|
Freitag, 29.5. Flug Düsseldorf – Los Angeles Wetter bei
Ankunft: sonnig „Über den großen Teich“
Unser Flug mit Air Berlin nach Los Angeles
startet pünktlich um 13.20 Uhr. Wir haben bezahlte
Sitzplatzreservierungen für je 25 Euro. Im Nachhinein wäre es jedoch
nicht nötig gewesen, Plätze kostenpflichtig zu reservieren. Beim
Online-Checkin setzten wir uns noch zwei Sitzplätze nach vorne, so
dass wir nun in der Zweierreihe Nr. 22 ganz außen sitzen. Captain
Schluff verkündet, dass die Flugzeit heute nur 11 Stunden betrage,
so dass wir überpünktlich ankommen werden. Wir vertreiben uns die
Zeit mit dem In-Seat-Entertainment. Ich schaue mir „Kingsman“,
„Taken 3“, „American Sniper“ und „Birdman“ an. Das Mittagessen ist
nicht sehr innovativ: Chicken oder Pasta. Dazu werden auch
alkoholische Getränke serviert. Später gibt es noch einen Snack, und
dann ein Abendessen. Unterwegs können wir Schneeberge sehen, die
aus Grönland herausragen. Offenbar hängen dort die Wolken tief, und
nur die Spitzen der Berge schauen empor. Über Kanada gibt es Felder
zu sehen, dann fliegen wir genau über den Grand Teton Nationalpark,
wo noch Schnee auf den Bergen liegt. Auch den Great Salt Lake und
Las Vegas können wir von oben sehen. Über L.A. hängt etwas
Küstennebel. Wir kommen 30 Minuten vor der geplanten Zeit an. Es ist
15.40 Uhr, was 1.40 Uhr deutscher Zeit entspricht. Wir sind schnell
aus dem Flieger raus. Auch durch die Immigration kommen wir zügig.
Der Officer ist nett. Am Gepäckband müssen wir eine Weile warten,
und auch am Zoll ist eine Schlange. Aber nach insgesamt etwa 45
Minuten warten wir bereits auf den Shuttle zur Autovermietung, der
auch gleich kommt. Bei Hertz hatten wir ein Schnäppchen gebucht:
einen 7-Sitzer Cadillac Escalade. Mit dem Hertz Gold Service hat es
auch geklappt. Das Auto ist uns bereits zugewiesen, und unser Name
steht auf dem Info-Board. Der Wagen hat nur 5 Meilen auf dem Tacho,
ein eingebautes Navi, Sirius und sogar Allrad. Aber es ist ein
riesiges Schiff! Volker freut sich, ich hätte gerne ein kleineres
Auto. Um 16.50 Uhr rollen wir vom Hof. Mit 400 PS ausgestattet fährt
sich der Wagen sehr ruhig. Der Verbrauch liegt bei 13 bis 18 Litern
pro 100 Kilometern, wie wir im Verlauf des Urlaubs feststellen, je
nachdem ob man gerade Strecken oder durch die Berge fährt. Wir
fahren auf der Interstate 405 nach Norden. Am späten
Freitagnachmittag ist natürlich Stau. Bis zu unserem gebuchten Hotel
sind es etwa 25 Meilen. Nach knapp 1,5 Stunden sind wir um 18.15 Uhr
dort. Wir haben uns im Americas Best Value Inn & Suites in Granada
Hills einquartiert. Mit $83 plus Tax für die Nacht für ein Zimmer
mit King Bed ist es ein Schnäppchen. Das Zimmer ist auch ganz
ordentlich. Das Hotel liegt direkt an der Interstate, aber in der
Nacht war es recht ruhig, und man hat vom Verkehr kaum etwas gehört.
Gegenüber gibt es eine Tankstelle mit Food Mart. Das soll für einen
Abendsnack reichen. Wir müssen allerdings mit dem Auto rüberfahren,
denn es ist lebensgefährlich zu Fuß die vierspurige Straße bei dem
aktuellen Verkehrsaufkommen zu überqueren. Wir holen uns Chicken
Salad Sandwiches und Getränke. Zurück im Zimmer fallen uns gegen
20.30 Uhr uns die Augen zu.
Gefahrene Meilen: 26 Gesehene
Tiere: keine Übernachtung: Americas Best Value Inn & Suites,
Granada Hills ($83 plus Tax)
Samstag, 30.5. Murals in Exeter,
Sequoia National Park
Wetter: 28 °C, sonnig
„Von Bäumen und Bären“
Da wir wegen des Jetlags früh aufwachen, fahren wir bereits um
5 Uhr los. Frühstück gibt es sowieso keins im Hotel außer
wahrscheinlich ein paar abgepackten süßen Teilchen. Sonnenaufgang
ist um 5.40 Uhr, so dass es recht schnell heller wird. Viel Verkehr
ist jetzt am frühen Samstagmorgen nicht mehr. Die Interstate 5
schlängelt sich als achtspuriger Highway durch die Berge. Um 6.20
Uhr sind wir in Bakersfield, wo wir im Walmart Vorräte einkaufen.
