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USA 2006
Lighthouses & Red Leaves Tour

Teil 3: White Mountains und Nordvermont
Teil 1 Teil 2 Teil 4


 
 
Acadia NP - White Mountains
Freitag, 29. September, 17 °C, Regen, Fahrtstrecke 274 Meilen

Die Wettervorhersage für diesen Tag verhieß schon nichts Gutes, also hatten wir erst mal ausgeschlafen und als wir nach dem Aufstehen aus dem Fenster sahen, war es tatsächlich so: strömender Regen und eine Sicht von kaum 3 Meilen. Unser Motel hatte leider eine 72 Hours Cancellation Policy, aber sie boten uns an, uns bei vorzeitigem Check-out den Zimmerpreis zurückzuzahlen, falls sie das Zimmer neu vermieten könnten. Dafür sprach, dass es Freitag war und dass für Samstag wieder besseres Wetter angesagt war, und am Tag vorher war das Motel ja auch schon voll gewesen. Dagegen sprach, dass zur Zeit ein Sauwetter herrschte. Also beschlossen wir, die $85 in den Wind zu schreiben und es zumindest zu riskieren. Denn bei dem Wetter hätten wir von dem Tag im Acadia NP sowieso nichts gehabt. Und letztendlich haben sie uns das Geld tatsächlich über die Kreditkarte zurückgebucht! Eigentlich hätte ich sonst gerne noch eine Whale-Watching-Tour gemacht, oder wir wären zumindest noch zur etwas abgelegenen Dependance des Acadia NPs, auf die Schoodic Peninsula gefahren. Die Blaubeerfelder in Machias, die im Herbst rot blühen sollen, wären sicher auch noch einen Besuch wert gewesen. Aber bis dahin wäre es wohl schon ziemlich weit gewesen. Ellsworth wäre dazu sicher ein besserer Ausgangspunkt als Bar Harbor. Aber bei dem Wetter machte das alles nun überhaupt keinen Sinn. Also wollten wir den Regentag lieber als Fahrtag in die White Mountains und als Shopping Tag nutzen, um den schönen Samstag dann schon in den Bergen verbringen zu können. Danach sollte das Wetter ja leider wieder etwas schlechter werden. Wir buchten übers Internet (hier hatten wir ja gerade mal wieder W-LAN-Anschluss) noch schnell eine zusätzliche Nacht in der Econo Lodge in Littleton. Die Internet Rate betrug nun schon $80 statt der $63 zu der wir vor 2 Monaten gebucht hatten. War nun wohl doch schon zu kurzfristig. Aber selbst das Motel 6 in Portsmough an der Küste wollte jetzt schon $80 haben. Also, was soll’s…

Als erstes genehmigten wir uns dann erst mal ein schönes Frühstück mit leckeren Maine Blueberry Pancakes bei Jordan’s in der Cottage Street ($15 mit Tax). Um 10.30 Uhr fuhren wir los. Bis Bangor brauchten wir auf der 1A eine Stunde von Bar Harbor aus. Wir fuhren noch ins Zentrum, da ich noch am Stephen King Haus vorbei wollte. Es ging eigentlich immer geradeaus, über die Brücke, noch ein Stück geradeaus, dann schräg links in die Hammond Street und noch mal rechts in die Cedar Street, und dann fuhr man genau drauf zu! Hier hatten wir gerade eine kurze Regenpause erwischt. Über den W Broadway sind wir dann wieder auf die Union Street und kurz vor der Brücke rechts auf die Main Street. Dann noch ein Stück, bis wir am Bass Park auf der rechten Seite an der Paul Bunyan Statue vorbeigefahren sind, der größten Holzfällerstatue (anscheinend stehen die in den USA öfters mal rum, siehe hier; die Statue in Bangor wurde in Kings Roman "Es" zum Leben erweckt). Hier wurden wir dann noch mal nass.

