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Samstag, 15.9.: Lees Ferry, Cathedral Wash,
Flug
über den Lake Powell
Wetter: sonnig, 31 °C
„Vom Ufer des Colorado in die Lüfte“
Es hat sich auf 15 °C
abgekühlt. Ohne die Außenhaut ist es recht frisch im Zelt. Da Arizona keine
Sommerzeit hat, ist es hier eine Stunde früher. Wir stellen unsere Uhren auf 7
Uhr vor, als wir aufbrechen. Nach einer Stunde auf der Dirt Road sind wir wieder
auf dem Highway 89. In Page fahren wir zum Airport und erkundigen uns nach
Scenic Flights bei Westwind Air. Vorab hatten wir uns bereits per E-Mail ein
Angebot eingeholt. Für morgen früh um 9 Uhr können wir einen Flug bekommen. Das
passt prima, wir sollen ein Formular ausfüllen. Bis wir jedoch wieder dran sind,
sind die Plätze schon weg. Alternativ gibt es heute um 17 Uhr noch einen Flug,
und wir willigen ein.
Als nächstes fahren wir nach
Lees Ferry. Hier gilt der Nationalparkpass. Am Ufer des Colorado, an den Paria
Rapids, machen wir eine kurze Lunchpause. Dann fahren wir zum Parkplatz am
Cathedral Wash. Gut zwei Stunden brauchen wir für die Wanderung von 2,5 Meilen.
Es geht in einen immer enger werdenden Canyon mit ein paar interessanten Narrows.
Schon bald stehen wir vor einem kleinen Pool, aber mit Sandalen kann man ihn gut
überwinden. Alternativ kann man auch an der Seite runterklettern, wo es jedoch
recht steil ist. Den ersten imposanten Drop-off kann man rechterhand umklettern,
den zweiten dann auf der linken Seite. Am Ende folgt man einem Pfad auf der
rechten Canyonseite. Schließlich stehen wir wieder direkt am Colorado. Ein paar
Raftingboote gleiten den Fluss hinunter.
Nun fahren wir zur Wahweap
Marina (die $15 Gebühr für die National Recreation Area sind mit unserem
Nationalparkpass abgegolten) und checken auf dem Wahweap Campground für zwei
Nächte auf einer Tent Site ein. $26 zahlen wir pro Nacht. Duschen kostet $2
extra und ist nur im Gebäude an der Rezeption möglich. Die Kabinen sind aber
groß und man kann sie zu zweit nutzen. Der Platz ist oberhalb des Lake Powell
gelegen. Die Stellplätze bieten nur eine Sitzbank und einen Grill. Es gibt nur
wenige Bäume. Unser Platz hat leider keinen Schatten. Jetzt am Nachmittag ist es
sehr heiß, da kann man es hier gar nicht aushalten. Wir bauen schnell unser Zelt
auf, dann fahren wir mit dem Auto zum Duschen und holen uns im Laden an der
Rezeption eine Cola und zwei Eis und schreiben noch ein paar Postkarten auf der
Terrasse nebenan. Hier ist wenigstens Schatten.
Dann ist es auch schon Zeit,
wieder zum Flughafen zu fahren. Eine Viertelstunde vor dem Flug sollen wir dort
sein. Wir bezahlen $148 pro Person, und warten noch eine Weile, bis es um 17.15
Uhr losgeht. Überraschenderweise sind wir die einzigen Passagiere. Unser Pilot
ist Brian. Die Angestellte, die uns den Flug verkauft hat, fliegt auch noch mit.
Wir fliegen zu viert in einer 6-sitzigen Cessna. 45 Minuten soll der Flug
dauern, über den Horseshoe Bend, den Lake Powell und die Rainbow Bridge. Das
Licht jetzt am späten Nachmittag ist toll. Sonnenuntergang ist gegen 18.45 Uhr.
Der mit 290 Fuß größte Felsbogen der Welt liegt allerdings leider schon im
Schatten. Es ist aber sehr windstill, und der Flug ist sehr ruhig. Das war ein
tolles Erlebnis, unser gegenseitiges Geschenk zum 10. Hochzeitstag.
