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Montag, 2.6. Grand
Teton National Park Wetter: vormittags sonnig, nachmittags leicht
bewölkt, 22 °C
Im Hotel gibt es ein für amerikanische
Verhältnisse sehr gutes Frühstück mit Bratkartoffeln, Hash Browns,
Rührei mit und ohne Käse, Würstchen, Biscuits mit Gravy, Waffeln zum
Selberbacken, Cereals, Toast, süßen Teilchen, Joghurt und frisch
aufgeschnittenem Obst (Erdbeeren, Honig- und Wassermelone,
Grapefruit, Ananas, Weintrauben). Nach dem Auschecken fahren wir zum
Walmart und kaufen Vorräte für unseren Besuch in den Nationalparks
in den nächsten Tagen. Gegen 8.30 Uhr verlassen wir Idaho Falls. Über das
Swan Valley, durch das der Snake River fließt, und den Teton Pass,
der im Winter gesperrt ist (10% Gefälle), erreichen wir um 10.15 Uhr
Jackson. Hier sind wir bereits im Jahr 2000 schon einmal gewesen.
Jetzt fahren wir erst mal direkt durch in den Grand Teton NP ($25
pro Auto zusammen mit dem Yellowstone NP oder NP Pass). Auf den
Bergen der Teton Range liegt noch viel Schnee, das sieht klasse aus,
insbesondere jetzt im Morgenlicht. Letztes Mal waren wir im
September hier, da waren die Berge schneefrei. Entlang der Strecke
sehen wir zwei Wapitis. Im Visitor Center informieren wir uns
zunächst über den Cascade Canyon Trail, den wir für morgen
vorgesehen haben, doch dieser soll aufgrund des Schnees noch nicht
begehbar sein. Für heute entscheiden wir uns für den Rundweg um
den String Lake, eine Strecke von drei Meilen. Um 14.40 Uhr laufen
wir los und sehen direkt ein paar sich raufende Murmeltiere
(yellow-bellied marmots). Landschaftlich am schönsten ist der
Abschnitt auf der Ostseite mit Blick auf die Berge. Der Westteil des
Trails ist ziemlich beschwerlich, da man sich noch durch
Schneefelder und durch eine Lavine umgestürzter Bäume kämpfen muss.
Hier ist etwas Route-Finding erforderlich. Wir machen Lunchpause auf
einem großen Stein mit Aussicht. Am Ende verlieren wir den Trail und
schlagen uns mit einem anderen deutschen Pärchen durch den Wald, bis
wir schließlich doch wieder auf den Weg treffen. Immer wieder sieht
man hier Hinterlassenschaften der Bären. Bärenspray sollten wir uns
auch noch kaufen. Der See scheint auch einen recht hohen Wasserstand
zu haben, denn der Trail auf der Westseite steht zum Teil unter
Wasser. Unter diesen Bedingungen brauchten wir drei Stunden für den
Trail. Nun fahren wir weiter auf der Parkstraße und auf den
Signal Mountain hoch. Vom Gipfel kann man auf die Ebene des Snake
Rivers blicken. Den Jackson Point erreicht man auf einem 200 Fuß
langen Pfad. Von dort hat man einen Blick auf die Teton Range.
Insgesamt lohnt sich die lange Auffahrt für uns aber nicht
besonders. Wir fahren über das Snake River Valley zurück Richtung
Jackson. Die Bergkette liegt nun im Gegenlicht. Die Schwabacher
Landing Road ist leider wegen Instandsetzungsarbeiten gesperrt. Wir
biegen auf die Antelope Flats Road ein. Hier sehen wir ein paar
Büffel und Pronghorn-Antilopen. Die Durchfahrt durch die ungeteerte
Mormon Row ist noch gesperrt, der Grund dafür ist uns nicht ganz
klar. Also fahren wir auf der Teerstraße weiter. Wir kommen an der
Gros Ventre Campsite vorbei, aber außer ein paar Büffeln und
Antilopen sehen wir keine weiteren Tiere. Der Snake River hat
offenbar Hochwasser, so dass wir auch keine Fischotter sehen, die es
hier geben soll. Um 18.30 Uhr sind wir wieder in Jackson. Nun
gehen wir erst mal essen. In der Snake River Brewery waren wir
bereits bei unserem letzten Besuch. Für zwei Burger, ein Bier und
einen Iced Tea zahlen wir $36 plus Tip. Anschließend checken wir
für zwei Nächte im Motel 6 am südlichen Ortsende ein. Das kleine
Zimmer mit zwei Doppelbetten kostet $106 plus Tax. Es gibt einen
Flachbildschirmfernseher. Wi-Fi kostet $3 pro Tag. Das Hotel hat
auch einen Pool, den wir aber nicht genutzt haben. Bis auf unsere
Nachbarn, die noch bis halb vier Uhr morgens vor unserer Tür standen
und quatschten, war es ruhig. Gefahrene Meilen: 191
Dienstag, 3.6. Grand Teton National Park Wetter: vormittags
bewölkt, mittags sonnig, nachmittags teilweise bewölkt, 23 °C
Wir frühstücken auf unserem Zimmer mit Cornflakes und Banane.
