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USA 2015
Big trees, black bears, high sierra, ancient volcanoes and a long stretch of coast

Teil 1 Teil 2 Teil 3 Übersicht


 
 

Freitag, 29.5. Flug Düsseldorf – Los Angeles
Wetter bei Ankunft: sonnig
„Über den großen Teich“


Unser Flug mit Air Berlin nach Los Angeles startet pünktlich um 13.20 Uhr. Wir haben bezahlte Sitzplatzreservierungen für je 25 Euro. Im Nachhinein wäre es jedoch nicht nötig gewesen, Plätze kostenpflichtig zu reservieren. Beim Online-Checkin setzten wir uns noch zwei Sitzplätze nach vorne, so dass wir nun in der Zweierreihe Nr. 22 ganz außen sitzen. Captain Schluff verkündet, dass die Flugzeit heute nur 11 Stunden betrage, so dass wir überpünktlich ankommen werden. Wir vertreiben uns die Zeit mit dem In-Seat-Entertainment. Ich schaue mir „Kingsman“, „Taken 3“, „American Sniper“ und „Birdman“ an. Das Mittagessen ist nicht sehr innovativ: Chicken oder Pasta. Dazu werden auch alkoholische Getränke serviert. Später gibt es noch einen Snack, und dann ein Abendessen. Unterwegs können wir Schneeberge sehen, die aus Grönland herausragen. Offenbar hängen dort die Wolken tief, und nur die Spitzen der Berge schauen empor. Über Kanada gibt es Felder zu sehen, dann fliegen wir genau über den Grand Teton Nationalpark, wo noch Schnee auf den Bergen liegt. Auch den Great Salt Lake und Las Vegas können wir von oben sehen. Über L.A. hängt etwas Küstennebel.
Wir kommen 30 Minuten vor der geplanten Zeit an. Es ist 15.40 Uhr, was 1.40 Uhr deutscher Zeit entspricht. Wir sind schnell aus dem Flieger raus. Auch durch die Immigration kommen wir zügig. Der Officer ist nett. Am Gepäckband müssen wir eine Weile warten, und auch am Zoll ist eine Schlange. Aber nach insgesamt etwa 45 Minuten warten wir bereits auf den Shuttle zur Autovermietung, der auch gleich kommt. Bei Hertz hatten wir ein Schnäppchen gebucht: einen 7-Sitzer Cadillac Escalade. Mit dem Hertz Gold Service hat es auch geklappt. Das Auto ist uns bereits zugewiesen, und unser Name steht auf dem Info-Board. Der Wagen hat nur 5 Meilen auf dem Tacho, ein eingebautes Navi, Sirius und sogar Allrad. Aber es ist ein riesiges Schiff! Volker freut sich, ich hätte gerne ein kleineres Auto. Um 16.50 Uhr rollen wir vom Hof. Mit 400 PS ausgestattet fährt sich der Wagen sehr ruhig. Der Verbrauch liegt bei 13 bis 18 Litern pro 100 Kilometern, wie wir im Verlauf des Urlaubs feststellen, je nachdem ob man gerade Strecken oder durch die Berge fährt.
Wir fahren auf der Interstate 405 nach Norden. Am späten Freitagnachmittag ist natürlich Stau. Bis zu unserem gebuchten Hotel sind es etwa 25 Meilen. Nach knapp 1,5 Stunden sind wir um 18.15 Uhr dort. Wir haben uns im Americas Best Value Inn & Suites in Granada Hills einquartiert. Mit $83 plus Tax für die Nacht für ein Zimmer mit King Bed ist es ein Schnäppchen. Das Zimmer ist auch ganz ordentlich. Das Hotel liegt direkt an der Interstate, aber in der Nacht war es recht ruhig, und man hat vom Verkehr kaum etwas gehört. Gegenüber gibt es eine Tankstelle mit Food Mart. Das soll für einen Abendsnack reichen. Wir müssen allerdings mit dem Auto rüberfahren, denn es ist lebensgefährlich zu Fuß die vierspurige Straße bei dem aktuellen Verkehrsaufkommen zu überqueren. Wir holen uns Chicken Salad Sandwiches und Getränke. Zurück im Zimmer fallen uns gegen 20.30 Uhr uns die Augen zu.

Gefahrene Meilen: 26
Gesehene Tiere: keine
Übernachtung: Americas Best Value Inn & Suites, Granada Hills ($83 plus Tax)

 