Da sich die Strecke über die US 2 und jede Menge kleiner Dörfer endlos ziehen und auch nicht besonders interessant sein soll, wollten wir so lange wie möglich auf der Schnellstraße bleiben. Somit ging’s nun auf die 395 West und die I-95 South. Hinter Augusta wurde die Interstate zum Maine Turnpike und $1 Gebühr wurden fällig. Kurz vor unserer Abfahrt (Nr. 63) bei Gray hinter Lewiston/Auburn wurden wir noch mal mit $1,25 zur Kasse gebeten. Insgesamt waren wir 1 ¾ Stunden auf der Autobahn unterwegs. In North Windham legten wir um 14 Uhr noch eine kurze Mittagspause bei Tim Hortons (Sandwiches & Bakery) ein, ansonsten waren hier aber auch alle anderen Restaurantketten vertreten. Weiter ging’s auf der gut zu fahrenden 302 bis North Conway. Vor Fryeburg fingen die Bäume schon so langsam an spektakulärer zu werden. Überall gingen kleine Orte ab mit teilweise witzigen Namen wie Sweden, Norway und Denmark. Und wer sagt’s denn, kaum hatten wir die Grenze zu New Hampshire überschritten, hörte es auf zu regnen und die Sonne kam sogar kurz wieder durch! North Conway ist ja bekannt für sein Outlet-Center, da es in New Hampshire keine Sales Tax gibt. Also statteten wir der Settler’s Green Mall erst mal einen Besuch ab, wo ich eine GAP Jeans für nur $15 bekam! Levis und Wrangler haben wir dort leider nicht vorgefunden. Trotz anstehendem Wochenende und Regenwetter haben wir von dem notorischen Stau zwischen Conway und North Conway so gut wie nichts bemerkt. Nach einer Stunde Pause zum Shoppen und Kaffeetrinken war es mittlerweile schon 16.30 Uhr.

Weiter an der Bartlett Covered Bridge sowie den Flume Cascades und Silver Cascades in der Crawford Notch vorbei erreichten wir über Bethlehem gegen 18 Uhr unser Ziel Littleton. Unterwegs sahen wir immer wieder Motels mit Vacancies, aber viele waren sicher auch sehr teuer, gerade um North Conway herum, da diese Woche auch noch die Fryeburg Fair im Nachbarort stattfand. Zusammen mit der Peak Foliage hieß es, dies wäre "the busiest week of the year", und in North Conway wäre kaum ein Zimmer für unter $100 zu haben gewesen. Die Aussicht auf überfüllte Restaurants tat ihr übriges, und wir beschlossen, nicht in North Conway zu übernachten, auch wenn es ein bisschen mehr Fahrerei bedeuten würde. Statt zwei Nächte in North Conway und zwei Nächte in Lincoln buchten wir letztendlich vier Nächte in Littleton etwas weiter nördlich. Die Econo Lodge bot uns 2 Queen Betten, Kühlschrank, Coffee Maker, W-LAN, Indoor Pool und Continental Breakfast für relativ wenig Geld (beim Einchecken kamen sie erst mit unseren 2 separaten Reservierungen nicht klar, hängten die neue Reservierung für $80 (ohne Tax) dann aber an die restlichen 4 Tage für je $67 (mit Tax), was natürlich klasse war), aber das Motel wirkte schon sehr heruntergekommen und es war alles sehr dreckig! Nach hinten raus gab es auch einen schönen Ausblick auf einen kleinen Teich, aber wir bekamen auch noch ein Zimmer, das total dunkel war, da man direkt auf den Treppenaufgang blickte! Leider waren ansonsten auch nur noch Raucherzimmer frei, so dass wir nicht umbuchen konnten. Hier wollten wir nicht lange bleiben! Das einzige Highlight war, dass es nebenan ein Applebee’s gab, wovon ich gehört hatte, dass es gut sein soll. Also nichts wie hin. Wir mussten 10-15 Minuten warten, da es ziemlich voll war, aber es hat sich gelohnt. Das Essen war super und auch noch sehr preiswert ($28 mit Tip bei nur $1,80 Meal Tax für Crispy Orange Chicken Bowl und Fried Chicken Salad).

