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USA 2006
Red Rocks Tour

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Samstag, 13. Mai – Grand Canyon
Wetter: ca. 30 °C, morgens bewölkt, nachmittags sonnig
Gefahrene Meilen: 201
Übernachtung: Holiday Inn Express, Page

Zum Frühstück und zum Mitnehmen kauften wir uns etwas im Laden der Cameron Trading Post. Um 8 Uhr machten wir uns auf den Weg. Nach 40 Minuten erreichten wir den East Entrance des Grand Canyon National Parks. Die Parkgebühr hat sich dieses Jahr von $20 auf $25 erhöht, aber wir haben ja unseren Nationalparkpass. Wir hielten an fast jedem Aussichtspunkt, gegen 11 Uhr kamen wir dann im Grand Canyon Village an. Dort gibt es auch einen gut sortierten Supermarkt. Während es morgens noch ziemlich bewölkt war, hatten wir mittags beste Fernsicht. Es waren bestimmt an die 30 °C. Da man ab hier mit dem Auto nicht weiterkommt, nahmen wir noch den Shuttle zum Maricopa Point und liefen von dort zum Powell Point (der Weg ist leider nicht so schön, da man um die alte Mine herumlaufen muss, erst danach führt der Trail direkt am Rim entlang) und Hopi Point. Die restliche Strecke bis Hermits Rest schenkten wir uns, letztendlich sind die Ausblicke ja meist doch sehr ähnlich, und es hätte uns mit dem Shuttle Bus einfach zu lange gedauert. Der Bus auf der Rückfahrt war so voll, dass einige Leute auf den nächsten Bus warten mussten. Demnächst soll es ein neues Mass Transportation System geben, so dass man überhaupt nicht mehr selbst am Rim entlangfahren kann. Angesichts der Massen von Leuten und begrenzten Parkkapazitäten macht es sicher Sinn, aber es erfordert auch einen wesentlich höheren Zeitaufwand, um die einzelnen Aussichtspunkte zu besuchen. Der Vorteil ist, dass man an einem Aussichtspunkt aussteigen und bis zum nächsten laufen kann. Der Zug aus Williams war inzwischen auch angekommen, und wir machten noch ein Foto. Wir sahen auch ein paar der hier wieder angesiedelten Kondore über der Bright Angel Lodge kreisen.

Um 13.30 Uhr machten wir uns schließlich auf den Rückweg. Ohne Stops brauchten wir bis zum East Entrance 45 Minuten. Wir machten noch eine kurze Pause im öffentlichen Garten der Cameron Trading Post. Von dort waren es noch 80 Meilen bis Page, wo wir gegen 16.30 Uhr ankamen. Wir checkten im recht zentral gelegenen Holiday Inn Express ein, wo wir für 3 Nächte mit King Size Bed vorgebucht hatten. Wir fragten noch, ob es möglich wäre, stattdessen zwei Queen Size Betten zu bekommen, aber das Hotel ist ausgebucht. Wir hatten schon bei der Buchung Mitte April gemerkt, dass es offensichtlich knapp wurde. Der Montag schien zunächst ausgebucht zu sein, dann hatten wir aber doch noch Glück. Zwei Wochen vorher hätten wir allerdings noch ca. 10 Dollar pro Übernachtung weniger bezahlt! Jetzt bekamen wir für $81 (ohne Tax) ein großes Zimmer mit W-LAN und Coffee Maker. Es gibt aber auch 24 Hours Complimentary Coffee im Frühstücksraum. Ein Luxury Continental Breakfast ist inbegriffen, und einen Pool gibt es auch.

Zum Abendessen waren wir mit Eva und André, die an diesem Abend im gleichen Hotel abgestiegen waren, im Ken’s Old West, wo am Samstagabend eine Live-Band Country Songs aufspielte. War mal ganz witzig. Leider gab es nur wenige preiswerte Gerichte. Der Burger und die Suppe waren jedoch gut, die Salatbar war nicht ganz so empfehlenswert (oder wir waren gegen 19.30 Uhr schon zu spät dran). 15% Trinkgeld wurden auf die Rechnung gleich draufgeschlagen. Das ist uns in diesem Urlaub nur hier passiert.