Samstag, 30.5. Murals in Exeter, Sequoia National Park

Wetter: 28 °C, sonnig

„Von Bäumen und Bären“

Da wir wegen des Jetlags früh aufwachen, fahren wir bereits um 5 Uhr los. Frühstück gibt es sowieso keins im Hotel außer wahrscheinlich ein paar abgepackten süßen Teilchen. Sonnenaufgang ist um 5.40 Uhr, so dass es recht schnell heller wird. Viel Verkehr ist jetzt am frühen Samstagmorgen nicht mehr. Die Interstate 5 schlängelt sich als achtspuriger Highway durch die Berge. Um 6.20 Uhr sind wir in Bakersfield, wo wir im Walmart Vorräte einkaufen. Anschließend gehen wir beim Dennys gegenüber frühstücken. Es gibt Scrambled Eggs mit Hash Browns und Bacon und dazu Blueberry Pancakes mit Erdbeeren. Wir zahlen $21 plus Tip. Um 8.30 Uhr fahren wir auf dem Highway 99 weiter bis Visalia. Gegen 10 Uhr machen wir einen Abstecher nach Exeter, wo es viele schöne Murals gibt, vor allem rund um die Pine Street.
Um 11 Uhr sind wir in Three Rivers, wo wir übernachten werden. Von dort ist es nicht mehr weit bis in den Sequoia National Park. Der Eintritt kostet $20 ansonsten gilt der Nationalparkpass für $80, den wir noch vom Urlaub im letzten Jahr haben. Er ist noch bis Ende Juni gültig. Jetzt am Samstag windet sich eine Autoschlange den Berg hoch. Es gilt auf 16 Meilen 130 Kurven und 12 Switchbacks zu überwinden. Die Strecke zieht sich, und es dauert eine Stunde, bis wir oben sind. Wir finden eine freie Parkbucht in der Nähe des Big Trees Trails, einem 2 Kilometer langen Rundweg um eine Wiese, die mit Mammutbäumen umgeben ist. Der Sequoia Giant Tree wächst nur hier oben und ist wirklich beeindruckend. Auf dem Weg zurück zu unserem Auto sehen wir einen Schwarzbären, der im Gebüsch schläft. Unsere erste Bärenbegegnung hier! Um 12.45 Uhr fahren wir weiter.
Am Lodgepole Campground parken wir am Market und laufen Richtung Campground. Hinter der Brücke startet der Trail zu den Tokopah Falls. One-way sind es 2,7 Kilometer. Jetzt um 13.15 Uhr ist es sehr heiß in der Sonne. Der Weg führt stetig leicht bergauf immer am Fluss entlang mit einigen schönen Kaskaden. Unterwegs springt uns auf einmal ein Reh entgegen! Das Tal endet am 365 Meter hohen Wasserfall, der sehr schön die Felswand hinunterfließt. Bis hierher haben wir eine Stunde gebraucht. Hier oben sehen wir auch noch ein Murmeltier. Auf dem Rückweg haben wir dann noch eine Bärenbegegnung! Ein kleiner Schwarzbär verschwindet im Wald. Ein Stück weiter soll noch ein brauner Schwarzbär sein, doch den sehen wir leider nicht mehr. Gegen 16 Uhr sind wir wieder am Auto.
Wir fahren zurück zum Giant Forest Museum und warten dort auf den Shuttle zum Moro Rock, der auch gleich kommt. Am Wochenende ist es tagsüber nicht erlaubt, mit dem eigenen Auto zum Moro Rock oder zur Crescent Meadow zu fahren. Es ist 16.30 Uhr. Nach 10 Minuten Fahrt sind wir am Trailhead zum Moro Rock. Über viele Stufen steigen wir den Felsen empor. Nach 15 Minuten sind wir oben. Der 360 ° Blick ist phantastisch. Die Berge der High Sierra liegen gut im Licht. Der Blick auf den Generals Highway und Richtung Küste liegt jetzt im Gegenlicht. Als wir wieder unten sind, wird es für den Abstecher zum Hanging Rock zu knapp, denn gegen 18 Uhr soll der letzte Shuttlebus fahren. Einer ist voll, und wir kommen nicht mehr mit, aber der nächste kommt bereits nach wenigen Minuten. Die Shuttle-Route führt weiter am Tunnel Log vorbei bis zur Crescent Meadow, aber um diese Uhrzeit steigt fast niemand mehr aus. Die hier noch Wartenden bekommen Stehplätze, dann geht es zurück zum Museum. Um diese Uhrzeit fahren auch bereits wieder Privatwagen die Straße. Um 18 Uhr sind wir zurück am Auto.
Nun gilt es noch, die vielen Kurven nach Three Rivers wieder hinunterzufahren, wofür wir knapp eine Stunde benötigen. Wir checken im Comfort Inn & Suites für eine Nacht ein. Für $107 plus Tax bekommen wir ein King Bed. Das Zimmer ist OK. Es gibt eine Kaffeemaschine und free WiFi. Zum Abendessen gehen wir zum Mexikaner schräg gegenüber. Wir nehmen jeder einen Burrito mit Shredded Beef und eine Cola. Doch das Essen ist nicht besonders gut. Der Burrito ist nur ein großer Fladen, wo alle Beilagen wie Reis, Bohnen, Sour Creme, Salat drin sind. Das haben wir schon viel besser gehabt. Wir zahlen $27 plus Tip.

Gefahrene Meilen: 258
Gesehene Tiere: 2 Bären, 1 Reh, 1 Murmeltier
Übernachtung: Comfort Inn & Suites, Three Rivers ($107 plus Tax)

 

     