White Mountains (The Flume, Kancamagus Highway)
Samstag, 30. September, 14 °C, sonnig, Fahrtstrecke 165 Meilen

Als wir diesmal gegen 8 Uhr aufwachten, war erst noch Nebel, der erst nach und nach aus den Tälern verschwand, aber es versprach tatsächlich ein schöner Tag zu werden. Kurz nach 9 Uhr fuhren wir los. Da Samstag war, wollten wir noch nicht direkt ausziehen, damit wir nicht letztendlich doch noch ohne Zimmer dastehen, schließlich waren wir mitten im Indian Summer. Aber ich hatte vor unserer Abreise noch die ein oder andere Unterkunft etwas weiter südlich in Lincoln rausgesucht, da wollten wir jetzt mal vorbeischauen. Immerhin kann das Zimmer in der Econo Lodge noch bis 18 Uhr am Anreisetag storniert werden, also sollte das vorzeitige Auschecken diesmal kein Problem sein. Direkt in Littleton, das eigentlich ein ganz netter Ort ist, gab es noch das Thayers Inn, ein klassisches Haus direkt im Zentrum, das auch nicht viel teurer gewesen wäre. Über die 302 fuhren wir erst mal über Lisbon nach Bath, in dessen Nähe sich 3 Covered Bridges befinden: eine direkt im Zentrum, neben dem angeblich ältesten General Store Amerikas, eine im Woodsville Village (Bath-Haverhill Bridge, die sich aber eigentlich nicht gelohnt hat, diesen Abstecher hätten wir uns sparen können) und eine an der 112 in Richtung North Woodstock in Swiftwater. Dann fuhren wir auf die 116 Richtung Franconia, da es hier angeblich schöne Laubverfärbungen geben sollte (dem war aber eher nicht so). An der Cannon Mountain Aerial Tramway vorbei fuhren wir auf die I-93 South, machten noch einen Abstecher zu The Basin mit ein paar kleineren Wasserfällen, und um 12 Uhr waren wir beim Visitor Center von The Flume angekommen. Hier trafen wir dann auch direkt noch mal auf Miri und Ulf, die ihren Rundgang gerade beendet hatten! Der Eintritt für diese Schlucht beträgt $10 pro Person, aber es hat sich gelohnt. Wir sind einen kleinen Rundweg von einer guten Stunde gelaufen. Zunächst geht es durch eine Covered Bridge, dann durch eine enge Felsschlucht mit Wasserfall, dann durch den Wald zu einer weiteren Covered Bridge, und dann hatten wir noch eine tolle Aussicht auf ein paar Hügel mit wunderschön leuchtenden Bäumen in gelb, orange und rot!



Anschließend legten wir in North Woodstock im Cascade Coffee House erst mal eine kleine Mittagspause ein. North Woodstock und Lincoln gehen quasi ineinander über und sind neben Conway/North Conway das zweite Zentrum der White Mountains. Wir fuhren zum Riverbank Motel & Cottages, die für diesen Abend tatsächlich ausgebucht waren, und fragten an, ob denn für die nächsten 3 Nächte noch etwas frei wäre. Wir hatten die Wahl zwischen einem Cottage mit Kitchenette oder einem einfachen Motel Room mit Queen Bed oder 2 Twin Betten. Beides war recht günstig, aber letzteres war ausreichend. Wir wollten auf jeden Fall noch mal einen Blick reinwerfen, aber alles war sehr sauber. Dann war eine Anzahlung für eine Nacht fällig, und das war auch der Grund, warum wir hier nicht schon vor unserer Reise gebucht hatten. Auf unsere E-Mail-Anfrage erhielten wir prompt eine Antwort, bekamen aber mitgeteilt, dass sie keine Kreditkarten akzeptieren. Das ist bei kleineren Motels und B&Bs wohl nicht ungewöhnlich. Aber eine Überweisung aus Deutschland war uns dann doch zu umständlich, und die Bank hätte sicher heftige Gebühren verlangt. Aber vor Ort bar zu zahlen war natürlich kein Problem. Die Besitzerin war auch sehr nett und gab uns direkt noch ein paar Restauranttipps.