Kaffee gibt’s von der Rezeption. Um 7.20 Uhr fahren wir los. Es ist
bewölkt bei 10 °C. Wir fahren die Moose-Wilson Road, da man dort
gute Chancen haben soll, Tiere zu sehen, u.a. Elche und Bären.
Leider haben wir kein Glück. Bereits im Nationalpark fahren wir noch
die kurze Stichstraße zur Murie Ranch. Hier sehen wir dann doch ein
Reh und einen Fuchs. Nun fahren wir noch mal zur Parkbucht über dem
Fluss in der Nähe des Gros Ventre Campgrounds. Und diesmal sehen wir
eine Elchkuh, die von den Büschen frisst! Wir haben sie ganz für
uns. Ein kurzes Stück weiter laufen Büffel über die Straße. Im
weiteren Verlauf der Antelope Flats Road sehen wir keine weiteren
Tiere, aber an der Parkstraße begegnen uns noch ein paar
Pronghorn-Antilopen. Wir erreichen gerade noch das erste
Shuttle-Boot über den Jenny Lake um 10 Uhr (im Sommer starten die
Überfahrten bereits früher). Die Hin- und Rückfahrt kostet $15 pro
Person. Tickets kann man kurzfristig am Fähranleger kaufen. Die
Überfahrt dauert nur 10 Minuten. Damit spart man aber insgesamt vier
Meilen Fußmarsch auf dem Hin- und Rückweg entlang des Sees. Am
anderen Seeufer angekommen laufen wir eine Meile hoch zum
Inspiration Point auf 7200 Fuß, wofür wir 40 Minuten benötigen. Von
oben hat man einen guten Ausblick über den Jenny Lake, und wir sehen
viele Murmeltiere in den Felsen. Wir machen eine Lunchpause von etwa
einer halben Stunde, dann laufen wir weiter Richtung Cascade Canyon.
Wir schauen einfach mal, wie weit wir kommen. Wanderer, die uns
entgegenkommen, sagen, sie sind noch eine Weile hineingelaufen. Es
geht über Schneefelder, doch der Schnee ist meistens recht fest.
Trotzdem ist es ziemlich anstrengend, da man genau gucken muss, wo
man hintritt; es geht immer rauf und runter, und man sackt ab und an
mal ein. Manchmal ist der Weg auch nicht mehr richtig zu erkennen,
da er noch eingeschneit ist. Wir laufen schließlich mehr oder
weniger zusammen mit einem anderen, offenbar britischen Pärchen. Der
Weg ist machbar, aber es dauert halt länger. Offenbar soll es noch
etwa eine Woche dauern, bis alles weggetaut ist. In normalem Zustand
ist der Weg gut zu laufen. Es geht ohne nennenswerte Steigung durch
den Canyon immer entlang des Cascade Creeks mit tollen Ausblicken
auf die Berge. Der Wasserlauf ist ein gewaltiger Bergbach. Eine
besonders schöne Stelle ist ein offenbar durch einen natürlichen
Damm aufgestauter Teil mit imposanten Bergspitzen im Hintergrund.
Nach 1,5 Stunden ab dem Inspiration Point haben wir offenbar die
Hälfte des Weges bis zum Endpunkt am Abzweig Richtung Lake Solitude
geschafft. Es ist 13 Uhr, und wir beschließen zurückzulaufen.
Schließlich müssen wir wieder rechtzeitig an der Fähre sein.