Sonntag, 31.5. Sequoia National Park

Wetter: 22 °C, sonnig
„Auf zum Adlerhorst“


 Um 6.30 Uhr sind wir beim Frühstück. Es gibt kleine Omeletts, Würstchen, Waffeln, Toast, Muffins, Bagel, Cereals, Obst, Joghurt. Auch zu dieser frühen Zeit füllt sich der Frühstücksraum schnell. Nach dem Auschecken tanken wir noch mal auf und holen Bargeld vom Drive-by-Bankautomaten. Dann geht es wieder in den Sequoia Park. Es ist 7.45 Uhr. Um diese Uhrzeit ist jetzt am Sonntag noch kein Verkehr, und wir brauchen nur 45 Minuten bis wir die vielen Kehren wieder nach oben gefahren sind.
Am Giant Forest Museum biegen wir in die Moro Rock Road ein. Bis zum Beginn des Shuttle-Services am Wochenende um 9 Uhr darf man mit dem Privatwagen hineinfahren. Wir fahren zunächst zum Tunnel Log, um einmal mit dem eigenen Auto hindurch zu fahren. Dann geht es weiter Richtung Crescent Meadow. Kurz vorher laufen wir noch einen kurzen Trail von 0,4 Meilen zur Huckleberry Meadow. Aber keine Bären sind dort, nur Mücken. Das warnt uns zumindest, uns vorher einzusprühen, bevor wir zur Crescent Meadow laufen. Bevor wir dort starten, packen wir noch unsere Lebensmittel in einen bärensicheren Container, damit kein Bär auf die Idee kommt, unser Auto aufzubrechen, weil sie das leckere Essen riechen oder sehen. Auch auf der Crescent Meadow sind keine Bären zu sehen. Dann sehen wir jedoch einen Abzweig zum Log Meadow Loop, und denken uns, dass die Bären vielleicht dort sind. Also biegen wir dorthin ab. Der Weg ist hier nur ein schmaler Pfad. Und als wir die Wiese erreichen, sehen wir in der Tat ein paar dunkle Punkte in der Mitte, die sich bewegen – es sind tatsächlich Bären! Ein schwarzer und zwei braune Schwarzbären. Wir laufen den Trail schnell weiter, um näher an die Bären zu kommen. Der schwarze Bär wird bald auf uns aufmerksam und bewegt sich von der Wiese weg Richtung Trail. Das finden wir jetzt gar nicht so gut. Als wir näher kommen, sehen wir den schwarzen Bären nicht mehr, während die beiden braunen weiter friedlich auf der Wiese grasen. Volker steigt dann auf einen Felsen, um einen besseren Blick auf die Bären zu bekommen. Und auf einmal sieht er den Schwarzen 10 Meter unter sich! Aber der Bär macht den Abgang und rennt quer über den Pfad den Abhang hinauf. Dann bleibt er stehen und schnauft und grummelt. Offenbar hat er Angst vor uns. Aber würde er zum Angriff übergehen? Wir gehen lieber langsam weiter. In der Zwischenzeit hat sich einer der beiden brauen Bären näher in  Richtung Trail bewegt. Auch er sieht uns, aber er grast friedlich weiter. Wir beobachten begeistert den Bären und schießen Fotos. Der andere braune Bär ist nun auch nicht mehr zu sehen. Irgendwann entfernt sich der Bär wieder von uns, und wir laufen auf dem Rundweg weiter. Schließlich erreichen wir Tharp's Log, eine Cabin in einem umgestürzten Sequoia. Dann laufen wir den Loop auf der anderen Seite weiter, von wo wir weiterhin den braunen Bären auf der Wiese grasen sehen. Der andere braune und der schwarze Bär bleiben verschwunden. Den zusätzlichen Loop um die Crescent Meadow machen wir nun nicht mehr und gehen zurück zum Auto. Nach 1,5 Stunden mit viel Zeit für die Bärenbeobachtung sind wir um 10.30 Uhr wieder am Parkplatz.
Wir fahren nun weiter die Parkstraße entlang. Dort, wo wir gestern in der Nähe der Big Trees geparkt und auch den schlafenden Bären gesehen haben, stehen ein paar Leute mit Kameras an der Böschung. Das kann nur auf einen Bären hindeuten! Wir parken den Wagen wieder in einer freien Parklücke, und gehen nachschauen. Und tatsächlich – ein kleiner Schwarzbär mit Kopf im Ohr und Sendeantenne auf dem Kopf grast auf der Wiese. In diesem Moment gesellt sich ein Ranger zu uns. Er teilt uns mit, wenn wir genug Fotos gemacht hätten, muss er den Bären verscheuchen, da er zu nah an der Straße ist. Er hat eine Paintball Gun dabei, und läuft dann rufend und schießend auf den Bären zu, der Fersengeld gibt, aber statt abzuhauen, klettert er einen Baum hoch. Bald kommt er jedoch wieder runter, und dem Ranger gelingt es, einen Schuss auf ihn abzufeuern. Da rennt der Bär dann ins Gebüsch! Der Ranger sagt, es wäre noch ein junger Bär, etwa 1,5 Jahre alt und gerade von der Mutter entwöhnt.
Nach insgesamt einer Stunde seit unserer Abfahrt von der Crescent Meadow machen wir Picknick am Stoney Creek Village. Anschließend kommen wir auch an einer Tankstelle vorbei, die sogar günstiger ist als die in Three Rivers. Kurz darauf sehen wir ein Schild zu den Horse Corrals und zum Buck Rock Tower. Bis zum Fire Lookout Tower sind 5 Meilen angegeben. Hinter dem Horse Camp sehen wir ein Schild zum Buck Rock Tower, der 2,5 Meilen entfernt sein soll. Wir fahren nun auf einer schmalen, leicht sandigen Dirt Road. An einem Schild Buck Rock Lookout kann man parken. Die letzten Meter muss man zu Fuß zurücklegen. Dann sieht man den Fire Lookout wie einen Adlerhorst hoch oben auf einem Felsen thronen. Wir steigen die vielen Stufen empor. Oben wohnt ein Ranger, hält Wache und führt einen kleinen Souvenirshop. Der 360°-Blick von oben ist genial. Offenbar haben wir auch heute Glück mit der Fernsicht. Den Tower gibt es bereits seit 1926. Nach einer Weile fahren wir wieder hinunter, und sind um 13.40 Uhr wieder auf dem Generals Highway.
Unser nächster Stop ist am Buena Vista Trailhead, schräg gegenüber vom Kings Canyon Overlook, von dem man allerdings nicht viel sehen kann, da Bäume davor sind. Wir starten auf dem Trail, der eine Meile lang sein soll. 30 Minuten geht es stetig leicht bergauf. Der Weg führt durch einen schönen Wald und interessante Felsformationen. Oben auf einem Felsen angekommen, hat man einen tollen 360°-Blick Richtung Buck Rock Tower, die Berge der High Sierra und den Redwood Canyon. Es gelingt mir, einen Schwalbenschwanz und ein paar Echsen zu fotografieren. Nach insgesamt 70 Minuten sind wir wieder am Auto.
Um 15 Uhr fahren wir weiter, und 15 Minuten später sind wir am Grant Grove Village, wo wir eine Cabin für zwei Nächte reserviert haben. Hier sind wir nun nahtlos im Kings Canyon National Park angekommen. Für unsere Cabin zahlen wir $100 pro Nacht. Sie ist mit zwei Doppelbetten und zwei Schaukelstühlen ausgestattet. Ein eigenes Bad gibt es nicht, dafür gibt es ein Gemeinschaftsbad. Vor der Hütte befinden sich ein Tisch mit Bänken und ein Ofen. Rund um unsere Cabin sind Squirrels unterwegs. Eins buddelt ein Loch und holt sich tatsächlich etwas zuvor Vergrabenes hervor, das es sich dann schmecken lässt. Wir gehen duschen. Für 4 Quarter läuft die Dusche 3 Minuten, was mehr als reichlich ist. Leider sind die sanitären Anlagen, zumindest der Fußboden und die Waschbecken nicht gerade sauber.
Wir beschließen dann, zu Fuß zum General Grant Tree zu laufen, der fast direkt gegenüber auf der anderen Straßenseite sein muss. Dem ist allerdings nicht ganz so. Man muss noch ein ganzes Stück eine Straße hinunter laufen, wobei man das letzte Stück bereits auf einen Trail abbiegen kann. Wir laufen dann die kleine Runde des General Grant Tree Trails, an dem noch viele weitere Baumgiganten zu bestaunten sind. Ein Shuttle fährt um diese Uhrzeit leider nicht mehr. Wir entdecken aber einen Trail, der Richtung Visitor Center führt. Dort wollen wir jetzt hin, da sich auch das Restaurant dort befindet. Nach gut einer Stunde sind wir um kurz nach 18 Uhr dort. Das Restaurant ist schon ziemlich voll, doch wir haben Glück und bekommen noch einen Platz. Wir bestellen zwei Mal Burger und ungesüßten Eistee. Der Burger und die Fritten (à $10) sind überraschend lecker. Das hätten wir hier eigentlich nicht erwartet. Wir zahlen $25 plus Tip, dann laufen wir das kurze Stück zu unserer Cabin zurück.

