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USA 2012
Desert Dreams Tour - Wüste, Wellen, Wasserfälle
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Samstag, 15.9.: Lees Ferry, Cathedral Wash, Flug über den Lake Powell
Wetter: sonnig, 31 °C
„Vom Ufer des Colorado in die Lüfte“

Es hat sich auf 15 °C abgekühlt. Ohne die Außenhaut ist es recht frisch im Zelt. Da Arizona keine Sommerzeit hat, ist es hier eine Stunde früher. Wir stellen unsere Uhren auf 7 Uhr vor, als wir aufbrechen. Nach einer Stunde auf der Dirt Road sind wir wieder auf dem Highway 89. In Page fahren wir zum Airport und erkundigen uns nach Scenic Flights bei Westwind Air. Vorab hatten wir uns bereits per E-Mail ein Angebot eingeholt. Für morgen früh um 9 Uhr können wir einen Flug bekommen. Das passt prima, wir sollen ein Formular ausfüllen. Bis wir jedoch wieder dran sind, sind die Plätze schon weg. Alternativ gibt es heute um 17 Uhr noch einen Flug, und wir willigen ein.

Als nächstes fahren wir nach Lees Ferry. Hier gilt der Nationalparkpass. Am Ufer des Colorado, an den Paria Rapids, machen wir eine kurze Lunchpause. Dann fahren wir zum Parkplatz am Cathedral Wash. Gut zwei Stunden brauchen wir für die Wanderung von 2,5 Meilen. Es geht in einen immer enger werdenden Canyon mit ein paar interessanten Narrows. Schon bald stehen wir vor einem kleinen Pool, aber mit Sandalen kann man ihn gut überwinden. Alternativ kann man auch an der Seite runterklettern, wo es jedoch recht steil ist. Den ersten imposanten Drop-off kann man rechterhand umklettern, den zweiten dann auf der linken Seite. Am Ende folgt man einem Pfad auf der rechten Canyonseite. Schließlich stehen wir wieder direkt am Colorado. Ein paar Raftingboote gleiten den Fluss hinunter.

Nun fahren wir zur Wahweap Marina (die $15 Gebühr für die National Recreation Area sind mit unserem Nationalparkpass abgegolten) und checken auf dem Wahweap Campground für zwei Nächte auf einer Tent Site ein. $26 zahlen wir pro Nacht. Duschen kostet $2 extra und ist nur im Gebäude an der Rezeption möglich. Die Kabinen sind aber groß und man kann sie zu zweit nutzen. Der Platz ist oberhalb des Lake Powell gelegen. Die Stellplätze bieten nur eine Sitzbank und einen Grill. Es gibt nur wenige Bäume. Unser Platz hat leider keinen Schatten. Jetzt am Nachmittag ist es sehr heiß, da kann man es hier gar nicht aushalten. Wir bauen schnell unser Zelt auf, dann fahren wir mit dem Auto zum Duschen und holen uns im Laden an der Rezeption eine Cola und zwei Eis und schreiben noch ein paar Postkarten auf der Terrasse nebenan. Hier ist wenigstens Schatten.

Dann ist es auch schon Zeit, wieder zum Flughafen zu fahren. Eine Viertelstunde vor dem Flug sollen wir dort sein. Wir bezahlen $148 pro Person, und warten noch eine Weile, bis es um 17.15 Uhr losgeht. Überraschenderweise sind wir die einzigen Passagiere. Unser Pilot ist Brian. Die Angestellte, die uns den Flug verkauft hat, fliegt auch noch mit. Wir fliegen zu viert in einer 6-sitzigen Cessna. 45 Minuten soll der Flug dauern, über den Horseshoe Bend, den Lake Powell und die Rainbow Bridge. Das Licht jetzt am späten Nachmittag ist toll. Sonnenuntergang ist gegen 18.45 Uhr. Der mit 290 Fuß größte Felsbogen der Welt liegt allerdings leider schon im Schatten. Es ist aber sehr windstill, und der Flug ist sehr ruhig. Das war ein tolles Erlebnis, unser gegenseitiges Geschenk zum 10. Hochzeitstag.
Fürs Abendessen holen wir uns bei Safeway ein warmes Grillhähnchen und frischen Salat. Es wird gerade dunkel, als wir wieder am Campground ankommen. Mit Bier und Cider genießen wir den warmen, windstillen Abend unter dem phantastischen Sternenhimmel. Nebenan spielt jemand indianische Melodien auf einer Panflöte, wie schön! Hier gibt es zum Glück keine Mücken.