Mittlerweile scheint auch wieder die Sonne, und der Weg ist aufgrund
der Wärme zum Teil ziemlich matschig geworden. Nach gut einer Stunde
sind wir wieder am Inspiration Point. Weiter unten machen wir noch
den kurzen Abstecher zu den Hidden Falls, die eindrücklich den Berg
hinunterstürzen. Hier waren wir auch vor 14 Jahren schon im
September, da waren die Fälle nicht so imposant. Jetzt sehen wir
auch noch einen grauen Fuchs über das Schneefeld laufen. Leider
klappt es nicht mit einem Foto, da er für einen Objektivwechsel zu
schnell weg ist. Nach insgesamt gut 9 Kilometern sind wir wieder am
Bootsanleger. Um 15 Uhr nehmen wir das Boot zurück über den See. Das
letzte Boot des Tages fährt um 16 Uhr. Auf der Rückfahrt nach
Jackson versuchen wir es noch einmal mit der Moose-Wilson Road. Und
tatsächlich, am erhöhten Parkplatz über dem Moose Habitat sehen wir
diesmal eine Elchkuh, die im Wasser weidet. Toll! Auch ein
Fischadler dreht seine Runden. Mit Bären haben wir aber immer noch
kein Glück. Wir fahren durch einen kurzen heftigen Regenschauer und
sind um 16.45 Uhr wieder am Motel 6. Zum Abendessen fahren wir
ins Eleanor's Bar and Grill hinter der Plaza Liquor im westlichen
Teil von Jackson. Diese Lokalität ist offenbar bei den Locals
ziemlich beliebt. Auf allen Tischen stehen große Eimer mit
Erdnüssen. Die Schalen wirft man einfach auf die Erde. An den Wänden
hängen große Bildschirme, über die Sportevents und Nachrichten
flimmern. Der Service ist prima. Für ein Pulled Pork Sandwich und
eine Quesadilla, ein lokal gebrautes Bier und einen Iced Tea mit
Refill zahlen wir $27 plus Tip. Das Essen war gut, die Portionen
nicht riesig, aber ausreichend. Gefahrene Meilen: 79
Mittwoch, 4.6. Grand Teton und
Yellowstone National Park Wetter:
vormittags sonnig, mittags Regen, nachmittags sonnig, 14 °C
Nach dem Frühstück auf dem Zimmer wie gestern checken wir aus und
kaufen noch beim Albertson`s an der Kreuzung ein. Für Bärenspray
verweist uns die Verkäuferin auf den K-Mart, dort sei es günstiger.
Die Sonne scheint, aber es sind nur 7 °C. Mit einem Kaffee von
Starbucks fahren wir noch einmal die Moose-Wilson Road in den Grand
Teton NP. Bis auf ein Reh sehen wir leider wieder keine Tiere. Nun
fahren wir zur Chapel of the Transfiguration, die schön im Morgenlicht
liegt, mit dem Blick auf die Berge dahinter. Dann fahren wir noch
einmal die Parkstraße. Kurz vor der Kreuzung mit der Hauptstraße
wurde offenbar ein Bär gesichtet. Die Straße ist voll mit Touris mit
dicken Teles und ein paar Rangern, aber der Bär scheint sich in die
Büsche geschlagen zu haben. Wir biegen noch mal zum Oxbow Bend ab,
aber keine Tiere zu sehen. Dafür gibt es noch ein paar schöne
Ausblicke auf die schneebedeckten Tetons. Nun fahren wir nach
Norden aus dem Grand Teton NP heraus und in den Yellowstone NP
hinein. Es ist 10.45 Uhr. Der Eintritt kostet zusammen mit dem Grand
Teton $25 für 7 Tage oder alternativ zeigt man den Jahrespass. Die
Straße von Süden aus in den Yellowstone wurde erst am 9. Mai wieder
für die Saison eröffnet. Der Waldboden ist hier noch komplett mit
Schnee bedeckt, und auf dem Lewis Lake liegt zum großen Teil noch
Eis. Um 11.30 Uhr erreichen wir das West Thumb Geyser Basin und
machen erst mal ein Picknick-Lunch. Dann laufen wir einmal den Loop
auf dem Boardwalk. Es gibt ein paar schöne Thermalbecken, die direkt
am Yellowstone Lake liegen. Zwischen den Thermalbecken laufen zwei
Wapitikühe herum – klasse! Um 12.20 Uhr geht es weiter. Kurz vor
13 Uhr halten wir an den Kepler Cascades, einem schönen Wasserfall
kurz vor Old Faithful. Jetzt wollten wir eigentlich den Trail zum
Lone Star Geyser laufen, statt noch weiter im Auto zu sitzen, doch
eine Gewitterfront kommt unausweichlich näher. Wir beschließen, die
17 Meilen wieder zur letzten Kreuzung zurückzufahren und weiter am
Yellowstone Lake entlang bis Fishing Bridge zu fahren, um ein wenig
Zeit zu schinden. Diese Strecke kennen wir noch nicht von unserem
Besuch im Jahr 2000. Außer Wald und See mit Bergen im Hintergrund
sieht man hier jedoch nicht viel. Als wir nach 40 Minuten Fahrt zum
Lake Village abbiegen, regnet es und es sind nur noch 3 °C. Im
General Store holen wir uns erst mal einen Kaffee. Vor dem Laden
weidet ein Büffel am See. Wir fahren noch weiter zum Visitor Center
in Fishing Bridge und schauen uns dort im Museum um. Dann machen wir
uns auf den Weg zurück nach Old Faithful, wo wir um 15.45 Uhr
ankommen. Hier scheint inzwischen wieder die Sonne. Es sind 14 °C.
