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Acadia NP - White Mountains
Freitag, 29. September, 17 °C, Regen, Fahrtstrecke 274 Meilen
Die Wettervorhersage für diesen Tag verhieß schon
nichts Gutes, also hatten wir erst mal ausgeschlafen und als wir nach
dem Aufstehen aus dem Fenster sahen, war es tatsächlich so: strömender
Regen und eine Sicht von kaum 3 Meilen. Unser Motel hatte leider eine 72
Hours Cancellation Policy, aber sie boten uns an, uns bei vorzeitigem
Check-out den Zimmerpreis zurückzuzahlen, falls sie das Zimmer neu
vermieten könnten. Dafür sprach, dass es Freitag war und dass für
Samstag wieder besseres Wetter angesagt war, und am Tag vorher war das
Motel ja auch schon voll gewesen. Dagegen sprach, dass zur Zeit ein
Sauwetter herrschte. Also beschlossen wir, die $85 in den Wind zu
schreiben und es zumindest zu riskieren. Denn bei dem Wetter hätten wir
von dem Tag im Acadia NP sowieso nichts gehabt. Und letztendlich haben
sie uns das Geld tatsächlich über die Kreditkarte zurückgebucht!
Eigentlich hätte ich sonst gerne noch eine Whale-Watching-Tour gemacht,
oder wir wären zumindest noch zur etwas abgelegenen Dependance des
Acadia NPs, auf die Schoodic Peninsula gefahren. Die Blaubeerfelder in
Machias, die im Herbst rot blühen sollen, wären sicher auch noch einen
Besuch wert gewesen. Aber bis dahin wäre es wohl schon ziemlich weit
gewesen. Ellsworth wäre dazu sicher ein besserer Ausgangspunkt als Bar
Harbor. Aber bei dem Wetter machte das alles nun überhaupt keinen Sinn.
Also wollten wir den Regentag lieber als Fahrtag in die White Mountains
und als Shopping Tag nutzen, um den schönen Samstag dann schon in den
Bergen verbringen zu können. Danach sollte das Wetter ja leider wieder
etwas schlechter werden. Wir buchten übers Internet (hier hatten wir ja
gerade mal wieder W-LAN-Anschluss) noch schnell eine zusätzliche Nacht
in der Econo Lodge in Littleton. Die Internet Rate betrug nun schon $80
statt der $63 zu der wir vor 2 Monaten gebucht hatten. War nun wohl doch
schon zu kurzfristig. Aber selbst das Motel 6 in Portsmough an der
Küste wollte jetzt schon $80 haben. Also, was soll’s…
Als erstes genehmigten wir uns dann erst mal ein
schönes Frühstück mit leckeren Maine Blueberry Pancakes bei Jordan’s
in der Cottage Street ($15 mit Tax). Um 10.30 Uhr fuhren wir los. Bis
Bangor brauchten wir auf der 1A eine Stunde von Bar Harbor aus. Wir
fuhren noch ins Zentrum, da ich noch am Stephen King Haus vorbei wollte.
Es ging eigentlich immer geradeaus, über die Brücke, noch ein Stück
geradeaus, dann schräg links in die Hammond Street und noch mal rechts
in die Cedar Street, und dann fuhr man genau drauf zu! Hier hatten wir
gerade eine kurze Regenpause erwischt. Über den W Broadway sind wir
dann wieder auf die Union Street und kurz vor der Brücke rechts auf die
Main Street. Dann noch ein Stück, bis wir am Bass Park auf der rechten
Seite an der Paul Bunyan Statue vorbeigefahren sind, der größten
Holzfällerstatue (anscheinend stehen die in den USA öfters mal rum,
siehe hier;
die Statue in Bangor wurde in Kings Roman "Es" zum Leben
erweckt).
Hier wurden wir dann noch mal nass.
Da sich die Strecke über die US 2 und jede Menge
kleiner Dörfer endlos ziehen und auch nicht besonders interessant sein
soll, wollten wir so lange wie möglich auf der Schnellstraße bleiben.
Somit ging’s nun auf die 395 West und die I-95 South. Hinter Augusta
wurde die Interstate zum Maine Turnpike und $1 Gebühr wurden fällig.