Gefahrene Meilen: 131
Übernachtung: Wahweap Campground, $26

Sonntag, 16.9.: Thousand Pockets, Skylight Arch, Lake Powell Beaches, Great Wall und Waterholes Canyon
Wetter: sonnig, 33 °C
„Wassertaschen, ein Loch im Boden, ein erfrischendes Bad und eine goldene Wand“

Um 7.15 Uhr brechen wir auf. Es sind 25 °C. Wir fahren zunächst zur Wave bei Page. Fast direkt gegenüber vom South Entrance der Wahweap Marina geht es auf eine kurze Dirt Road. Interessante Felsen gibt es hier, nur leider liegt die eigentliche Wave um diese Zeit noch im Schatten.

Als nächstes machen wir uns noch einmal auf den Weg zu den Thousand Pockets. Beim letzten Mal haben wir diese nämlich nicht gefunden. Eine halbe Stunde dauert die Fahrt auf einer Dirt Road. Kurz vorm Ziel kommt eine fiese Felsstufe gefolgt von Tiefsand. Mit einem geeigneten 4WD ist es machbar. Wenn ich mich jedoch an die Felsstufe noch erinnert hätte, hätte ich die Strecke nicht noch einmal fahren wollen! Dann noch eine halbe Stunde durch Sand wandernd und über Felsen kletternd geht es einige beachtliche Höhenmeter nach oben. Dort angekommen erkunden wir noch einmal die Felsformationen, die auch an die versteinerten Sanddünen rund um die Wave erinnern. Oben auf den weißen Brain Rocks entdecken wir dann auch die Wassertaschen, die jedoch fast alle ausgetrocknet sind. Trotzdem ein beeindruckender Anblick.

Jetzt wird es langsam wieder sehr heiß. Es ist 10.40 Uhr. Wir steigen wieder nach unten und fahren noch Richtung Stud Horse Point und an diesem vorbei. Als es schließlich nur noch über eine heftige Jeep Road weitergeht, laufen wir die letzten 30 Minuten des Weges bis zum Skylight Arch zu Fuß. Die Felsbrücke ist beeindruckend. Allerdings ist GPS sehr hilfreich, um sie zu finden, sonst läuft man dran vorbei oder fällt durch das Loch im Plateau! Bei mittlerweile 33 °C ist der Rückweg beschwerlich.

Wir fahren zum Campingplatz zurück. Um 12.45 Uhr machen wir eine Lunchpause an der überdachten Picnic Area der Wahweap Marina. Dann gehen wir noch mal Duschen und fahren zum Lechee Chapter House südlich von Page, das am Sonntag jedoch geschlossen hat. Also geht’s stattdessen zum Parkplatz am Upper Antelope Canyon. Direkt am Parkplatzhäuschen bekommen wir ein Permit für den Waterholes Canyon ($5 pro Person). Danach fahren wir erst noch mal zum Safeway und holen uns einen Kaffee bei Starbucks.
Dann wollen wir noch den Hanging Gardens Trail laufen. An der Zufahrt vor dem Glen Canyon Staudamm sehen wir jedoch ein Schild zu den Lake Powell Beaches und wollen dort erst mal schauen. Ein paar Leute baden an Wave-ähnlichen Felsen. Es sieht sehr einladend aus. Wir holen unsere Badesachen aus dem Auto und springen auch mal kurz in den 25 °C warmen Lake Powell. Das ist angenehm erfrischend.