Gefahrene Meilen: 70
Gesehene Tiere: 4 Bären (und ein paar Squirrel und Vögel)
Übernachtung: Grant Grove Cabins Kings Canyon National Park ($100 inklusive Tax)

     

 

Montag, 1.6. Kings Canyon National Park

Wetter: 24 °C, sonnig

„Schlangen am Wasserfall“

 

Wir schlafen gut, obwohl es nachts recht kühl in der Hütte wird. Immerhin sind wir hier in 2000 Metern Höhe. Allerdings hätten wir auch die Heizung benutzen können, wie wir erst später feststellen. Morgens sind es 14 °C. Wir frühstücken Cornflakes mit Banane auf unserem Zimmer.
Um 7 Uhr fahren wir los Richtung Kings Canyon. 37 Meilen sind es bis zum Ende der Straße, die in vielen Kehren ins Tal führt. An den Aussichtspunkten ins Tal hat man morgens noch Gegenlicht. Wir halten an der Kings Canyon Lodge, da es dort eine interessante, alte Tankstelle gibt, und entdecken Kolibris, die den ausgehängten Nektarsaft umschwirren. Dann parken wir an den Grizzly Falls, die direkt an der Straße liegen, am Vormittag im Schatten, und ich mache ein paar Stativaufnahmen. Der nächste Stop ist am Cedar Grove Village, wo wir uns Eis für unsere Kühlbox und zwei Kaffees von Starbucks aus dem Kühlregal kaufen.
Um 9 Uhr sind wir am Parkplatz am Ende der Straße und machen uns wanderfertig. Wir wollen zu den Mist Falls laufen. Die Wanderung ist mit 4,6 Meilen (6,3 Kilometern) one-way angegeben. 30 Minuten läuft man auf einem leicht sandigen, ebenen Pfad durch das Tal umgeben von hohen Canyonwänden. Dann geht es in den Wald. Nach weiteren 15 Minuten erreichen wir einen Abzweig, der über eine Brücke über den Kings River führt. Wir gehen jedoch in die andere Richtung nach links weiter. Jetzt sind es noch 2,7 Meilen bis zum Ziel. Ab hier geht es teils leicht bergauf.  Wir begegnen einer Frau, die mit einem Packpferd und einem Muli den Trail hinaufreitet. Und Volker hat eine Begegnung mit einer Klapperschlange, die zum Glück glimpflich verläuft! Die Schlange hat sich hinter einem Baumstamm versteckt und schlängelt sich dann über den Weg ins Gebüsch. Einen Kolibri sehen wir auch noch. Gegen 11 Uhr, nachdem wir bereits zwei Stunden unterwegs sind, erreichen wir den Fuß von Kaskaden und kleinen Wasserfällen, die ins Tal hinunterrauschen. Nun geht es steiler bergauf. Man läuft über eine Slickrockplattform mit tollen Ausblicken zurück ins Tal. An der höchsten Stelle geht es noch ein Stück auf ebenem Pfad am Fluss entlang weiter, bis man die Mist Falls erreicht, die mit einem Schild gekennzeichnet sind. Der Wasserfall ist wunderschön, und man steht dem Namen entsprechend im Sprühnebel, wenn man ihm näherkommt. Wir laufen den Pfad noch ein Stück weiter bergauf, bis wir einen schönen Ausblick erreichen, von dem man mit dem Wasserfall im Vordergrund ins Tal schauen kann. Gegen 12 Uhr machen wir uns wieder an den Abstieg. Dabei begegnet Volker einer buntgestreiften, kleinen California Mountain Kingsnake! Diese wunderschöne Schlange ist zum Glück ungiftig, aber leicht mit der ähnlich gefärbten, giftigen Coral Snake zu verwechseln. Damit man es sich besser merken kann: „Red touches yellow, dangerous fellow. Red touches black, friend to Jack.” Oder “Red touches yellow, kills a fellow. Red touches black, venom lack.” Das letzte Stück über den leicht sandigen Abschnitt, der weitgehend in der Sonne liegt, zieht sich noch. Zum Glück weht meist ein leichter Wind. Gegen 13.45 Uhr sind wir nach knapp fünf Stunden wieder am Auto.
Nach einer kurzen Pause fahren wir noch ein kurzes Stück zurück zur Zumwald Meadow, und laufen dort den 1,5 Meilen langen Rundweg um die Wiese. Ein paar Leute, die wir unterwegs treffen, erzählen, dass sich heute Vormittag ein Bär hier irgendwo im Park herumgetrieben haben soll. Leider haben weder wir noch sie ihn gesehen. Immerhin sehen wir noch einen Kolibri und einige Schwalbenschwänze. Anschließend laufen wir noch den kurzen Weg zu den Roaring River Falls, die um diese Zeit im Schatten liegen. Dann machen wir uns endgültig auf die Rückfahrt, wobei wir noch mal an ein paar Aussichtspunkten wie dem Junction View halten, da sie jetzt besser im Licht liegen.
Gegen 16.30 Uhr sind wir wieder an unserer Cabin. Nach einer Dusche gehen wir wieder ins Village Restaurant. Ich hatte zwar noch die Pinehurst Lodge etwas außerhalb des Parks als Alternative rausgesucht, doch da wir keine Lust hatten, noch einmal zu fahren und das Essen gestern unerwartet gut war, bleiben wir lieber hier. Um 17.30 Uhr ist das Restaurant noch nicht so voll. Diesmal nehmen wir beide das Chicken Marsala mit Wildreis und Zucchini-Paprika-Gemüse (à $14), was auch recht gut ist. Mit zwei Soft Drinks zahlen wir $36 plus Tip.