Sonntag, 14. Mai – The Wave
Wetter: ca. 32 °C, morgens sonnig, nachmittags leicht bewölkt
Gefahrene Meilen: 89
Übernachtung: Holiday Inn Express, Page

Am 14.5. stand das Highlight unserer Reise an: „The Wave“! Wir hatten es geschafft, einen Permit für die Coyote Buttes North über das Internet zu bekommen. Das Wetter spielte auch mit, also stand unserer Wave-Begehung nichts mehr im Weg. Wir wachten nach Utah-Zeit auf, also kamen wir nach Arizona-Zeit früh los: 7.15 Uhr. Für die Paria Contact Station war es bereits 8.15 Uhr, da sie sich in Utah befindet. Aber da wir unsere Permits mit Wegbeschreibung in der Tasche hatten, brauchten wir dort nicht hin. Frühstück gab es bereits ab 7 Uhr, es war gut: warme Cinnamon Rolls, Toast, Bagel, verschiedene Cereals, Muffins, Äpfel, Bananen, Kaffee, Tee, Hot Chocolate. Wir fuhren auf die 89 in Richtung Kanab und bogen ein paar Meilen hinter der Paria Contact Station in einer Kurve auf die Houserock Valley Road ein, die bei Trockenheit zwar auch mit Normal-PKWs befahrbar ist, aber bei Nässe auch für Allradfahrzeuge unpassierbar wird. Eine Stunde nach Abfahrt kamen wir am Wire Pass Trailhead an. Ein paar Autos standen schon dort. Es war sonnig, und es wehte ein leichter angenehmer Wind. Bis zur Wave liefen wir 1,5 Stunden. Die nicht markierte Strecke war sehr abwechslungsreich, aber es gab kaum Schatten. Wir orientierten uns immer wieder an den Fotos auf der Wegbeschreibung. Unterwegs begegnete uns ein Ranger, der die Permits kontrollierte. Er gab uns noch den Tipp, nicht die Sanddüne am letzten Stück vor der Wave hinaufzulaufen, wie es in der Beschreibung angegeben war, sondern über die Felsen daneben, sonst ist man schon zu kaputt, wenn man oben ankommt.

Der erste Eindruck von der Wave war bereits überwältigend. Das Spiel der Farben und Formen ist einzigartig (360° Bild). Wir trafen ein paar Amerikaner und zwei deutsche Pärchen, aber nicht alle der 20 Permit-Besitzer des Tages sind uns begegnet. Am Hauptbereich der Wave hatten sich drei professionelle Fotografen aufgebaut, so dass man die Wave erst nicht ohne Personen von oben fotografieren konnte, aber ansonsten konnte man sich arrangieren und später waren sie weg. Ein deutsches Pärchen hatte die Permits am Tag zuvor über die Verlosung in der Paria Contact Station bekommen. Sie erzählten, dass sich 50 Leute dafür angestellt hätten. So viele waren bisher wohl noch nie dort! In den Tagen davor sollen es um die 30 gewesen sein. Wir kletterten ein bisschen herum, fanden die Second Wave und stiegen bis zum Melody Arch hoch, der nicht ganz so einfach zu finden war. Der Weg vom Top Rock wieder nach unten erwies sich dann auch noch mal als ziemlich steil. Wir haben die Brain Rocks und den Hamburger gesehen, aber bis zum Big Mac sind wir nicht mehr gelaufen. Insgesamt waren wir drei Stunden vor Ort. Gegen 13 Uhr machten wir uns auf den Rückweg, obwohl man sich hier sicher noch einiges an faszinierenden Felsformationen hätte anschauen können. Mittlerweile war es bis zu 32 °C heiß, aber langsam kamen Wolken auf.

Auf dem Hinweg sollte man sich ein paar Mal umschauen und versuchen zu merken, wo es langgeht, denn teilweise war der Rückweg nicht ganz so einfach zu finden, vor allem die Stelle für den letzten Abstieg. Das letzte sandige Stück bevor es wieder in den Wash geht, war noch sehr anstrengend. Insgesamt haben wir zu zweit knapp vier Liter Wasser getrunken, sechs hatten wir dabei. (2008 durften wir die Wave ein zweites Mal besuchen!) Gegen 16 Uhr waren wir wieder in Page, und der Pool wurde noch ausprobiert. Das Wasser war sehr kalt (wohingegen der Pool im La Quinta Inn in Moab anscheinend beheizt war), und in der Sonne wurde man noch gebraten. Diesmal ging’s zum Abendessen zu Fuß ins um die Ecke gelegene Fiesta Mexicana, das auch von der Hotelrezeption empfohlen wurde. Der Service war superschnell (fast schon zu schnell), aber das Essen war sehr gut. Für 2 Burrito-Gerichte und 2 Orangensäfte zahlten wir $27 mit Trinkgeld.