Anschließend gehen wir beim Dennys gegenüber frühstücken. Es gibt
Scrambled Eggs mit Hash Browns und Bacon und dazu Blueberry Pancakes
mit Erdbeeren. Wir zahlen $21 plus Tip. Um 8.30 Uhr fahren wir auf
dem Highway 99 weiter bis Visalia. Gegen 10 Uhr machen wir einen
Abstecher nach Exeter, wo es viele schöne Murals gibt, vor allem
rund um die Pine Street. Um 11 Uhr sind wir in Three Rivers, wo wir
übernachten werden. Von dort ist es nicht mehr weit bis in den
Sequoia National Park. Der Eintritt kostet $20 ansonsten gilt der
Nationalparkpass für $80, den wir noch vom Urlaub im letzten Jahr
haben. Er ist noch bis Ende Juni gültig. Jetzt am Samstag windet
sich eine Autoschlange den Berg hoch. Es gilt auf 16 Meilen 130
Kurven und 12 Switchbacks zu überwinden. Die Strecke zieht sich, und
es dauert eine Stunde, bis wir oben sind. Wir finden eine freie
Parkbucht in der Nähe des Big Trees Trails, einem 2 Kilometer langen
Rundweg um eine Wiese, die mit Mammutbäumen umgeben ist. Der Sequoia
Giant Tree wächst nur hier oben und ist wirklich beeindruckend. Auf
dem Weg zurück zu unserem Auto sehen wir einen Schwarzbären, der im
Gebüsch schläft. Unsere erste Bärenbegegnung hier! Um 12.45 Uhr
fahren wir weiter. Am Lodgepole Campground parken wir am Market und
laufen Richtung Campground. Hinter der Brücke startet der Trail zu
den Tokopah Falls. One-way sind es 2,7 Kilometer. Jetzt um 13.15 Uhr
ist es sehr heiß in der Sonne. Der Weg führt stetig leicht bergauf
immer am Fluss entlang mit einigen schönen Kaskaden. Unterwegs
springt uns auf einmal ein Reh entgegen! Das Tal endet am 365 Meter
hohen Wasserfall, der sehr schön die Felswand hinunterfließt. Bis
hierher haben wir eine Stunde gebraucht. Hier oben sehen wir auch
noch ein Murmeltier. Auf dem Rückweg haben wir dann noch eine
Bärenbegegnung! Ein kleiner Schwarzbär verschwindet im Wald. Ein
Stück weiter soll noch ein brauner Schwarzbär sein, doch den sehen
wir leider nicht mehr. Gegen 16 Uhr sind wir wieder am Auto. Wir
fahren zurück zum Giant Forest Museum und warten dort auf den
Shuttle zum Moro Rock, der auch gleich kommt. Am Wochenende ist es
tagsüber nicht erlaubt, mit dem eigenen Auto zum Moro Rock oder zur
Crescent Meadow zu fahren. Es ist 16.30 Uhr. Nach 10 Minuten Fahrt
sind wir am Trailhead zum Moro Rock. Über viele Stufen steigen wir
den Felsen empor. Nach 15 Minuten sind wir oben. Der 360 ° Blick ist
phantastisch. Die Berge der High Sierra liegen gut im Licht. Der
Blick auf den Generals Highway und Richtung Küste liegt jetzt im
Gegenlicht. Als wir wieder unten sind, wird es für den Abstecher zum
Hanging Rock zu knapp, denn gegen 18 Uhr soll der letzte Shuttlebus
fahren. Einer ist voll, und wir kommen nicht mehr mit, aber der
nächste kommt bereits nach wenigen Minuten. Die Shuttle-Route führt
weiter am Tunnel Log vorbei bis zur Crescent Meadow, aber um diese
Uhrzeit steigt fast niemand mehr aus. Die hier noch Wartenden
bekommen Stehplätze, dann geht es zurück zum Museum. Um diese
Uhrzeit fahren auch bereits wieder Privatwagen die Straße. Um 18 Uhr
sind wir zurück am Auto. Nun gilt es noch, die vielen Kurven nach
Three Rivers wieder hinunterzufahren, wofür wir knapp eine Stunde
benötigen. Wir checken im Comfort Inn & Suites für eine Nacht ein.
Für $107 plus Tax bekommen wir ein King Bed. Das Zimmer ist OK. Es
gibt eine Kaffeemaschine und free WiFi. Zum Abendessen gehen wir zum
Mexikaner schräg gegenüber. Wir nehmen jeder einen Burrito mit
Shredded Beef und eine Cola. Doch das Essen ist nicht besonders gut.
Der Burrito ist nur ein großer Fladen, wo alle Beilagen wie Reis,
Bohnen, Sour Creme, Salat drin sind. Das haben wir schon viel besser
gehabt. Wir zahlen $27 plus Tip.
Gefahrene Meilen: 258
Gesehene Tiere: 2 Bären, 1 Reh, 1 Murmeltier Übernachtung:
Comfort Inn & Suites, Three Rivers ($107 plus Tax)
Sonntag, 31.5. Sequoia National Park
Wetter: 22 °C, sonnig „Auf zum Adlerhorst“
Um 6.30 Uhr sind wir beim Frühstück. Es gibt kleine Omeletts,
Würstchen, Waffeln, Toast, Muffins, Bagel, Cereals, Obst, Joghurt.
Auch zu dieser frühen Zeit füllt sich der Frühstücksraum schnell.
Nach dem Auschecken tanken wir noch mal auf und holen Bargeld vom
Drive-by-Bankautomaten. Dann geht es wieder in den Sequoia Park. Es
ist 7.45 Uhr. Um diese Uhrzeit ist jetzt am Sonntag noch kein
Verkehr, und wir brauchen nur 45 Minuten bis wir die vielen Kehren
wieder nach oben gefahren sind. Am Giant Forest Museum biegen wir in
die Moro Rock Road ein. Bis zum Beginn des Shuttle-Services am
Wochenende um 9 Uhr darf man mit dem Privatwagen hineinfahren. Wir
fahren zunächst zum Tunnel Log, um einmal mit dem eigenen Auto
hindurch zu fahren. Dann geht es weiter Richtung Crescent Meadow.
Kurz vorher laufen wir noch einen kurzen Trail von 0,4 Meilen zur
Huckleberry Meadow. Aber keine Bären sind dort, nur Mücken. Das
warnt uns zumindest, uns vorher einzusprühen, bevor wir zur Crescent
Meadow laufen. Bevor wir dort starten, packen wir noch unsere
Lebensmittel in einen bärensicheren Container, damit kein Bär auf
die Idee kommt, unser Auto aufzubrechen, weil sie das leckere Essen
riechen oder sehen. Auch auf der Crescent Meadow sind keine Bären zu
sehen. Dann sehen wir jedoch einen Abzweig zum Log Meadow Loop, und
denken uns, dass die Bären vielleicht dort sind. Also biegen wir
dorthin ab. Der Weg ist hier nur ein schmaler Pfad. Und als wir die
Wiese erreichen, sehen wir in der Tat ein paar dunkle Punkte in der
Mitte, die sich bewegen – es sind tatsächlich Bären! Ein schwarzer
und zwei braune Schwarzbären. Wir laufen den Trail schnell weiter,
um näher an die Bären zu kommen. Der schwarze Bär wird bald auf uns
aufmerksam und bewegt sich von der Wiese weg Richtung Trail. Das
finden wir jetzt gar nicht so gut. Als wir näher kommen, sehen wir
den schwarzen Bären nicht mehr, während die beiden braunen weiter
friedlich auf der Wiese grasen. Volker steigt dann auf einen Felsen,
um einen besseren Blick auf die Bären zu bekommen. Und auf einmal
sieht er den Schwarzen 10 Meter unter sich! Aber der Bär macht den
Abgang und rennt quer über den Pfad den Abhang hinauf. Dann bleibt
er stehen und schnauft und grummelt. Offenbar hat er Angst vor uns.