Nun wird es aber Zeit für den Waterholes Canyon und die Great Wall. Wir fahren zum Parkplatz am Highway 89 südlich von Page. Neun Autos stehen schon dort! Um 17.15 Uhr laufen wir los. Wie sich herausstellt, findet offenbar ein Fotokurs an der Great Wall statt. Viele Fotografen haben ihre Stative aufgestellt. Schade, denn sonst wären wir fast alleine hier gewesen. Das Licht ist phantastisch. Wir entdecken auch noch den Waterholes Canyon Arch und steigen von dort in den Waterholes Canyon ab. Leider ist es für gute Fotos hier schon zu dunkel. Wir laufen bis unter die Brücke des Highway 89, unter der sich ein eingekeiltes Autowrack befindet, und klettern dort wieder aus dem Canyon heraus. Um 18.30 Uhr sind wir wieder am Auto.

Zum Abendessen sind wir mit Daniel aus dem USA-Forum und seinem Kumpel Henrik in Page verabredet. Wir gehen ins Fiesta Mexicana und bestellen wie immer einen Super Burrito mit Shredded Beef. Unser Lieblingsmexikaner!

Gefahrene Meilen: 109
Übernachtung: Wahweap Campground, $26

Montag, 17.9.: Grand Canyon North Rim
Wetter: sonnig mit ein paar Wolken am Nachmittag, 22 °C am Grand Canyon, 30 °C in Kanab
„Im Norden ist es auch sehr schön“

Wir frühstücken und bauen unser Zelt ab, und gegen 7 Uhr fahren wir los. Zunächst halten wir noch mal am Safeway in Page, stocken ein paar Vorräte auf und holen uns Kaffee bei Starbucks für die Fahrt. Dann geht es wieder auf die 89A. Wir halten noch an den Brücken über den Marble Canyon. Dort sitzt ein Kondor unter der Brücke.

Bei Jacob Lake biegen wir zum Grand Canyon North Rim ab. Nachdem wir schon drei bzw. vier Mal am South Rim waren, wollen wir nun endlich auch mal den North Rim besuchen. Die Anfahrt führt über eine Hochebene und hat uns unerwartet gut gefallen. Die Eintrittsgebühr von $25 ist mit unserem Nationalparkpass abgedeckt. Hier oben auf 2500 Metern Höhe ist es wesentlich kühler, nur 22 °C. Um 10.30 Uhr parken wir an der Bright Angel Lodge und laufen den kurzen Weg zum Bright Angel Point. Gegenüber liegt das South Rim Village. Die Aussicht in den Grand Canyon ist grandios. Wir machen ein zweites Frühstück, das wir gegen ein gieriges Grauhörnchen verteidigen.

Dann fahren wir die weiteren Aussichtspunkte ab: Vista Encantada, Roosevelt Point, Walhalla Overlook und laufen die kurzen Wege zum Angel's Window und zum Cape Royal. Dieser Aussichtspunkt gefällt mir am besten von allen. Hier gibt es auch Picknicktische mit toller Aussicht, wo wir Lunch machen. Anschließend fahren wir noch zum Point Imperial, der auch sehr schön ist. Die Aussichten am North Rim sind nicht weniger spektakulär als am South Rim. Es waren nicht wenige Besucher hier, aber durch die abgeschiedene Lag ist es nicht so voll und touristisch wie am South Rim. Gegen 14.30 Uhr machen wir uns auf den Rückweg.