Fürs Abendessen holen wir uns bei Safeway ein warmes Grillhähnchen und frischen
Salat. Es wird gerade dunkel, als wir wieder am Campground ankommen. Mit Bier
und Cider genießen wir den warmen, windstillen Abend unter dem phantastischen
Sternenhimmel. Nebenan spielt jemand indianische Melodien auf einer Panflöte,
wie schön! Hier gibt es zum Glück keine Mücken.
Gefahrene Meilen: 131
Übernachtung: Wahweap Campground, $26 |
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Sonntag, 16.9.: Thousand Pockets,
Skylight Arch,
Lake Powell Beaches,
Great Wall und Waterholes Canyon
Wetter: sonnig, 33 °C
„Wassertaschen, ein Loch im Boden, ein erfrischendes Bad und eine
goldene Wand“
Um 7.15 Uhr brechen
wir auf. Es sind 25 °C. Wir fahren zunächst zur Wave bei Page. Fast
direkt gegenüber vom South Entrance der Wahweap Marina geht es auf eine
kurze Dirt Road. Interessante Felsen gibt es hier, nur leider liegt die
eigentliche Wave um diese Zeit noch im Schatten.
Als
nächstes machen wir uns noch einmal auf den Weg zu den Thousand Pockets.
Beim letzten Mal haben wir diese nämlich nicht gefunden. Eine halbe
Stunde dauert die Fahrt auf einer Dirt Road. Kurz vorm Ziel kommt eine
fiese Felsstufe gefolgt von Tiefsand. Mit einem geeigneten 4WD ist es
machbar. Wenn ich mich jedoch an die Felsstufe noch erinnert hätte,
hätte ich die Strecke nicht noch einmal fahren wollen! Dann noch eine
halbe Stunde durch Sand wandernd und über Felsen kletternd geht es
einige beachtliche Höhenmeter nach oben. Dort angekommen erkunden wir
noch einmal die Felsformationen, die auch an die versteinerten Sanddünen
rund um die Wave erinnern. Oben auf den weißen Brain Rocks entdecken wir
dann auch die Wassertaschen, die jedoch fast alle ausgetrocknet sind.
Trotzdem ein beeindruckender Anblick.
Jetzt wird es
langsam wieder sehr heiß. Es ist 10.40 Uhr. Wir steigen wieder nach
unten und fahren noch Richtung Stud Horse Point und an diesem vorbei.
Als es schließlich nur noch über eine heftige Jeep Road weitergeht,
laufen wir die letzten 30 Minuten des Weges bis zum Skylight Arch zu
Fuß. Die Felsbrücke ist beeindruckend. Allerdings ist GPS sehr
hilfreich, um sie zu finden, sonst läuft man dran vorbei oder fällt
durch das Loch im Plateau! Bei mittlerweile 33 °C ist der Rückweg
beschwerlich.
Wir fahren zum
Campingplatz zurück. Um 12.45 Uhr machen wir eine Lunchpause an der
überdachten Picnic Area der Wahweap Marina. Dann gehen wir noch mal
Duschen und fahren zum Lechee Chapter House südlich von Page, das am
Sonntag jedoch geschlossen hat. Also geht’s stattdessen zum Parkplatz am
Upper Antelope Canyon. Direkt am Parkplatzhäuschen bekommen wir ein
Permit für den Waterholes Canyon ($5 pro Person). Danach fahren wir erst
noch mal zum Safeway und holen uns einen Kaffee bei Starbucks.
Dann wollen wir noch den Hanging Gardens Trail laufen. An der Zufahrt
vor dem Glen Canyon Staudamm sehen wir jedoch ein Schild zu den Lake
Powell Beaches und wollen dort erst mal schauen. Ein paar Leute baden an
Wave-ähnlichen Felsen. Es sieht sehr einladend aus. Wir holen unsere
Badesachen aus dem Auto und springen auch mal kurz in den 25 °C warmen
Lake Powell. Das ist angenehm erfrischend.