Aber würde er zum Angriff übergehen? Wir gehen lieber langsam
weiter. In der Zwischenzeit hat sich einer der beiden brauen Bären
näher in Richtung Trail bewegt. Auch er sieht uns, aber er grast
friedlich weiter. Wir beobachten begeistert den Bären und schießen
Fotos. Der andere braune Bär ist nun auch nicht mehr zu sehen.
Irgendwann entfernt sich der Bär wieder von uns, und wir laufen auf
dem Rundweg weiter. Schließlich erreichen wir Tharp's Log, eine
Cabin in einem umgestürzten Sequoia. Dann laufen wir den Loop auf
der anderen Seite weiter, von wo wir weiterhin den braunen Bären auf
der Wiese grasen sehen. Der andere braune und der schwarze Bär
bleiben verschwunden. Den zusätzlichen Loop um die Crescent Meadow
machen wir nun nicht mehr und gehen zurück zum Auto. Nach 1,5
Stunden mit viel Zeit für die Bärenbeobachtung sind wir um 10.30 Uhr
wieder am Parkplatz. Wir fahren nun weiter die Parkstraße entlang.
Dort, wo wir gestern in der Nähe der Big Trees geparkt und auch den
schlafenden Bären gesehen haben, stehen ein paar Leute mit Kameras
an der Böschung. Das kann nur auf einen Bären hindeuten! Wir parken
den Wagen wieder in einer freien Parklücke, und gehen nachschauen.
Und tatsächlich – ein kleiner Schwarzbär mit Kopf im Ohr und
Sendeantenne auf dem Kopf grast auf der Wiese. In diesem Moment
gesellt sich ein Ranger zu uns. Er teilt uns mit, wenn wir genug
Fotos gemacht hätten, muss er den Bären verscheuchen, da er zu nah
an der Straße ist. Er hat eine Paintball Gun dabei, und läuft dann
rufend und schießend auf den Bären zu, der Fersengeld gibt, aber
statt abzuhauen, klettert er einen Baum hoch. Bald kommt er jedoch
wieder runter, und dem Ranger gelingt es, einen Schuss auf ihn
abzufeuern. Da rennt der Bär dann ins Gebüsch! Der Ranger sagt, es
wäre noch ein junger Bär, etwa 1,5 Jahre alt und gerade von der
Mutter entwöhnt. Nach insgesamt einer Stunde seit unserer Abfahrt
von der Crescent Meadow machen wir Picknick am Stoney Creek Village.
Anschließend kommen wir auch an einer Tankstelle vorbei, die sogar
günstiger ist als die in Three Rivers. Kurz darauf sehen wir ein
Schild zu den Horse Corrals und zum Buck Rock Tower. Bis zum Fire
Lookout Tower sind 5 Meilen angegeben. Hinter dem Horse Camp sehen
wir ein Schild zum Buck Rock Tower, der 2,5 Meilen entfernt sein
soll. Wir fahren nun auf einer schmalen, leicht sandigen Dirt Road.
An einem Schild Buck Rock Lookout kann man parken. Die letzten Meter
muss man zu Fuß zurücklegen. Dann sieht man den Fire Lookout wie
einen Adlerhorst hoch oben auf einem Felsen thronen. Wir steigen die
vielen Stufen empor. Oben wohnt ein Ranger, hält Wache und führt
einen kleinen Souvenirshop. Der 360°-Blick von oben ist genial.
Offenbar haben wir auch heute Glück mit der Fernsicht. Den Tower
gibt es bereits seit 1926. Nach einer Weile fahren wir wieder
hinunter, und sind um 13.40 Uhr wieder auf dem Generals Highway. Unser nächster Stop ist am
Buena Vista Trailhead, schräg gegenüber
vom Kings Canyon Overlook, von dem man allerdings nicht viel sehen
kann, da Bäume davor sind. Wir starten auf dem Trail, der eine Meile
lang sein soll. 30 Minuten geht es stetig leicht bergauf. Der Weg
führt durch einen schönen Wald und interessante Felsformationen.
Oben auf einem Felsen angekommen, hat man einen tollen 360°-Blick
Richtung Buck Rock Tower, die Berge der High Sierra und den Redwood
Canyon. Es gelingt mir, einen Schwalbenschwanz und ein paar Echsen
zu fotografieren. Nach insgesamt 70 Minuten sind wir wieder am Auto. Um 15 Uhr fahren wir weiter, und 15 Minuten später sind wir am Grant
Grove Village, wo wir eine Cabin für zwei Nächte reserviert haben.
Hier sind wir nun nahtlos im Kings Canyon National Park angekommen.