Gefahrene Meilen: 71
Gesehene Tiere: 2 Schlangen (und ein paar Kolibris und Schwalbenschwänze)
Übernachtung: Grant Grove Cabins Kings Canyon National Park ($100 inklusive Tax)

     


Dienstag, 2.6. Yosemite National Park

Wetter: 22 °C, sonnig
„Warum stirbt ein Mensch in Chicago?“

 

Heute morgen ist es mit knapp 7 °C noch kühler. Wir frühstücken wieder in unserer Cabin und checken aus. Es ist 7 Uhr. Wir fahren runter nach Fresno, das wir nach einer Stunde erreichen, und gehen dort einkaufen. In Oakhurst holen wir uns beim Starbucks im Vons noch einen Kaffee. Kurz vor 11 Uhr erreichen wir die Sugar Pine Railway bei Fish Camp und bekommen gerade die Abfahrt der alten Dampflok mit.
Kurz darauf passieren wir den Eingang zum Yosemite National Park. Da wir noch den Nationalparkpass haben, brauchen wir nicht die $30 Dollar Gebühr für 7 Tage zu zahlen. Bald biegen wir auf die Glacier Point Road ab. 16 Meilen sind es bis zum Ende. Gegen 13 Uhr sind wir oben und genießen eine Weile den Rundumblick vom Glacier Point ins Yosemite Valley, auf den Half Dome, die Vernal Falls, Nevada Falls, Yosemite Falls und die zum Teil noch mit Schnee bedeckten Berge der High Sierra. Ein bisschen voll, aber ansonsten ist es sehr schön hier.

Dann fahren wir ein Stück zurück zum Trailhead vom Sentinel Dome und Taft Point. Hier parken schon viele Autos entlang der Straße, da der offizielle Parkplatz voll ist. Wir finden noch eine Lücke und schnüren unsere Wanderstiefel. Es ist 14 Uhr, und zufällig startet gerade eine geführte Rangertour zum Sentinel Dome, wo wir auch hin wollen. Da schließen wir uns doch gerne noch an, zumal wir sonst nichts weiter geplant haben für heute. Die Führung ist recht interessant und kurzweilig. Das können die Amis immer gut. Als wir an einem toten Baum vorbeikommen, stellt der Ranger die Frage, warum ein Mann in Chicago stirbt? Volker gibt die richtige Antwort: Weil er alt ist. Der Ranger erklärt, dass das der Zyklus der Natur ist. Irgendwann stirbt auch mal ein Baum. Aber auch in den Zeiten der bereits vier Jahre andauernden Dürre ist die Vegetation im Yosemite recht gut an die Bedingungen angepasst. Statt 30 Minuten sind wir letztendlich 1,5 Stunden unterwegs, bis wir den Gipfel des Sentinel Domes (2476 m) erreicht haben. Der Weg steigt stetig leicht an. Erst das Ende ist etwas steiler, wenn man den Granithügel erklimmt. Von oben hat man eine grandiose Rundumsicht auf das Yosemite Tal, die Yosemite Falls, den Nevada Fall und die High Sierra. Der untere Teil der Yosemite Falls liegt bereits im Schatten.
Es ist 16 Uhr, als wir noch zum Taft Point aufbrechen. Für den Verbindungstrail zwischen den beiden Aussichtspunkten von 2,7 Meilen benötigen wir eine Stunde. Der Weg führt anfangs eine Weile bergab, dann wieder leicht bergauf. Man läuft durch Wald und an einigen interessanten Felsbrocken vorbei mit ein paar schönen Ausblicken ins Tal. Schließlich sind es noch 0,6 Meilen bis zum Taft Point, die wir in 15 Minuten zurücklegen. Am Ende geht es noch mal ein Stück bergab. Am Taft Point steht man dann an einer Abbruchkante hoch über dem Yosemite-Tal. Das ist schon beeindruckend. Allerdings liegen der El Capitan und die Westseite des Tals im Gegenlicht, und die Yosemite Falls sind jetzt bereits im Schatten. Dies ist auf jeden Fall eine Morning Location. Nun sind es noch 1,1 Meilen zurück zum Auto, für die wir 30 Minuten brauchen.
Um 18 Uhr machen wir uns auf die restliche Fahrt hinunter ins Tal (unterwegs sehe ich noch ein Reh) und zu unserer Unterkunft in El Portal, die wir eine Stunde später erreichen. Für zwei Nächte haben wir uns in der Cedar Lodge einquartiert. Für ein großes Zimmer mit zwei Queen-Betten, Kühlschrank und Kaffeemaschine zahlen wir $159 zuzüglich Steuern. Internet kostet extra. Das Motel hat einen Indoor- und einen Outdoor-Pool, ein Restaurant und eine Bar mit Grill. Zum Abendessen gehen wir in den Grill. Für zwei Burger (für jeweils $13 bzw. $14) und Softdrinks zahlen wir $32. Ein Burger war leicht verkohlt, doch als wir ihn zurückgehen lassen, bekommen wir ein komplett neues Essen, und jetzt ist alles prima.