Nun wird es aber Zeit für den Waterholes Canyon und die Great Wall. Wir
fahren zum Parkplatz am Highway 89 südlich von Page. Neun Autos stehen
schon dort! Um 17.15 Uhr laufen wir los. Wie sich herausstellt, findet
offenbar ein Fotokurs an der Great Wall statt. Viele Fotografen haben
ihre Stative aufgestellt. Schade, denn sonst wären wir fast alleine hier
gewesen. Das Licht ist phantastisch. Wir entdecken auch noch den
Waterholes Canyon Arch und steigen von dort in den Waterholes Canyon ab.
Leider ist es für gute Fotos hier schon zu dunkel. Wir laufen bis unter
die Brücke des Highway 89, unter der sich ein eingekeiltes Autowrack
befindet, und klettern dort wieder aus dem Canyon heraus. Um 18.30 Uhr
sind wir wieder am Auto.
Zum Abendessen sind
wir mit Daniel aus dem USA-Forum und seinem Kumpel Henrik in Page
verabredet. Wir gehen ins Fiesta Mexicana und bestellen wie immer einen
Super Burrito mit Shredded Beef. Unser Lieblingsmexikaner!
Gefahrene Meilen:
109
Übernachtung: Wahweap Campground, $26 |
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Montag, 17.9.:
Grand Canyon North Rim
Wetter: sonnig mit ein paar Wolken am Nachmittag, 22 °C am Grand Canyon,
30 °C in Kanab
„Im Norden ist es auch sehr schön“
Wir frühstücken und bauen unser Zelt ab, und gegen 7 Uhr fahren wir los.
Zunächst halten wir noch mal am Safeway in Page, stocken ein paar
Vorräte auf und holen uns Kaffee bei Starbucks für die Fahrt. Dann geht
es wieder auf die 89A. Wir halten noch an den Brücken über den Marble
Canyon. Dort sitzt ein Kondor unter der Brücke.
Bei Jacob Lake biegen wir zum Grand Canyon North Rim ab. Nachdem wir
schon drei bzw. vier Mal am South Rim waren, wollen wir nun endlich auch
mal den North Rim besuchen. Die Anfahrt führt über eine Hochebene und
hat uns unerwartet gut gefallen. Die Eintrittsgebühr von $25 ist mit
unserem Nationalparkpass abgedeckt. Hier oben auf 2500 Metern Höhe ist
es wesentlich kühler, nur 22 °C. Um 10.30 Uhr parken wir an der Bright
Angel Lodge und laufen den kurzen Weg zum Bright Angel Point. Gegenüber
liegt das South Rim Village. Die Aussicht in den Grand Canyon ist
grandios. Wir machen ein zweites Frühstück, das wir gegen ein gieriges
Grauhörnchen verteidigen.
Dann fahren wir die weiteren Aussichtspunkte ab: Vista Encantada,
Roosevelt Point, Walhalla Overlook und laufen die kurzen Wege zum
Angel's Window und zum Cape Royal. Dieser Aussichtspunkt gefällt mir am
besten von allen. Hier gibt es auch Picknicktische mit toller Aussicht,
wo wir Lunch machen. Anschließend fahren wir noch zum Point Imperial,
der auch sehr schön ist. Die Aussichten am North Rim sind nicht weniger
spektakulär als am South Rim. Es waren nicht wenige Besucher hier, aber
durch die abgeschiedene Lag ist es nicht so voll und touristisch wie am
South Rim. Gegen 14.30 Uhr machen wir uns auf den Rückweg.
Über Jacob Lake und Fredonia erreichen wir um 16.30 Uhr Kanab bzw. um
17.30 Uhr nach Utah-Zeit. Wir haben ein Zimmer im Treasure Trail Motel
reserviert. Es handelt sich um ein renoviertes Zimmer im hinteren
Gebäudeteil mit zwei Doppelbetten, Kühlschrank, Mikrowelle,
Flachbildschirmfernseher und W-LAN. Zum Abendessen gehen wir ins
gegenüberliegende Rocking V Café, wo wir vor drei Jahren schon einmal
waren, und das einen guten Ruf hat. Wir gönnten uns ein Ribeye Steak
bzw. Chicken Almond Marsala sowie einen Caramel Pecan Cheesecake, eine
Cola und ein Bier für $69 plus Tax.