Für unsere Cabin zahlen wir $100 pro Nacht. Sie ist mit zwei
Doppelbetten und zwei Schaukelstühlen ausgestattet. Ein eigenes Bad
gibt es nicht, dafür gibt es ein Gemeinschaftsbad. Vor der Hütte
befinden sich ein Tisch mit Bänken und ein Ofen. Rund um unsere
Cabin sind Squirrels unterwegs. Eins buddelt ein Loch und holt sich
tatsächlich etwas zuvor Vergrabenes hervor, das es sich dann
schmecken lässt. Wir gehen duschen. Für 4 Quarter läuft die Dusche 3
Minuten, was mehr als reichlich ist. Leider sind die sanitären
Anlagen, zumindest der Fußboden und die Waschbecken nicht gerade
sauber. Wir beschließen dann, zu Fuß zum General Grant Tree zu
laufen, der fast direkt gegenüber auf der anderen Straßenseite sein
muss. Dem ist allerdings nicht ganz so. Man muss noch ein ganzes
Stück eine Straße hinunter laufen, wobei man das letzte Stück
bereits auf einen Trail abbiegen kann. Wir laufen dann die kleine
Runde des General Grant Tree Trails, an dem noch viele weitere
Baumgiganten zu bestaunten sind. Ein Shuttle fährt um diese Uhrzeit
leider nicht mehr. Wir entdecken aber einen Trail, der Richtung
Visitor Center führt. Dort wollen wir jetzt hin, da sich auch das
Restaurant dort befindet. Nach gut einer Stunde sind wir um kurz
nach 18 Uhr dort. Das Restaurant ist schon ziemlich voll, doch wir
haben Glück und bekommen noch einen Platz. Wir bestellen zwei Mal
Burger und ungesüßten Eistee. Der Burger und die Fritten (à $10)
sind überraschend lecker. Das hätten wir hier eigentlich nicht
erwartet. Wir zahlen $25 plus Tip, dann laufen wir das kurze Stück
zu unserer Cabin zurück.
Gefahrene Meilen: 70 Gesehene Tiere: 4 Bären (und ein paar Squirrel
und Vögel) Übernachtung: Grant Grove Cabins Kings Canyon National
Park ($100 inklusive Tax)
Montag, 1.6. Kings Canyon National Park
Wetter: 24 °C, sonnig
„Schlangen am Wasserfall“
Wir schlafen gut, obwohl es nachts recht kühl in der Hütte wird.
Immerhin sind wir hier in 2000 Metern Höhe. Allerdings hätten wir
auch die Heizung benutzen können, wie wir erst später feststellen.
Morgens sind es 14 °C. Wir frühstücken Cornflakes mit Banane auf
unserem Zimmer. Um 7 Uhr fahren wir los Richtung Kings Canyon. 37
Meilen sind es bis zum Ende der Straße, die in vielen Kehren ins Tal
führt. An den Aussichtspunkten ins Tal hat man morgens noch
Gegenlicht. Wir halten an der Kings Canyon Lodge, da es dort eine
interessante, alte Tankstelle gibt, und entdecken Kolibris, die den
ausgehängten Nektarsaft umschwirren. Dann parken wir an den Grizzly
Falls, die direkt an der Straße liegen, am Vormittag im Schatten,
und ich mache ein paar Stativaufnahmen. Der nächste Stop ist am
Cedar Grove Village, wo wir uns Eis für unsere Kühlbox und zwei
Kaffees von Starbucks aus dem Kühlregal kaufen. Um 9 Uhr sind wir am
Parkplatz am Ende der Straße und machen uns wanderfertig. Wir wollen
zu den Mist Falls laufen. Die Wanderung ist mit 4,6 Meilen (6,3
Kilometern) one-way angegeben. 30 Minuten läuft man auf einem leicht
sandigen, ebenen Pfad durch das Tal umgeben von hohen Canyonwänden.
Dann geht es in den Wald. Nach weiteren 15 Minuten erreichen wir
einen Abzweig, der über eine Brücke über den Kings River führt. Wir
gehen jedoch in die andere Richtung nach links weiter. Jetzt sind es
noch 2,7 Meilen bis zum Ziel. Ab hier geht es teils leicht bergauf.
Wir begegnen einer Frau, die mit einem Packpferd und einem Muli den
Trail hinaufreitet. Und Volker hat eine Begegnung mit einer
Klapperschlange, die zum Glück glimpflich verläuft! Die Schlange hat
sich hinter einem Baumstamm versteckt und schlängelt sich dann über
den Weg ins Gebüsch. Einen Kolibri sehen wir auch noch. Gegen 11
Uhr, nachdem wir bereits zwei Stunden unterwegs sind, erreichen wir
den Fuß von Kaskaden und kleinen Wasserfällen, die ins Tal
hinunterrauschen. Nun geht es steiler bergauf. Man läuft über eine
Slickrockplattform mit tollen Ausblicken zurück ins Tal. An der
höchsten Stelle geht es noch ein Stück auf ebenem Pfad am Fluss
entlang weiter, bis man die Mist Falls erreicht, die mit einem
Schild gekennzeichnet sind. Der Wasserfall ist wunderschön, und man
steht dem Namen entsprechend im Sprühnebel, wenn man ihm näherkommt.
Wir laufen den Pfad noch ein Stück weiter bergauf, bis wir einen
schönen Ausblick erreichen, von dem man mit dem Wasserfall im
Vordergrund ins Tal schauen kann. Gegen 12 Uhr machen wir uns wieder
an den Abstieg. Dabei begegnet Volker einer buntgestreiften, kleinen
California Mountain Kingsnake! Diese wunderschöne Schlange ist zum
Glück ungiftig, aber leicht mit der ähnlich gefärbten, giftigen
Coral Snake zu verwechseln. Damit man es sich besser merken kann:
„Red touches yellow, dangerous fellow. Red touches black, friend to
Jack.” Oder “Red touches yellow, kills a fellow. Red touches black,
venom lack.” Das letzte Stück über den leicht sandigen Abschnitt,
der weitgehend in der Sonne liegt, zieht sich noch. Zum Glück weht
meist ein leichter Wind. Gegen 13.45 Uhr sind wir nach knapp fünf
Stunden wieder am Auto. Nach einer kurzen Pause fahren wir noch ein
kurzes Stück zurück zur Zumwald Meadow, und laufen dort den 1,5
Meilen langen Rundweg um die Wiese. Ein paar Leute, die wir
unterwegs treffen, erzählen, dass sich heute Vormittag ein Bär hier
irgendwo im Park herumgetrieben haben soll. Leider haben weder wir
noch sie ihn gesehen. Immerhin sehen wir noch einen Kolibri und
einige Schwalbenschwänze. Anschließend laufen wir noch den kurzen
Weg zu den Roaring River Falls, die um diese Zeit im Schatten
liegen. Dann machen wir uns endgültig auf die Rückfahrt, wobei wir
noch mal an ein paar Aussichtspunkten wie dem Junction View halten,
da sie jetzt besser im Licht liegen. Gegen 16.30 Uhr sind wir wieder
an unserer Cabin. Nach einer Dusche gehen wir wieder ins Village
Restaurant. Ich hatte zwar noch die Pinehurst Lodge etwas außerhalb
des Parks als Alternative rausgesucht, doch da wir keine Lust
hatten, noch einmal zu fahren und das Essen gestern unerwartet gut
war, bleiben wir lieber hier. Um 17.30 Uhr ist das Restaurant noch
nicht so voll. Diesmal nehmen wir beide das Chicken Marsala mit
Wildreis und Zucchini-Paprika-Gemüse (à $14), was auch recht gut
ist. Mit zwei Soft Drinks zahlen wir $36 plus Tip.