Über Jacob Lake und Fredonia erreichen wir um 16.30 Uhr Kanab bzw. um 17.30 Uhr nach Utah-Zeit. Wir haben ein Zimmer im Treasure Trail Motel reserviert. Es handelt sich um ein renoviertes Zimmer im hinteren Gebäudeteil mit zwei Doppelbetten, Kühlschrank, Mikrowelle, Flachbildschirmfernseher und W-LAN. Zum Abendessen gehen wir ins gegenüberliegende Rocking V Café, wo wir vor drei Jahren schon einmal waren, und das einen guten Ruf hat. Wir gönnten uns ein Ribeye Steak bzw. Chicken Almond Marsala sowie einen Caramel Pecan Cheesecake, eine Cola und ein Bier für $69 plus Tax.

Gefahrene Meilen: 261
Übernachtung: Treasure Trail Motel, $75 plus Tax

Dienstag, 18.9.: Coral Pink Sand Dunes, Nampaweap Petroglyphs, Toroweap Point
Wetter: sonnig, 30 °C
„Sanddünen am Morgen, Felszeichnungen am Mittag und der Grand Canyon im Abendlicht“

Wir frühstücken auf unserem Motelzimmer und holen uns noch einen (dünnen) Kaffee von der Rezeption. Es sind noch kühle 12 °C. Um 8.30 Uhr fahren wir Richtung Coral Pink Sand Dunes State Park und auf dem Weg dorthin besuchen wir einen Arch an der Hancock Road. Der Eintritt in den Coral Pink Sand Dunes State Park kostet $6 Day Use Fee. Es ist 9.15 Uhr. Der Sand ist noch kühl, so dass es zwar anstrengend aber angenehm ist, darin zu laufen. Leider sind die Sanddünen von Fuß- und ATV-Spuren schon sehr zerfurcht. Wir wollen uns auch nicht allzu lange aufhalten, und nach 30 Minuten fahren wir wieder zurück nach Kanab. Um 10.15 Uhr sind wir wieder dort und gehen bei Honey's Marketplace einkaufen. Um 10.40 Uhr sind wir wieder startbereit.

Nun geht es über Fredonia auf den Highway 389 und dann auf die CR 109. Diese Dirt Road ist als reifenmordend bekannt. Deshalb fahren wir meist nicht schneller als 20 Meilen pro Stunde, oft weniger, und nicht mehr als 30 Meilen. Die gesamte zurückzulegende Strecke bis zum Toroweap Point über die sogenannte Sunshine Road beträgt 60 Meilen. Theoretisch könnte man schneller fahren, aber es gibt spitze Steine, und wir haben nur Straßenreifen. Nach 46 Meilen machen wir noch einen Abstecher von 5 Meilen one-way Richtung Mount Trumbull zu den Nampaweap Petroglyphen. Auf der letzten Meile ist ein steiles steiniges Stück zu überwinden. Dann geht es noch 15 Minuten zu Fuß weiter auf einem markierten Trail. Um 13.30 Uhr sind wir wieder am Auto. Dieser Abstecher hat insgesamt etwa eine Stunde gedauert.

Wieder auf der CR 109 sind es noch 13 Meilen bis zum Toroweap Point. Die letzten 7 Meilen sind holperig, wobei die letzten zwei über Slickrock und ein paar Steinstufen führen. Eine Meile vor dem Toroweap Point biegen wir zum Campingplatz ab. Dort geht es noch eine heftige Steinstufe nach unten. Um 15.30 Uhr sind wir dort, außer uns ist hier niemand, so dass wir uns einen Stellplatz aussuchen können. Von den drei Plätzen auf der rechten Seite nehmen wir die Nr. 2 mit Aussicht. Wirklich ein wunderschöner Platz. Vier weitere Plätze sind auf der linken Seite über eine noch heftigere Steinstufe zu erreichen. Wir bauen unser Zelt auf. Da wir die Heringe nicht in den felsigen Boden bekommen, befestigen wir das Zelt mit Hilfe von Steinen.
Dann fahren wir das letzte Stück zum Toroweap Point. Um 16.30 Uhr erreichen wir den Aussichtspunkt. Aus 1000 Metern Höhe blickt man auf den Colorado. Wir bleiben zwei Stunden. Außer uns sind zeitweilig nur noch drei andere Paare vor Ort (weiße Amerikaner, Native Americans und ein deutsches Pärchen auf seiner ersten großen USA-Reise). Sonnenuntergang ist gegen 19.30 Uhr, aber so lange bleiben wir nicht, denn fotografisch lohnt es sich unserer Meinung nach nicht. Bei unserer Ankunft waren die Canyonwände auf beiden Seiten noch gut ausgeleuchtet. Später lag die linke Seite dann schon komplett im Schatten. Wir genießen den Rest des Tageslichts auf unserer Campsite. Sobald es dunkel wurde, belästigten uns leider wieder ein paar Mücken. Wieder gab es einen schönen Sternenhimmel.