Gefahrene Meilen: 261
Übernachtung: Treasure Trail Motel, $75 plus Tax |
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Dienstag, 18.9.: Coral Pink Sand Dunes, Nampaweap
Petroglyphs, Toroweap Point
Wetter: sonnig, 30 °C
„Sanddünen am Morgen, Felszeichnungen am Mittag und der Grand Canyon im
Abendlicht“
Wir frühstücken auf unserem Motelzimmer und holen
uns noch einen (dünnen) Kaffee von der Rezeption. Es sind noch kühle 12
°C. Um 8.30 Uhr fahren wir Richtung Coral Pink Sand Dunes State Park und
auf dem Weg dorthin besuchen wir einen Arch an der Hancock Road. Der
Eintritt in den Coral Pink Sand Dunes State Park kostet $6 Day Use Fee.
Es ist 9.15 Uhr. Der Sand ist noch kühl, so dass es zwar anstrengend
aber angenehm ist, darin zu laufen. Leider sind die Sanddünen von Fuß-
und ATV-Spuren schon sehr zerfurcht. Wir wollen uns auch nicht allzu
lange aufhalten, und nach 30 Minuten fahren wir wieder zurück nach Kanab.
Um 10.15 Uhr sind wir wieder dort und gehen bei Honey's Marketplace
einkaufen. Um 10.40 Uhr sind wir wieder startbereit.
Nun geht es über Fredonia auf den Highway 389 und
dann auf die CR 109. Diese Dirt Road ist als reifenmordend bekannt.
Deshalb fahren wir meist nicht schneller als 20 Meilen pro Stunde, oft
weniger, und nicht mehr als 30 Meilen. Die gesamte zurückzulegende
Strecke bis zum Toroweap Point über die sogenannte Sunshine Road beträgt
60 Meilen. Theoretisch könnte man schneller fahren, aber es gibt spitze
Steine, und wir haben nur Straßenreifen. Nach 46 Meilen machen wir noch
einen Abstecher von 5 Meilen one-way Richtung Mount Trumbull zu den
Nampaweap Petroglyphen. Auf der letzten Meile ist ein steiles steiniges
Stück zu überwinden. Dann geht es noch 15 Minuten zu Fuß weiter auf
einem markierten Trail. Um 13.30 Uhr sind wir wieder am Auto. Dieser
Abstecher hat insgesamt etwa eine Stunde gedauert.
Wieder
auf der CR 109 sind es noch 13 Meilen bis zum Toroweap Point. Die
letzten 7 Meilen sind holperig, wobei die letzten zwei über Slickrock
und ein paar Steinstufen führen. Eine Meile vor dem Toroweap Point
biegen wir zum Campingplatz ab.
Dort
geht es noch eine heftige Steinstufe nach unten. Um 15.30 Uhr sind wir
dort, außer uns ist hier niemand, so dass wir uns einen Stellplatz
aussuchen können. Von den drei Plätzen auf der rechten Seite nehmen wir
die Nr. 2 mit Aussicht. Wirklich ein wunderschöner Platz. Vier weitere
Plätze sind auf der linken Seite über eine noch heftigere Steinstufe zu
erreichen. Wir bauen unser Zelt auf. Da wir die Heringe nicht in den
felsigen Boden bekommen, befestigen wir das Zelt mit Hilfe von Steinen.
Dann fahren wir das letzte Stück zum Toroweap Point. Um 16.30 Uhr
erreichen wir den Aussichtspunkt. Aus 1000 Metern Höhe blickt man auf
den Colorado. Wir bleiben zwei Stunden. Außer uns sind zeitweilig nur
noch drei andere Paare vor Ort (weiße Amerikaner, Native Americans und
ein deutsches Pärchen auf seiner ersten großen USA-Reise).