Wir fahren zur Lodge und beziehen eine Frontier Cabin mit einem
Doppel- und einem Einzelbett und eigenem Bad. Fernseher und
kostenfreies Internet oder Frühstück gibt es nicht. Aber die Cabin
ist ordentlich. Die Frontier Cabins liegen fast in Sichtweite vom
Old Faithful Geyser. Wir zahlen $120 plus Tax. Um 16.30 Uhr öffnet
die Cafeteria in der Old Faithful Lodge fürs Dinner, und wir gehen
jetzt erst mal essen. Zwei Mal Pasta Bolognese mit zwei Colas gibt
es für $25. Für 17.16 Uhr ist der nächste Ausbruch des Old
Faithful angekündigt, und er ist fast pünktlich. (+/- 10 Minuten).
Anschließend laufen wir hoch zum Observation Point (200 Fuß/60
Höhenmeter) mit Blick über die Old Faithful Area. Dann geht es
weiter zum Solitary Geyser und auf einem Boardwalk an vielen
weiteren Geysiren und Thermalbecken vorbei bis zum Morning Glory
Pool. Danach laufen wir noch zur Punch Bowl Spring. Der Daisy Geyser
sollte eigentlich bald ausbrechen, doch er tut uns nicht den
Gefallen, und es wird nun schon bald dunkel. Dafür bricht der Grotto
Geyser aus, zu dem wir noch schnell zurücklaufen. Über den weniger
interessanten Bike Path laufen wir zurück zur Old Faithful Lodge. Es
ist 21 Uhr. Tiere haben wir unterwegs keine gesehen, obwohl die
Anzeichen, dass sich des öfteren auch Büffel hier aufhalten, nicht
zu übersehen waren. Gefahrene Meilen: 186
Donnerstag, 5.6.
Yellowstone National Park Wetter: bis zum späteren Nachmittag
sonnig, 17 °C
Wir frühstücken Cornflakes auf unserem Zimmer.
Kaffee gibt es mal keinen. Um 7.15 Uhr fahren wir los. Es sind nur 3
°C. Kurz vor dem Midway Geyser Basin fahren wir in dichten Nebel
hinein. Es macht keinen Sinn, jetzt zur Grand Prismatic Spring zu
laufen, denn aufgrund der kalten Temperaturen ist hier alles am
dampfen. Bereits um 7.30 Uhr fährt aber schon der erste Reisebus mit
Asiaten vor – wo kommen die so früh her?! Wir fahren erst mal
wieder eine Meile zurück zum Fairy Falls Trailhead. Der Trail ist
2,6 Meilen lang (one-way) und führt unspektakulär durch Wald. Dafür
ist er leicht zu laufen. Zu Beginn des Weges sehen wir einen Büffel
und unterwegs einen Koyoten. Wir brauchen eine Stunde bis zum
Wasserfall, der die Felswand hinunterstürzt. Der Wasserfall liegt
jetzt im Schatten. Vermutlich ist das aber den ganzen Tag so, denn
er befindet sich auf der Nordseite, und die Sonne wird
wahrscheinlich nicht weit genug herum kommen, um ihn ganz zu
beleuchten. Somit kann man aber schöne Fließbilder machen. Von hier
sind es nun noch 20 Minuten bis zum Imperial Geyser, der von einem
schönen blauen Pool umgeben ist und beständig spuckt. Auf dem Weg
dorthin sehen wir auch noch einen einzelnen Büffel. Auf dem
Rückweg wollen wir uns die Grand Prismatic Spring von oben
anschauen. Dazu soll man auf einen Hügel entlang des Fairy Falls
Trails steigen. Leider steigen wir einen Hügel zu früh hoch, so dass
es schwierig ist, einen guten Blick ohne Bäume davor zu bekommen.
Aber trotzdem sieht der schöne bunte Pool klasse aus von hier oben.