Gefahrene Meilen: 128
Übernachtung: Toroweap Campground, $0

Mittwoch, 19.9.: Toroweap Point, Water Canyon und White Domes
Wetter: sonnig, 26 °C
„Vom Colorado ins Land von Kanaan“

Um 6.15 Uhr stehen wir auf. Um 7.19 Uhr ist Sonnenaufgang. Wir laufen die eine Meile vom Campingplatz zum Toroweap Point, was 20 Minuten in Anspruch nimmt. Mit dem ersten Sonnenlicht werden die Felsen auf der linken Canyonseite angeleuchtet. Wunderschön! Anschließend laufen wir zurück, bauen das Zelt ab und frühstücken.

Um 8.40 Uhr sind wir fertig. Nun geht es auf die 60 Meilen lange Strecke über die CR5. Die Clayhole Road ist nicht so steinig wie die Strecke vom Vortag. Aufgrund des Lehmbodens ist sie bei Nässe jedoch nicht befahrbar. Aber die Sonne scheint! Wir kommen schneller voran als gestern. Allerdings muss man aufpassen, denn es gibt ein paar fiese Querrillen, wo das Wasser durchläuft, die man leicht übersieht.

Um 11 Uhr erreichen wir den Doppelort Colorado City in Arizona und Hildale in Utah. Wir fahren durch den Ort, in dem fundamentalistische Mormonen leben, und biegen am Ortsende auf die Water Canyon Road ein, eine Lehm- und Sandpiste. Wir parken am Ende der Straße und machen uns wanderfertig. Eine anstrengende zweite Tageshälfte steht uns bevor. Um 11.45 Uhr laufen wir los. Unser Ziel sind die White Domes auf dem Canaan Mountain, BLM-Land. Die Wanderung ist sehr beschwerlich, denn es geht durch Sand, über Felsen und durch Gebüsch. 45 Minuten brauchen wir bis zum Water Canyon, wo wir eine kurze Pause machen. Bis hierher war der Weg gut zu erkennen. Im Wasserlauf steigen wir auf. Dann umklettern wir linkerhand einen Dryfall. Immer weiter geht es bergauf. Insgesamt überwindet man auf dieser Wanderung 500 Höhenmeter one-way. Beim Klettern haben sie zwar zeitweise etwas gestört, aber auf den sandigen und einigen steileren Passagen waren unsere Trekkingstöcke sehr hilfreich.