Kurz vor unserer Abfahrt (Nr. 63) bei Gray hinter Lewiston/Auburn wurden
wir noch mal mit $1,25 zur Kasse gebeten. Insgesamt waren wir 1 ¾
Stunden auf der Autobahn unterwegs. In North Windham legten wir um 14
Uhr noch eine kurze Mittagspause bei Tim Hortons (Sandwiches &
Bakery) ein, ansonsten waren hier aber auch alle anderen
Restaurantketten vertreten. Weiter ging’s auf der gut zu fahrenden 302
bis North Conway. Vor Fryeburg fingen die Bäume schon so langsam an
spektakulärer zu werden. Überall gingen kleine Orte ab mit teilweise
witzigen Namen wie Sweden, Norway und Denmark. Und wer sagt’s denn,
kaum hatten wir die Grenze zu New Hampshire überschritten, hörte es
auf zu regnen und die Sonne kam sogar kurz wieder durch! North Conway
ist ja bekannt für sein Outlet-Center, da es in New Hampshire keine
Sales Tax gibt. Also statteten wir der Settler’s Green Mall erst mal
einen Besuch ab, wo ich eine GAP Jeans für nur $15 bekam! Levis und
Wrangler haben wir dort leider nicht vorgefunden. Trotz anstehendem
Wochenende und Regenwetter haben wir von dem notorischen Stau zwischen
Conway und North Conway so gut wie nichts bemerkt. Nach einer Stunde
Pause zum Shoppen und Kaffeetrinken war es mittlerweile schon 16.30 Uhr.
Weiter an der Bartlett Covered Bridge sowie den Flume
Cascades und Silver Cascades in der Crawford Notch vorbei erreichten wir
über Bethlehem gegen 18 Uhr unser Ziel Littleton. Unterwegs sahen wir
immer wieder Motels mit Vacancies, aber viele waren sicher auch sehr
teuer, gerade um North Conway herum, da diese Woche auch noch die
Fryeburg Fair im Nachbarort stattfand. Zusammen mit der Peak Foliage
hieß es, dies wäre "the busiest week of the year", und in
North Conway wäre kaum ein Zimmer für unter $100 zu haben gewesen. Die
Aussicht auf überfüllte Restaurants tat ihr übriges, und wir
beschlossen, nicht in North Conway zu übernachten, auch wenn es ein
bisschen mehr Fahrerei bedeuten würde. Statt zwei Nächte in North
Conway und zwei Nächte in Lincoln buchten wir letztendlich vier Nächte
in Littleton etwas weiter nördlich. Die Econo Lodge bot uns 2 Queen
Betten, Kühlschrank, Coffee Maker, W-LAN, Indoor Pool und Continental
Breakfast für relativ wenig Geld (beim Einchecken kamen sie erst mit
unseren 2 separaten Reservierungen nicht klar, hängten die neue
Reservierung für $80 (ohne Tax) dann aber an die restlichen 4 Tage für
je $67 (mit Tax), was natürlich klasse war), aber das Motel wirkte schon sehr
heruntergekommen und es war alles sehr dreckig! Nach hinten raus gab es
auch einen schönen Ausblick auf einen kleinen Teich, aber wir bekamen
auch noch ein Zimmer, das total dunkel war, da man direkt auf den
Treppenaufgang blickte! Leider waren ansonsten auch nur noch
Raucherzimmer frei, so dass wir nicht umbuchen konnten. Hier wollten wir
nicht lange bleiben! Das einzige Highlight war, dass es nebenan ein
Applebee’s gab, wovon ich gehört hatte, dass es gut sein soll. Also
nichts wie hin. Wir mussten 10-15 Minuten warten, da es ziemlich voll
war, aber es hat sich gelohnt. Das Essen war super und auch noch sehr
preiswert ($28 mit Tip bei nur $1,80 Meal Tax für Crispy Orange Chicken
Bowl und Fried Chicken Salad). |
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White Mountains (The Flume, Kancamagus Highway)
Samstag, 30. September, 14 °C, sonnig, Fahrtstrecke 165 Meilen
Als wir diesmal gegen 8 Uhr aufwachten, war erst noch
Nebel, der erst nach und nach aus den Tälern verschwand, aber es
versprach tatsächlich ein schöner Tag zu werden. Kurz nach 9 Uhr
fuhren wir los. Da Samstag war, wollten wir noch nicht direkt ausziehen,
damit wir nicht letztendlich doch noch ohne Zimmer dastehen,
schließlich waren wir mitten im Indian Summer. Aber ich hatte vor
unserer Abreise noch die ein oder andere Unterkunft etwas weiter
südlich in Lincoln rausgesucht, da wollten wir jetzt mal vorbeischauen.