Kurz nach 11 Uhr sind wir wieder am Auto. Nun fahren wir noch
einmal zum Midway Geyser Basin, wo man inzwischen kaum noch einen
Parkplatz bekommt. Wir laufen den Boardwalk zur Grand Prismatic
Spring, die aber von hier unten schwierig zu sehen ist, da ein
starker kalter Wind, die ganzen Dämpfe über den Boardwalk weht.
Als nächstes fahren wir eine Picnic Area an und machen Lunch. Dann
fahren wir den Firehole Drive. Hier gibt es auch ein paar schöne
Thermalbecken mit Boardwalks. Ein Geysir bricht gerade aus.
Anschließend fahren wir zurück und halten am Biscuit Basin und Black
Sand Basin und laufen dort die Boardwalks. Leider sind hier keine
Büffel zu sehen, wie bei unserem Besuch im September 2000. Aber die
Pools sind wunderschön. Der Cliff Geyser spuckt beständig. Die
heißen Quellen fließen dampfend in den Firehole River, was toll
aussieht. Zurück am Old Faithful besuchen wir das historische Old
Faithful Inn und das Visitor Center. An der Old Faithful Lodge gibt
es ein leckeres Softeis mit Huckleberry Frozen Yoghurt. Nun
fahren wir noch einmal zum Trailhead des Lone Star Geysers. Um kurz
vor 15 Uhr laufen wir los. Der Weg führt unspektakulär auf einer
alten Teerstraße entlang des Firehole Rivers durch den Wald. Nach
einer Stunde und 4 Kilometern haben wir den Lone Star Geyser
erreicht. Dieser bricht alle drei Stunden aus, doch wir haben kein
Glück. Er befindet sich gerade in einer quiet period. Trotzdem ist
er imposant anzuschauen. Um 17.15 Uhr sind wir zurück in unserer
Cabin am Old Faithful. Nach der Dusche gehen wir in die Cafeteria
der Lodge essen. Wir wählen das French Onion Chicken (Hähnchenbrust
mit Mashed Potatoes und Gemüse). Zusammen mit einem Bier und einem
Saft zahlen wir $29. Es ist zwar vergleichbar mit Kantinenessen aber
völlig OK. Um 19.08 Uhr gibt es noch einmal einen Ausbruch des Old
Faithful, den wir uns von der Hotel-Terrasse aus anschauen. Die
Sonne ist jetzt hinter Wolken verschwunden, und wir ziehen uns in
unsere Cabin zurück. Gefahrene Meilen: 35
Freitag, 6.6.