Nach einer weiteren Stunde erreichen wir endlich den Top Rock auf dem Plateau. Hier legen wir eine zweite Pause ein. Gut zwei Stunden sind wir nun unterwegs. Noch eine gute weitere Stunde brauchen wir bis zu den White Domes. Diese kann man linkerhand in der Ferne schon sehen. Es gilt aber noch in einen Wash abzusteigen. An einem Dryfall gelangen wir in das trockene Bachbett. Vor einem weiteren Dryfall gehen wir ein Stück querfeldein bis in einen Seitenwash. Hier oben muss man sich den Weg quasi selbst suchen. Immer wieder sieht man Fußspuren. Das letzte Stück geht auf Slickrock steil nach oben. Es ist heiß, aber noch erträglich, trotzdem ist die Wanderung sehr anstrengend. Aber die White Domes sind phantastisch. Jetzt am Nachmittag liegen sie gut im Licht. Um 15 Uhr sind wir dort. 45 Minuten lang erkunden wir die Umgebung, dann ist es Zeit, den Rückweg anzutreten. Statt 3 Stunden und 15 Minuten inklusive zweier kurzer Pausen wie beim Aufstieg brauchen wir für den Rückweg eine ganze Stunden weniger, denn bis auf den Aufstieg zum Top Rock geht es nun fast nur bergab. Auf dem Rückweg liegt der Water Canyon Arch schön im Licht. Um 18 Uhr sind wir wieder am Auto. Bis auf ein Mormonenpärchen und zwei Kletterer am Water Canyon auf dem Hinweg ist uns auf dieser Wanderung niemand begegnet.

Nun nehmen wir den Smithonian Butte Backway nach Rockville. Diese Dirt Road sind wir vor einigen Jahren in umgekehrter Richtung schon einmal gefahren. Der erste Abschnitt ist auf Lehmboden und gut zu fahren. Der zweite Abschnitt führt steil bergab mit tollen Aussichten auf die Berge des Zion National Parks. Allerdings ist er offenbar durch die letzten Regenfälle stark ausgewaschen. Um 19 Uhr erreichen wir Springdale und checken im Quality Inn Montclair am Westende des Ortes ein. Das Hotel ist ausgebucht. Unser Zimmer hat zwei Queen Betten, Kühlschrank, Mikrowelle, Kaffeemaschine und einen Flachbildschirmfernseher. Nicht gerade günstig, aber wir sind zufrieden.

Zum Abendessen fahren wir ins Zentrum von Springdale und reihen uns bei Oscar's Café in die Warteschlange. Es ist schon 20 Uhr. 45 Minuten müssen wir auf einen Tisch warten, wir denken schon man hat uns vergessen. Schließlich bekommen wir einen Tisch im Außenbereich und bestellen 2x Burger, dazu zwei Cokes für $33 plus Tip.

Gefahrene Meilen: 96
Übernachtung: Quality Inn Montclair, Springdale, $117 + Tax AAA Rate

Donnerstag, 20.9.: Zion Narrows
Wetter: sonnig, 35 °C
„In den Schluchten des Virgin Rivers“

Um 6.15 Uhr stehen wir auf und fahren zum Backcountry Desk im Visitor Center des Zion NPs, der um 7 Uhr öffnet. Leider müssen wir dort feststellen, dass keine Permits für die Subway für morgen mehr verfügbar sind. Wir hätten nur eine Chance auf eine kurzfristige Stornierung. Bei der Online-Vergabe zwei Tage vorher hatten wir leider kein Glück. Also fahren wir zurück ins Hotel, stornieren dort die dritte bereits gebuchte Nacht und gehen erst mal frühstücken. Es gibt Waffeln, Rührei, Toast, Muffins, Cereals, Joghurt, usw.

Dann gehen wir zum Narrows Outfitter nebenan und leihen uns für ca. 20 Dollar pro Person wasserfeste Wanderschuhe und Neopren Booties. Gegen 9 Uhr steigen wir in den Shuttle, der direkt vorm Hotel hält, und fahren in den Zion NP. Am Visitor Center müssen wir unseren Nationalparkpass vorzeigen und den Shuttlebus wechseln. Wir fahren bis zur letzten Station Temple of Sinawawa. Dort startet der River Walk, der nach einer Meile an den Narrows endet. Hier ziehen wir unsere Mietschuhe an und machen unsere Trekkingstöcke einsatzbereit.