Montag, 15. Mai – Wahweap Hoodoos – Toadstool Hoodoo – Paria Movie Set – White Rocks
Wetter: ca. 32 °C, sonnig
Gefahrene Meilen: 154
Übernachtung: Holiday Inn Express, Page

Heute war Hoodoo-Tag. Zunächst mussten wir die Schlacht am Frühstücksbüffet hinter uns bringen. Der Nachteil der großen Hotelketten ist, dass hier auch Reisebusse absteigen. Das macht sich dann insbesondere beim Frühstück (falls vorhanden) bemerkbar. Jetzt wurde das Frühstücksbüffet schon zum zweiten Mal (1x bereits in Moab) von einer französischen Reisegruppe gestürmt. Nichts gegen die Franzosen an sich, aber es herrscht Chaos und mit der Ruhe ist es vorbei!

Wir fuhren wieder früh los: 7.45 Uhr. Der Himmel war strahlend blau bei bald 30-35 °C. Immerhin wehte meist noch ein angenehmer Wind. Es ging wieder auf die 89 Richtung Kanab. Zunächst wollten wir versuchen, die Wahweap Hoodoos zu finden. Anscheinend ist die von uns gewählte Variante kein offizieller Weg, und die Ranger wollen nicht, dass man dort langfährt, aber wir wollten uns 8 Meilen Fußmarsch (hin und zurück) ab Big Water ersparen – und was nicht offiziell verboten ist... Eigentlich steht es ja immer dran (Private – No Trespassing), wenn man irgendwo nicht langfahren darf. Zwischen Milemarker 17 und 18 bogen wir also um 8.15 Uhr auf die Cottonwood Canyon Road ein. Nach ca. 1,4 Meilen ging es rechts auf die BLM 431. Nach 4 Meilen auf dieser Straße kamen wir hinter einer Wash-Durchquerung an eine Kreuzung der BLM 431/430. Wir fuhren auf der 431 rechts weiter. Kurz darauf kam das erste geschlossene Gatter. Diese Zäune sollte man nach Durchfahrt immer so hinterlassen, wie man sie vorgefunden hat. Hier weideten auch ein paar Rinder. Also durch und wieder zumachen. Wir folgten nun immer der Hauptroute. Wir navigierten noch durch 2 weitere Gatter: eins offen, eins zu. Kurz vorm Ziel geht noch eine Dirt Road nach rechts ab, die zum sogenannten Sidestep Canyon führt, was jedoch nicht ausgeschildert ist. Wir fuhren weiter geradeaus. Nach ca. 10 Meilen ab der CCR geht es ziemlich steil in eine Senke hinunter, dann folgte noch mal ein Gatter, das offen war. Dahinter stellten wir unser Fahrzeug ab und machten uns zu Fuß auf den Weg. Es war kurz vor 9 Uhr. Theoretisch könnte man zwar im Flussbett noch weiterfahren, aber das erschien uns dann doch zu haarig. Wir gingen etwa eine Meile nach Süden durch den Wash immer auf eine weiße Felswand zu, wobei man auch noch mal durch einen Zaun musste. Im ersten kleinen Seitental nachdem man die Felswand umrundet hat, ist noch nichts zu sehen, aber man sieht rechts einen Trampelpfad hochgehen. Im nächsten Seitental erschienen dann schon die bekannten White Ghosts. Nach knapp 20 Minuten Fußmarsch standen wir direkt davor. Es soll noch zwei weitere Täler geben, aber die schönsten Hoodoos sollen in diesem Seitental stehen. Also machten wir uns gar nicht weiter auf die Suche. Das beste Licht hat man wohl am Vormittag, da die Hoodoos sonst bald im Schatten liegen. Um kurz nach 10 Uhr waren wir wieder am Auto. Auf dem Rückweg kamen uns noch 3 weitere SUVs mit (wie es aussah) Touristen entgegen. Ganz so einsam wie wir dachten, war es hier also doch nicht. Um 10.50 Uhr bogen wir wieder auf die 89 ein.

Weiter ging es zu den Paria Rimrocks mit dem markanten Toadstool Hoodoo. Am Milemarker 19, ca. 1,5 Meilen östlich der Paria Contact Station, wo die Stromleitungen nach Norden abknicken, gibt es einen Parkplatz am Trailhead, der jedoch nicht gekennzeichnet ist. Man passiert eine Lücke im Zaun und trägt sich ins Trailhead Register ein. Nun wendet man sich nach Norden und geht immer im Wash bzw. auf dem Trampelpfad direkt daneben. Nach 15 Minuten waren wir bereits am Toadstool Hoodoo. Das beste Licht soll man wohl am Nachmittag haben, aber auch am späten Vormittag sah er ganz gut aus. In westlicher Richtung soll es noch ein paar weiße Hoodoos geben, aber dort sind wir nicht mehr hingelaufen, da wir erst nachher noch mal davon gelesen hatten. Um 11.45 Uhr waren wir wieder am Auto.