Yellowstone National Park Wetter: vormittags sonnig, nachmittags
bewölkt, 17 °C
Wir frühstücken wieder in unserer Cabin. Dann
laufen wir noch einmal den Boardwalk bis hoch zum Morning Glory
Pool. Die gesamte Old Faithful Area hängt in den Wolken. Überall
dampft und brodelt es. Die Thermalbecken wirken ohne Sonne nicht so
beeindruckend, aber trotzdem ist es ein schöner Spaziergang. Die
Holzplanken sind anfangs noch zum Teil von einer dünnen Eisschicht
überzogen, da muss man aufpassen, dass man nicht ausrutscht. Ohne
längere Stops brauchen wir eine halbe Stunde bis zum Morning Glory
Pool, der auch ohne Sonne schön aussieht. Sehr schade, dass er unter
Vandalismus zu leiden hat, was sich auf die Farbe auswirkt. Auf dem
Rückweg holen wir uns einen Kaffee im Snack Shop des Old Faithful
Inns. Während wir in der Lobby sitzen, werden wir direkt zwei Mal
hintereinander von älteren amerikanischen Pärchen angesprochen, die
wissen wollen, woher wir kommen usw. Zu einem kleinen Small Talk
sind die Amis immer schnell aufgelegt. Nachdem wir ausgecheckt
haben, fahren wir noch einmal zum Biscuit Basin. Jetzt scheint auch
wieder die Sonne von einem klaren blauen Himmel. Um 9 Uhr starten
wir auf dem Trail zu den Mystic Falls. Es ist noch wenig los. Bis
zum Wasserfall, der wunderbar im Morgenlicht liegt, brauchen wir
eine halbe Stunde. Dann geht es über Switchbacks den Berg hinauf,
150 Höhenmeter. Von oben hat man einen tollen Ausblick über das Tal.
Der Trail führt weiter zum Overlook über das Biscuit Basin. Für den
gesamten Loop von 3,2 Meilen brauchen wir etwas mehr als zwei
Stunden. Auf dem Rückweg sehen wir zwei Bisons in der Nähe der
Pools. Anschließend machen wir Lunchpause mit belegten Brötchen
und einer Tüte Kirschen. Um 12 Uhr erreichen wir das Lower Geyser
Basin, wo wir den Fontain Paint Pot Boardwalk laufen. Der Parkplatz
hier ist um diese Zeit übervoll. Anschließend fahren wir den
Firehole Canyon Drive. Die Swimming Area im Fluss ist wegen
Hochwasser gesperrt. Um 12.45 Uhr erreichen wir Madison. Hier
biegen wir Richtung Norris ab. In den Wiesen sehen wir ein paar
Büffel und Wapitis. Wir halten auf dem Parkplatz an den Gibbon
Falls, die jetzt auch schön im Licht liegen. Dann erreichen wir das
Norris Geyser Basin. Wir laufen die beiden Loop Walks von 1 bzw. 1,5
Meilen. Am Himmel braut sich wieder ein Unwetter zusammen. Nach
einer Stunde und 15 Minuten sind wir wieder am Auto, gerade als die
ersten Regentropfen fallen. Glück gehabt! Es ist 14.45 Uhr. Nun
fahren wir nach Madison zurück und weiter bis West Yellowstone.
Unterwegs sehen wir noch ein paar Büffel und einen Weißkopfseeadler.
Kurz vor 16 Uhr erreichen wir West Yellowstone, das bereits in
Montana liegt. Wir checken im Best Western Weston Inn ein (es gibt
im Ort insgesamt 3 BW Hotels). Wir bekommen ein großes Zimmer mit
zwei Queen-Betten, Flachbildschirmfernseher, Kühlschrank,
Mikrowelle, Kaffeemaschine für $108 plus Tax. Vom Hotel können wir
zu Fuß ins Ortszentrum laufen. Zum Abendessen gehen wir ins vom
Hotelpersonal empfohlene Beartooth Barbecue. Dort gibt es
verschiedene langsam geräucherte Fleischsorten. Wir nehmen das
Pulled Pork bzw. Pulled Beef Dinner mit verschiedenen Beilagen, was
beides sehr lecker ist, dazu ein Bier und einen Cider und zahlen $42
plus Tip. Gefahrene Meilen: 66
Samstag, 7.6. Yellowstone
National Park Wetter: vormittags leicht bewölkt, nachmittags mehr
Wolken, 20 °C
Das Frühstück im Best Western ist gut. Es gibt
Omlett, Rührei, Kartoffeln, Biscuits and Gravy, Toast, Waffeln zum
Selberbacken, Joghurt, Cereals, Obst. Nach dem Auschecken gehen wir
noch kurz im kleinen Supermarkt im Ort einkaufen, dann fahren wir
wieder in den Yellowstone NP. Es ist 7.30 Uhr. An der Strecke
zwischen West Yellowstone und Madison entlang des Madison Rivers
soll man häufig, vor allem morgens und abends, viele Tiere,
insbesondere Wapitis, sehen können, doch wir haben kein Glück. Bis
wir etwa eine Stunde später die Canyon Area erreichen, haben wir
außer ein paar Büffeln in der Ferne nichts gesehen. Wir hoffen auf
mehr Glück im Hayden Valley, wo bei unserem letzten Besuch die
Büffel fast auf der Straße standen. Doch sie sind auch hier meist
wieder nur in größerer Entfernung zu sehen. Kanadagänse sehen wir
viele, aber die gibt es auch bei uns zuhause. Wir fahren bis zu den
LeHardy Rapids kurz vor Fishing Bridge. Die Stromschnellen sind
beeindruckend, aber die erhofften weißen Pelikane, die hier fischen
sollen, lassen sich nicht blicken. Erst auf dem Rückweg sehen wir
ein paar im Flug. Dann gibt es noch eine Wapitikuh in der Nähe der
Straße zu sehen. Nun biegen wir auf den South Rim Drive des Grand
Canyon of the Yellowstone ein. Wir halten am Parkplatz mit Blick auf
die Upper Falls. Neben dem Parkplatz weidet ein stattlicher
Wapitibulle im Gebüsch. Das ist ein tolles Highlight! Auch der
Wasserfall sieht imposant aus. Er hat eine Fallhöhe von 109 Metern,
und gigantische Wassermaschen rauschen den Yellowstone River hinab.