Gefahrene Meilen: 195
Gesehene Tiere: 1 Reh
Übernachtung: Cedar Lodge, El Portal ($159 plus Tax)   

     

 

Mittwoch, 3.6. Yosemite National Park

Wetter: 28 °C, sonnig
„Unter dem Regenbogen“

 

Wir frühstücken mit Cornflakes und Obst auf unserem Zimmer und machen uns dazu einen Kaffee. Um 7.30 Uhr fahren wir dann wieder in den Yosemite NP. Bis zum Parkeingang am Merced River braucht man von der Cedar Lodge 10 Minuten. Wir fahren ins Yosemite Valley hinein und parken am Curry Village. Der Parkplatz ist selbst um diese Zeit schon ziemlich voll. Der Ranger erzählte uns gestern, es wäre jetzt schon wochentags so voll, wie sonst immer nur im Juli! Wir nehmen den kostenlosen Shuttle-Bus, der auch gerade um die Ecke biegt, und steigen zwei Haltestellen weiter an der Nr. 16 wieder aus.
Hier bei Happy Isles startet der Mist Trail, den wir uns für heute vorgenommen haben. Um 8.30 Uhr laufen wir los. Es geht zunächst auf einem Teerweg bergauf, dann überquert man die Vernal Falls Footbridge, von der man bereits einen ersten Blick auf die Vernal Falls hat. Dann geht es über 600 Stufen entlang des Vernal Fall (97 Meter) nach oben. Nach den Regenfällen in den letzten Tagen kommt trotz der anhaltenden Dürre recht viel Wasser den Berg hinunter, was uns sehr freut. Wir laufen im Sprühnebel des Wasserfalls, der auch schöne Regenbögen fabriziert. Der Wasserfall liegt um diese Uhrzeit zwar noch im Schatten, aber es ist trotzdem toll, und vor allem ist noch nicht so viel los. Nach einer Stunde haben wir das obere Ende des Wasserfalls erreicht, wo wir eine kleine Pause machen. Wir essen einen ersten Snack und werden gleich von Squirrels umlagert, die man natürlich nicht füttern soll (damit sie nicht so gierig werden, und gesund ist es für sie auch nicht)! Nach der Überquerung einer Brücke am Emerald Pool und weiteren 30 Minuten Fußmarsch bergauf erreichen wir das untere Ende des Nevada Falls (181 Meter Fallhöhe). Auch dieser liegt jetzt noch im Schatten. Der Weg führt nun in Switchbacks an der Seite des Nevada Falls nach oben. Nach 45 Minuten und insgesamt 2,5 Meilen mit 610 Höhenmetern sind wir oben.
Es ist 11 Uhr, und wir machen eine längere Pause und genießen die Umgebung. Wenn der Wind weht, ist es hier oben im Schatten sogar recht kühl. Aber es gibt auch viele Sonnenplätze. Nach einer Dreiviertelstunde brechen wir wieder auf. Statt den gleichen Weg zurück nehmen wir die längere Strecke über den John Muir Trail unter die Füße, der uns nach 4 Meilen zurück ins Tal führen soll. Nach einem kurzen Anstieg haben wir einen tollen Ausblick auf den Nevada Fall, der inzwischen von der Sonne beschienen wird. Dann laufen wir gemütlich in vielen Kehren bergab. Immer wieder gibt es schöne Ausblicke auf den Nevada Fall und die Liberty Cap. Der Weg liegt noch größtenteils im Schatten, was angenehm ist. Unterwegs sehen wir noch eine kleine Garter Snake. Nach 1,5 Stunden sind wir wieder an der Weggabelung zum Vernal Fall. Ich laufe ein kurzes Stück wieder hoch, denn dort gibt es eine Stelle, an der ein paar Stufen näher zum Fluss hinunterführen. Von dort hat man nun einen tollen Ausblick auf den Vernal Fall, der in der Sonne liegt. Auf dem letzten Stück zurück kommen uns nun viele Leute entgegen. Jetzt ist es richtig voll auf dem Trail. Gegen 13.45 Uhr sind wir nach gut 5 Stunden wieder an der Shuttle-Haltestelle.
Der nächste Bus kommt gleich, und wir fahren eine Station weiter bis zur Haltestelle Nr. 17 Mirror Lake. Dort laufen wir den kurzen Trail von einer Meile one-way, der auf einer alten Straße entlang führt. Wir finden auch eine Stelle, wo sich die umgebenden Berge im See spiegeln. Aber ansonsten weht an leichter Wind, und es ist auch recht viel los hier. Wir laufen bald zurück, und nehmen den nächsten Shuttle zum Yosemite Village, wo wir die Ansel Adams Gallery besuchen, einen Kaffee trinken und ein Eis essen. Dann nehmen wir wieder den Shuttle und steigen zwei Haltestellen weiter am Trailhead zu den Lower Yosemite Falls aus. Hier laufen wir den kurzen Rundweg (30 Minuten) zu den Falls, die relativ viel Wasser führen. Es gibt Jahre, in denen sie bis August ausgetrocknet sind. Vor 17 Jahren im September 1998, als wir auf unserer ersten gemeinsamen USA-Reise hier waren, hatten sie auch noch Wasser, aber weniger als jetzt. Wegen der Dürre und den ausgebliebenen Schneefällen hätten wir diesmal auch nicht mit viel Wasser gerechnet, aber wahrscheinlich hatten wir Glück, dass es kürzlich doch mal wieder geregnet hatte. An der Brücke unterhalb der Wasserfälle ist Massenauflauf. Wir halten uns nicht lange auf. Zurück an der Bushaltestelle, laufen wir einen Pfad quer über die Wiese auf die andere Seite, um den nächsten Shuttle zurück zum Curry Village abzupassen.
Um 17 Uhr sind wir wieder am Auto. Wir reihen uns in die Schlange der Fahrzeuge ein, die nun den Park verlassen. Unterwegs sehen wir noch drei Rehe. Mittlerweile sind Wolken aufgezogen, und morgen soll es möglicherweise Gewitter geben. Nach einer Stunde sind wir wieder an der Cedar Lodge. Zum Abendessen gehen wir wieder in die Canyon Bar & Grill. Für zwei Chicken Strip Baskets (à $11) und zwei Softdrinks zahlen wir $29. Das Essen war einfach aber gut.