Gefahrene Meilen: 71 Gesehene Tiere: 2 Schlangen (und ein paar
Kolibris und Schwalbenschwänze) Übernachtung: Grant Grove Cabins
Kings Canyon National Park ($100 inklusive Tax)
Dienstag, 2.6. Yosemite National Park
Wetter: 22 °C, sonnig „Warum stirbt ein Mensch in
Chicago?“
Heute morgen ist es mit knapp 7 °C noch kühler. Wir frühstücken
wieder in unserer Cabin und checken aus. Es ist 7 Uhr. Wir fahren
runter nach Fresno, das wir nach einer Stunde erreichen, und gehen
dort einkaufen. In Oakhurst holen wir uns beim Starbucks im Vons
noch einen Kaffee. Kurz vor 11 Uhr erreichen wir die Sugar Pine
Railway bei Fish Camp und bekommen gerade die Abfahrt der alten
Dampflok mit. Kurz darauf passieren wir den Eingang zum Yosemite
National Park. Da wir noch den Nationalparkpass haben, brauchen wir
nicht die $30 Dollar Gebühr für 7 Tage zu zahlen. Bald biegen wir
auf die Glacier Point Road ab. 16 Meilen sind es bis zum Ende. Gegen
13 Uhr sind wir oben und genießen eine Weile den Rundumblick vom
Glacier Point ins Yosemite Valley, auf den Half Dome, die Vernal
Falls, Nevada Falls, Yosemite Falls und die zum Teil noch mit Schnee
bedeckten Berge der High Sierra. Ein bisschen voll, aber ansonsten
ist es sehr schön hier.
Dann fahren wir ein Stück zurück zum
Trailhead vom Sentinel Dome und Taft Point. Hier parken schon viele
Autos entlang der Straße, da der offizielle Parkplatz voll ist. Wir
finden noch eine Lücke und schnüren unsere Wanderstiefel. Es ist 14
Uhr, und zufällig startet gerade eine geführte Rangertour zum
Sentinel Dome, wo wir auch hin wollen. Da schließen wir uns doch
gerne noch an, zumal wir sonst nichts weiter geplant haben für
heute. Die Führung ist recht interessant und kurzweilig. Das können
die Amis immer gut. Als wir an einem toten Baum vorbeikommen, stellt
der Ranger die Frage, warum ein Mann in Chicago stirbt? Volker gibt
die richtige Antwort: Weil er alt ist. Der Ranger erklärt, dass das
der Zyklus der Natur ist. Irgendwann stirbt auch mal ein Baum. Aber
auch in den Zeiten der bereits vier Jahre andauernden Dürre ist die
Vegetation im Yosemite recht gut an die Bedingungen angepasst. Statt
30 Minuten sind wir letztendlich 1,5 Stunden unterwegs, bis wir den
Gipfel des Sentinel Domes (2476 m) erreicht haben. Der Weg steigt
stetig leicht an. Erst das Ende ist etwas steiler, wenn man den
Granithügel erklimmt. Von oben hat man eine grandiose Rundumsicht
auf das Yosemite Tal, die Yosemite Falls, den Nevada Fall und die
High Sierra. Der untere Teil der Yosemite Falls liegt bereits im
Schatten. Es ist 16 Uhr, als wir noch zum Taft Point aufbrechen. Für
den Verbindungstrail zwischen den beiden Aussichtspunkten von 2,7
Meilen benötigen wir eine Stunde. Der Weg führt anfangs eine Weile
bergab, dann wieder leicht bergauf. Man läuft durch Wald und an
einigen interessanten Felsbrocken vorbei mit ein paar schönen
Ausblicken ins Tal. Schließlich sind es noch 0,6 Meilen bis zum Taft
Point, die wir in 15 Minuten zurücklegen. Am Ende geht es noch mal
ein Stück bergab. Am Taft Point steht man dann an einer Abbruchkante
hoch über dem Yosemite-Tal. Das ist schon beeindruckend. Allerdings
liegen der El Capitan und die Westseite des Tals im Gegenlicht, und
die Yosemite Falls sind jetzt bereits im Schatten. Dies ist auf
jeden Fall eine Morning Location. Nun sind es noch 1,1 Meilen zurück
zum Auto, für die wir 30 Minuten brauchen. Um 18 Uhr machen wir uns
auf die restliche Fahrt hinunter ins Tal (unterwegs sehe ich noch
ein Reh) und zu unserer Unterkunft in El Portal, die wir eine Stunde
später erreichen. Für zwei Nächte haben wir uns in der Cedar Lodge
einquartiert. Für ein großes Zimmer mit zwei Queen-Betten,
Kühlschrank und Kaffeemaschine zahlen wir $159 zuzüglich Steuern.
Internet kostet extra. Das Motel hat einen Indoor- und einen
Outdoor-Pool, ein Restaurant und eine Bar mit Grill. Zum Abendessen
gehen wir in den Grill. Für zwei Burger (für jeweils $13 bzw. $14)
und Softdrinks zahlen wir $32. Ein Burger war leicht verkohlt, doch
als wir ihn zurückgehen lassen, bekommen wir ein komplett neues
Essen, und jetzt ist alles prima.