Um 10 Uhr sind wir auf dem nächsten Parkplatz am Artist Point. Hier
hat man einen tollen Blick auf die Lower Falls, mit einer Fallhöhe
von 308 Fuß, höher als die Niagarafälle. Nun starten wir auf dem
Trail zum Point Sublime, der zunächst nicht ausgeschildert ist (den
Schildern Richtung Ribbon Lake folgen). Der Trail verläuft eine
Meile am südlichen Canyonrand entlang mit phantastischen Ausblicken
in die Schlucht. Bis zum Ziel brauchen wir 50 Minuten mit vielen
Fotos zwischendurch. Anschließend geht es eine halbe Meile auf dem
gleichen Weg zurück, dann biegen wir zum Lily Pad Lake ab, den wir
schon bald erreichen. Weiter geht es durch ein karges Thermalgebiet
bis wir den wunderschön in der Sonne leuchtenden Clear Lake
erreichen. Dann laufen wir über eine saftige Wiese bis wir wieder am
Parkplatz bei den Upper Falls sind. Auf dem South Rim Trail laufen
wir eine weitere Meile zurück zu unserem Ausgangspunkt am Artist
Point. Das war eine sehr schöne, abwechslungsreiche Wanderung.
Insgesamt waren wir drei Stunden unterwegs. Der Uncle Tom's Trail
zum Fuß des Lower Falls ist gesperrt. Dort scheint noch viel Schnee
an der Canyonwand zu liegen. Aber wir sind ihn schon beim letzten
Mal gelaufen, so dass der Verzicht nicht so schwer fällt. Es ist ein
sehr steiler Abstieg und vor allem langsamer Aufstieg zurück über
viele Treppenstufen. Wir machen ein Picknicklunch am Wapiti Lake
Trailhead, dann fahren wir zum Parkplatz am Brink of Upper Falls und
laufen den kurzen Weg zum Aussichtspunkt direkt über dem Wasserfall,
der die ganze Gewalt des Wassers deutlich macht. Den steilen Weg zum
Rand der Lower Falls laufen wir nicht mehr. Stattdessen halten wir
noch am Lookout Point auf dem North Rim Drive und fahren
anschließend ins Canyon Village, wo wir uns im Laden ein Eis holen.
Um kurz vor 15 Uhr geht es weiter Richtung Norden. Es geht über den
Dunraven Pass, der in der Regel bis Ende Mai gesperrt ist. Auf 2700
Metern Höhe liegt noch viel Schnee am Straßenrand. Hier startet auch
der Trail auf den Mount Washburn, aber den lassen wir aus. Auf
einmal gibt es einen gewaltigen Stau, was nur auf einen Bären
hindeuten kann! Aber der Ranger scheucht alle Bärenpaparazzis wieder
ins Auto. Im Vorbeifahren kann ich noch ein Foto vom Bären schießen
– klasse! Als nächstes halten wir an den Tower Falls und laufen zum
Aussichtspunkt. Der weitere Weg zum Fuß des Wasserfalls ist offenbar
schon länger gesperrt. An einer der nächsten Haltebuchten sehen
wir Bighornschafe neben der Straße. Und dann sitzt wieder ein Bär am
Straßenrand! Ein Ranger regelt den Verkehr. Wir sehen den Bären im
Vorbeifahren. Schließlich biegen wir ab ins Lamar Valley Richtung
Nordostausgang des Yellowstone. Auch hier soll es viele Tiere geben.
Wir sehen viele Büffel, aber nur von weitem, und in der Nähe des
Parkausgangs ein paar Rehe. Um 17 Uhr erreichen wir Cooke City. Nun
sind es noch drei Meilen bis zu unserer gebuchten Unterkunft, der
Skyline Guest Ranch B&B. Unser Zimmer ist der Clarke's Fork Room mit
zwei Queen-Betten und eigenem Bad. Es gibt einen Aufenthaltsraum mit
Fernseher, einen Hot Tub auf der Veranda und einen Frühstücksraum,
wo man den Kühlschrank nutzen kann. Wir zahlen $122 pro Nacht plus
Tax. Zum Abendessen fahren wir zurück nach Cooke City. Unsere
Gastgeberin hat uns das Beartooth Café empfohlen, das jetzt am
Samstagabend gut besucht ist. Wir essen 2x Mountain Trout, dazu
gibt’s ein Bier und eine Cola, für $46 plus Tip. Sehr lecker, auch
die Soup of the Day (Sweet Potato), die als Vorspeise inklusive ist.
Gefahrene Meilen: 129
Sonntag, 8.6. Yellowstone National Park
Wetter: Mix aus Sonne und Wolken, 20 °C
Wir frühstücken auf
der Skyline Ranch. Es gibt einen süßen Crêpe gefüllt mit Früchten
und einen deftigen gefüllt mit Schinken, außerdem Joghurt, Saft und
Kaffee. Frühstücken kann man zwischen 7 und 9 Uhr. In der Nacht
hat es leicht geschneit, hier oben haben wir heute morgen nur 2 °C.