Gefahrene Meilen: 41
Gesehene Tiere: eine Schlange, drei Rehe (und ein paar Squirrel)
Übernachtung: Cedar Lodge, El Portal ($159 plus Tax)
  

 

Donnerstag, 4.6. Yosemite National Park, Tioga Pass, Mono Lake, Devil's Postpile

Wetter: morgens sonnig, mittags Wolken, nachmittags zum Teil Regen, 10 °C
„Auf den Gipfel trotz Gewitterwarnung“

 

Nach dem anstrengenden Tag gestern schlafen wir heute etwas länger. Wir frühstücken wieder auf unserem Zimmer, und um 8.30 Uhr checken wir aus. Es geht noch einmal in den Yosemite NP, wo wir Richtung Tioga Pass abbiegen. Der erste Teil der Straße, die meist lange eingeschneit ist, verläuft unspektakulär durch Wald. Dieses Jahr hat es sehr wenig geschneit, und die Straße wurde bereits am 4. Mai geöffnet, zwischenzeitlich aber noch mal für ein paar Tage gesperrt, wegen erneuten Schneefalls. Erst kurz vor dem Olmsted Point wird die Landschaft offener und damit interessanter. Am Olmsted Point steht man in einer tollen Felsenlandschaft mit Blicken ins Yosemite Valley und auf den Half Dome. Hier oben ist es mit 10 °C ziemlich frisch. Immerhin befinden wir uns auf ca. 9000 Fuß d.h. 2700 Metern Höhe.
Es ist 11 Uhr. Nun ist es nicht mehr weit bis zu den Tuolumne Meadows, die sogar noch von Bergen mit Schnee drauf umgeben sind. Wir fragen hier im Visitor Center nach Wanderungen in der Umgebung. Den Lembert Dome hatten wir bereits auf dem Schirm. Die Rangerin empfiehlt uns den kürzesten Weg ab dem Dog Lake Parkplatz, da für den Nachmittag Gewitter vorhergesagt sind. Der Weg führt recht steil durch Wald bergauf. Aber schon nach etwa einer halben Stunde sind wir am Abzweig zum Dog Lake. Wir halten uns links und erreichen bald die Baumgrenze und den Lembert Dome. Nun ist es nur noch ein kurzer Aufstieg über den Fels. Hierzu sollte man allerdings nicht höhenängstlich sein, denn es geht steil abwärts. Nach insgesamt einer Dreiviertelstunde sind wir oben und haben eine tolle Aussicht. Das Wetter hat sich langsam etwas zugezogen, und es gibt nur noch wenige Wolkenlücken. Als wir wieder absteigen, ist die Sonne für den Rest des Tages weitgehend verschwunden. Gegen 12.45 Uhr sind wir wieder am Auto. Laut GPS haben wir 3,2 Kilometer zurückgelegt und 240 Höhenmeter überwunden.
Wir fahren ein kurzes Stück zurück zum Picknickplatz am Fuß des Lembert Domes und machen Lunch. Als wir den Yosemite NP durch den Ostausgang am Tioga Pass verlassen, haben wir nur noch 5 °C, und es fängt an zu regnen. Am Mono Lake sieht es zunächst noch besser aus. Gegen 14 Uhr sind wir an den South Tufas. Hier gilt der Nationalparkpass. Rings um den See sieht man dunkle Regenwolken. Wir laufen schnell zu den Tufas, um ein paar Fotos zu machen. In der Ferne grollt jedoch der Donner, und die ersten Regentropfen fallen, so dass wir bald zum Auto zurücklaufen.
Wir fahren dann Richtung Mammoth Lakes, wo wir übernachten wollen. Gegen 16.30 Uhr kommen wir dort an und beschließen, noch zum Devil's Postpile National Monument zu fahren. Der obligatorische Shuttle-Service beginnt erst in 10 Tagen, so dass wir die enge, kurvige Zufahrtsstraße noch selbst unter die Räder nehmen können. Das Wetter sieht in der Richtung noch ganz OK aus, und wir haben Glück, denn es bleibt tatsächlich trocken. Der Trail zu den Basaltsäulen ist nur 0,4 Meilen lang. Wir laufen auch noch den kurzen Loop, um die Säulen von oben zu sehen. Die Wabenstrukturen sehen schon ziemlich interessant aus, aber am beeindruckendsten finden wir die Formation von unten. Schade nur, dass die Sonne nicht scheint, so wirkt alles etwas blass. Außerdem ist es mit 5 °C ziemlich kühl. Für die Rainbow Falls, eine 1,3 Meilen one-way Wanderung ab dem nächsten Parkplatz, wird es leider zu spät, und das Wetter zieht sich auch wieder zu.
Wir fahren zurück nach Mammoth Lakes und checken im Motel 6 ein. Es ist 17.40 Uhr. Das Motel hat renovierte Zimmer. Wir zahlen $71 plus Tax für zwei Doppelbetten, Kühlschrank und Mikrowelle plus $3 für den Internetzugang. Zum Abendessen gehen wir ins Good Life Café. Für ein New York Steak mit Baked Potatoe und Mahi Mahi mit Reis und gedünstetem Gemüse und zwei Getränken zahlen wir $38 plus Tip.