Nun fuhren wir zum Paria Movie Set. Am Milemarker 30, nicht weit hinter der Houserock Valley Road geht rechts eine gute Dirt Road ab, die auch problemlos mit einem normalen PKW zu befahren ist. Es war kurz nach 12 Uhr, und 10 Minuten später waren wir bereits am nachgebauten Movie Set. Die Originalgebäude wurden 1998 von einer Überschwemmung in Mitleidenschaft gezogen und abgebaut. Zuletzt entstand hier ein Film mit Clint Eastwood. Den neu gebauten Gebäuden fehlte das Flair der Vergangenheit. Im August 2006, nur ein paar Monate nach unserem Besuch, fielen sie einem Feuer zum Opfer! Aber allein schon die schöne Landschaft lohnt die Anfahrt. Die Felsen rund um die Film Location erstrahlen in allen Farben! Von der ursprünglichen Paria Townsite ist nur noch ein uninteressanter Friedhof ein Stück weiter die Straße hinunter erhalten geblieben.

Zurück auf der 89 fuhren wir wieder in Richtung Page. Wir wollten noch bei den White Rocks vorbeischauen. Kurz hinter Church Wells geht am Milemarker 13 links eine nicht bezeichnete Dirt Road ab, die schließlich in die BLM 435 übergeht. Gegen 13 Uhr bogen wir hier ein. Die Straße ist in gutem Zustand und könnte auch mit 2WD befahren werden, bis auf 2 Sandhügel kurz vor Schluss, würde ich sagen, wo die Straße auch in eine ATV-Piste übergeht. Manchmal kann es wohl auch schlammig werden, aber bei uns war alles trocken. Wir passierten ein Gatter und einen Zaun, aber alles war offen. Schon von weitem sieht man die weißen Felsen, und man kann einige Hoodoo-Formationen erkennen. Man fährt an mehreren Seitentälern vorbei. Eigentlich braucht man gar nicht aus dem Auto auszusteigen. Die Straße endet irgendwann nach ca. 5 Meilen. Wir kamen an ein paar kleineren Hoodoos vorbei, verglichen mit den White Ghosts waren sie aber nicht mehr sonderlich beeindruckend. Der Abstecher war ganz nett, ist aber meiner Meinung nach kein Muss, vielleicht als Alternative für die Wahweap Hoodoos. Nach einer halben Stunde waren wir wieder auf der 89.

Wir fuhren noch zum Lone Rock, einem riesigen Felsen, der im Wasser des Lake Powell steht. Man muss eine Day Fee entrichten oder den National Parks Pass vorweisen. Anschließend ging es noch zum Wahweap Scenic View, auch an der 89, von wo man auf den Lake Powell hinunterschaut. Am Nachmittag steht das Licht besser als am Vormittag. Zuletzt bogen wir noch auf den Scenic View Drive in Page ab, von wo man auf den Glen Canyon Staudamm blicken kann, nachdem man zum Aussichtspunkt hinuntergeklettert ist. Um 14.45 Uhr waren wir zurück in Page.

Zum Abendessen gingen wir ins Bella Napoli, wo für $10 ein All-you-can-eat Buffet inklusive Getränken angeboten wurde. Geschmacklich war es ganz gut. Die Suppen und die Salatbar waren gut. Nudeln und Pizza hätten aber mal nachgelegt werden können, das war reichlich knapp. Obwohl mittlerweile Wolken aufgezogen waren, fuhren wir anschließend noch zum Antelope Point, um den Sonnenuntergang zu sehen. Allerdings steht man hier doch ziemlich tief, so dass man keinen sehr guten Blick hat. Auch hier braucht man den National Parks Pass, allerdings machten die Parkwächter gerade Feierabend. Sonnenuntergang nach Arizona-Zeit war gegen 19.30 Uhr.

Von Page aus kann man auch einen Schiffsausflug auf dem Lake Powell zur Rainbow Bridge, einem riesigen Felsbogen auf Indianerland unternehmen. Die 7,5-stündige Tour soll jedoch über $100 pro Person kosten.