Sonnenuntergang ist gegen 19.30 Uhr, aber so lange bleiben wir nicht,
denn fotografisch lohnt es sich unserer Meinung nach nicht. Bei unserer
Ankunft waren die Canyonwände auf beiden Seiten noch gut ausgeleuchtet.
Später lag die linke Seite dann schon komplett im Schatten. Wir genießen
den Rest des Tageslichts auf unserer Campsite. Sobald es dunkel wurde,
belästigten uns leider wieder ein paar Mücken. Wieder gab es einen
schönen Sternenhimmel.
Gefahrene Meilen: 128
Übernachtung: Toroweap Campground, $0 |
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Mittwoch, 19.9.: Toroweap Point, Water Canyon und White Domes
Wetter: sonnig, 26 °C
„Vom Colorado ins Land von Kanaan“
Um 6.15 Uhr stehen wir auf. Um 7.19 Uhr ist Sonnenaufgang. Wir laufen
die eine Meile vom Campingplatz zum Toroweap Point, was 20 Minuten in
Anspruch nimmt. Mit dem ersten Sonnenlicht werden die Felsen auf der
linken Canyonseite angeleuchtet. Wunderschön! Anschließend laufen wir
zurück, bauen das Zelt ab und frühstücken.
Um 8.40 Uhr sind wir fertig. Nun geht es auf die 60 Meilen lange Strecke
über die CR5. Die Clayhole Road ist nicht so steinig wie die Strecke vom
Vortag. Aufgrund des Lehmbodens ist sie bei Nässe jedoch nicht
befahrbar. Aber die Sonne scheint! Wir kommen schneller voran als
gestern. Allerdings muss man aufpassen, denn es gibt ein paar fiese
Querrillen, wo das Wasser durchläuft, die man leicht übersieht.
Um 11 Uhr erreichen wir den Doppelort Colorado City in Arizona und
Hildale in Utah. Wir fahren durch den Ort, in dem fundamentalistische
Mormonen leben, und biegen am Ortsende auf die Water Canyon Road ein,
eine Lehm- und Sandpiste. Wir parken am Ende der Straße und machen uns
wanderfertig. Eine anstrengende zweite Tageshälfte steht uns bevor. Um
11.45 Uhr laufen wir los. Unser Ziel sind die White Domes auf dem Canaan
Mountain, BLM-Land. Die Wanderung ist sehr beschwerlich, denn es geht
durch Sand, über Felsen und durch Gebüsch. 45 Minuten brauchen wir bis
zum Water Canyon, wo wir eine kurze Pause machen. Bis hierher war der
Weg gut zu erkennen. Im Wasserlauf steigen wir auf. Dann umklettern wir
linkerhand einen Dryfall. Immer weiter geht es bergauf. Insgesamt
überwindet man auf dieser Wanderung 500 Höhenmeter one-way. Beim
Klettern haben sie zwar zeitweise etwas gestört, aber auf den sandigen
und einigen steileren Passagen waren unsere Trekkingstöcke sehr
hilfreich.
Nach einer weiteren Stunde erreichen wir endlich den Top Rock auf dem
Plateau. Hier legen wir eine zweite Pause ein. Gut zwei Stunden sind wir
nun unterwegs. Noch eine gute weitere Stunde brauchen wir bis zu den
White Domes. Diese kann man linkerhand in der Ferne schon sehen. Es gilt
aber noch in einen Wash abzusteigen. An einem Dryfall gelangen wir in
das trockene Bachbett. Vor einem weiteren Dryfall gehen wir ein Stück
querfeldein bis in einen Seitenwash. Hier oben muss man sich den Weg
quasi selbst suchen. Immer wieder sieht man Fußspuren. Das letzte Stück
geht auf Slickrock steil nach oben. Es ist heiß, aber noch erträglich,
trotzdem ist die Wanderung sehr anstrengend.