Da für den nächsten Tag ja schon wieder schlechteres Wetter angesagt war, wollten wir auch den Kancamagus Highway noch fahren. Im Visitor Center in Lincoln besorgten wir uns erst mal einen Parking Permit für 7 Tage für $5, damit man an den diversen Parkplätzen im White Mountain National Forest auch seinen Wagen abstellen darf. Mit diversen kurzen Stopps sollte man für den Kanc mindestens zwei Stunden Zeit einplanen. Im Frühjahr oder Sommer stelle ich mir die Fahrt durch die Berge auch nicht soo spannend vor, denn man fährt eigentlich nur durch grünen Wald wie bei uns auch. Aber als wir dort waren, hatten wir hier wohl tatsächlich Peak Foliage erwischt und die Bäume leuchteten in allen Farben! Das sah schon klasse aus. Zwischendurch gibt es ein paar Aussichtspunkte und kurze Trails zu Seen oder Wasserfällen, das ist schon ganz hübsch. Wir liefen noch den Weg zu den Sabbaday Falls (15 Minuten insgesamt). Hinter dem Abzweig zur ebenfalls sehenswerten Bear Notch Road kommt kurz vor Conway noch links ein Abzweig zur Albany Covered Bridge und zur Passaconaway Road. Am Ende der Straße fuhren wir rechts, kamen in Conway auch noch mal an zwei überdachten Brücken vorbei und bogen dann wieder rechts auf den Kancamagus Highway aus der anderen Richtung ein. Ohne Stopps braucht man etwa 45 Minuten für die Straße, die gut ausgebaut ist. In Lincoln ging es auf die I-93 North und kurz vor 18.30 Uhr waren wir wieder in Littleton. Zum Abendessen gingen wir natürlich wieder zu Applebee’s. Dann sagten wir noch im Hotel Bescheid, dass wir am nächsten Morgen auschecken wollten, was auch tatsächlich kein Problem war.

Nordvermont (Stowe, Montpelier)
Sonntag, 1. Oktober, 10 °C, Regen, Fahrtstrecke 81 Meilen

Diesmal war leider wieder ein ganzer Tag mit heftigem Regen angesagt. Um 9.30 Uhr fuhren wir erst mal ins Zentrum von Littleton, solange es noch trocken war. Littleton ist ein typisches Neuenglandstädtchen und braucht sich hinter North Conway oder Lincoln, die eigentlich nichts besonderes sind, sicher nicht zu verstecken. Es gibt auch eine Covered Bridge, allerdings noch ziemlich neu, von 2004. Na ja, in ein paar Jahren ist sie dann auch historisch! Anschließend fuhren wir noch zum Shaws Supermarkt, um ein paar Lebensmittel für unterwegs einzukaufen. Als wir uns um 10.30 Uhr auf den Weg machten, fing es auch schon an zu regnen. Also war heute Landschaft aus dem Auto heraus anschauen angesagt. Wir schoben eine Tour durch Nordvermont ein, die ursprünglich gar nicht geplant war, anstelle des Tages, den wir früher aus dem Acadia NP auch wegen Regenwetters abgereist waren. Obwohl es nass war, konnte man in Vermont von der Landschaft wenigstens etwas sehen. Trotzdem war es natürlich sehr schade, denn die bunten Bäume sehen bei grauem Wetter natürlich nur halb so schön aus. Unterwegs sahen wir immer wieder knallorange Hügel, insbesondere zwischen Littleton und Danville und Warren und Roxbury, sehr schade also. Wir fuhren auf die I-93 North, dann die Route 2 und 15 bis zum berühmten Highway 100, der sich von Nord bis Süd durch Vermont zieht und gerade zur Zeit des Indian Summers besonders schön sein soll. Ganz so bunt wie auf dem Kancamagus war es hier allerdings (noch) nicht.

Zum Mittagessen hielten wir gegen 12 Uhr bei einer Bagel Bakery in Stowe, dem Hauptskiort von Vermont, der eigentlich sehr hübsch ist. Leider regnete es gerade in Strömen. Nach einer Stunde ging es weiter, über Moscow und Waterburg (an der Icecream Factory von Ben und Jerry vorbei) bis Warren, wo wir noch eine Covered Bridge entdeckten. Über die Roxbury Mountain Road (die ein kurzes Stück nicht asphaltiert, aber gut zu befahren war), Northfield und Berlin (vom West Berlin Cemetery hätte ich gerne ein Foto gemacht, doch es regnete) erreichten wir gegen 15 Uhr Montpelier, Vermonts Hauptstadt. Wir genehmigten uns ein leckeres Milchshake in einem Ben + Jerry’s Eisladen. Montpelier hat mir ganz gut gefallen. Das Kapitol mit seiner goldenen Kuppel und das weiße Court House waren sehr hübsch. Über die Route 302 und die 112 ging es dann nach Lincoln/North Woodstock, wo wir um 17 Uhr ankamen und unser Zimmer im Riverbank Motel direkt hinter Clark’s Trading Post bezogen: $56 mit Tax für 2 Twin Beds oder 1 Queen, Kühlschrank und Outdoor Swimming Pool. Für $67 (ohne Tax) gibt es zwei Queen Betten mit Kitchenette. Nachdem wir noch je ein Muffin und einen Berg Weintrauben gegessen hatten, schenkten wir uns diesmal das Abendessen.


