Oder gibt es einen einfacheren Weg? Hier sollte man auf
Cairns achten. Oben geht es auf einem sandigen Pfad weiter. Auf den
Slickrockpassagen sieht man wieder die Schleifspuren von Hufeisen. Wir
sind also wieder auf dem alten Horse Trail. Dann erreichen wir den Wash
des Fence Canyons, in dem wir auch gestartet sind. Nun geht es wieder
den steilen Weg auf das Felsplateau nach oben zum Parkplatz. Insgesamt 4
Stunden haben wir für den Rückweg gebraucht, aber auch für den kürzeren
Weg über die Sanddüne hätten wir mit Sicherheit länger gebraucht als auf
dem Hinweg, schließlich gab es zwei steile Anstiege zu überwinden. Um
16.40 Uhr sind wir wieder am Auto, und um 18 Uhr zurück in Escalante. Ob
sich die lange, anstrengende Wanderung lohnt, vor allem wenn es heiß
ist, muss jeder für sich entscheiden.
Wir sind mit Klaus zum Essen verabredet, Im Circle D Restaurant nehmen
wir die Rainbow Trout und die Rippchen, was alles gut war. Mit zwei
Getränken zahlen wir beide $39 plus Tip. Es ist schön, dass man hier
auch draußen sitzen kann. Anschließend trinken wir noch gemeinsam Bier
und Wein vor unseren Zimmern. Es gesellt sich noch ein junges deutsches
Pärchen zu uns, für die vieles hier noch Neuland ist. Heute abend wird
es etwas später als sonst.
Gefahrene Meilen: 64
Übernachtung: Circle D Motel, Escalante, $67 + Tax (mit DA-Rabatt) |
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Freitag, 14.9.: Red Hollow Slot Canyon,
Nautilus,
Paria River Overlook
Wetter: sonnig, ca. 27 °C
„Eine rote Schlucht, eine weiße Welle und ein einsames Camp mit
Aussicht“
Gegen 9 Uhr kommen
wir los. Wir besuchen noch eine Felszeichnung, Circle of Friends, und
fahren wieder Richtung Bryce Canyon. Die Cottonwood Canyon Road ist
leider wegen Flutschäden gesperrt. Schade, denn wir hätten den
nördlichen Teil endlich mal bei Sonnenschein befahren können.
Stattdessen nehmen wir den langen Umweg außen rum nach Page.
Gegen
12 Uhr sind wir in Orderville. Hier biegen wir auf die 100 East nach
Osten ein. An der Gabelung geht es nach links. Die Straße wird zur Dirt
Road. An der nächsten Gabelung geht es wieder nach links, immer auf den
Slot zu. Unser Ziel ist der Red Hollow Slot Canyon. Vor einem Zaun
parken wir und steigen in den Wash ab. Als sich der Wash gabelt, laufen
wir nach links. Ca. 15 Minuten braucht man, bis man den Main Slot
erreicht. Man kann ein Stück hineingehen, aber schon bald ist für
normale Wanderer Schluss, und es geht nur noch mit Klettern weiter.
Anschließend laufen wir zur Wash-Gabelung zurück und gehen noch in den
South Fork bis zum Ende. Nach insgesamt einer Stunde sind wir wieder am
Auto.
In Kanab kaufen wir
im Supermarkt ein paar Lebensmittel fürs Mittag- und Abendessen. Wir
halten kurz an der Straße zum Johnson Canyon für einen Snack im Auto.
Dann parken wir noch mal am Highway 89, um in den Catstair Canyon
abzusteigen. Hier liegen alte Autowracks, mit denen die Straße gebaut
wurde. Wenn man weiterläuft oder von der anderen Seite kommt, kann man
auch ein paar Pictogramme und Petroglyphen sehen.
An der Paria Contact Station biegen wir anschließend auf die ungeteerte
White House Road. An deren Ende haben wir vor ein paar Jahren mal
gecampt. Diesmal fahren wir nur bis zum 2. Wash und brauchen keine 10
Minuten immer dem Wash nach Osten folgend, bis wir die White Wave und
die Nautilus erreichen. Die Landschaft ringsherum ist phantastisch, das
hätten wir gar nicht so erwartet. Nach einer halben Stunde fahren wir
zurück zum Highway.
Es ist 16 Uhr. Am
BLM Information Center in Big Water fahren wir auf eine Dirt Road, die
zu einem Aussichtspunkt auf den Paria River führt. Die Straße ist meist
sandig mit ein paar felsigen Passagen, insbesondere die letzten 1,5
Meilen sind sehr steinig. Nach 11,5 Meilen haben wir gegen 17.15 Uhr den
Overlook erreicht. Wir beschließen, statt an der Wahweap Marina unser
Zelt hier aufzubauen. Die Aussicht ist toll. Nur leider gibt es keine
schönen Wolken zum Sonnenuntergang. Sobald es dunkel ist, wird es kühl
hier oben, und wir verziehen uns wegen der vielen Mücken ins Zelt.
Gefahrene Meilen:
205
Übernachtung: im Zelt am Paria River Overlook, $0 |
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