Immerhin kann das Zimmer in der Econo Lodge noch bis 18 Uhr am
Anreisetag storniert werden, also sollte das vorzeitige Auschecken
diesmal kein Problem sein. Direkt in Littleton, das eigentlich ein ganz
netter Ort ist, gab es noch das Thayers Inn, ein klassisches Haus direkt
im Zentrum, das auch nicht viel teurer gewesen wäre. Über die 302
fuhren wir erst mal über Lisbon nach Bath, in dessen Nähe sich 3
Covered Bridges befinden: eine direkt im Zentrum, neben dem angeblich
ältesten General Store Amerikas, eine im Woodsville Village (Bath-Haverhill
Bridge, die sich aber eigentlich nicht gelohnt hat, diesen Abstecher
hätten wir uns sparen können) und eine an der 112 in Richtung North
Woodstock in Swiftwater. Dann fuhren wir auf die 116 Richtung Franconia,
da es hier angeblich schöne Laubverfärbungen geben sollte (dem war
aber eher nicht so). An der Cannon Mountain Aerial Tramway vorbei fuhren
wir auf die I-93 South, machten noch einen Abstecher zu The Basin mit
ein paar kleineren Wasserfällen, und um 12 Uhr waren wir beim Visitor
Center von The Flume angekommen. Hier trafen wir dann auch direkt noch
mal auf Miri und Ulf, die ihren Rundgang gerade beendet hatten! Der
Eintritt für diese Schlucht beträgt $10 pro Person, aber es hat sich
gelohnt. Wir sind einen kleinen Rundweg von einer guten Stunde gelaufen.
Zunächst geht es durch eine Covered Bridge, dann durch eine enge
Felsschlucht mit Wasserfall, dann durch den Wald zu einer weiteren
Covered Bridge, und dann hatten wir noch eine tolle Aussicht auf ein
paar Hügel mit wunderschön leuchtenden Bäumen in gelb, orange und
rot! |
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Anschließend legten wir in
North Woodstock im Cascade Coffee House erst mal eine kleine
Mittagspause ein. North Woodstock und Lincoln gehen quasi ineinander
über und sind neben Conway/North Conway das zweite Zentrum der White
Mountains. Wir fuhren zum Riverbank Motel & Cottages, die für
diesen Abend tatsächlich ausgebucht waren, und fragten an, ob denn für
die nächsten 3 Nächte noch etwas frei wäre. Wir hatten die Wahl
zwischen einem Cottage mit Kitchenette oder einem einfachen Motel Room
mit Queen Bed oder 2 Twin Betten. Beides war recht günstig, aber
letzteres war ausreichend. Wir wollten auf jeden Fall noch mal einen
Blick reinwerfen, aber alles war sehr sauber. Dann war eine Anzahlung
für eine Nacht fällig, und das war auch der Grund, warum wir hier
nicht schon vor unserer Reise gebucht hatten. Auf unsere E-Mail-Anfrage
erhielten wir prompt eine Antwort, bekamen aber mitgeteilt, dass sie
keine Kreditkarten akzeptieren. Das ist bei kleineren Motels und B&Bs
wohl nicht ungewöhnlich. Aber eine Überweisung aus Deutschland war uns
dann doch zu umständlich, und die Bank hätte sicher heftige Gebühren
verlangt. Aber vor Ort bar zu zahlen war natürlich kein Problem. Die
Besitzerin war auch sehr nett und gab uns direkt noch ein paar
Restauranttipps.
Da für den nächsten Tag ja schon wieder schlechteres
Wetter angesagt war, wollten wir auch den Kancamagus Highway noch
fahren. Im Visitor Center in Lincoln besorgten wir uns erst mal einen
Parking Permit für 7 Tage für $5, damit man an den diversen
Parkplätzen im White Mountain National Forest auch seinen Wagen
abstellen darf. Mit diversen kurzen Stopps sollte man für den Kanc
mindestens zwei Stunden Zeit einplanen. Im Frühjahr oder Sommer stelle
ich mir die Fahrt durch die Berge auch nicht soo spannend vor, denn man
fährt eigentlich nur durch grünen Wald wie bei uns auch. Aber als wir
dort waren, hatten wir hier wohl tatsächlich Peak Foliage erwischt und
die Bäume leuchteten in allen Farben! Das sah schon klasse aus.