White Mountains (Mt Hedgehog Trail, Bear Notch Road)
Montag, 2. Oktober, 11 °C, bewölkt, Fahrtstrecke 101 Meilen

Am nächsten Morgen war es immer noch regnerisch, und wir waren gar nicht sicher, ob wir unsere beabsichtigte Wanderung wie geplant durchführen können. Wir hatten ein paar Internetausdrucke mit, hatten uns aber auch noch mal im Lincoln Visitor Center nach empfehlenswerten Wanderungen in der Umgebung erkundigt, u.a. Lonesome Lake, Greeley Ponds, Welch/Dickey Mountain Trail. Wir gingen erst mal gemütlich frühstücken in der Notchview Country Kitchen (preiswert und gut) an der Route 3 in Lincoln. Eine halbe Stunde brauchten wir dann bis zum Trailhead am Kancamagus Highway gegenüber vom Passaconaway Campground (UNH Trail). Kurz nach 11 Uhr liefen wir los. Es sah zwar immer noch nach Regen aus, aber wir hofften, dass sich das Wetter nun halten würde, immerhin war für die zweite Tageshälfte besseres Wetter angesagt. Der Trail zum Mount Hedgehog ist ein 5 Meilen Loop. Ich fand es vorteilhafter, ihn im Uhrzeigersinn zu laufen, da sich der Weg somit erst 2,8 Meilen nicht allzu steil über einen schönen Waldweg den Berg hinaufschlängelt. Nach zwei Stunden waren wir oben und machten ein kleines Picknick mit Bananen und Keksen. Von oben hatten wir ein paar schöne Ausblicke auf die umliegenden Berge mit bunten Wäldern, und dann kam auch gerade mal wieder die Sonne etwas raus. Da der Boden feucht war, waren die Wurzeln und Granitblöcke, über die man laufen musste, zum Teil jedoch ziemlich glitschig, da musste man aufpassen. Den steileren Weg hinunter schafften wir in einer knappen Stunde.

Mittlerweile war es 14.30 Uhr. Wir fuhren noch die Bear Notch Road, die auch ein paar schöne Ausblicke bietet, und über eine unbeschilderte Nebenstraße (West Side Road), die kurz vor der Bartlett Covered Bridge abgeht, Richtung North Conway. Wir entdeckten ein Schild zur Cathedral Ledge, worüber ich gelesen hatte, dass man von dort eine schöne Aussicht haben soll. Man fährt auf eine Felswand hoch, von der man auf den Echo Lake und North Conway blickt. Dann statteten wir dem Echo Lake noch einen Besuch ab. Dies wäre auch ein sehr schöner Picknickplatz. Diana’s Baths mit einem kleinen Wasserfall waren auch noch in der Nähe, aber das haben wir nicht mehr geschafft. Dann ging es über die Passconaway Road (auch hier ist die Einfahrt kurz vor einer Farm nicht leicht zu finden, wir waren erst daran vorbei gefahren) wieder auf den Kanc. Wir hielten noch an den Lower Falls und an der Rocky Gorge. Oben auf dem Pass waren wir auf einmal wieder in der Regenwolke. Um 17.30 Uhr waren wir wieder in Lincoln. Zum Abendessen gingen wir in die Woodstock Inn Station & Brewery. Dies war eins der wenigen noch bezahlbaren Restaurants in Lincoln und Woodstock mit Preisen ab $8 pro Hauptgericht. Es war uns von unserer Unterkunft empfohlen worden, und es war sehr gut. Wir zahlten $46 mit Tip für Steak und Haddock. Einen Großteil der Restaurants in dieser Gegend empfanden wir als ziemlich teuer. Der Woodstock Inn hat auch noch ein gehobeneres Restaurant an der Vorderfront: den Clement Room Grille. Dort liegen die Preise zwischen $16 und $30 pro Hauptgericht.