Aber die White Domes sind
phantastisch. Jetzt am Nachmittag liegen sie gut im Licht. Um 15 Uhr
sind wir dort. 45 Minuten lang erkunden wir die Umgebung, dann ist es
Zeit, den Rückweg anzutreten. Statt 3 Stunden und 15 Minuten inklusive
zweier kurzer Pausen wie beim Aufstieg brauchen wir für den Rückweg eine
ganze Stunden weniger, denn bis auf den Aufstieg zum Top Rock geht es
nun fast nur bergab. Auf dem Rückweg liegt der Water Canyon Arch schön
im Licht. Um 18 Uhr sind wir wieder am Auto. Bis auf ein Mormonenpärchen
und zwei Kletterer am Water Canyon auf dem Hinweg ist uns auf dieser
Wanderung niemand begegnet.
Nun nehmen wir den Smithonian Butte Backway nach Rockville. Diese Dirt
Road sind wir vor einigen Jahren in umgekehrter Richtung schon einmal
gefahren. Der erste Abschnitt ist auf Lehmboden und gut zu fahren. Der
zweite Abschnitt führt steil bergab mit tollen Aussichten auf die Berge
des Zion National Parks. Allerdings ist er offenbar durch die letzten
Regenfälle stark ausgewaschen. Um 19 Uhr erreichen wir Springdale und
checken im Quality Inn Montclair am Westende des Ortes ein. Das Hotel
ist ausgebucht. Unser Zimmer hat zwei Queen Betten, Kühlschrank,
Mikrowelle, Kaffeemaschine und einen Flachbildschirmfernseher. Nicht
gerade günstig, aber wir sind zufrieden.
Zum Abendessen fahren wir ins Zentrum von Springdale und reihen uns bei
Oscar's Café in die Warteschlange. Es ist schon 20 Uhr. 45 Minuten
müssen wir auf einen Tisch warten, wir denken schon man hat uns
vergessen. Schließlich bekommen wir einen Tisch im Außenbereich und
bestellen 2x Burger, dazu zwei Cokes für $33 plus Tip.
Gefahrene Meilen: 96
Übernachtung: Quality Inn Montclair, Springdale, $117 + Tax AAA Rate |
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Donnerstag, 20.9.: Zion Narrows
Wetter: sonnig, 35 °C
„In den Schluchten des Virgin Rivers“
Um 6.15 Uhr stehen
wir auf und fahren zum Backcountry Desk im Visitor Center des Zion NPs,
der um 7 Uhr öffnet. Leider müssen wir dort feststellen, dass keine
Permits für die Subway für morgen mehr verfügbar sind. Wir hätten nur
eine Chance auf eine kurzfristige Stornierung. Bei der Online-Vergabe
zwei Tage vorher hatten wir leider kein Glück. Also fahren wir zurück
ins Hotel, stornieren dort die dritte bereits gebuchte Nacht und gehen
erst mal frühstücken. Es gibt Waffeln, Rührei, Toast, Muffins, Cereals,
Joghurt, usw.
Dann gehen wir zum
Narrows Outfitter nebenan und leihen uns für ca. 20 Dollar pro Person
wasserfeste Wanderschuhe und Neopren Booties. Gegen 9 Uhr steigen wir in
den Shuttle, der direkt vorm Hotel hält, und fahren in den Zion NP. Am
Visitor Center müssen wir unseren Nationalparkpass vorzeigen und den
Shuttlebus wechseln. Wir fahren bis zur letzten Station Temple of
Sinawawa. Dort startet der River Walk, der nach einer Meile an den
Narrows endet. Hier ziehen wir unsere Mietschuhe an und machen unsere
Trekkingstöcke einsatzbereit.