Zwischendurch gibt es ein paar Aussichtspunkte und kurze Trails zu Seen
oder Wasserfällen, das ist schon ganz hübsch. Wir liefen noch den Weg
zu den Sabbaday Falls (15 Minuten insgesamt). Hinter dem Abzweig zur
ebenfalls sehenswerten Bear Notch Road kommt kurz vor Conway noch links
ein Abzweig zur Albany Covered Bridge und zur Passaconaway Road. Am Ende
der Straße fuhren wir rechts, kamen in Conway auch noch mal an zwei
überdachten Brücken vorbei und bogen dann wieder rechts auf den
Kancamagus Highway aus der anderen Richtung ein. Ohne Stopps braucht man
etwa 45 Minuten für die Straße, die gut ausgebaut ist. In Lincoln ging
es auf die I-93 North und kurz vor 18.30 Uhr waren wir wieder in
Littleton. Zum Abendessen gingen wir natürlich wieder zu Applebee’s.
Dann sagten wir noch im Hotel Bescheid, dass wir am nächsten Morgen
auschecken wollten, was auch tatsächlich kein Problem war. |
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Nordvermont (Stowe, Montpelier)
Sonntag, 1. Oktober, 10 °C, Regen, Fahrtstrecke 81 Meilen
Diesmal war leider wieder ein ganzer Tag mit heftigem
Regen angesagt. Um 9.30 Uhr fuhren wir erst mal ins Zentrum von
Littleton, solange es noch trocken war. Littleton ist ein typisches
Neuenglandstädtchen und braucht sich hinter North Conway oder Lincoln,
die eigentlich nichts besonderes sind, sicher nicht zu verstecken. Es
gibt auch eine Covered Bridge, allerdings noch ziemlich neu, von 2004.
Na ja, in ein paar Jahren ist sie dann auch historisch! Anschließend
fuhren wir noch zum Shaws Supermarkt, um ein paar Lebensmittel für
unterwegs einzukaufen. Als wir uns um 10.30 Uhr auf den Weg machten,
fing es auch schon an zu regnen. Also war heute Landschaft aus dem Auto
heraus anschauen angesagt. Wir schoben eine Tour durch Nordvermont ein,
die ursprünglich gar nicht geplant war, anstelle des Tages, den wir
früher aus dem Acadia NP auch wegen Regenwetters abgereist waren.
Obwohl es nass war, konnte man in Vermont von der Landschaft wenigstens
etwas sehen. Trotzdem war es natürlich sehr schade, denn die bunten
Bäume sehen bei grauem Wetter natürlich nur halb so schön aus.
Unterwegs sahen wir immer wieder knallorange Hügel, insbesondere
zwischen Littleton und Danville und Warren und Roxbury, sehr schade
also. Wir fuhren auf die I-93 North, dann die Route 2 und 15 bis zum
berühmten Highway 100, der sich von Nord bis Süd durch Vermont zieht
und gerade zur Zeit des Indian Summers besonders schön sein soll. Ganz
so bunt wie auf dem Kancamagus war es hier allerdings (noch) nicht.