Um kurz nach halb acht fahren wir los, noch einmal zurück in den
Yellowstone National Park. Wir parken am Trailhead zum Trout Lake,
denn dort oben soll es Fischotter geben. 15 Minuten geht es steil
den Berg hoch. Oben am See ist es windstill und es gibt schöne
Spiegelungen. In 15 Minuten läuft man einmal um den See. Leider
können wir nirgendwo die Otter entdecken. Wir laufen noch ein Stück
den Bach hoch, der in den See fließt, aber dann gehen wir zurück.
Nach einer Stunde sind wir wieder am Auto. Wieder fahren wir
durchs wunderschöne Lamar Valley und kommen an großen Büffelherden
vorbei. Auch Mütter mit Jungtieren sind dabei. An der
Tower-Roosevelt Junction biegen wir ab Richtung Mammoth Hot Springs.
Auf der Wiese vor dem Phantom Lake sehen wir einen Schwarzbären! Es
sind schon einige Fotografen dort und ein Ranger regelt den Verkehr,
aber wir bekommen noch eine freie Parklücke direkt gegenüber vom
Bären, der in aller Ruhe Blumen frisst. Das war ein tolles Erlebnis!
Um 11 Uhr machen wir eine Lunchpause an der Lava Creek Picnic Area.
Bald darauf erreichen wir Mammoth Hot Springs und laufen auf den
Boardwalks durch die Sinterterrassen. Wir fahren auch den Upper
Terrace Loop, aber dieser lohnt sich nicht wirklich. Überhaupt sind
die meisten Terrassen mittlerweile leider ausgetrocknet. Am
schönsten ist noch der Bereich ganz unten. Kurz nach 12 Uhr sind
wir zurück im Village und genehmigen uns ein leckeres Eis vom
General Store (Huckleberry und Stuck in a Rut!). Viele Wapitis
laufen durch das Dorf. Dann fahren wir Richtung Norris zum Trailhead
des Bunsen Peak am Golden Gate. Die Wanderstiefel werden geschnürt,
und um kurz vor 13 Uhr laufen wir los. Der Trail ist 2,1 Meilen lang
und hat knapp 400 Höhenmeter. Die Steigung ist aber moderat mit
vielen Switchbacks, und der Trail ist sehr gut zu laufen. Es ist ein
wunderschöner Weg mit tollen Aussichten. Nur das letzte Stück müssen
wir eine steile Abkürzung über ein Geröllfeld hoch, um ein
Schneefeld zu umgehen. Bis zur Hütte auf dem Gipfel brauchen wir
eine Stunde und 20 Minuten. Dann laufen wir noch 5 Minuten weiter
bis zum eigentlichen Gipfel. Oben hat man eine 360° Aussicht über
die umgebenden Berge mit Flüssen, Seen und Wiesen im Tal. Laut Navi
waren es 3,5 Kilometer. Oben in der Sonne ist es angenehm warm.
Ringsherum scheint es Regenschauer zu geben. Zurück nach unten geht
es etwas schneller. Nach insgesamt zwei Stunden und 45 Minuten sind
wir wieder am Auto. Wir fahren wieder zurück und ein Stück über
Mammoth Hot Springs hinaus Richtung Gardiner im Norden, wo wir im
Jahr 2000 übernachtet haben. Kurz hinter der Staatsgrenze nach
Montana gibt es einen Parkplatz am Gardner River. Über einen Fußweg
von 10 Minuten gelangt man zum Boiling River, wo das heiße Wasser
von den Sinterterrassen in den Gardner River fließt. Im Sommer kann
man dort im Fluss baden, aber zur Zeit ist die Swimming Area wegen
Hochwasser gesperrt. Trotzdem war es ein schöner Spaziergang am
Fluss entlang. Um 16.45 Uhr machen wir uns auf den Rückweg
Richtung Nordostausgang. Wir halten noch mal kurz an den Undine
Falls. Vor der Tower-Roosevelt Junction kommen wir noch einmal in
einen Bärenstau. Doch der Bär ist nur in weiter Entfernung zu
erkennen. Um 18.15 Uhr sind wir wieder in Cooke City und wir gehen
noch einmal ins Beartooth Café. Diesmal bestellen wir den Buffalo
Burger mit Bier und Cider und anschließend noch einen Nachtisch
(Apple Pie und Chocolate Mocca Mousse) für $41 plus Tip. Zurück
auf der Skyline Ranch nutzen wir den Hot Tub auf der Veranda, der
noch von meterhohen Schneeresten umgeben ist. Gefahrene Meilen:
128
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