Gefahrene Meilen: 195 Gesehene Tiere: 1 Reh Übernachtung: Cedar
Lodge, El Portal ($159 plus Tax)
Mittwoch, 3.6. Yosemite National Park
Wetter: 28 °C, sonnig „Unter dem Regenbogen“
Wir frühstücken mit Cornflakes und Obst auf unserem Zimmer und
machen uns dazu einen Kaffee. Um 7.30 Uhr fahren wir dann wieder in
den Yosemite NP. Bis zum Parkeingang am Merced River braucht man von
der Cedar Lodge 10 Minuten. Wir fahren ins Yosemite Valley hinein
und parken am Curry Village. Der Parkplatz ist selbst um diese Zeit
schon ziemlich voll. Der Ranger erzählte uns gestern, es wäre jetzt
schon wochentags so voll, wie sonst immer nur im Juli! Wir nehmen
den kostenlosen Shuttle-Bus, der auch gerade um die Ecke biegt, und
steigen zwei Haltestellen weiter an der Nr. 16 wieder aus. Hier bei
Happy Isles startet der Mist Trail, den wir uns für heute
vorgenommen haben. Um 8.30 Uhr laufen wir los. Es geht zunächst auf
einem Teerweg bergauf, dann überquert man die Vernal Falls
Footbridge, von der man bereits einen ersten Blick auf die Vernal
Falls hat. Dann geht es über 600 Stufen entlang des Vernal Fall (97
Meter) nach oben. Nach den Regenfällen in den letzten Tagen kommt
trotz der anhaltenden Dürre recht viel Wasser den Berg hinunter, was
uns sehr freut. Wir laufen im Sprühnebel des Wasserfalls, der auch
schöne Regenbögen fabriziert. Der Wasserfall liegt um diese Uhrzeit
zwar noch im Schatten, aber es ist trotzdem toll, und vor allem ist
noch nicht so viel los. Nach einer Stunde haben wir das obere Ende
des Wasserfalls erreicht, wo wir eine kleine Pause machen. Wir essen
einen ersten Snack und werden gleich von Squirrels umlagert, die man
natürlich nicht füttern soll (damit sie nicht so gierig werden, und
gesund ist es für sie auch nicht)! Nach der Überquerung einer Brücke
am Emerald Pool und weiteren 30 Minuten Fußmarsch bergauf erreichen
wir das untere Ende des Nevada Falls (181 Meter Fallhöhe). Auch
dieser liegt jetzt noch im Schatten. Der Weg führt nun in
Switchbacks an der Seite des Nevada Falls nach oben. Nach 45 Minuten
und insgesamt 2,5 Meilen mit 610 Höhenmetern sind wir oben. Es ist
11 Uhr, und wir machen eine längere Pause und genießen die Umgebung.
Wenn der Wind weht, ist es hier oben im Schatten sogar recht kühl.
Aber es gibt auch viele Sonnenplätze. Nach einer Dreiviertelstunde
brechen wir wieder auf. Statt den gleichen Weg zurück nehmen wir die
längere Strecke über den John Muir Trail unter die Füße, der uns
nach 4 Meilen zurück ins Tal führen soll. Nach einem kurzen Anstieg
haben wir einen tollen Ausblick auf den Nevada Fall, der inzwischen
von der Sonne beschienen wird. Dann laufen wir gemütlich in vielen
Kehren bergab. Immer wieder gibt es schöne Ausblicke auf den Nevada
Fall und die Liberty Cap. Der Weg liegt noch größtenteils im
Schatten, was angenehm ist. Unterwegs sehen wir noch eine kleine
Garter Snake. Nach 1,5 Stunden sind wir wieder an der Weggabelung
zum Vernal Fall. Ich laufe ein kurzes Stück wieder hoch, denn dort
gibt es eine Stelle, an der ein paar Stufen näher zum Fluss
hinunterführen. Von dort hat man nun einen tollen Ausblick auf den
Vernal Fall, der in der Sonne liegt. Auf dem letzten Stück zurück
kommen uns nun viele Leute entgegen. Jetzt ist es richtig voll auf
dem Trail. Gegen 13.45 Uhr sind wir nach gut 5 Stunden wieder an der
Shuttle-Haltestelle. Der nächste Bus kommt gleich, und wir fahren
eine Station weiter bis zur Haltestelle Nr. 17 Mirror Lake. Dort
laufen wir den kurzen Trail von einer Meile one-way, der auf einer
alten Straße entlang führt. Wir finden auch eine Stelle, wo sich die
umgebenden Berge im See spiegeln. Aber ansonsten weht an leichter
Wind, und es ist auch recht viel los hier. Wir laufen bald zurück,
und nehmen den nächsten Shuttle zum Yosemite Village, wo wir die
Ansel Adams Gallery besuchen, einen Kaffee trinken und ein Eis
essen. Dann nehmen wir wieder den Shuttle und steigen zwei
Haltestellen weiter am Trailhead zu den Lower Yosemite Falls aus.
Hier laufen wir den kurzen Rundweg (30 Minuten) zu den Falls, die
relativ viel Wasser führen. Es gibt Jahre, in denen sie bis August
ausgetrocknet sind. Vor 17 Jahren im September 1998, als wir auf
unserer ersten gemeinsamen USA-Reise hier waren, hatten sie auch
noch Wasser, aber weniger als jetzt. Wegen der Dürre und den
ausgebliebenen Schneefällen hätten wir diesmal auch nicht mit viel
Wasser gerechnet, aber wahrscheinlich hatten wir Glück, dass es
kürzlich doch mal wieder geregnet hatte. An der Brücke unterhalb der
Wasserfälle ist Massenauflauf. Wir halten uns nicht lange auf.
Zurück an der Bushaltestelle, laufen wir einen Pfad quer über die
Wiese auf die andere Seite, um den nächsten Shuttle zurück zum Curry
Village abzupassen. Um 17 Uhr sind wir wieder am Auto. Wir reihen
uns in die Schlange der Fahrzeuge ein, die nun den Park verlassen.
Unterwegs sehen wir noch drei Rehe. Mittlerweile sind Wolken
aufgezogen, und morgen soll es möglicherweise Gewitter geben. Nach
einer Stunde sind wir wieder an der Cedar Lodge. Zum Abendessen
gehen wir wieder in die Canyon Bar & Grill. Für zwei Chicken Strip
Baskets (à $11) und zwei Softdrinks zahlen wir $29. Das Essen war
einfach aber gut.