Zum Mittagessen hielten wir gegen 12 Uhr bei einer
Bagel Bakery in Stowe, dem Hauptskiort von Vermont, der eigentlich sehr
hübsch ist. Leider regnete es gerade in Strömen. Nach einer Stunde
ging es weiter, über Moscow und Waterburg (an der Icecream Factory von
Ben und Jerry vorbei) bis Warren, wo wir noch eine Covered Bridge
entdeckten. Über die Roxbury Mountain Road (die ein kurzes Stück nicht
asphaltiert, aber gut zu befahren war), Northfield und Berlin (vom West
Berlin Cemetery hätte ich gerne ein Foto gemacht, doch es regnete)
erreichten wir gegen 15 Uhr Montpelier, Vermonts Hauptstadt. Wir
genehmigten uns ein leckeres Milchshake in einem Ben + Jerry’s
Eisladen. Montpelier hat mir ganz gut gefallen. Das Kapitol mit seiner
goldenen Kuppel und das weiße Court House waren sehr hübsch. Über die
Route 302 und die 112 ging es dann nach Lincoln/North Woodstock, wo wir
um 17 Uhr ankamen und unser Zimmer im Riverbank Motel direkt hinter
Clark’s Trading Post bezogen: $56 mit Tax für 2 Twin Beds oder 1
Queen, Kühlschrank und Outdoor Swimming Pool. Für $67 (ohne Tax) gibt
es zwei Queen Betten mit Kitchenette. Nachdem wir noch je ein Muffin und
einen Berg Weintrauben gegessen hatten, schenkten wir uns diesmal das
Abendessen. |
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White Mountains (Mt Hedgehog Trail, Bear Notch Road)
Montag, 2. Oktober, 11 °C, bewölkt, Fahrtstrecke 101 Meilen
Am nächsten Morgen war es immer noch regnerisch, und
wir waren gar nicht sicher, ob wir unsere beabsichtigte Wanderung wie
geplant durchführen können. Wir hatten ein paar Internetausdrucke mit,
hatten uns aber auch noch mal im Lincoln Visitor Center nach
empfehlenswerten Wanderungen in der Umgebung erkundigt, u.a. Lonesome
Lake, Greeley Ponds, Welch/Dickey Mountain Trail. Wir gingen erst mal
gemütlich frühstücken in der Notchview Country Kitchen (preiswert und
gut) an der Route 3 in Lincoln. Eine halbe Stunde brauchten wir dann bis
zum Trailhead am Kancamagus Highway gegenüber vom Passaconaway
Campground (UNH Trail). Kurz nach 11 Uhr liefen wir los. Es sah zwar
immer noch nach Regen aus, aber wir hofften, dass sich das Wetter nun
halten würde, immerhin war für die zweite Tageshälfte besseres Wetter
angesagt. Der Trail zum Mount Hedgehog ist ein 5 Meilen Loop. Ich fand
es vorteilhafter, ihn im Uhrzeigersinn zu laufen, da sich der Weg somit
erst 2,8 Meilen nicht allzu steil über einen schönen Waldweg den Berg
hinaufschlängelt. Nach zwei Stunden waren wir oben und machten ein
kleines Picknick mit Bananen und Keksen. Von oben hatten wir ein paar
schöne Ausblicke auf die umliegenden Berge mit bunten Wäldern, und
dann kam auch gerade mal wieder die Sonne etwas raus. Da der Boden
feucht war, waren die Wurzeln und Granitblöcke, über die man laufen
musste, zum Teil jedoch ziemlich glitschig, da musste man aufpassen. Den
steileren Weg hinunter schafften wir in einer knappen Stunde.
Mittlerweile war es 14.30 Uhr. Wir fuhren noch die
Bear Notch Road, die auch ein paar schöne Ausblicke bietet, und über
eine unbeschilderte Nebenstraße (West Side Road), die kurz vor der
Bartlett Covered Bridge abgeht, Richtung North Conway. Wir entdeckten
ein Schild zur Cathedral Ledge, worüber ich gelesen hatte, dass man von
dort eine schöne Aussicht haben soll. Man fährt auf eine Felswand
hoch, von der man auf den Echo Lake und North Conway blickt. Dann
statteten wir dem Echo Lake noch einen Besuch ab. Dies wäre auch ein
sehr schöner Picknickplatz. Diana’s Baths mit einem kleinen
Wasserfall waren auch noch in der Nähe, aber das haben wir nicht mehr
geschafft. Dann ging es über die Passconaway Road (auch hier ist die
Einfahrt kurz vor einer Farm nicht leicht zu finden, wir waren erst
daran vorbei gefahren) wieder auf den Kanc. Wir hielten noch an den
Lower Falls und an der Rocky Gorge. Oben auf dem Pass waren wir auf
einmal wieder in der Regenwolke. Um 17.30 Uhr waren wir wieder in
Lincoln. Zum Abendessen gingen wir in die Woodstock Inn Station &