Dienstag, 16. Mai – Lower Antelope Canyon – Horseshoe Bend – Johnson Canyon Movie Set – Coral Pink Sand Dunes
Wetter: ca. 25-30 °C, vormittags sonnig, nachmittags bewölkt
Gefahrene Meilen: 251
Übernachtung: Bob Bon Inn, Kanab

Am Dienstag machten wir uns um kurz nach 8 Uhr auf den Weg. Wir fuhren auf die 98 Richtung Kayenta zum Lower Antelope Canyon. Kurz vor dem Kraftwerk geht es rechts zum Upper Antelope Canyon. Hier kommt man allerdings nur mit den Navajos hin, der Einstieg ist zwar einfacher, aber der Aufenthalt ist begrenzt, und man sollte am besten zur Mittagszeit dort sein, wenn die Sonnenstrahlen in den Canyon scheinen, die sogenannten „Beams“. Wir entschieden uns jedoch für den Lower Antelope Canyon, der bis auf die Beams spektakulärer sein soll. Hierzu biegt man vorm Kraftwerk links in Richtung Antelope Point ab. Kurz darauf geht es wieder links. Man zahlt pro Person $6 Fee für die Betretung von Navajo-Land und $15 für die Betretung des Canyons (wenn man beide Canyons an einem Tag besucht, spart man die Navajo-Gebühr, die man dann nur 1x zahlen muss). Der Canyon ist ab 8 Uhr geöffnet. Das beste Licht zum Fotografieren, wie wir u.a. vor Ort gehört haben, hat man hier früh morgens oder am späteren Nachmittag, wenn noch nicht so viel Licht in den Canyon einfällt. Für gute Bilder braucht man auf jeden Fall ein Stativ, da es unten im Canyon ziemlich dunkel ist und man die besten Bilder ohne Lichteinfall macht, da sonst die Kontraste zwischen hell und dunkel zu groß sind. Wir waren von 8.30 Uhr bis 10.30 Uhr dort, es wurde jedoch kein Zeitlimit erwähnt. Es waren auch nur relativ wenige Leute dort, so dass man weitgehend in Ruhe fotografieren konnte. Um in den Canyon hineinzugelangen, geht man ein paar Meter vom Parkplatz einige Leitern hinunter. Zwischendurch wird der Canyon relativ eng, aber es war kein Problem, sich mit Rucksack, Kamera und Stativ hindurchzuquetschen. Am Ende führt dann noch mal eine Leiter nach oben. Man kann oben herum oder wieder durch den Canyon zurückgehen. Unten war es noch recht kühl, während man oben schon wieder in der Hitze stand. An meinem Geburtstag 1997 sind 11 Touristen im Canyon bei einer plötzlichen Flash Flood ertrunken. Am Eingang steht eine Gedenktafel.

Anschließend fuhren wir zur 89 und parkten am Trailhead zum Horseshoe Bend Overlook. Den Sandhügel rauf und runter zu laufen war in der Hitze kein besonderes Vergnügen, aber allzu weit war es zum Glück nicht, vielleicht eine halbe Meile. Das Licht war am Vormittag optimal, am Nachmittag soll die Flussbiegung im Schatten liegen. Nach einer halben Stunde waren wir wieder am Auto, so dass wir uns um 11.15 Uhr auf die Weiterfahrt machten. Um nach Kanab zu kommen, wollten wir über die Alt 89 fahren, den Vermillion Cliffs Scenic Highway. Es geht an der historischen Navajo Bridge vorbei, die sich über den Marble Canyon mit dem Colorado spannt, und an den Cliff Dwellers, wo sich in den 30ern Leute in Felsenwohnungen niedergelassen hatten. Kurz hinter dem südlichen Ende der Houserock Valley Road (21 Meilen sind es von hier bis zum Wire Pass) fährt man von 4000 auf 8000 Fuß Elevation hoch, und es gibt noch einen Aussichtspunkt zurück auf die Vermillion Cliffs und die Ebene. In der Ebene geht noch eine Dirt Road ab, wo man anscheinend Bisons beobachten kann. Bald kommt man nach Jacob Lake, wo sich der Abzweig zum North Rim des Grand Canyons befindet. Insgesamt ist die Alt 89 an sich aber auch nicht schöner zu fahren als die nördlichere Route über die 89. Je mehr wir uns Kanab näherten, desto dunkler wurden die Wolken. In der Ferne blitzte es.