Um
10.45 Uhr sind wir soweit. Nun geht es ab
in den Virgin River. Der Massenauflauf hier ist schon erstaunlich im
Vergleich zu gestern, wo wir fast allein unterwegs waren. Aber es macht
viel Spaß, im Fluss zu wandern. Das Wasser ist mit 14 °C nicht allzu
kalt, und viele Leute wandern in Sandalen, Turnschuhen, Wanderschuhen
oder sogar barfuß. Aber in den Wasserschuhen hat man guten Halt, und die
Füße sind gut geschützt. Heute ist ein heißer Tag, aber in den Narrows
ist es kühl, da hätten wir doch noch etwas Langärmeliges mitnehmen
sollen. An der tiefsten Stelle geht uns das Wasser bis zu den Knien,
ansonsten ist es meist knöchelhoch. Wir halten immer wieder an, um das
Stativ aufzubauen und zu fotografieren. Zwei Meilen sind es bis zu einem
Seitenslot, dem Orderville Canyon, den wir um 12.30 Uhr erreichen. Wir
laufen noch etwa 10 Minuten in den Seitencanyon hinein und dann noch ein
Stück in die Wall Street, die engste Stelle der Narrows. Die hohen
Steilwände sind beeindruckend. Um 13.30 Uhr treten wir den Rückmarsch
an, und kurz vor 15 Uhr sind wir wieder am Shuttleparkplatz und bald
darauf auf dem Rückweg. Wir fragen noch einmal nach Subway-Permits und
geben beim Outfitter die Schuhe wieder ab. Um 16.30 Uhr sind wir zurück
im Hotel. Das war ein sehr schöner Tag.
Zum Abendessen
fahren wir mit dem Auto ins Zentrum von Springdale. Diesmal gehen wir
ins Casa de Amigos und bestellen zwei Mal den Super Burrito mit Grilled
Steak Füllung. Dieser kann sich absolut nicht mit dem Burrito des Fiesta
Mexicana in Page messen, es ist eher wie Fast Food aus der Mikrowelle.
Wir sind nur sehr mäßig zufrieden, aber es ist günstig und man kann
draußen sitzen mit Blick auf die Berge. Zusammen mit einem Iced Tea
zahlen wir $24 plus Tip.
Gefahrene Meilen: 6
+ Shuttlefahrt
Übernachtung: Quality Inn Montclair, Springdale, $117 + Tax AAA Rate |
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Freitag, 21.9.: Kanarra Creek und Red Cliffs Desert
Reserve
Wetter: sonnig, 37 °C
„Ein schöner Slot Canyon mit Wasserfall und auf den Spuren von Babylon“
Wir genießen heute
noch einmal das Hot Breakfast im Quality Inn. Da unser Jeep von innen
völlig eingestaubt ist, säubern wir ihn mal. Um 8.40 Uhr sind wir
aufbruchsbereit. In La Verkin kaufen wir im Farmer's Market noch Brot
und Obst für unser Mittagessen. Dann geht es auf die I-15 nach Norden.
Bei Kanarraville
fahren wir ab und folgen den Schildern zu den
Kanarra Falls. Auf dem
Parkplatz zahlen wir die verlangten $10 Gebühr, und gegen 10 Uhr starten
wir unsere Wanderung. Heute laufen wir in unseren Sandalen. 30 Minuten
geht es auf einer Dirt Road Hügel rauf und Hügel runter bis zu einem
Wassertank. Dann folgen wir einem schmalem Pfad immer am Kanarra Creek
entlang über Steine und durch Gebüsch, und zum Teil geht es quer durch
den Bachlauf. Das Wasser ist eisig kalt, man hält es nur kurz darin aus,
so dass wir von Stein zu Stein hüpfen, wo es möglich ist. Nach insgesamt
einer Stunde stehen wir vor einem wunderschönen Slot Canyon. Das Licht
ist gerade noch gut zum Fotografieren, bevor man zu starke hell/dunkel-Kontraste
hat.