Um 10.45 Uhr sind wir soweit. Nun geht es ab in den Virgin River. Der Massenauflauf hier ist schon erstaunlich im Vergleich zu gestern, wo wir fast allein unterwegs waren. Aber es macht viel Spaß, im Fluss zu wandern. Das Wasser ist mit 14 °C nicht allzu kalt, und viele Leute wandern in Sandalen, Turnschuhen, Wanderschuhen oder sogar barfuß. Aber in den Wasserschuhen hat man guten Halt, und die Füße sind gut geschützt. Heute ist ein heißer Tag, aber in den Narrows ist es kühl, da hätten wir doch noch etwas Langärmeliges mitnehmen sollen. An der tiefsten Stelle geht uns das Wasser bis zu den Knien, ansonsten ist es meist knöchelhoch. Wir halten immer wieder an, um das Stativ aufzubauen und zu fotografieren. Zwei Meilen sind es bis zu einem Seitenslot, dem Orderville Canyon, den wir um 12.30 Uhr erreichen. Wir laufen noch etwa 10 Minuten in den Seitencanyon hinein und dann noch ein Stück in die Wall Street, die engste Stelle der Narrows. Die hohen Steilwände sind beeindruckend. Um 13.30 Uhr treten wir den Rückmarsch an, und kurz vor 15 Uhr sind wir wieder am Shuttleparkplatz und bald darauf auf dem Rückweg. Wir fragen noch einmal nach Subway-Permits und geben beim Outfitter die Schuhe wieder ab. Um 16.30 Uhr sind wir zurück im Hotel. Das war ein sehr schöner Tag.

Zum Abendessen fahren wir mit dem Auto ins Zentrum von Springdale. Diesmal gehen wir ins Casa de Amigos und bestellen zwei Mal den Super Burrito mit Grilled Steak Füllung. Dieser kann sich absolut nicht mit dem Burrito des Fiesta Mexicana in Page messen, es ist eher wie Fast Food aus der Mikrowelle. Wir sind nur sehr mäßig zufrieden, aber es ist günstig und man kann draußen sitzen mit Blick auf die Berge. Zusammen mit einem Iced Tea zahlen wir $24 plus Tip.

Gefahrene Meilen: 6 + Shuttlefahrt
Übernachtung: Quality Inn Montclair, Springdale, $117 + Tax AAA Rate

Freitag, 21.9.: Kanarra Creek und Red Cliffs Desert Reserve
Wetter: sonnig, 37 °C
„Ein schöner Slot Canyon mit Wasserfall und auf den Spuren von Babylon“

Wir genießen heute noch einmal das Hot Breakfast im Quality Inn. Da unser Jeep von innen völlig eingestaubt ist, säubern wir ihn mal. Um 8.40 Uhr sind wir aufbruchsbereit. In La Verkin kaufen wir im Farmer's Market noch Brot und Obst für unser Mittagessen. Dann geht es auf die I-15 nach Norden.

Bei Kanarraville fahren wir ab und folgen den Schildern zu den Kanarra Falls. Auf dem Parkplatz zahlen wir die verlangten $10 Gebühr, und gegen 10 Uhr starten wir unsere Wanderung. Heute laufen wir in unseren Sandalen. 30 Minuten geht es auf einer Dirt Road Hügel rauf und Hügel runter bis zu einem Wassertank. Dann folgen wir einem schmalem Pfad immer am Kanarra Creek entlang über Steine und durch Gebüsch, und zum Teil geht es quer durch den Bachlauf. Das Wasser ist eisig kalt, man hält es nur kurz darin aus, so dass wir von Stein zu Stein hüpfen, wo es möglich ist. Nach insgesamt einer Stunde stehen wir vor einem wunderschönen Slot Canyon. Das Licht ist gerade noch gut zum Fotografieren, bevor man zu starke hell/dunkel-Kontraste hat.