Um 14.15 Uhr Arizona-Zeit (15.15 Uhr Utah-Zeit) kamen wir in Kanab an. Es war kein Problem, ein Zimmer im Bob Bon Inn zu bekommen. Es ist recht groß, mit 2 Betten, Kühlschrank und Mikrowelle für $66 inklusive Tax. Nur der kleine Pool sah zur Zeit nicht besonders sauber aus. Noch hielt sich das Wetter. Wir machten uns direkt noch mal auf den Weg in den Johnson Canyon, 10 Meilen östlich von Kanab an der 89. Nach etwa 5 Meilen ab dem Abzweig sieht man das Johnson Canyon Movie Set auf der rechten Seite liegen. Die Gebäude sind schon halb verfallen und leider nicht zugänglich, sehen aber aus, wie man sich eine alte Ghost Town vorstellt. U.a. soll hier „Gunsmoke“ („Rauchende Colts“) gedreht worden sein. Da wir noch zu den Coral Pink Sand Dunes wollten, beschlossen wir, die Straße einfach weiterzufahren. Sie geht nach einer Weile in einen ungeteerten, aber auch mit Normal-PKW zu befahrenden Abschnitt, die Glendale Bench Road (600), über. An der Abzweigung nach Alton geht es geradeaus nach Glendale weiter. Hier erwies sich wieder die Karte vom BLM zum Grand Staircase Escalante National Monument als hilfreich.

Wir bogen schließlich wieder auf die 89 Richtung Süden ein und dann auf die Straße zum Coral Pink Sand Dunes State Park, auf der noch 12 Meilen zu fahren sind. Gegen 16.30 Uhr (Arizona-Zeit – da dies auch der Nevada-Zeit entspricht, wo wir einen Tag später wieder waren, sind wir einfach bei dieser Zeit geblieben) kommen wir an. Leider ist die Sonne gerade in diesem Moment hinter einer großen dunklen Wolke verschwunden. Deshalb fahren wir nicht bis zur Entrance Station ($5 Day Fee) durch, aber wir stellen fest, dass sich schon an der Zugangsstraße zwei Stellen mit Parkplätzen befinden, an denen man in die Sanddünen hineinlaufen kann. Hier schauen wir uns um. Da es nicht so aussieht, als ließe sich die Sonne bald wieder blicken, fahren wir nach Kanab zurück. Gegen 17.15 Uhr sind wir dort und gehen erst mal im Houston’s Trail’s End Restaurant essen. Die Kellnerinnen tragen hier alle einen Colt an der Hüfte! Das Essen war gut. Kurz nach 18 Uhr sind wir wieder draußen, und die Sonne scheint wieder! Also beschließen wir, noch mal zu den Sanddünen zurück zu fahren. Von Kanab aus fährt man eine knappe halbe Stunde (18 Meilen) über die südliche Zufahrt. Nun ist das Licht viel besser. Nachmittags soll ja das beste Licht für die Sand Dunes sein. Allerdings leuchten sie meiner Meinung nach nicht pink sondern orange. Kurz nach 19 Uhr sind wir wieder in Kanab.

Mittwoch, 17. Mai – Zion National Park – Las Vegas
Wetter: bis 39 °C, sonnig
Gefahrene Meilen: 205
Übernachtung: Aladdin Resort & Casino, Las Vegas

Mittwoch war sonnig und warm. Wir fuhren kurz nach 9 Uhr aus Kanab los, nachdem wir uns noch mit ein paar Teilchen und Kaffee aus dem Supermarkt versorgt hatten. Wir beschlossen, noch mal über den Zion zu fahren, anstatt die Route unten herum über die 59 zu nehmen. Meilenmässig war es kaum ein Unterschied, und wir hatten ja den Nationalparkpass. Gegen 9.50 Uhr erreichten wir den East Entrance. Man fährt auf dieser Straße wirklich durch eine einmalige Landschaft, nur am langen Tunnel mussten wir kurz warten, da bei Wohnmobilen und Bussen immer eine Seite gesperrt werden muss, damit sie passieren können. Am Wegesrand blühten jetzt überall die Kakteen. In Hurricane machten wir noch mal kurz Halt bei einem Milchshake von Dairy Queen.