Gefahrene Meilen: 41 Gesehene Tiere: eine
Schlange, drei Rehe (und ein paar Squirrel) Übernachtung: Cedar
Lodge, El Portal ($159 plus Tax)
Donnerstag, 4.6. Yosemite National Park, Tioga Pass, Mono
Lake, Devil's Postpile
Wetter: morgens sonnig, mittags Wolken, nachmittags zum Teil
Regen, 10 °C „Auf den Gipfel trotz Gewitterwarnung“
Nach dem anstrengenden Tag gestern schlafen wir heute etwas länger.
Wir frühstücken wieder auf unserem Zimmer, und um 8.30 Uhr checken
wir aus. Es geht noch einmal in den Yosemite NP, wo wir Richtung
Tioga Pass abbiegen. Der erste Teil der Straße, die meist lange
eingeschneit ist, verläuft unspektakulär durch Wald. Dieses Jahr hat
es sehr wenig geschneit, und die Straße wurde bereits am 4. Mai
geöffnet, zwischenzeitlich aber noch mal für ein paar Tage gesperrt,
wegen erneuten Schneefalls. Erst kurz vor dem Olmsted Point wird die
Landschaft offener und damit interessanter. Am Olmsted Point steht
man in einer tollen Felsenlandschaft mit Blicken ins Yosemite Valley
und auf den Half Dome. Hier oben ist es mit 10 °C ziemlich frisch.
Immerhin befinden wir uns auf ca. 9000 Fuß d.h. 2700 Metern Höhe. Es
ist 11 Uhr. Nun ist es nicht mehr weit bis zu den Tuolumne Meadows,
die sogar noch von Bergen mit Schnee drauf umgeben sind. Wir fragen
hier im Visitor Center nach Wanderungen in der Umgebung. Den
Lembert
Dome hatten wir bereits auf dem Schirm. Die Rangerin empfiehlt uns
den kürzesten Weg ab dem Dog Lake Parkplatz, da für den Nachmittag
Gewitter vorhergesagt sind. Der Weg führt recht steil durch Wald
bergauf. Aber schon nach etwa einer halben Stunde sind wir am
Abzweig zum Dog Lake. Wir halten uns links und erreichen bald die
Baumgrenze und den Lembert Dome. Nun ist es nur noch ein kurzer
Aufstieg über den Fels. Hierzu sollte man allerdings nicht
höhenängstlich sein, denn es geht steil abwärts. Nach insgesamt
einer Dreiviertelstunde sind wir oben und haben eine tolle Aussicht.
Das Wetter hat sich langsam etwas zugezogen, und es gibt nur noch
wenige Wolkenlücken. Als wir wieder absteigen, ist die Sonne für den
Rest des Tages weitgehend verschwunden. Gegen 12.45 Uhr sind wir
wieder am Auto. Laut GPS haben wir 3,2 Kilometer zurückgelegt und
240 Höhenmeter überwunden. Wir fahren ein kurzes Stück zurück zum
Picknickplatz am Fuß des Lembert Domes und machen Lunch. Als wir den
Yosemite NP durch den Ostausgang am Tioga Pass verlassen, haben wir
nur noch 5 °C, und es fängt an zu regnen. Am Mono Lake sieht es
zunächst noch besser aus. Gegen 14 Uhr sind wir an den South Tufas.
Hier gilt der Nationalparkpass. Rings um den See sieht man dunkle
Regenwolken. Wir laufen schnell zu den Tufas, um ein paar Fotos zu
machen. In der Ferne grollt jedoch der Donner, und die ersten
Regentropfen fallen, so dass wir bald zum Auto zurücklaufen. Wir
fahren dann Richtung Mammoth Lakes, wo wir übernachten wollen. Gegen
16.30 Uhr kommen wir dort an und beschließen, noch zum
Devil's
Postpile National Monument zu fahren. Der obligatorische
Shuttle-Service beginnt erst in 10 Tagen, so dass wir die enge,
kurvige Zufahrtsstraße noch selbst unter die Räder nehmen können.
Das Wetter sieht in der Richtung noch ganz OK aus, und wir haben
Glück, denn es bleibt tatsächlich trocken. Der Trail zu den
Basaltsäulen ist nur 0,4 Meilen lang. Wir laufen auch noch den
kurzen Loop, um die Säulen von oben zu sehen. Die Wabenstrukturen
sehen schon ziemlich interessant aus, aber am beeindruckendsten
finden wir die Formation von unten. Schade nur, dass die Sonne nicht
scheint, so wirkt alles etwas blass. Außerdem ist es mit 5 °C
ziemlich kühl. Für die Rainbow Falls, eine 1,3 Meilen one-way
Wanderung ab dem nächsten Parkplatz, wird es leider zu spät, und das
Wetter zieht sich auch wieder zu. Wir fahren zurück nach Mammoth
Lakes und checken im Motel 6 ein. Es ist 17.40 Uhr. Das Motel hat
renovierte Zimmer. Wir zahlen $71 plus Tax für zwei Doppelbetten,
Kühlschrank und Mikrowelle plus $3 für den Internetzugang. Zum
Abendessen gehen wir ins Good Life Café. Für ein New York Steak mit
Baked Potatoe und Mahi Mahi mit Reis und gedünstetem Gemüse und zwei
Getränken zahlen wir $38 plus Tip.
Gefahrene Meilen: 158 Gesehene Tiere: leider keine (hatten ja noch
auf Bären im Yosemite oder in Mammoth Lakes gehofft, auch auf dem
Motelparkplatz sollen schon welche gesehen worden sein)
Übernachtung: Motel 6 Mammoth Lakes ($71 plus Tax)
Freitag, 5.6. High Sierra Wetter: vormittags leicht
bewölkt, nachmittags Regen, bis zu 24 °C „Petroglyphen und Säulen
am See“
Heute stehen wir wieder etwas früher auf. Wir frühstücken mit
Cornflakes und frischem Obst auf unserem Zimmer. Kaffee bekommen wir
an der Motelrezeption. Es sind 7 °C, als wir um 7.15 Uhr losfahren.