Nun geht es im Creek weiter. Das Wasser ist immer noch eiskalt, aber man gewöhnt sich ein wenig daran, oder wird es im Laufe des Tages wärmer? Aber immer noch nutzen wir jeden größeren Stein im Bachbett. Schließlich müssen wir eine abenteuerliche Leiter neben einem Wasserfall hochklettern. Es folgen noch ein paar weitere Wasserfälle. Der Bachlauf wird tiefer. An einer Stelle geht uns das Wasser bis zum Oberschenkel. Schließlich erreichen wir den Umkehrpunkt an einem schönen Wasserfall mit einer Leiter, über die man noch weiter hochklettern könnte. Die Leiter wurde allerdings während der letzten Regenfälle stark in Mitleidenschaft gezogen. Um 12.20 Uhr machen wir uns auf den Rückweg. Nach und nach wird es immer voller entlang des Kanarra Creeks. Um 13.40 Uhr sind wir wieder auf dem Parkplatz und machen eine kurze Lunchpause. Es sind 30 °C.

Danach fahren wir auf der I-15 wieder nach Süden. Bei Leeds fahren wir auf die unbefestigte Babylon Road. Es geht in die Red Cliffs Desert Reserve. Bei der Zufahrt handelt es sich um eine 4WD Road. Die Strecke ist teilweise tiefsandig, teilweise mit spitzen Steinen gesät, und es gibt ein paar Steinstufen. Drei Meilen sind es bis zu einem eingezäunten Parkplatz, dem Sand Cove Trailhead. Hier started der Arch Trail. Wir fahren noch ein Stück weiter bis kurz vor den Primitive Campground, die letzten Meter sind uns zu heikel. Hier könnte man schön und einsam zwischen roten Felsen zelten. Auch von hier startet ein Trail zum Babylon Arch. Um 15 Uhr laufen wir los. Nach 15 Minuten Wanderung durch rote Felsen und eine steile Sanddüne hinunter haben wir den Felsbogen erreicht. Weitere 15 Minuten sind es bis hinunter zum Virgin River. Der Rückweg die Sanddüne hinauf ist anstrengend. 45 Minuten brauchen wir, bis wir wieder am Auto sind. Die Wanderung ist schön, aber bei mittlerweile 37 °C, macht es keinen Spaß mehr, durch die Felsen und den Sand zu laufen.
Wir fahren noch Richtung Historic Babylon. Hier gibt es interessante Lavafelsen und sogar ein paar Dinosaurierfußabdrücke sowie verschiedene Trails. Die Straße ist an einem Stück etwas ausgesetzt und endet am Virgin River vor einer Felswand. Gegen 17.30 Uhr verlassen wir die Reserve und fahren auf der I-15 nach St. George.

Hier checken wir im Lexington Hotel ein, das wir vorgestern gebucht haben. In Hurricane schien schon alles ausgebucht, außerdem hatten die Hotels dort fast alle sehr mäßige Reviews. Im Lexington Hotel war das erste Zimmer, das wir zugewiesen bekamen, schon belegt, da traten wir schnell den Rückzug an. Das zweite Zimmer hatte kein Tageslicht, sondern nur ein Fenster Richtung Poolbereich, in dem Kinder tobten. Nach dem dritten Besuch bei der Rezeption bekamen wir statt des gebuchten Zimmers mit zwei Queen-size Betten schließlich eine ganze Suite zugewiesen mit Tisch und Sesseln im Wohnbereich, sowie einem separaten Tisch mit Sofa, zwei Betten und zwei Bädern inklusive Spa-Wanne, Kühlschrank, Mikrowelle, Kaffeemaschine und Flachbildschirmfernseher. Es roch ein wenig wie ein ehemaliges Raucherzimmer, aber es war OK.

Zum Abendessen fuhren wir zum Black Bear Diner an der I-15 Ausfahrt. Für ein T-Bone Steak und eine gefüllte Hähnchenbrust inklusive Suppe oder Salat als Vorspeise und ein frisch gebackenes Muffin (sehr lecker aber zu viel) sowie zwei Cokes zahlten wir $34 plus Tip. Hier waren wir sehr zufrieden.

Gefahrene Meilen: 100
Übernachtung: Lexington Hotel, St. George, $80 + Tax