Nach Las Vegas rein hatten wir noch etwas Stau, gegen 14 Uhr waren wir dann im Hotel. Wir hätten wohl besser den Valet Parking Service nutzen sollen, denn von der Self Park Area musste man mit dem ganzen Gepäck erst einmal quer durch die Shopping Passage zum Hotel Check-in laufen. Wir hatten zwei Nächte im Aladdin gebucht, eine Special Rate für $49 plus Tax (das zweitbilligste Hotel auf unserer ganzen Reise!). Das Zimmer war groß mit zwei Betten, großem Bad und Safe (in den unser Laptop leider nicht reinpasste). Internet sollte $12 pro Tag kosten (die wollen wohl eher, dass die Leute zocken statt surfen!). Ein Zimmer mit Blick auf die Bellagio Fontänen kostet $30 pro Nacht extra. Wir hatten immerhin einen seitlichen Blick und einen schönen Blick auf das südliche Ende des Strip mit MGM, Excalibur und Luxor. 1998 wurde das alte Aladdin abgerissen. Der Neubau mit orientalischem Flair hat 2600 Zimmer. Das Aladdin wird momentan jedoch zum Planet Hollywood Resort & Casino umgebaut, das Ende des Jahres fertig sein soll. Von der Baustelle wurden wir jedoch nicht beeinträchtigt. Die Lage mitten am Strip ist super. Vom Pool in der 6. Etage hat man einen Blick auf den Eiffel Tower.

Am Nachmittag spazierten wir noch ein wenig am Strip entlang, schauten uns diverse Hotels von innen an (Paris, Flamingo, Venetian, Mirage) und liefen kurz durch die Forum Shops. Draußen war es heiß wie in einem Backofen (39 °C), so dass ein klimatisiertes Hotel immer wieder eine Wohltat war. In vielen Hotels läuft man wie in einer europäischen oder arabischen Stadtkulisse mit künstlichem Himmel. Im Aladdin geht jede volle Stunde ein Rainstorm in der Einkaufspassage nieder. Vor dem Venetian und auch drinnen zwischen den Shops fahren Gondeln mit singenden Gondolieren. Im Mirage kann man die weißen Tiger sehen und für $15 den Secret Garden mit Dolphin Habitat besuchen. Im MGM gibt es ein kostenloses Löwenhabitat. Für $9 kann man auf den Eiffel Tower hochfahren.

Zum Abendessen gingen wir ans Büffet im Flamingo, von wo aus man die Vögel im Garten beobachten kann (zumindest wenn man am Fenster sitzt). Hier trafen wir uns mit Carsten aus dem USA-Stammtisch-Forum. Pro Person kostet das Büffet $18 (ohne Tax und Trinkgeld), aber es war sehr gut, mit großer und reichlicher Auswahl, es gab sogar Sushi. Pro Person gaben wir einen Dollar Trinkgeld für den Kellner, der die im Preis inbegriffenen Getränke brachte. Anschließend gesellte sich noch Uwe mit seiner Mutter hinzu, und wir gingen noch an eine Bar. Zum Abschluss schauten wir uns noch die tanzenden Fontänen am Bellagio an.

Donnerstag, 18. Mai – Las Vegas
Wetter: 39 °C, bewölkt
Gefahrene Meilen: 17
Übernachtung: Aladdin Resort & Casino, Las Vegas

Am nächsten Morgen frühstückten wir am Büffet im Aladdin. Es öffnet um 8 Uhr und kostet $13 pro Person mit Getränken (ohne Tax und Tip). Wir hatten jedoch mit unserer Hotelreservierung einen Gutschein bekommen, so dass wir mit 2 Personen zum halben Preis essen konnten. Das Büffet war wirklich sehr gut mit großer Auswahl. Danach fuhren wir zum Las Vegas Outlet Center südlich vom Flughafen. Es öffnet um 10 Uhr, und man findet hier u.a. Adidas, Nike, Reebok, Wrangler, Lee, Levis, usw. Wir bekamen Lee Jeans für $18 und Adidas-Turnschuhe für $40 (plus Tax). Dann ging es noch zum Wal-Mart an der Tropicana Avenue. Der Himmel war voller dunkler Wolken, trotzdem war die Luft sehr heiß, wie ein heißer Föhn. Am Nachmittag packten wir unsere Koffer, dann gingen wir noch mal raus. Wir wollten zur Restaurantkette The Cheesecake Factory in den zum Caesars Hotel gehörigen Forum Shops zum Abendessen. Als wir kurz vor 18 Uhr ankamen, war hier bereits eine Schlange, und wir mussten 25 Minuten auf einen Tisch warten. Die Leute, die kurze Zeit nach uns kamen, mussten bereits mit einer Wartezeit von 40 Minuten rechnen! Das Essen war sehr gut. Wir zahlten $46 mit Tip für 2 Chicken Gerichte (u.a. Chicken Madeira), einfaches (d.h. kostenloses) Wasser und ein Stück Käsekuchen.