Wir fahren nach Süden und kommen an der Abfahrt zum Convict Lake
vorbei. Es sind nur zwei Meilen one-way bis zum See, der wunderschön
im Morgenlicht liegt, mit den Bergen dahinter. Dort legen wir dann
gleich mal einen Fotostop ein. Wenig später biegen wir bei Tom's
Place auf die Owens Gorge Road ab, die uns zu den
Crowley Lake
Columns führt. Schließlich geht es auf eine Dirt Road, die bis auf
einen steilen Hügel mit tiefen Kuhlen, gut zu fahren ist. Unser
dickes Auto pflügt sich mit Allrad problemlos den Hügel hinauf.
Einmal biegen wir versehentlich nach links ab, doch das war der
falsche Weg, also wieder zurück. Kurz vor Schluss teilt sich die
Straße in drei Spuren. Wir nehmen die mittlere, die uns bis oberhalb
des östlichen Seeufers mit den Säulen führt. Um 8.15 Uhr sind wir
dort. Nun läuft man noch etwa 70 Höhenmeter den Hügel hinab bis zum
See. Der Weg ist nur ein Trampelpfad. Nach gut 5 Minuten sind wir
unten. Die hohen Säulen sind beeindruckend, liegen so früh am Morgen
allerdings noch im Schatten. Es dauert etwa 10 Minuten, den Hügel
wieder emporzukraxeln. Um 9 Uhr sind wir wieder zurück auf der
US-395. In Bishop tanken wir noch einmal voll und gehen im Vons
einkaufen. Dann fahren wir die ungeteerte Chalk Bluff Road bis zum
inoffiziellen Trailhead des Sky Rocks. Es ist 10.40 Uhr. Zwei Leute
laufen bereits vor uns den steilen Abhang hinauf. Schätzungsweise
sind es 100 Höhenmeter. Nach 10 Minuten sind wir oben. Dort treffen
wir auf das amerikanische Ehepaar, das auch auf der Suche nach dem
Sky Rock ist, aber nicht genau weiß, wo sie ihn finden sollen. Wir
haben zumindest die GPS-Koordinate. Es sind noch etwa 200 Meter.
Dann haben wir die Stelle ausgemacht und suchen uns einen Weg durch
die vielen Felsen nach oben. Dabei sehe ich eine Schlange im Gebüsch
verschwinden. Es war zumindest keine Klapperschlange. Schließlich
stehen wir unterhalb des Sky Rocks. Am besten sieht man ihn von
oben, d.h. wenn man darauf steht, aber es ist sehr schwierig, hinauf
zu gelangen. Mit einer Steinkonstruktion und gegenseitigen Hilfen
schaffen wir es dann doch. Das Panel ist wirklich beeindruckend, und
toll sind auch die noch leicht mit Schnee bedeckten Bergen dahinter.
Offenbar hat der gestrige Regen auch noch für eine frische
Puderschicht gesorgt. Für das ältere Ehepaar ist es zu schwierig,
auf den Fels hinauf zu klettern. Sie geben sich mit etwas weiter
entfernten Fotos zufrieden. Wir suchen und finden dann noch das 13
Moon Panel, das einfacher zu erreichen ist, und zeigen den beiden
den Weg dorthin. Dann machen wir uns auf den Rückweg, und sind um 12
Uhr wieder am Auto. Dort haben wir jetzt 24 °C. Nun fahren wir auf
die ebenfalls ungeteerte Fish Slough Road, um weitere Petroglpyen zu
entdecken. Der erste Haltepunkt sind die Chidago Canyon Petroglyps,
hinter einem Zaun neben der Straße. Bald darauf kommen wir zu den
Red Canyon Petroglyphs. Offenbar soll es noch ein drittes Panel in
einer Alkove geben, das am beeindruckendsten sein soll, doch wir
biegen in den Red Rock Canyon ab, und verpassen es somit.
Mittlerweile sind dunkel Wolken aufgezogen, und als wir gegen 13.30
Uhr die geeterte Benton Crossing Road erreichen, fängt es an zu
regnen. Wir biegen noch zu den Benton Hot Springs ab, und entdecken
einen historischen Ort, aber keine heißen Quellen. Nun fängt es an
zu schütten, und wir hören Donnergrollen, und sehen ab und an Blitze
über den Horizont zucken. Es sind nur noch 10 °C.
Um 14.30 Uhr sind
wir noch einmal bei den South Tufas am Mono Lake, aber leider wieder
mit äußerst bescheidenem Wetter. Wir machen hier erst mal eine Essenspause, und beschließen dann, nicht noch einmal zum See zu
laufen. Auch auf einen Besuch der Ghost Town Bodie am Ende einer 13
Meilen langen Schotterpiste verzichten wir, denn im Regen macht es
keinen Sinn. Außerdem ist es schon 15.40 Uhr, und uns steht noch
eine längere Autofahrt bevor. Immerhin haben wir Bodie schon vor 17
Jahren besucht, so dass der Verzicht nicht ganz so schwer fällt. Es
geht weiter Richtung Norden nach Carson City. Um 16 Uhr fahren wir
über den Devil's Gate Summit auf etwa 7500 Fuß (2300 Meter). Dort
haben wir 4 °C, Schneeregen, und ab und zu zucken Blitze über den
Himmel. Kurz vor der Grenze nach Nevada am Topaz Lake, hört der
Regen dann erst mal auf. Aber schon bald tröpfelt es wieder ein
wenig. Wir vertrödeln etwas Zeit im Walmart und bei Starbucks in
Gardnerville. Dann fahren wir noch nach Genoa, Nevada's Oldest
Settlement von 1851.
Kurz vor 19 Uhr erreichen wir das Motel 6 in
Carson City. Für $50 plus Tax bekommen wir ein Zimmer mit zwei
Doppelbetten, Kühlschrank, Mikrowelle und kostenlosem WiFi. Zum
Abendessen fahren wir ein kurzes Stück zum Applebee's. Für 3-Cheese
Chicken Penne und BBQ Ribs mit zwei Ceasar Salads (Menü zu zweit)
und zwei Getränken zahlen wir $31 plus Trinkgeld.
Gefahrene Meilen: 281 Gesehene Tiere: eine Schlange (kurz)
Übernachtung: Motel 6 Carson City ($50 plus Tax)
|
|