White Mountains (Mount Washington)
Dienstag, 3. Oktober, 16 °C, leicht bewölkt,
Fahrtstrecke 158 Meilen

3.10. - Feiertag in Deutschland. Der Tag begann mit Nebel, der sich jedoch bald verzog. Es wurde ein recht schöner Tag. Wir frühstückten mit Kaffee und Bagels im Cascade Coffee House in North Woodstock. Dann erkundigten wir uns im Visitor Center in Lincoln nach den aktuellen Wetterbedingungen für den Mount Washington, auf dem ja das schlechteste Wetter der Welt herrschen soll! An ca. 100 Tagen im Jahr herrscht Orkanwindstärke, und die Bergspitze ist an 60% aller Tage in Wolken eingehüllt. Um 9.30 Uhr kamen wir los. Auf dem Kanc und der Bear Notch Road hielten wir noch ein paar Mal an schönen Aussichtspunkten. Durch die Covered Bridge am Ortseingang fuhren wir dann noch eine Runde durch Jackson, um die Pumpkin People zu sehen, die um diese Jahreszeit von den Einwohnern aufgestellt werden. Gegen 11.20 Uhr starteten wir dann auf der Mount Washington Auto Road, der ältesten von Menschen gemachten Touristenattraktion in Amerika. Die Straße wurde 1861 eröffnet, wobei die Besucher damals mit der Pferdekutsche auf den Berg befördert wurden. Bei $20 für den Fahrer und $7 für den Beifahrer bekamen wir für die 8 Meilen lange Self-Drive Auto Tour noch eine CD in Deutsch dazu. Während der Fahrt gab es also ein paar interessante Fakten zu hören, und wir hielten ein paar Mal an dafür vorgesehenen Haltepunkten. Die Straße war zum Teil nicht asphaltiert und ging in dem Fall in eine glatte Lehmpiste über. Manchmal ging es schon recht nah am Abgrund lang, vor allem bei Gegenverkehr konnte es eng werden! Nach 50 Minuten waren wir oben. Man hatte uns unten vorgewarnt, dass die Spitze in den Wolken hing bei einer Sicht von 50 Fuß. Hier oben hatten wir nur 5 °C, am Vortag waren es noch 0 °C! Wir bestiegen natürlich noch den Summit (1917 m), der aus einem kleinen Steinhaufen bestand, doch dort oben wurde ich fast weggeweht! Inzwischen waren auch zwei der alten Zahnradbahnen, der Mount Washington Cog Railway, die den Berg von der anderen Seite bezwingt (die zweitsteilste Zahnradbahn der Welt und die erste, die auf einen Berg gebaut wurde - in Betrieb seit 1869), schnaufend angekommen, und dann riss auch noch die Wolkendecke auf!

Wieder unten angekommen fuhren wir noch mal ein kurzes Stück zurück zu den Glen Ellis Falls in der Pinkham Notch, einem eindrucksvollen Wasserfall, den man durch einen Tunnel und ein paar Stufen hinunter direkt neben der Straße erreicht. Dann fuhren wir über Gorham (mit kleiner Pause bei McDonalds) noch nach Berlin, eigentlich nur des Namens wegen. Über Bretton Woods machten wir dann noch einen Abstecher zum historischen Mount Washington Hotel, einem Grand Hotel von 1902. Mittlerweile war es 16.30 Uhr und die Sonne war gerade hinter einer Wolkendecke verschwunden und würde wohl so schnell nicht mehr hervorkommen, also fuhren wir nun auf dem kürzesten Weg über Twin Mountain (hier kamen wir auch noch an vielen Motels vorbei, allerdings recht abgelegen, da es wie in Bretton Woods keinen richtigen Ort gibt) und die I-93 zurück nach Lincoln. Um 17 Uhr waren wir wieder im Motel. Zum Abendessen gingen wir noch mal in die Woodstock Inn Station & Brewery ($25 mit Tip für Mushroom Burger und Chicken Sandwich, wieder sehr gut). Ab 21 Uhr gibt es hier übrigens auch Live-Musik und Karaoke.


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