Während wir warteten, ging am Brunnen vor dem Restaurant gerade Atlantis unter. Die Atlantis Water Show mit animatronischen Statuen und die Festival Fountain Show finden immer zur vollen Stunde statt und dauern knapp 10 Minuten. Am Atlantis-Brunnen befindet sich auch ein großes Aquarium, zu dem 2x täglich kostenlose Führungen angeboten werden. Der Himmel in der Forum Shopping Mall wechselt ständig vom Tag- zum Nachthimmel und zurück. Nach dem Essen liefen wir zum Vulkan am Mirage, der nach Einbruch der Dunkelheit immer zur vollen Stunde ausbricht. Danach ging's direkt weiter zur Sirens of TI Show am Treasure Island Hotel. Wir hatten Glück, dass es gerade gepasst hat und wir nur 15 Minuten warten mussten, denn die Show findet nur alle 90 Minuten ab 19 Uhr statt. Die ehemalige Treasure Islands Pirates Battle wurde durch eine Art Action-Musical mit leichtbekleideten singenden Piratenmädels ersetzt. Pyrotechnischen Feuerzauber und das sinkende Schiff gibt es aber immer noch. Die Show dauert knapp 20 Minuten.

Las Vegas ist immer gut für etwas Neues. Die Glitzerstadt ist nachts am eindrucksvollsten und kommt mir immer wie ein riesiger Themenpark vor! Als ich 1991 zum ersten Mal hier war, war das Excalibur das neueste Hotel, bei meinem nächsten Besuch 1998 war das Luxor noch recht neu und das Paris und Venetian wurden gerade gebaut. Das neueste Hotel müsste zur Zeit das Wynn’s sein, demnächst soll u.a. wohl noch ein Trump-Hotel gebaut werden. Auch die Wassermassen, die hier in der Wüste in Bewegung versetzt werden, können einen nur in Erstaunen versetzen oder den Kopf schütteln lassen. Auch wenn man kein Spieler ist, lohnt es sich Las Vegas nicht nur einmal gesehen zu haben. Man sollte jedoch innerhalb der Woche kommen, dann kann man leicht ein Schnäppchen machen. Am Wochenende steigen die Übernachtungspreise um das Doppelte und Dreifache! Die öffentlichen Verkehrsmittel haben wir nicht benutzt. Es gibt den Monorail ($3 pro Fahrt, Tageskarte $15; echte Stationen sollen folgende sein: MGM, Bally’s, Flamingo, Harrah’s, Hilton, Sahara) und den Bus „The Deuce“ ($2 one-way, $5 all day).

Freitag, 19. Mai – Rückflug Las Vegas - Düsseldorf
Gesamtmeilen: 2997

Der 19.5. war Abreisetag. Da unser Delta-Flug auf 7 Uhr vorverlegt wurde, hieß es früh aufstehen. Um 3.45 Uhr klingelte der Wecker. Wir checkten aus dem Hotel aus, gaben den Mietwagen bei Alamo zurück (unser Jeep hat uns gut durch alle schwierigen Off-Road-Pisten gebracht) und nahmen den Shuttle zum Check-in. Um 5 Uhr waren wir dort und reihten uns in die lange Schlange ein. Bis wir unsere Bordkarten in den Händen hielten vergingen noch mal 30 Minuten. Dann besorgten wir uns erst mal einen Kaffee bei Starbucks (guten Kaffee habe ich unterwegs wirklich vermisst!). Bis wir durch den Security Scan durch waren und mit dem Shuttle zum Domestic Terminal gefahren waren, vergingen noch mal 40 Minuten. Take-off nach Atlanta war nur 10 Minuten hinter der Zeit. Es war wieder ein wolkenloser Himmel, aber die Sicht von oben war etwas diesig. Der Flug dauerte 3,5 Stunden, zu den Getränken gab es noch einen Snack. In Atlanta mussten wir dann zum internationalen Terminal wechseln, aber wir brauchten nicht noch mal durch den Security Scan. Auch unser Gepäck war durchgecheckt, und wir brauchten uns nicht darum kümmern. Nach 30 Minuten waren wir am Gate. Vor der Ausreise musste man jedoch seinen Pass noch mal an einer Maschine einlesen lassen, Fingerabdrücke abgeben und ein Foto machen lassen, alles automatisch. 1,5 Stunden hatten wir noch Wartezeit bis zum Abflug. Der Flug nach Deutschland ging pünktlich ab, wir kamen sogar über eine Stunde früher als erwartet in Düsseldorf an, um 6.15 Uhr Ortszeit am Samstagmorgen.


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