Nun geht es im Creek
weiter. Das Wasser ist immer noch eiskalt, aber man gewöhnt sich ein
wenig daran, oder wird es im Laufe des Tages wärmer? Aber immer noch
nutzen wir jeden größeren Stein im Bachbett. Schließlich müssen wir eine
abenteuerliche Leiter neben einem Wasserfall hochklettern. Es folgen
noch ein paar weitere Wasserfälle. Der Bachlauf wird tiefer. An einer
Stelle geht uns das Wasser bis zum Oberschenkel. Schließlich erreichen
wir den Umkehrpunkt an einem schönen Wasserfall mit einer Leiter, über
die man noch weiter hochklettern könnte. Die Leiter wurde allerdings
während der letzten Regenfälle stark in Mitleidenschaft gezogen. Um
12.20 Uhr machen wir uns auf den Rückweg. Nach und nach wird es immer
voller entlang des Kanarra Creeks. Um 13.40 Uhr sind wir wieder auf dem
Parkplatz und machen eine kurze Lunchpause. Es sind 30 °C.
Danach fahren wir
auf der I-15 wieder nach Süden. Bei Leeds fahren wir auf die
unbefestigte Babylon Road. Es geht in die
Red Cliffs Desert Reserve. Bei
der Zufahrt handelt es sich um eine 4WD Road. Die Strecke ist teilweise
tiefsandig, teilweise mit spitzen Steinen gesät, und es gibt ein paar
Steinstufen. Drei Meilen sind es bis zu einem eingezäunten Parkplatz,
dem Sand Cove Trailhead. Hier started der Arch Trail. Wir fahren noch
ein Stück weiter bis kurz vor den Primitive Campground, die letzten
Meter sind uns zu heikel. Hier könnte man schön und einsam zwischen
roten Felsen zelten. Auch von hier startet ein Trail zum Babylon Arch.
Um 15 Uhr laufen wir los. Nach 15 Minuten Wanderung durch rote Felsen
und eine steile Sanddüne hinunter haben wir den Felsbogen erreicht.
Weitere 15 Minuten sind es bis hinunter zum Virgin River. Der Rückweg
die Sanddüne hinauf ist anstrengend. 45 Minuten brauchen wir, bis wir
wieder am Auto sind. Die Wanderung ist schön, aber bei mittlerweile 37
°C, macht es keinen Spaß mehr, durch die Felsen und den Sand zu laufen.
Wir fahren noch Richtung Historic Babylon. Hier gibt es interessante
Lavafelsen und sogar ein paar Dinosaurierfußabdrücke sowie verschiedene
Trails. Die Straße ist an einem Stück etwas ausgesetzt und endet am
Virgin River vor einer Felswand. Gegen 17.30 Uhr verlassen wir die
Reserve und fahren auf der I-15 nach St. George.
Hier checken wir im
Lexington Hotel ein, das wir vorgestern gebucht haben. In Hurricane
schien schon alles ausgebucht, außerdem hatten die Hotels dort fast alle
sehr mäßige Reviews. Im Lexington Hotel war das erste Zimmer, das wir
zugewiesen bekamen, schon belegt, da traten wir schnell den Rückzug an.
Das zweite Zimmer hatte kein Tageslicht, sondern nur ein Fenster
Richtung Poolbereich, in dem Kinder tobten. Nach dem dritten Besuch bei
der Rezeption bekamen wir statt des gebuchten Zimmers mit zwei
Queen-size Betten schließlich eine ganze Suite zugewiesen mit Tisch und
Sesseln im Wohnbereich, sowie einem separaten Tisch mit Sofa, zwei
Betten und zwei Bädern inklusive Spa-Wanne, Kühlschrank, Mikrowelle,
Kaffeemaschine und Flachbildschirmfernseher. Es roch ein wenig wie ein
ehemaliges Raucherzimmer, aber es war OK.
Zum Abendessen
fuhren wir zum Black Bear Diner an der I-15 Ausfahrt. Für ein T-Bone
Steak und eine gefüllte Hähnchenbrust inklusive Suppe oder Salat als
Vorspeise und ein frisch gebackenes Muffin (sehr lecker aber zu viel)
sowie zwei Cokes zahlten wir $34 plus Tip. Hier waren wir sehr
zufrieden.
Gefahrene Meilen:
100
Übernachtung: Lexington Hotel, St. George, $80 + Tax |
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