Brewery. Dies war eins der wenigen noch bezahlbaren Restaurants in
Lincoln und Woodstock mit Preisen ab $8 pro Hauptgericht. Es war uns von
unserer Unterkunft empfohlen worden, und es war sehr gut. Wir zahlten
$46 mit Tip für Steak und Haddock. Einen Großteil der Restaurants in
dieser Gegend empfanden wir als ziemlich teuer. Der Woodstock Inn hat
auch noch ein gehobeneres Restaurant an der Vorderfront: den Clement
Room Grille. Dort liegen die Preise zwischen $16 und $30 pro
Hauptgericht. |
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White Mountains (Mount Washington)
Dienstag, 3. Oktober, 16 °C, leicht bewölkt,
Fahrtstrecke 158 Meilen3.10. - Feiertag in Deutschland. Der Tag begann mit
Nebel, der sich jedoch bald verzog. Es wurde ein recht schöner Tag. Wir
frühstückten mit Kaffee und Bagels im Cascade Coffee House in North
Woodstock. Dann erkundigten wir uns im Visitor Center in Lincoln nach
den aktuellen Wetterbedingungen für den Mount Washington, auf dem ja
das schlechteste Wetter der Welt herrschen soll! An ca. 100 Tagen im
Jahr herrscht Orkanwindstärke, und die Bergspitze ist an 60% aller Tage
in Wolken eingehüllt. Um 9.30 Uhr kamen wir los. Auf dem Kanc und der
Bear Notch Road hielten wir noch ein paar Mal an schönen
Aussichtspunkten. Durch die Covered Bridge am Ortseingang fuhren wir
dann noch eine Runde durch Jackson, um die Pumpkin People zu sehen, die
um diese Jahreszeit von den Einwohnern aufgestellt werden. Gegen 11.20
Uhr starteten wir dann auf der Mount Washington Auto
Road, der ältesten
von Menschen gemachten Touristenattraktion in Amerika. Die Straße wurde
1861 eröffnet, wobei die Besucher damals mit der Pferdekutsche auf den
Berg befördert wurden. Bei $20 für den Fahrer und $7 für den
Beifahrer bekamen wir für die 8 Meilen lange Self-Drive Auto Tour noch
eine CD in Deutsch dazu. Während der Fahrt gab es also ein paar
interessante Fakten zu hören, und wir hielten ein paar Mal an dafür
vorgesehenen Haltepunkten. Die Straße war zum Teil nicht asphaltiert
und ging in dem Fall in eine glatte Lehmpiste über. Manchmal ging es
schon recht nah am Abgrund lang, vor allem bei Gegenverkehr konnte es
eng werden! Nach 50 Minuten waren wir oben. Man hatte uns unten
vorgewarnt, dass die Spitze in den Wolken hing bei einer Sicht von 50
Fuß. Hier oben hatten wir nur 5 °C, am Vortag waren es noch 0 °C! Wir
bestiegen natürlich noch den Summit (1917 m), der aus einem kleinen
Steinhaufen bestand, doch dort oben wurde ich fast weggeweht! Inzwischen
waren auch zwei der alten Zahnradbahnen, der Mount Washington Cog
Railway, die den Berg von der anderen Seite bezwingt (die zweitsteilste
Zahnradbahn der Welt und die erste, die auf einen Berg gebaut wurde - in
Betrieb seit 1869), schnaufend angekommen, und dann riss auch noch die
Wolkendecke auf!
Wieder unten angekommen fuhren wir noch mal ein kurzes
Stück zurück zu den Glen Ellis Falls in der Pinkham Notch, einem
eindrucksvollen Wasserfall, den man durch einen Tunnel und ein paar
Stufen hinunter direkt neben der Straße erreicht. Dann fuhren wir über
Gorham (mit kleiner Pause bei McDonalds) noch nach Berlin, eigentlich
nur des Namens wegen. Über Bretton Woods machten wir dann noch einen
Abstecher zum historischen Mount Washington Hotel, einem Grand Hotel von
1902. Mittlerweile war es 16.30 Uhr und die Sonne war gerade hinter
einer Wolkendecke verschwunden und würde wohl so schnell nicht mehr
hervorkommen, also fuhren wir nun auf dem kürzesten Weg über Twin
Mountain (hier kamen wir auch noch an vielen Motels vorbei, allerdings
recht abgelegen, da es wie in Bretton Woods keinen richtigen Ort gibt)
und die I-93 zurück nach Lincoln. Um 17 Uhr waren wir wieder im Motel.
Zum Abendessen gingen wir noch mal in die Woodstock Inn Station &
Brewery ($25 mit Tip für Mushroom Burger und Chicken Sandwich, wieder
sehr gut). Ab 21 Uhr gibt es hier übrigens auch Live-Musik und Karaoke. |
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