Gefahrene Meilen: 158
Gesehene Tiere: leider keine (hatten ja noch auf Bären im Yosemite oder in Mammoth Lakes gehofft, auch auf dem Motelparkplatz sollen schon welche gesehen worden sein)
Übernachtung: Motel 6 Mammoth Lakes ($71 plus Tax)

 


Freitag, 5.6. High Sierra
Wetter: vormittags leicht bewölkt, nachmittags Regen, bis zu 24 °C
„Petroglyphen und Säulen am See“

 

Heute stehen wir wieder etwas früher auf. Wir frühstücken mit Cornflakes und frischem Obst auf unserem Zimmer. Kaffee bekommen wir an der Motelrezeption. Es sind 7 °C, als wir um 7.15 Uhr losfahren. Wir fahren nach Süden und kommen an der Abfahrt zum Convict Lake vorbei. Es sind nur zwei Meilen one-way bis zum See, der wunderschön im Morgenlicht liegt, mit den Bergen dahinter. Dort legen wir dann gleich mal einen Fotostop ein. Wenig später biegen wir bei Tom's Place auf die Owens Gorge Road ab, die uns zu den Crowley Lake Columns führt. Schließlich geht es auf eine Dirt Road, die bis auf einen steilen Hügel mit tiefen Kuhlen, gut zu fahren ist. Unser dickes Auto pflügt sich mit Allrad problemlos den Hügel hinauf. Einmal biegen wir versehentlich nach links ab, doch das war der falsche Weg, also wieder zurück. Kurz vor Schluss teilt sich die Straße in drei Spuren. Wir nehmen die mittlere, die uns bis oberhalb des östlichen Seeufers mit den Säulen führt. Um 8.15 Uhr sind wir dort. Nun läuft man noch etwa 70 Höhenmeter den Hügel hinab bis zum See. Der Weg ist nur ein Trampelpfad. Nach gut 5 Minuten sind wir unten. Die hohen Säulen sind beeindruckend, liegen so früh am Morgen allerdings noch im Schatten. Es dauert etwa 10 Minuten, den Hügel wieder emporzukraxeln. Um 9 Uhr sind wir wieder zurück auf der US-395.
In Bishop tanken wir noch einmal voll und gehen im Vons einkaufen. Dann fahren wir die ungeteerte Chalk Bluff Road bis zum inoffiziellen Trailhead des Sky Rocks. Es ist 10.40 Uhr. Zwei Leute laufen bereits vor uns den steilen Abhang hinauf. Schätzungsweise sind es 100 Höhenmeter. Nach 10 Minuten sind wir oben. Dort treffen wir auf das amerikanische Ehepaar, das auch auf der Suche nach dem Sky Rock ist, aber nicht genau weiß, wo sie ihn finden sollen. Wir haben zumindest die GPS-Koordinate. Es sind noch etwa 200 Meter. Dann haben wir die Stelle ausgemacht und suchen uns einen Weg durch die vielen Felsen nach oben. Dabei sehe ich eine Schlange im Gebüsch verschwinden. Es war zumindest keine Klapperschlange. Schließlich stehen wir unterhalb des Sky Rocks. Am besten sieht man ihn von oben, d.h. wenn man darauf steht, aber es ist sehr schwierig, hinauf zu gelangen. Mit einer Steinkonstruktion und gegenseitigen Hilfen schaffen wir es dann doch. Das Panel ist wirklich beeindruckend, und toll sind auch die noch leicht mit Schnee bedeckten Bergen dahinter. Offenbar hat der gestrige Regen auch noch für eine frische Puderschicht gesorgt. Für das ältere Ehepaar ist es zu schwierig, auf den Fels hinauf zu klettern. Sie geben sich mit etwas weiter entfernten Fotos zufrieden. Wir suchen und finden dann noch das 13 Moon Panel, das einfacher zu erreichen ist, und zeigen den beiden den Weg dorthin. Dann machen wir uns auf den Rückweg, und sind um 12 Uhr wieder am Auto. Dort haben wir jetzt 24 °C. Nun fahren wir auf die ebenfalls ungeteerte Fish Slough Road, um weitere Petroglpyen zu entdecken. Der erste Haltepunkt sind die Chidago Canyon Petroglyps, hinter einem Zaun neben der Straße. Bald darauf kommen wir zu den Red Canyon Petroglyphs. Offenbar soll es noch ein drittes Panel in einer Alkove geben, das am beeindruckendsten sein soll, doch wir biegen in den Red Rock Canyon ab, und verpassen es somit. Mittlerweile sind dunkel Wolken aufgezogen, und als wir gegen 13.30 Uhr die geeterte Benton Crossing Road erreichen, fängt es an zu regnen. Wir biegen noch zu den Benton Hot Springs ab, und entdecken einen historischen Ort, aber keine heißen Quellen. Nun fängt es an zu schütten, und wir hören Donnergrollen, und sehen ab und an Blitze über den Horizont zucken. Es sind nur noch 10 °C.

Um 14.30 Uhr sind wir noch einmal bei den South Tufas am Mono Lake, aber leider wieder mit äußerst bescheidenem Wetter. Wir machen hier erst mal eine Essenspause, und beschließen dann, nicht noch einmal zum See zu laufen. Auch auf einen Besuch der Ghost Town Bodie am Ende einer 13 Meilen langen Schotterpiste verzichten wir, denn im Regen macht es keinen Sinn. Außerdem ist es schon 15.40 Uhr, und uns steht noch eine längere Autofahrt bevor. Immerhin haben wir Bodie schon vor 17 Jahren besucht, so dass der Verzicht nicht ganz so schwer fällt. Es geht weiter Richtung Norden nach Carson City. Um 16 Uhr fahren wir über den Devil's Gate Summit auf etwa 7500 Fuß (2300 Meter). Dort haben wir 4 °C, Schneeregen, und ab und zu zucken Blitze über den Himmel. Kurz vor der Grenze nach Nevada am Topaz Lake, hört der Regen dann erst mal auf. Aber schon bald tröpfelt es wieder ein wenig. Wir vertrödeln etwas Zeit im Walmart und bei Starbucks in Gardnerville. Dann fahren wir noch nach Genoa, Nevada's Oldest Settlement von 1851.

Kurz vor 19 Uhr erreichen wir das Motel 6 in Carson City. Für $50 plus Tax bekommen wir ein Zimmer mit zwei Doppelbetten, Kühlschrank, Mikrowelle und kostenlosem WiFi. Zum Abendessen fahren wir ein kurzes Stück zum Applebee's. Für 3-Cheese Chicken Penne und BBQ Ribs mit zwei Ceasar Salads (Menü zu zweit) und zwei Getränken zahlen wir $31 plus Trinkgeld.

Gefahrene Meilen: 281
Gesehene Tiere: eine Schlange (kurz)
Übernachtung: Motel 6 Carson City ($50 plus Tax)

 


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Teil 2